Das 2002 in Dhaka, Bangladesch, gegründete gemeinnützige Künstler*innenkollektiv Britto Arts Trust präsentiert auf der Asia Now in Paris ihre Arbeiten Palan, ein traditioneller bengalischer Gemüsegarten, und Pak Ghor, die Wohnküche der Familie. Die Außenküche und der Garten waren bereits auf der documenta 15 zentrale Begegnungsorte, an denen Menschen zusammenkamen, um gemeinsam zu kochen, Geschichten zu teilen, Mahlzeiten zu genießen und Veranstaltungen zu organisieren. Über 100 Tage hinweg wurden dabei die verschiedenen Esskulturen der in Kassel ansässigen Nationen präsentiert. Auf der Asia Now werden Künstler*innen des Kollektivs anwesend sein, mit den Besuchenden kochen, gemeinsam essen und sich austauschen.
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Das 2002 in Dhaka, Bangladesch, gegründete gemeinnützige Künstler*innenkollektiv Britto Arts Trust präsentiert auf der Asia Now in Paris ihre Arbeiten Palan, ein traditioneller bengalischer Gemüsegarten, und Pak Ghor, die Wohnküche der Familie. Die Außenküche und der Garten waren bereits auf der documenta 15 zentrale Begegnungsorte, an denen Menschen zusammenkamen, um gemeinsam zu kochen, Geschichten zu teilen, Mahlzeiten zu genießen und Veranstaltungen zu organisieren. Über 100 Tage hinweg wurden dabei die verschiedenen Esskulturen der in Kassel ansässigen Nationen präsentiert. Auf der Asia Now werden Künstler*innen des Kollektivs anwesend sein, mit den Besuchenden kochen, gemeinsam essen und sich austauschen.
Über Asia Now
Asia Now ist sowohl eine kuratierte Plattform mit einer Auswahl internationaler Galerien, die Künstler*innen aus ganz Asien und seiner Diaspora präsentieren, als auch ein öffentliches Programm, das von Gastkurator*innen kuratiert wird und ortsspezifische Installationen, Performances, Gespräche und Workshops umfasst. Die 10. Ausgabe der Ausstellung wird von der kuratorischen Kooperative RADICANTS, die von Nicolas Bourriaud gegründet wurde, kuratiert. Die Ausstellung verbindet das Heilige und das Profane miteinander und verwandelt das Gelände der Monnaie de Paris in eine lebendige Zeremonie. Die Asia Now Paris findet während der Paris Art Week vom 17. bis 20. Oktober 2024 statt.
Am 19. September feierte Catherine David ihren 70. Geburtstag. Mit ihrer Konzeption der documenta 10 (1997) setzte sie neue kuratorische Maßstäbe. Die erste Frau an der Spitze der documenta verwandelte die Kunstschau in einen politischen Denk- und Diskursraum der globalisierten Gegenwart. Damals sah sich David mit Vorwürfen der Überintellektualisierung und mangelnder Zugänglichkeit konfrontiert. Kaum eine documenta Ausgabe war bis dahin im Vorfeld und während der 100 Tage größerer medialer Kritik ausgesetzt. Heute gilt sie als wegweisend für die nachfolgende Ausstellungspraxis.
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Am 19. September feierte Catherine David ihren 70. Geburtstag. Mit ihrer Konzeption der documenta 10 (1997) setzte sie neue kuratorische Maßstäbe. Die erste Frau an der Spitze der documenta verwandelte die Kunstschau in einen politischen Denk- und Diskursraum der globalisierten Gegenwart. Damals sah sich David mit Vorwürfen der Überintellektualisierung und mangelnder Zugänglichkeit konfrontiert. Kaum eine documenta Ausgabe war bis dahin im Vorfeld und während der 100 Tage größerer medialer Kritik ausgesetzt. Heute gilt sie als wegweisend für die nachfolgende Ausstellungspraxis.
Die kuratorische Handschrift der Französin zeichnete sich durch eine entschiedene Abkehr von spektakulären Gesten und der Eventisierung des Ausstellungsbetriebes aus. Während ihr Vorgänger Jan Hoet im Rahmen der documenta 9 (1992) noch auf Emotionalität, Überwältigung und öffentlichkeitswirksame (Selbst-)Inszenierungen setzte, traten mit Davids "Retroperspektive" konzeptuelle Arbeiten und die historische Selbstreflexion in den Vordergrund. Der Verzicht auf im Wind flatternde Fahnen vor dem Fridericianum war ein ebenso deutliches Statement wie der leere Friedrichsplatz, der, anders als bei ihren Vorgängern, ohne künstlerische Arbeiten auskommen musste. Statt auf Malerei und Plastik setzte David auf Fotografie und Film, auf Architektur-Konzepte und Stadtplanung sowie erstmals auf die noch junge Netzkunst.
Mit der programmatischen Achse vom Kulturbahnhof über die Treppenstraße bis zum Ufer der Fulda erweiterte sie den Ausstellungsparcours und rückte die Stadtentwicklung Kassels nach 1945 (Aspekte urbanistischen Scheiterns eingeschlossen) in den Mittelpunkt. Die deutsche Nachkriegs- und Wiederaufbaugeschichte wurde auf diese Weise im Modus des Flanierens erfahrbar. Der umfassende Katalog und das heute legendäre Vortragsprogramm "100 Tage 100 Gäste" verorteten die lokale Tradition der documenta im weitergefassten politischen Kontext ihrer Gründungszeit und öffneten sie zugleich für die transdisziplinären Diskurse der Gegenwart.
Als Kuratorin der documenta 10 hat Catherine David das Kasseler Ausstellungsformat für immer verändert. Wir gratulieren ihr herzlich zum 70. Geburtstag und zu ihrem bemerkenswerten Lebenswerk.
Das documenta archiv erhält den bedeutenden Nachlass der Fotografin Monika Nikolic. Internationale Bekanntheit erlangte Nikolic durch ihre Architekturaufnahmen und als Chronistin der documenta. Möglich wurde der Erwerb durch das tatkräftige Engagement des Kasseler documenta forums, die Unterstützung der Kasseler Sparkasse und privater Stiftungen.
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Das documenta archiv erhält den bedeutenden Nachlass der Fotografin Monika Nikolic. Internationale Bekanntheit erlangte Nikolic durch ihre Architekturaufnahmen und als Chronistin der documenta. Möglich wurde der Erwerb durch das tatkräftige Engagement des Kasseler documenta forums, die Unterstützung der Kasseler Sparkasse und privater Stiftungen.
Der Pressetermin fand am 20. September 2024 im Veranstaltungssaal des Fridericianum statt.
Es sprachen:
Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Volker Schäfer und Horst Schween, documenta forum Kassel
Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse
Saskia Mattern, Stellvertretende Direktorin documenta archiv
Über den fotografischen Nachlass von Monika Nikolic im documenta archiv
Die Fotografin Monika Nikolic (1943-2024) zählte zu den prägenden Gesichtern der Kasseler Kulturszene. Über mehr als vier Jahrzehnte begleitete die ausgebildete Architektin die documenta Ausstellungen mit der Kamera. Ihre strahlenden Aufnahmen vom Mohnfeld auf dem Friedrichsplatz während der documenta 12 haben sich tief in das Bildgedächtnis der Stadt eingeschrieben. In Kassel traf Nikolic auf das inspirierende und experimentelle Umfeld des fotoforums von Floris M. Neusüss und wurde bald Mitbegründerin der Ortsgruppe Kassel des Deutschen Werkbunds. International wurde sie durch ihre technisch raffinierten Architekturfotografien und ihren besonderen Blick für Objekte und Räume bekannt. Es ist deshalb für Kassel ein außerordentlicher Glücksfall, dass der fotografische Nachlass der im Februar überraschend verstorbenen Künstlerin für das documenta archiv gewonnen werden konnte. Möglich wurde der Erwerb durch den Einsatz des documenta forums, die Unterstützung der Kasseler Sparkasse und die Großzügigkeit privater Stifter*innen.
„Es erfüllt mich mit besonderer Freude, dass es dank des stadtgesellschaftlichen Engagements möglich wurde, das Werk der bedeutenden documenta Chronistin Monika Nikolic für das documenta archiv zu sichern“, so Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und spricht allen Beteiligten und Förderer*innen seinen sehr herzlichen Dank aus.
„Uns war es von Anfang an ein selbstverständliches Anliegen, das documenta archiv beim Erwerb des Nachlasses zu unterstützen“ betont Volker Schäfer, Vorsitzender des documenta forums und Horst Schween, Schatzmeister des documenta forums, erinnert an die intensiven Gespräche und Begegnungen mit der Fotografin, die auf unnachahmliche Weise der Aura der documenta Kunstwerke im Stadtraum nachspürte.
Ingo Buchholz, Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse, ergänzt: „Als Kasseler Sparkasse ist es uns wichtig, das documenta archiv beim Erwerb des Nachlasses zu unterstützen. Dieses fotografische Vermächtnis stellt nicht nur den Erhalt eines wichtigen kulturellen Erbes sicher, sondern stärkt auch unsere regionale Identität und bereichert unser kulturelles Leben in Kassel."
„Unsere visuelle Erinnerung an die documenta Ausstellungen wäre ohne die brillanten Fotografien von Monika Nikolic lückenhaft“, unterstreicht Dr. Birgitta Coers, Direktorin des documenta archiv, „wir bewahren mit ihren Arbeiten ein Stück Kasseler Kunst- und Fotogeschichte und sehen uns in der Pflicht, den Nachlass lebendig zu halten. In diesem Sinne möchte ich mich, auch im Namen des documenta archiv, sehr herzlich für die breite Unterstützung bedanken, ohne die das Werk verloren gewesen wäre.“
Über Monika Nikolic
– Am 8. August 1943 geboren in Wien
– Studium der Architektur in Graz und Stuttgart
– 1966 Heirat mit dem Architekten Vladimir Nikolic
– Kontakt mit Annemarie und Lucius Burckhardt, gemeinsame Gründung der Ortsgruppe Kassel des Deutschen Werkbunds Ende der 1970er Jahre
– 1982 Gaststudium der Fotografie an der Kunsthochschule Kassel bei Floris M. Neusüss und Gunter Rambow
– Ab 1982 freie Arbeit als Fotografin mit Schwerpunkt auf den Bereichen der Architekturfotografie und Ausstellungsdokumentation
– fotografische Dokumentation und Mitarbeit an verschiedenen Projekten von Annemarie und Lucius Burckhardt am Studienbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung: darunter u.a. „0m Spaziergang: Der Beginn der Landschaft“ (1985) mit den französischen Künstlern Paul-Armand Gette (Teilnehmer der documenta 6) und Bernard Lassus, „Ljubljana – die Stadt als Spaziergang“ (1986), „Die Fahrt nach Tahiti“ (1988) in der Kasseler Dönche sowie im Rahmen von Projekten zur Bundesgartenschau (1981) und der Wohnbebauung documenta urbana im Süden Kassels (1982)
–documenta Fotografie: systematische Dokumentation der documenta Ausstellungen zwischen 1982 und 1997 sowie von 2007 bis 2017
– Am 12. Februar 2024 verstorben in Kassel
– Juli 2024: Würdigung ihres Lebenswerks in der Ausstellung: "IN MEMORIAM Monika Nikolic. Fotografie zu Architektur und documenta" im Kasseler Architekturzentrum im Kulturbahnhof e.V. – KAZimKUBA; organisiert in Zusammenarbeit mit ARTvanced
Auch in diesem Jahr nimmt die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit einem vielseitigen Programm an den documenta Orten Fridericianum, documenta archiv und documenta Halle (in Zusammenarbeit mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der Kasseler Museumsnacht teil.
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Auch in diesem Jahr nimmt die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit einem vielseitigen Programm an den documenta Orten Fridericianum, documenta archiv und documenta Halle (in Zusammenarbeit mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der Kasseler Museumsnacht teil.
Das Fridericianum präsentiert die Performance von Alex Da Corte Kermit the Frog, Even (2018/2024), die eine Szene aus der jährlich in New York City stattfindenden Macy’s Thanksgiving Day Parade reinszeniert. Über den Tag verteilt finden Kurzführungen durch die Einzelausstellung Some Bright Morning von Melvin Edwards statt und in der Studiowerkstatt können Besucher*innen an verschiedenen Stationen kreativ werden. Das Café im Fridericianum bietet erfrischende Getränke an, vor dem Fridericianum gibt es mexikanisches Essen von der Taquería 341 und verschiedene DJ-Sets begleiten den Abend.
Das documenta archiv lädt gemeinsam mit der Kulturwissenschaftlerin und Autorin Alexia Pooth zu einem Filmscreening von Befragung der Realität. Dokumente zur documenta 5 (BRD, 1972) und Der goldene Strich. Bilder vom bürgerlichen Kunstbetrieb (DDR, 1974) im Fridericianum ein.
In der documenta Halle präsentiert das documenta forum und die Stiftung 7000 Eichen Filme zur ersten documenta und documenta 2 gezeigt, sowie der Film documenta Arbeit der Künstlerin Pia Witzmann und 7000 Eichen von Fabian Püschel. Im Rahmen der Museumsnacht wird Minister Timon Gremmels eine Rede halten. Es werden zudem Busfahrten zu ausgewählten Baumstandorten des Kunstwerks 7000 Eichen von Joseph Beuys angeboten und Kinder und Jugendliche können die documenta Außenkunstwerke entdecken.
Das vollständige Programm der Museumsnacht finden Sie hier!
Das Fridericianum präsentiert unter dem Titel Some Bright Morning mit über 50 Werken die erste umfangreiche Einzelausstellung von Melvin Edwards in Europa.
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Das Fridericianum präsentiert unter dem Titel Some Bright Morning mit über 50 Werken die erste umfangreiche Einzelausstellung von Melvin Edwards in Europa.
Melvin Edwards entwickelte, mit einem zukunftsgewandten Blick für die Fragestellungen, Praktiken und Formen der Moderne, in den frühen 1960er-Jahren eine eigene künstlerische Praxis, die durch große Eigenständigkeit und Stringenz besticht.
Das Werk des 1937 in Houston geborenen Künstlers umfasst Wandobjekte, Stacheldrahtinstallationen, freistehende Skulpturen und Papierarbeiten.
Obwohl seine Arbeiten im Bereich der Abstraktion zu verorten sind, verweisen sie auf greifbare Bezugspunkte: Gedanken, Gefühle und Bilder, die mit dem historischen Kontext der Vereinigten Staaten von Amerika verbunden sind, aus dem die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre erwuchs, werden evoziert.
Die Werke von Melvin Edwards können als Ausdruck politischen Engagements und Protests gegen Ungerechtigkeiten gelesen werden. Bis heute ist an der Dringlichkeit dessen nichts verloren gegangen und ist für den Künstler auf andere geografische Bereiche der Welt übertragbar.
Eröffnung: Freitag, 30. August 2024, 19 Uhr
Kindervernissage: Freitag, 30. August 2024, 17.30–19 Uhr
Weiter Informationen zur Ausstellung finden sie hier!
Im August und September lädt das aus der documenta 15 hervorgegangene Kasseler Projekt Connecting Ecosystems zu verschiedenen Veranstaltungen, Konzerten und einer Ausstellung. Die Initiative möchte mit dem Programm die Praxis des lumbung fortsetzen, die ökologische und soziokulturelle Szene Kassels mit künstlerischen Kollektiven aus Bangladesch und Indonesien vernetzen sowie den Dialog über Nachhaltigkeit, ökologische und soziale Gerechtigkeit durch künstlerische Zusammenarbeit und Gemeinschaftsprojekte fördern.
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Im August und September lädt das aus der documenta 15 hervorgegangene Kasseler Projekt Connecting Ecosystems zu verschiedenen Veranstaltungen, Konzerten und einer Ausstellung. Die Initiative möchte mit dem Programm die Praxis des lumbung fortsetzen, die ökologische und soziokulturelle Szene Kassels mit künstlerischen Kollektiven aus Bangladesch und Indonesien vernetzen sowie den Dialog über Nachhaltigkeit, ökologische und soziale Gerechtigkeit durch künstlerische Zusammenarbeit und Gemeinschaftsprojekte fördern.
Zwei der 14 lumbung inter-lokal member werden zu Gast in Kassel sein: Künstler*innen des Kollektivs Britto Arts Trust aus Bangladesch, sowie Akteur*innen des Projekts Jatiwangi art Factory aus Indonesien.
Wie bereits während der documenta 15 wird es auch in diesem Sommer um gemeinsames Essen, Musizieren und Spielen gehen. Neben mehreren Workshops, einer „Küche für Alle“ und der Ausstellung in der Werkstatt Soziokulturzentrum Kassel findet auch ein Konzert der Psych-Soul/Funk-Gruppe Lair aus Indonesien im Biergarten Boreal am Kulturzentrums Schlachthof statt.
Auch in diesem Jahr begrüßen wir zwei Goethe-Fellows im documenta archiv: Nadia Martin (Buenos Aires) und Anna Petrova (Odesa/Berlin) verstärken in den kommenden Monaten das Team.
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Auch in diesem Jahr begrüßen wir zwei Goethe-Fellows im documenta archiv: Nadia Martin (Buenos Aires) und Anna Petrova (Odesa/Berlin) verstärken in den kommenden Monaten das Team.
Nadia Martin ist Kunsthistorikerin und Kuratorin aus Buenos Aires, Argentinien, wo sie dem Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie (CONICET) angehört und an der Universität Tres de Febrero sowie der Universität Buenos Aires tätig ist.
Ihr Forschungsprojekt am documenta archiv zeichnet am Beispiel der documenta zeitgenössische Überschneidungen von Kunst, Feminismus und Posthumanismus nach. Hierbei richtet sich ihr Blick vor allem auf den Zeitraum zwischen 1997, als im Rahmen der documenta 10 die Erste Cyberfeministische Internationale stattfand, und der documenta 15 (2022), während der das argentinische Kollektiv La Intermundial Holobiente mit dem Projekt "The Book of the Ten Thousand Things" die Beziehung menschlicher und nicht-menschlicher Akteure thematisierte. Auf diese Weise soll die historische Entwicklung vom Cyberfeminismus und seiner Reflexion des Mensch-Maschine-Verhältnisses zum Ökofeminismus beleuchtet werden, der die Verflechtungen zwischen den Arten über die menschliche Vorstellungskraft hinaus in den Blick nimmt.
Anna Petrova ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Seit dem Beginn der Invasion in ihrem Heimatland der Ukraine lebt und arbeitet sie in Berlin. In ihrer kuratorischen Praxis reflektiert sie aktuelle Themen wie Migration, soziokulturelle Barrieren, Integration und interkulturelle Kommunikation.
Im Rahmen des sechsmonatigen Stipendienprogramms des Goethe-Instituts forscht sie zur Präsenz osteuropäischer Künstler*innen auf der documenta in Kassel: Ihr besonderer Fokus gilt hierbei Künstler*innen aus der Ukraine – sowohl im historischen Kontext der Sowjetunion als auch der unabhängigen Ukraine. Ihrem Forschungsansatz nach kann die documenta als Lackmustest für die zeitgenössische Kunstwelt dazu beitragen, eine "Biografie" der Beziehungen zwischen zwei Teilen Europas nachzuzeichnen, die einander nah und doch so fern zu sein scheinen. Die Untersuchung der ukrainischen Präsenz auf der documenta ist hierbei auch mit Blick die laufende EU-Integration des Landes produktiv: Anna betrachtet das retrospektive Verständnis der ukrainischen Rolle im Feld der europäischen Kunst als Voraussetzung für die prospektive Entwicklung eines wirksamen Aktionsplans für die Integration der Ukraine in den europäischen Kulturbereich.
Willkommen in Kassel!
Pressemitteilung der Stadt Kassel:
Die Stadt Kassel hat das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe der Künstlerin Graziela Kunsch, das auf der documenta 15 im Fridericianum für große Begeisterung sorgte, angekauft. Eine Spendenaktion hat den Ankauf ermöglicht.
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Pressemitteilung der Stadt Kassel:
Die Stadt Kassel hat das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe der Künstlerin Graziela Kunsch, das auf der documenta 15 im Fridericianum für große Begeisterung sorgte, angekauft. Eine Spendenaktion hat den Ankauf ermöglicht.
Das Kunstwerk wird nun, zunächst temporär, in der Wolfsschlucht 18A zu sehen und zu erleben sein. Es ist dort Teil eines neuen innerstädtischen Begegnungs-, Spiel- und Lernortes für Kinder und Jugendliche von 0 bis 12 Jahren, der durch den Gewächshaus e.V. initiiert wurde.
Oberbürgermeister Sven Schoeller betont: „Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die mit ihrem finanziellen Beitrag Anteil daran haben, dass das documenta-Kunstwerk für Kassel erhalten bleibt. Der Ankauf und die öffentliche Zugänglichmachung der Public Daycare sind weitere wichtige Bausteine im Zuge unserer Bestrebungen, den Geist der documenta auch zwischen den Ausstellungen in unserer Stadt spürbar zu halten. Zugleich stellt das Kunstwerk eine wunderbare und pädagogisch qualitätvolle Erweiterung des kreativen Angebots für unsere kleinsten Mitbürgerinnen und Mitbürger dar.“
Ankauf des Kunstwerks durch die Stadt Kassel
Während der documenta 15 war das Kunstwerk Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe der brasilianischen Künstlerin Graziela Kunsch Teil der Fridskul (Fridericianum als Schule) und gestaltete im Erdgeschoss des Museums Fridericianum einen Raum des Voneinanderlernens und Begegnens. Die Eltern und Kleinkinder Krippe für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren und ihre Betreuenden, die vom pädagogischen Ansatz der im 20. Jahrhundert tätigen ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler inspiriert ist, erfreute sich dabei einer solch großen Beliebtheit, dass die Stadt Kassel gemeinsam mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Künstlerin eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat, an der sich Privatspenderinnen und -spender ebenso beteiligt haben, wie Stiftungen und Firmen. Neben den Privatspenden hat zum erfolgreichen Ankauf maßgeblich die Unterstützung der cdw-Stiftung, der Kasseler Sparkasse, der Wintershall Dea AG, der Volksbank Kassel Göttingen sowie der Gerhard-Fieseler-Stiftung beigetragen. Die Gesamtsumme für den Ankauf inklusive aller sonstigen Leistungen und Nebenkosten beläuft sich auf rund 80.000 Euro.
Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGbmH, stellt weiterführend heraus: „Graziela Kunschs Kunstwerk Public Daycare entwickelte sich schnell zu einem der Lieblingsorte der Besucherinnen und Besucher der documenta 15. Es freut mich daher ganz besonders, dass das Kunstwerk dank des Engagements Vieler für Kassel gesichert werden konnte. Und ich glaube an das besondere Potenzial dieses Kunstwerks als ein ganz eigener Kulturraum, als niedrigschwellige Kooperationsfläche und als ein unmittelbarer Vernetzungsort, als Leuchtturmprojekt, um die belebte Kunst neu zu denken. “
Temporäre Unterbringung der Public Daycare in der Wolfsschlucht 18A
Die Public Daycare erhält nun zeitnah in der Wolfsschlucht 18A ein temporäres Zuhause. Dort gestaltet der Gewächshaus e.V. gerade einen neuen innerstädtischen Begegnungs-, Spiel- und Lernort für Kinder und Jugendliche von 0 bis 12 Jahren und ihre Eltern bzw. Begleitpersonen, der auch den Titel „Gewächshaus“ tragen wird. Die „Eltern und Kleinkinder Krippe“ wird in diesen in Kooperation mit der Stadt Kassel als Eigentümerin integriert und speist das Angebot für die kleinsten Nutzerinnen und Nutzer. Die Stadt Kassel unterstützt den Betrieb des Kunstwerks jährlich mit 15.000 Euro. Die Künstlerin Graziela Kunsch, die sich gemeinsam mit der künstlerisch mitwirkenden Kasslerin Elke Avenarius für die architektonische Anpassung des Kunstwerks an die neuen Räume verantwortlich zeichnet, stellt heraus: „Auch in den neuen Räumlichkeiten geht es darum, mit der ‚Public Daycare‘ einen Ort zu schaffen, indem nicht das Lehren der Babys und Kleinkinder durch ihre Eltern im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum, Erwachsenen zu ermöglichen, von Babys zu lernen und ihre Autonomie zu fördern. Das Beobachten der freien Spielaktionen hilft Erwachsenen, ihre Kinder besser zu verstehen und in der Folge ihre natürliche Entwicklung unterstützen zu können.“
Das Gewächshaus ist ein nichtkommerzieller Raum, der speziell für Familien mit Kindern konzipiert ist und Angebote für Heranwachsende unterschiedlicher Altersstufen bereithält. Sarah Metz vom Gewächshaus e.V. erläutert hierzu: „Es geht uns darum, mit dem Gewächshaus einen kostenlosen und barrierefreien Ort zu schaffen, der das Spielen, die Kreativität und die Integration fördert und der möglichst viele Menschen anspricht. Familien sind herzlich dazu eingeladen, den Raum und dessen Angebot selbstbestimmt zu nutzen, sich dort zu verabreden oder mit ihren Kindern an den angebotenen Workshops teilzuhaben. Das Gewächshaus deckt damit den dringenden Bedarf eines Anlaufortes für Kinder und ihre Betreuenden in der Kasseler Innenstadt.“
Das Gewächshaus wird derzeit eingerichtet und am 16. Juli 2024 erstmals seine Türen öffnen. Der neue Ort steht dann allen Interessierten immer dienstags bis samstags von 13 Uhr bis 18 Uhr zur Verfügung. Das Gewächshaus soll zunächst bis zum 31. Mai 2025 erprobt werden.
Hintergrund: Public Daycare / Eltern und Kleinkinder Krippe – ein Kunstwerk der documenta 15
Während der documenta 15 (2022) wurde das Fridericianum zur Fridskul (Fridericianum als Schule) umgewandelt. Das Erdgeschoss des Gebäudes war während der 100-tägigen Ausstellung ein dynamischer Raum mit dem Schwerpunkt auf Austausch von Wissen, Geschichten und Erfahrungen und als entsprechender Begegnungs- und Gemeinschaftsort konzipiert. Es beherbergte die Projekte Gudskul, ruruKids, Common Library sowie die Public Daycare/ Eltern und Kleinkinder Krippe von Graziela Kunsch. Das Projekt Public Daycare bestand darin, einen 200 Quadratmeter großen Raum innerhalb des Fridericianums in einen kostenlosen Ort für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren und ihre Betreuenden zu verwandeln. Inspiriert vom pädagogischen Ansatz der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) erzählte Graziela Kunsch von den Erkenntnissen zur freien Bewegungsentwicklung und dem achtsamen Umgang mit Kleinkindern, die damit ein respektvolles Miteinander von Anfang an erfahren können. Durch den mit der Kasseler Projektpartnerin Elke Avenarius besonders gestalteten Krippenbereich wurde dies für Besucherinnen und Besucher zugleich erfahrbar. Die physischen Bestandteile des Kunstwerks wurden nach der documenta 15 eingelagert. Bereits während der Ausstellungslaufzeit der documenta 15 formierte sich ein engagierter Unterstützerkreis, der sich für den langfristigen Verbleib des Kunstwerks Public Daycare in Kassel einsetzte und sich aktiv in die Überlegungen zu Ankauf, Betrieb und Unterbringung einbrachte. Mit dem erfolgreichen Ankauf der Public Daycare durch die Stadt Kassel wird das Kunstwerk nun in der Wolfsschlucht 18A wieder zugänglich gemacht.
Für die neue Findungskommission der documenta 16 konnten sechs herausragende internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst gewonnen werden, die der Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung einstimmig berufen hat. Die Kommission setzt sich zusammen aus Yilmaz Dziewior, Sergio Edelsztein, N'Goné Fall, Gridthiya Gaweewong, Mami Kataoka, und Yasmil Raymond.
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Für die neue Findungskommission der documenta 16 konnten sechs herausragende internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst gewonnen werden, die der Aufsichtsrat auf Vorschlag der Geschäftsführung einstimmig berufen hat. Die Kommission setzt sich zusammen aus Yilmaz Dziewior, Sergio Edelsztein, N'Goné Fall, Gridthiya Gaweewong, Mami Kataoka, und Yasmil Raymond.
Die Findungskommission hat die Aufgabe, wegweisende Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst einzuladen, sich mit einem Konzept um die Künstlerische Leitung der documenta 16 in Kassel zu bewerben und aus den präsentierten Einreichungen das vielversprechendste Format für die Umsetzung auszuwählen.
Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas Hoffmann, konstatiert: „Dass es uns gelungen ist, unmittelbar im Anschluss an die Organisationsentwicklung eine derart hochkarätige Findungskommission für die documenta 16 zu gewinnen, freut mich sehr. Die Beteiligten stehen mit ihrer ausgewiesenen Expertise und der Vielfalt ihrer Hintergründe in besonderer Weise für die Internationalität und Diversität der documenta Ausstellungen. Mit ihrem Engagement in der Findungskommission beweisen sie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die zeitgenössische Kunst und die documenta in dieser ganz besonderen Zeit, dafür möchte ich allen Mitgliedern der Kommission sehr herzlich danken. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und darauf, in dieser Besetzung entschieden auf die documenta 16 zuzugehen. Ich bin mir sicher, dass die multiperspektivische fachliche Zusammensetzung der neuen Findungskommission zu einem zukunftsweisenden Vorschlag für die Künstlerische Leitung führt. Damit ist der Grundstein dafür gelegt, dass die internationale Kunstwelt wieder gewohnter und willkommener Gast in Kassel sein wird.“
Die Mitglieder der Findungskommission:
Yilmaz Dziewior (*1964 Bonn, Deutschland) ist Direktor des Museum Ludwig in Köln.
Zuvor leitete Dziewior seit 2009 das Kunsthaus Bregenz (KUB). Im Jahr 2015 kuratierte Dziewior den österreichischen Pavillon für die Venedig Biennale und 2022 den deutschen Pavillon, der von Maria Eichhorn bespielt wurde. Vor seiner Tätigkeit in Bregenz war er acht Jahre Direktor des Kunstvereins in Hamburg und lehrte parallel als Professor für Kunsttheorie an der dortigen Hochschule für bildende Künste. Bereits von 1996 bis 1999 arbeitete er als freier Mitarbeiter für das Museum Ludwig. 1997 realisierte er dort als Kurator ein Projekt mit Sarah Lucas und war 1999 verantwortlich für den zeitgenössischen Teil der Ausstellung Kunstwelten im Dialog. Von Gauguin zur globalen Gegenwart. Dziewiors Texte erschienen regelmäßig in "Artforum" (New York), "Camera Austria" (Graz) und "Texte zur Kunst" (Berlin). Er hat über 50 Bücher und Kataloge zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts herausgegeben und für Institutionen wie das Stedelijk Museum Amsterdam, die Hamburger Kunsthalle, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, und das Museum of Contemporary Art, Los Angeles, Katalogbeiträge verfasst.
Sergio Edelsztein (*1956, Buenos Aires, Argentinien) ist freier Kurator. Er lebt in Berlin und in Tel Aviv.
Im Jahr 1995 gründete Edelsztein das Center for Contemporary Art in Tel Aviv und war bis 2018 dessen Direktor und Chefkurator. Im Rahmen des CCA kuratierte er sieben Performancekunst-Biennalen (unter dem Titel Blurrr) und fünf internationale Videokunst-Biennalen (VideoZone). Edelsztein kuratierte die israelische Komponente der 24. Biennale von São Paulo im Jahr 1998 sowie die israelischen Pavillons auf der Biennale von Venedig 2005 und 2013. Seit 1995 kuratiert er Ausstellungen und zeitbasierte Veranstaltungen unter anderem in Spanien, China, Polen und Singapur. Zu den wichtigsten Ausstellungen, die er für das CCA kuratierte, gehören Einzelausstellungen von Guy Ben Ner, Roee Rosen, Yael Bartana, Marina Abramović, Christian Jankowski, Rosa Barba, Ceal Floyer, Gary Hill und vielen anderen. Edelsztein hält Vorträge, präsentiert Videoprogramme und veröffentlicht Texte in Israel, Spanien, Brasilien, Italien, Österreich, Deutschland, China, den USA, der Schweiz und Argentinien und schreibt für internationale Kataloge, Websites und Publikationen.
N'Goné Fall (*1967, Dakar, Senegal) schloss ihr Studium an der École Spéciale d'Architecture in Paris, Frankreich, mit Auszeichnung ab. Sie ist eine unabhängige Kuratorin und Expertin für Kulturpolitik.
Von 1994 bis 2001 war sie Redaktionsleiterin der in Paris ansässigen Zeitschrift für zeitgenössische afrikanische Kunst Revue Noire. Sie ist Herausgeberin von An Anthology of African Art: The Twentieth Century (Revue Noire / DAP 2002), Photographers from Kinshasa (Revue Noire 2001) und Anthology of African and Indian Ocean Photography: a century of African photographers (Revue Noire 1998).
Sie war Gastkuratorin der Biennalen von Bamako 2001 und Dakar 2002 und kuratierte Ausstellungen in Afrika, Europa und den USA, darunter When Things Fall Apart: Critical Voices on the Radars im Trapholt Museum in Dänemark (2016) und In Quest of Freedom, carte blanche to El Anatsui (Ghana) in der Conciergerie in Paris, 2021.
Sie ist Autorin von Strategieplänen und Evaluierungsberichten für Stiftungen und internationale Organisationen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, USA, Senegal, Südafrika, Barbados und Südkorea.Sie war Professorin an der Senghor Universität in Alexandria, Ägypten (2007– 2011); Dozentin an der Michaelis School of Arts in Kapstadt, Südafrika (2017) und an der Abdou Moumouni Universität in Niamey, Niger (2018).
2018 wurde N'Goné Fall vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Generalkommissar der Africa2020 Season ernannt, einer Reihe von mehr als 1.500 kulturellen, wissenschaftlichen und pädagogischen Veranstaltungen, die von Dezember 2020 bis September 2021 in 210 Städten in ganz Frankreich ausgerichtet wurden.
Gridthiya Gaweewong (*1964, Chiang Rai, Thailand) ist künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok. Gemeinsam mit Rirkrit Tiravanija leitete sie die Thailand Biennale 2023/2024 in Chiang Rai.
Gridthiya Gaweewong gilt als eine der bekanntesten Kuratorinnen, die heute in Südostasien tätig sind. Nachdem sie 1996 ihren Master of Arts in Verwaltung und Politik an der School of the Art Institute of Chicago erwarb, gründete Gridthiya den alternativen Kunstraum Project 304 zusammen mit Montien Boonma, Kamol Phaosavasdi und Apichatpong Weerasethakul (1996–2003). Neben ihrer Funktion als künstlerische Leiterin des Jim Thompson Art Center in Bangkok ist sie auch Gastkuratorin des MAIIAM Contemporary Art Museum in Chiang Mai. Sie war Mitbegründerin des Bangkok Experimental Film Festivals mit Apichatpong Weerasethakul (1997–2007). Ihre kuratorischen Projekte befassen sich mit Fragen des sozialen Wandels, mit denen sich Künstler*innen aus Thailand und darüber hinaus seit dem Kalten Krieg auseinandersetzen, darunter Imagined Borders, 12. Gwangju Biennale (2018), Missing Links, Bangkok (2015), Between Utopia and Dystopia, Mexico City (2011), Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Oberhausen (2009), Politics of Fun, Berlin (2005) und Underconstruction, Tokyo (2000–2002).
Gaweewong ist die Kuratorin der ICI-Wanderausstellung Apichatpong Weerasethakul: The Serenity in Madness in Chiang Mai, Manila, Hongkong, Chicago, Oklahoma und Taipeh (2016–2020).
Mami Kataoka ist Direktorin des Mori Art Museum.
Mami Kataoka war Chefkuratorin der Tokyo Opera City Art Gallery (1997–2002) und startete 2003 beim Mori Art Museum, wo sie 2020 die Position der Direktorin übernahm. Seit April 2023 ist sie außerdem Direktorin des National Center for Art Research.
Von 2007 bis 2009 war Kataoka als International Curator an der Hayward Gallery in London tätig; außerdem war sie Co-Direktorin der 9. Gwangju Biennale (2012), Künstlerische Leiterin der 21. Biennale von Sydney (2018) und Künstlerische Leiterin der Aichi Triennale 2022. Kataoka war Vorstandsmitglied (2014–2022) und Präsidentin (2020–2022) des CIMAM (International Committee for Museums and Collections of Modern Art).
Am Mori Art Museum hat sie eine Reihe von Überblicksausstellungen asiatischer mid-career Künstler*innen kuratiert, darunter Tsuyoshi Ozawa (2004), Ai Weiwei (2009), Lee Bul (2012), Makoto Aida (2012), Lee Mingwei (2014), NS Harsha (2017) und Chiharu Shiota (2019), während sie regionale Ausstellungen wie SUNSHOWER: Contemporary Art from Southeast Asia 1980s to Now (2017) und Roppongi Crossing: Zeitgenössische japanische Kunst in den Jahren 2004 und 2013 mitkuratierte.
Kataoka publiziert regelmäßig zu zeitgenössischer Kunst aus Japan, Asien und darüber hinaus, sie hält Vorträge und engagiert sich in Jurys.
Yasmil Raymond arbeitet als freie Kuratorin und lebt derzeit in Frankfurt am Main.
Raymond war von 2020 bis 2024 Direktorin des Portikus und Rektorin der Städelschule. Zuvor war sie u. a. Associate Curator für Malerei und Skulptur am Museum of Modern Art, New York (2015–2019), Curator an der Dia Art Foundation, New York (2009–2015) und Associate Curator für visuelle Kunst am Walker Art Center, Minneapolis (2004–2009). In den letzten zwanzig Jahren arbeitete sie mit vielen internationalen Künstler*innen zusammen und war Mitglied im Vorstand verschiedener Stiftungen. Derzeit ist sie Trustee in der Teiger Foundation, der Dia Art Foundation, der Stephen Antonakos Foundation und von A.R.T. (Art Resources Transfer), die alle in New York ansässig sind. Zu ihren wichtigsten Ausstellungen gehören Retrospective über Kara Walker und Monografic Survey über die Arbeit von Jean-Luc Moulène und Thomas Hirschhorns Gramsci Monument. Ihre jüngste Ausstellung Rirkrit Tiravanija: A LOT OF PEOPLE für das MoMA PS1, die sie gemeinsam mit Ruba Katrib kuratiert hat, ist auch in der Luma Foundation in Arles, Frankreich, zu sehen. Raymond hat einen BFA von der School of the Art Institute of Chicago und einen MA vom Center for Curatorial Studies am Bard College.
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In der Forschung über Gegenwartskunst ist zuletzt wieder verstärkt über die Kategorie Form nachgedacht worden. Dabei fassen aktuelle Positionen Form dezidiert als politisches Problem auf und überwinden damit tradierte (und oft zu Unrecht als unpolitisch gebrandmarkte) Vorstellungen eines ästhetischen Formalismus. Das Symposium folgt diesem Impuls und verbindet ihn mit der Annahme, Form nicht lediglich als ästhetische Erscheinung gedacht werden kann, sondern dass sie als solche immer auch soziale Form ist. Dieser Ansatz erlaubt, ganz unterschiedliche Probleme der Gegenwartskunst auf neue Weise aufzuschlüsseln. Darunter etwa die Ausstellungsförmigkeit der Gegenwartskunst, Fragen der Wertform, infrastrukturelle Bedingungen und verdinglichte Arbeitsverhältnisse, das (mimetische) Verhältnis zwischen sozialer Realität und Kunstwerk. Gerade indem Form als soziale Form verstanden wird, können auch Aspekte wie Race, Class und Gender adressiert werden, die den Kunstwerken als gesellschaftliche Zusammenhänge auf gleiche Weise eingeschrieben sind, wie diese ihre Inhalte formen.
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In der Forschung über Gegenwartskunst ist zuletzt wieder verstärkt über die Kategorie Form nachgedacht worden. Dabei fassen aktuelle Positionen Form dezidiert als politisches Problem auf und überwinden damit tradierte (und oft zu Unrecht als unpolitisch gebrandmarkte) Vorstellungen eines ästhetischen Formalismus. Das Symposium folgt diesem Impuls und verbindet ihn mit der Annahme, Form nicht lediglich als ästhetische Erscheinung gedacht werden kann, sondern dass sie als solche immer auch soziale Form ist. Dieser Ansatz erlaubt, ganz unterschiedliche Probleme der Gegenwartskunst auf neue Weise aufzuschlüsseln. Darunter etwa die Ausstellungsförmigkeit der Gegenwartskunst, Fragen der Wertform, infrastrukturelle Bedingungen und verdinglichte Arbeitsverhältnisse, das (mimetische) Verhältnis zwischen sozialer Realität und Kunstwerk. Gerade indem Form als soziale Form verstanden wird, können auch Aspekte wie Race, Class und Gender adressiert werden, die den Kunstwerken als gesellschaftliche Zusammenhänge auf gleiche Weise eingeschrieben sind, wie diese ihre Inhalte formen.
Das Symposium knüpft mit seinem Thema an einschlägige Debatten der letzten Jahre an. Dazu zählt etwa der Vorschlag, mit dem Begriff des „Formats“ den des „Mediums“ abzulösen, um den digitalen Bedingungen der Gegenwartskunst Rechnung zu tragen. Oder auch die Überlegung, die Kategorie Form neben der Kunst auch in alltäglichen Mustern der gesellschaftlichen Ordnung zu lokalisieren. Die Ausweitung der Kategorie Form bedeutet allerdings nicht dessen Auflösung. Vielmehr zeigt sich in den verstreuten Debatten (in denen der Formbegriff selbst mitunter explizit vermieden wird), dass die Kategorie Form um den Aspekt der Vermittlung durch und als Form ergänzt werden muss. Denn erst im Geworden-Sein der Form artikuliert sich die Autonomie der Kunst.
Während die Theoriebildung zur Kategorie Form in der Gegenwartskunst im Zentrum des Symposiums steht, wird es auch immer wieder darum gehen, (vergessene) formalistische Traditionen erneut aufzugreifen und sie für das Jetzt produktiv zu machen.
Die Veranstaltung ist Marina Vishmidt (1976–2024) gewidmet, die für das Symposium einen Vortrag geplant hatte und deren Nachdenken über Form als soziale Form eine Inspiration bleiben wird.
Das international einmalige Performance Art Archive Schwarze Lade / Black Kit wurde 1981 von Künstler*innen und Akteur*innen der Aktionskunst-Szene ins Leben gerufen. Das Archiv wuchs über vier Jahrzehnte zu einer umfassenden multimedialen Material- und Objektsammlung an und umfasst mittlerweile 450 laufende Regalmeter. Die Sammlung enthält neben filmischen Dokumenten und Fotografien, auch Projektskizzen, Drehbücher, Künstler*innen-Korrespondenzen oder seltene Galerie-Kataloge, außerdem Artefakte und Performance-Relikte.
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Das international einmalige Performance Art Archive Schwarze Lade / Black Kit wurde 1981 von Künstler*innen und Akteur*innen der Aktionskunst-Szene ins Leben gerufen. Das Archiv wuchs über vier Jahrzehnte zu einer umfassenden multimedialen Material- und Objektsammlung an und umfasst mittlerweile 450 laufende Regalmeter. Die Sammlung enthält neben filmischen Dokumenten und Fotografien, auch Projektskizzen, Drehbücher, Künstler*innen-Korrespondenzen oder seltene Galerie-Kataloge, außerdem Artefakte und Performance-Relikte.
Zu den Initiator*innen der Schwarzen Lade zählt der Kölner Künstler Boris Nieslony (geb. 1945), Teilnehmer der documenta 8 (1987) und Mitglied der Performancegruppe Black Market International.
Nieslony übergibt das bisher in Köln ansässige Performance-Archiv nun dem Kasseler documenta archiv, das die Arbeit an und mit den Materialien im Sinne der Gründer fortsetzen wird. Für das documenta archiv ist der wertvolle Zugang auch deshalb ein großer Gewinn, da die Schwarze Lade, als Spiegel internationaler Strömungen im Feld performativer Künste, vielfältige Verbindungen zur Geschichte der documenta aufweist. Die Archivmaterialien dokumentieren die künstlerische Praxis und Theorie zahlreicher Kunstbewegungen, Gruppen und Einzelkünstler*innen, darunter der Fluxus-Bewegung oder historischer Wegbereiter*innen des Happenings und der Aktionskunst wie Joseph Beuys, Allan Kaprow oder Ulay & Abramović.
Mit der Übernahme der Schwarzen Lade erhält das documenta archiv ein komplexes Künstler*innenarchiv, das die Geschichte der Performancekunst in differenzierter Weise erfasst und dabei nicht allein ein breites Spektrum der künstlerischen Praxis spiegelt, sondern auch die weit verzweigten Akteur*innen-Netzwerke der internationalen Performance-Szene abbildet.
Weitere Informationen zur Schenkung finden Sie hier!
Die Kooperationen der Initiativen zur Stärkung der Materialkreisläufe, die auch zur documenta 15 ausgebaut wurden, arbeiten intensiv weiter. Die „materialcycles“ haben 2022 zur documenta 15 Möglichkeiten und Potenziale aufgezeigt, Netzwerke gestärkt und damit den Weg für eine praktizierte und gelebte Materialverteilung gestärkt.
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Die Kooperationen der Initiativen zur Stärkung der Materialkreisläufe, die auch zur documenta 15 ausgebaut wurden, arbeiten intensiv weiter. Die „materialcycles“ haben 2022 zur documenta 15 Möglichkeiten und Potenziale aufgezeigt, Netzwerke gestärkt und damit den Weg für eine praktizierte und gelebte Materialverteilung gestärkt.
Am 25. Mai 2024 lädt der Materialverteilung Kassel e.V. zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch über zirkuläres Planen, Bauen und Gestalten in der Praxis zum Fachtag „ReUse & Upcycling im Bau- und Kreativbereich“ im Museum Fridericianum ein.
Am Vormittag liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich Planung, Architektur und Baugewerbe. Im Hafen der Stadt Kassel entsteht in Kooperation mit der Baustoff- und Materialbörse gGmbH ein Lager, an dem Themen wie zerstörungsfreier Rückbau, Integration von ReUse-Bauteilen in den Entwurfsprozess und das Mitdenken eines späteren Rückbaus einen festen Ort bekommen sollen.
Am Nachmittag steht der Ausbau von Materialkreisläufen im Bereich Kunst und Kultur im Fokus.
Nach fünf Impulsvorträgen steht der Austausch untereinander und mit den Referent*innen im Vordergrund.
Samstag, 25. Mai 2024, 10.30–18 Uhr im Museum Fridericianum
Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden an den Materialverteilung Kassel e.V. werden erbeten.
Eine Anmeldung ist erwünscht (bis Sonntag, 19.5.2024 per Mail an kontakt@materialverteilung.org).
Programm: Fachtag ReUse & Upcycling im Bau- und Kreativbereich
10.30 Uhr
Ankommen im Café und Begrüßung
Fridericianum (Gastgeber) und Sabine Grünewald (Moderatorin)
11 Uhr
Bauverwendung (ReUse) als kommunale Aufgabe
Stadtpolitik (Martin Hoppe-Kilpper / Grüne), Klimaschutzrat und Materialverteilung Kassel (Jens Steuber)
11.30 Uhr
Praxisbeispiele von ReUse in Planung und Ausführung
Bauteilernte: Bauteilbörse Bremen (Karin Strohmeier) und foundation 5+ am Beispiel Suffizienzhaus Uhlandstraße 10 (Matz Foitzik und Kolleg*innen)
12 Uhr
Stand & Visionen der Materialverteilung KS und der Baustoffbörse Beispiele, Kooperationen und Ideenbörse (Ralf Meier-Böke, Hans Weishaar und Melissa Schmidt)
12.15 Uhr
Offene Gesprächsrunde und Möglichkeit für Arbeitsgruppen
Live Act Wortsurfen mit Axel Garbelmann
13 Uhr
Gemeinsames Mittagessen
14.30 Uhr
Ankommen Café und Begrüßung
14.45 Uhr
Kultur und Nachhaltigkeit - nationale und internationale Beispiele – Materials oft he Arts (New York; Jan Heise), Hanseatische Materialverwaltung (Hamburg) und Baustoffbörse und Materialverteilung (KS; Jens Steuber)
15.15 Uhr
Kooperationen zwischen Kulturschaffenden in Kassel
documenta und Museum Fridericianum gGmbH (Andreas Hoffmann, Martin Fokken), Staatstheater Kassel zur bestehenden Kooperation mit der MvK, Erfassung und Vermittlung durch die MvK
15.45 Uhr
Offene Gesprächsrunde und Möglichkeit für Arbeitsgruppen
16.30 Uhr
Kaffeepause
"Der Mantel" Margarita Dettbarn
17 Uhr
Tageszusammenfassung
Im Anschluss an das öffentliche Kommentierungsverfahren haben die Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in der heutigen Aufsichtsratssitzung die ausstehenden Beschlüsse zu den fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der Organisationsentwicklung gefasst.
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Im Anschluss an das öffentliche Kommentierungsverfahren haben die Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in der heutigen Aufsichtsratssitzung die ausstehenden Beschlüsse zu den fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der Organisationsentwicklung gefasst.
Nach eingehender Betrachtung und ausführlicher Bewertung und Abwägung von Rückmeldungen aus dem öffentlichen Kommentierungsverfahren werden mit Blick auf die klare Rollendefinition zwischen Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung zwei METRUM-Empfehlungen nicht übernommen:
- An Stelle des Konzeptes von zwei Codes of Conducts soll lediglich der documenta und Museum Fridericianum gGmbH als Trägergesellschaft die Erstellung eines Codes of Conduct auferlegt werden. Er bildet den Orientierungsrahmen für die Arbeit der documenta. Der Künstlerischen Leitung wird die Entwicklung eines eigenen Codes of Conduct demgegenüber nicht zur Auflage gemacht. Stattdessen soll im regulären Veranstaltungslauf der documenta frühzeitig nach der Berufung der Künstlerischen Leitung eine gemeinsam mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ausgerichtete öffentliche Veranstaltung vorgesehen werden, bei der die Künstlerische Leitung ihr künstlerisches Konzept vorstellt und hierbei auch darlegt, welches Verständnis sie von der Achtung der Menschenwürde hat und wie deren Wahrung auf der von ihr kuratierten Ausstellung sichergestellt werden soll.
- Der Aufsichtsrat wird nicht verkleinert. Auf diese Weise sollen die Stadt Kassel und das Land Hessen angemessen vertreten sein. Zwei Vertreter*innen des Bundes werden in den Aufsichtsrat als vollwertige Mitglieder mit Stimmrecht aufgenommen.
Den METRUM-Empfehlungen folgend, werden die Findungskommission und das Prozedere ihrer Aufstellung auf Vorschlag der Geschäftsführung beibehalten, wobei weiche Auswahlkriterien, die dem Diversitätsziel entsprechen, weiterhin gestärkt werden. Ferner wird ein aus sechs Personen bestehender wissenschaftlicher Beirat eingerichtet und die/der Vorsitzende als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht in den Aufsichtsrat aufgenommen, sowie die Aufgaben von Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung insofern geklärt, als dass die geschäftsführenden und kuratorischen Bereiche klar voneinander abgegrenzt werden – wobei Letztere die volle künstlerische Freiheit genießt. Schließlich wird ein Management Board in der documenta und Museum Fridericianum gGmbH eingerichtet, dem die Abteilungsleitungen und auch die zukünftige Künstlerische Leitung angehören.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Sven Schoeller betont: „Die documenta gGmbH geht mit den eingeholten Expertisen nach der documenta 15, einschließlich des METRUM-Abschlussberichtes und den heute getroffenen Beschlüssen mit einem wirksamen Instrumentarium zum Schutz künstlerischer Freiheit und zum Schutz gegen menschenfeindliche Diskriminierung und Antisemitismus gestärkt in die Zukunft. Zu den abgewogenen Entscheidungen, die wir in dem schwierigen Spannungsfeld zu treffen hatten, hat der transparente Prozess um die Empfehlungen zur Organisationsuntersuchung und die engagierte Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit beigetragen. Dafür bedanke ich mich im Namen der documenta gGmbH ausdrücklich.“ Er ergänzt: „Die in den Gremien bereits vor dem Kommentierungsverfahren bestehende Skepsis gegenüber dem Vorschlag eines Codes of Conduct hat sich auch durch eine Reihe von Eingaben während des Kommentierungsverfahrens bestätigt, wenngleich die Position diskursiv betrachtet wird. Die nunmehr getroffene Lösung eines Veranstaltungsformats erfüllt den seitens der Beratungsgesellschaft METRUM mit dem Vorschlag der beiden Codes of Conducts verfolgten Zweck des frühzeitigen Dialogs zwischen Künstlerischer Leitung und Verantwortlichen der Trägergesellschaft, ohne die künstlerische Freiheitsperspektive zu tangieren. Dank dieser Lösung können wir daher auf den zweiten Code of Conduct verzichten und erreichen gleichwohl die angestrebten Schutzzwecke.“
Der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und neu gewählte Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Timon Gremmels unterstreicht: „Es ist eine der komplexesten Aufgaben der gegenwärtigen Kulturpolitik, eine praktikable Balance zwischen dem Schutz der Kunstfreiheit und der Wahrung der Menschenwürde zu finden. Auch in Zeiten zunehmender Konflikte, die sich in den Kunstbetrieben abspielen, müssen beide hohen Güter gleichermaßen Achtung erfahren. Wir haben heute die Voraussetzungen geschaffen, damit dies bei der nächsten documenta gelingen kann. Ich bin zuversichtlich, dass sich mit der klar definierten Rollenteilung zwischen Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung Vorgänge wie auf der documenta 15 nicht wiederholen.“
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sagt: „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem nun beschlossenen Werkzeugkasten bestens aufgestellt sind, um mit großen Schritten auf die documenta 16 zuzugehen. Die erste Maßnahme ist, jetzt sehr schnell die Internationale Findungskommission aufzustellen.“
Öffentliches Kommentierungsverfahren
Über das öffentliche Kommentierungsverfahren ließen die Auftraggeber der Organisationsentwicklung fünf zentrale Empfehlungen des Abschlussberichts der Organisationsentwicklung vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 kommentieren. Die Auswertung erfolgte durch Prof. Dr. Joanna Ozga (Professorin für internationale Unternehmensführung an der Hochschule Fulda) sowie ihre Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Mira Bickert.
Download:
Aufsichtsratsbeschluss
Gemeinsame Erklärung der Kulturministerkonferenz, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der kommunalen Spitzenverbände vom 12. März 2024
Auswertungsbericht von Prof. Dr. Joanna Ozga und Mira Bickert, vom 5. Februar 2024
Rohdaten der Einträge im Kommentierungsverfahren, vom 7. Februar 2024
METRUM Stellungname zu den Ergebnissen des Kommentierungsverfahrens, vom 8. April 2024
Am Samstag, 4. Mai 2024 startet die Kampagne "Platz nehmen für Demokratie" zur Europawahl mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Friedrichsplatz. Die Initiative, bestehend aus über 50 Institutionen und Organisationen aus der Stadt und dem Landkreis Kassel, lädt ein, ins Gespräch zu kommen und die demokratische Debattenkultur zu stärken. Paarweise oder in Gruppen werden Stühle auf dem Friedrichsplatz aufgestellt, um miteinander kontrovers zu diskutieren: aushalten, ernstnehmen und aufeinander eingehen ist die Devise. Auch im Foyer des Fridericianum wird ein Stuhlpaar platziert und lädt dazu ein, in den Dialog zu gehen und Meinungen auszutauschen. Mehr
Am Samstag, 4. Mai 2024 startet die Kampagne "Platz nehmen für Demokratie" zur Europawahl mit einer Auftaktveranstaltung auf dem Friedrichsplatz. Die Initiative, bestehend aus über 50 Institutionen und Organisationen aus der Stadt und dem Landkreis Kassel, lädt ein, ins Gespräch zu kommen und die demokratische Debattenkultur zu stärken. Paarweise oder in Gruppen werden Stühle auf dem Friedrichsplatz aufgestellt, um miteinander kontrovers zu diskutieren: aushalten, ernstnehmen und aufeinander eingehen ist die Devise. Auch im Foyer des Fridericianum wird ein Stuhlpaar platziert und lädt dazu ein, in den Dialog zu gehen und Meinungen auszutauschen.
Auftaktveranstaltung mit Begrüßung durch die Initiator*innen und durch den Oberbürgermeister der Stadt Kassel Sven Schoeller und anschließend gemeinsam Platz nehmen für Demokratie
Wann: am Samstag, 4. Mai 2024 von 12 bis 14 Uhr
Wo: in Kassel auf dem Friedrichsplatz (zwischen SINN und Fridericianum)
Weitere Informationen
Die „Alles-Brücke“ wurde von dem Kollektiv Recetas Urbanas für das Ahoi Gelände auf der documenta 15 gemeinsam mit Schüler*innen der Unterneustädter Grundschule entworfen und erbaut. Die spielerische Brücke aus recycelten Materialien überspannte das Gebäude des Ahoi-Bootsverleih an der Fulda. Nach Abschluss der 100-tägigen Laufzeit der documenta war geplant, die Brücke an der Schule wieder aufzubauen und als Spielstruktur oder offenes Klassenzimmer zu nutzen.
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Die „Alles-Brücke“ wurde von dem Kollektiv Recetas Urbanas für das Ahoi Gelände auf der documenta 15 gemeinsam mit Schüler*innen der Unterneustädter Grundschule entworfen und erbaut. Die spielerische Brücke aus recycelten Materialien überspannte das Gebäude des Ahoi-Bootsverleih an der Fulda. Nach Abschluss der 100-tägigen Laufzeit der documenta war geplant, die Brücke an der Schule wieder aufzubauen und als Spielstruktur oder offenes Klassenzimmer zu nutzen.
Nachdem die Schüler*innen den Wunsch nach einem eigenen Rückzugsort auf dem Schulgelände äußerten, wird dieser nun aus den eingelagerten Materialien der documenta Brücke entstehen und selbstständig von den Kindern verwaltet werden – aus der „Alles-Brücke“ wird das „Alles Haus“. Die Schüler*innen haben gemeinsam mit Unterstützer*innen mit den ersten Arbeiten begonnen und Ziel ist es, das Haus bis zum Ende des Sommers in seinen Grundzügen fertig zu stellen. Auch das Kollektiv Recetas Urbanas kommt regelmäßig zu Besuch nach Kassel, um das Bauvorhaben zu unterstützen.
Noch ist unklar, wie groß und komplex das Kinderbeteiligungsprojekt werden soll, so gibt es bereits Ideen für ein Solardach, eine Komposttoilette und für eine gemeinsam Bepflanzungsaktion in Kooperation mit der Initiative „Essbare Stadt“. Auch der zweite Standort der Grundschule an der Ysenburgstraße soll ein „Alles-Haus“ für den Schulhof bekommen. Durch die während der documenta 15 etablierten Material-Kreislauf-Initiativen stehen ausreichend Baumaterialien für beide Standorte zur Verfügung. Das Projekt wird großzügig unterstützt vom Rotary Club Kassel und der Ikea-Stiftung.
Das Kollektiv aus Aotearoa (Neuseeland) wurde für seine große Installation Takapau ausgezeichnet, die Teil der von Adriano Pedrosa kuratierten Ausstellung Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere auf der Biennale di Venezia ist und den Auftakt der Hauptausstellung auf dem Arsenale-Gelände bildet.
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Das Kollektiv aus Aotearoa (Neuseeland) wurde für seine große Installation Takapau ausgezeichnet, die Teil der von Adriano Pedrosa kuratierten Ausstellung Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere auf der Biennale di Venezia ist und den Auftakt der Hauptausstellung auf dem Arsenale-Gelände bildet.
Die vier Wahine-Māori-Künstlerinnen Erena Arapere-Baker, Sarah Hudson, Bridget Reweti und Terri Te Tau schaffen komplexe Installationen, in denen sie traditionelle Kunstpraktiken der Māori mit zeitgenössischen Materialien kombinieren und auf diese Weise die Tradition in eine Zukunft übertragen.
Bereits vor ihrer Teilnahme in Venedig und an der 23. Sydney Biennale in 2022, waren Mataaho Collective auf der documenta 14 (2017) vertreten. Ihre Arbeit Kiko Moana, die im Hessischen Landesmuseum in Kassel zu sehen war, basiert auf mana wāhine, einem Konzept zur Ermächtigung der Māori-Frauen.
In der Laudatio der Internationalen Jury in Venedig, bestehend aus der Jury-Vorsitzenden Julia Bryan-Wilson (USA), Alia Swastika (Indonesien), Chika Okeke-Agulu (Nigeria), Elena Crippa (Italien) und María Inés Rodríguez (Frankreich/Kolumbien), heißt es: „The Māori Mataaho Collective has created a luminous woven structure of straps that poetically crisscross the gallery space. Referring to matrilinear traditions of textiles with its womb-like cradle, the installation is both a cosmology and a shelter. Its impressive scale is a feat of engineering that was only made possibly by the collective strength and creativity of the group. The dazzling pattern of shadows cast on the walls and floor harks back to ancestral techniques and gestures to future uses of such techniques.“
Um die tiefe Verbindung der Stadt Kassel mit der documenta auch zwischen den Ausstellungsjahren hervorzuheben, wurde der Stadt ab 19. März 1999 der offizielle Namenszusatz documenta gegeben. Seitdem heißt es auf Ortsschildern, dem offiziellen Briefpapier und an vielen anderen Stellen „documenta Stadt Kassel“. Dieses Ereignis feiert am 19. März 2024 sein 25.-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass bietet die documenta und Museum Fridericianum gGmbH gemeinsam mit der Stadt Kassel von Dienstag, 19. bis Sonntag 24. März 2024 ein mehrsprachiges Führungsprogramm zu den documenta Außenkunstwerken. Den Auftakt machen Oberbürgermeister Sven Schoeller und Andreas Hoffmann.Mehr
Um die tiefe Verbindung der Stadt Kassel mit der documenta auch zwischen den Ausstellungsjahren hervorzuheben, wurde der Stadt ab 19. März 1999 der offizielle Namenszusatz documenta gegeben. Seitdem heißt es auf Ortsschildern, dem offiziellen Briefpapier und an vielen anderen Stellen „documenta Stadt Kassel“. Dieses Ereignis feiert am 19. März 2024 sein 25.-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass bietet die documenta und Museum Fridericianum gGmbH gemeinsam mit der Stadt Kassel von Dienstag, 19. bis Sonntag 24. März 2024 ein mehrsprachiges Führungsprogramm zu den documenta Außenkunstwerken. Den Auftakt machen Oberbürgermeister Sven Schoeller und Andreas Hoffmann.
Programm: Führungen zu den documenta Außenkunstwerken
19. – 24. März 2024
Dienstag, 19.3.2024, 18 Uhr
Olu Oguibe: Die Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Sven Schoeller, Oberbürgermeister der documenta Stadt Kassel und Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, Treppenstraße
Mittwoch, 20.3.2024, 12 Uhr
Jonathan Borofsky: Man Walking to the Sky, documenta 9 (1992)
Sebastian Borkhardt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Man Walking to the Sky, Vorplatz Kulturbahnhof
Mittwoch, 20.3.2024, 17 Uhr
Lois Weinberger: Das über Pflanzen ist eins mit ihnen, documenta 10 (1997)
Saskia Mattern, Leiterin von Archiv & Sammlungen des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Gleis 1, Kulturbahnhof (Südflügel)
Donnerstag, 21.3.2024, 12 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7 (1982)
Martin Groh, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Fridericianum
Donnerstag, 21.3.2024, 17 Uhr
Haus‐Rucker‐Co: Rahmenbau (Landschaft im Dia), documenta 6 (1977)
Martin Groh, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Rahmenbau (neben documenta Halle)
Freitag, 22.3.2024, 12 Uhr
Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992)
Julius Lehmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in deutscher Sprache
Treffpunkt: Rotes Palais (neben Fridericianum)
Freitag, 22.3.2024, 17 Uhr
Walter De Maria: Der vertikale Erdkilometer, documenta 6 (1977)
Julius Lehmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des documenta archiv
Kurzführung in englischer Sprache
Treffpunkt: Friedrichsplatz (mittig)
Samstag, 23.3.2024, 12 Uhr
Claes Oldenburg: Spitzhacke, documenta 7 (1982) / Per Kirkeby: Raumskulptur, documenta 9 (1992) / Haus-Rucker-Co: Bild im Dia, documenta 6 (1977)
documenta Kurzführung in englischer Sprache: mit Julia Ronge
Treffpunkt: Spitzhacke an der Fulda
Samstag, 23.3.2024, 14 Uhr
Max Neuhaus: Three to One (Klanginstallation), documenta 9 (1992) / Giuseppe Penone: Idee di Pietra, documenta 13 (2012), Haus‐Rucker‐Co: Rahmenbau (Landschaft im Dia), documenta 6 (1977) / Per Kirkeby: Raumskulptur, documenta 9 (1992)
Kurzführung in italienischer Sprache mit Cecilia Winter
Treffpunkt: AOK-Gebäude
Samstag, 23.3.2024, 17 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7 (1982) / Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Olu Oguibe: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Kurzführung in deutscher Sprache mit Annette Bellon
Treffpunkt: Vor dem Fridericianum
Sonntag, 24.3.2024, 12 Uhr
Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7 (1982) / Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Walter De Maria: Der vertikale Erdkilometer, documenta 6 (1977)
Kurzführung in französischer Sprache mit Claudia Panetta-Möller
Treffpunkt: Vor dem Fridericianum
Sonntag, 24.3.2024, 14 Uhr
Jonathan Borofsky: Man Walking to the Sky, documenta 9 (1992) / Olu Oguibe: Die Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017)
Kurzführung in deutscher Sprache mit Claudia Panetta-Möller
Treffpunkt: Man Walking to the Sky, Vorplatz Kulturbahnhof
Sonntag, 24.3.2024, 17 Uhr
Olu Oguibe: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, documenta 14 (2017) / Thomas Schütte: Die Fremden, documenta 9 (1992) / Joseph Beuys: 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, documenta 7 (1982)
Kurzführung in russischer Sprache mit Anna Bieber
Treffpunkt: Das Fremdlinge und Flüchtlinge Monument, Treppenstraße
Die Teilnahme an den Führungen ist kostenfrei.
Eine Studioausstellung im Lesesaal des documenta archivs
Die documenta 6 präsentierte 1977 erstmalig Künstler*innenbücher, Buchobjekte und „Konzept-Bücher“ in einem eigenständigen Bereich. Im Obergeschoss der Neuen Galerie konzipierte der Wiesbadener Rechtsanwalt und Büchersammler Rolf Dittmar gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und -kritiker Peter Frank die Abteilung Metamorphosen des Buches und vereinte unterschiedliche Positionen wie Dieter Roths gebundene und gestanzte Ausschnitte isländischer Tageszeitungen, die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung Denken sie immer daran mich zu vergessen (als Grabstein in Form eines aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs Knüll-Book – ein Knüllobjekt in Plastiktüte im Plastikeinband.Mehr
Eine Studioausstellung im Lesesaal des documenta archivs
Die documenta 6 präsentierte 1977 erstmalig Künstler*innenbücher, Buchobjekte und „Konzept-Bücher“ in einem eigenständigen Bereich. Im Obergeschoss der Neuen Galerie konzipierte der Wiesbadener Rechtsanwalt und Büchersammler Rolf Dittmar gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und -kritiker Peter Frank die Abteilung Metamorphosen des Buches und vereinte unterschiedliche Positionen wie Dieter Roths gebundene und gestanzte Ausschnitte isländischer Tageszeitungen, die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung Denken sie immer daran mich zu vergessen (als Grabstein in Form eines aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs Knüll-Book – ein Knüllobjekt in Plastiktüte im Plastikeinband.
Noch bis Ende Februar präsentiert das documenta archiv dokumentarisches Material, das sich mit der Gestaltung von Büchern und der Buchkunst im Kontext der documenta-Geschichte befasst. Emily Denyer kuratierte gemeinsam mit André Biribanti eine Studioausstellung, die einen Einblick in den vielseitigen Bestand der Spezialbibliothek gibt und ein besonderes Schlaglicht auf die historische Sektion Buchkunst der documenta 6 wirft.
Die Ausstellung wird ergänzt durch einen Handapparat mit Literatur zum Stöbern und Nachlesen. Die Kuratorin Emily Denyer führt am 8. und 14. Februar 2024 um 16.30 Uhr durch die Ausstellung Buch-Kunst: Kunst-Buch.
Zu sehen im Lesesaal des documenta archivs
Kulturhaus Dock4
Untere Karlsstr. 4, 34117 Kassel
Dienstag bis Freitag 9 – 16 Uhr
Weiter Informationen zur Ausstellung
Mit der Publikation des Abschlussberichts der mit der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betrauten Metrum Management GmbH im vergangenen Jahr war eine Kommentierungsmöglichkeit der fünf zentralen Empfehlungen verbunden. Vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 war die Öffentlichkeit eingeladen, ihr Feedback digital zu erteilen.Mehr
Mit der Publikation des Abschlussberichts der mit der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betrauten Metrum Management GmbH im vergangenen Jahr war eine Kommentierungsmöglichkeit der fünf zentralen Empfehlungen verbunden. Vom 21. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 war die Öffentlichkeit eingeladen, ihr Feedback digital zu erteilen.
Das Kommentierungsverfahren ist nun abgeschlossen und Gegenstand einer durch Prof. Dr. Joanna Ozga (Professorin für internationale Unternehmensführung an der Hochschule Fulda) sowie ihrer Wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Mira Bickert, geführten Auswertung.
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Bewertung und Entscheidung darüber, was in den Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
Der vollständige Abschlussbericht ist auf deutscher und englischer Sprache weiterhin öffentlich einsehbar: Download
Als Neuerscheinung in unserer Schriftenreihe präsentiert das documenta archiv am 21. Februar den Band Exhibition Politics. Die documenta und die DDR von Alexia Pooth. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum Podiumsgespräch mit der Autorin und dem Kunstkritiker Eduard Beaucamp ein.
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Als Neuerscheinung in unserer Schriftenreihe präsentiert das documenta archiv am 21. Februar den Band Exhibition Politics. Die documenta und die DDR von Alexia Pooth. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zum Podiumsgespräch mit der Autorin und dem Kunstkritiker Eduard Beaucamp ein.
am 21. Februar 2024
um 19 Uhr
in der Rotunde des Fridericianums
Der ostdeutsche Kunstkritiker Lothar Lang bezeichnete die documenta 1959 als „Monsterschau“ – ein Urteil, das die kulturpolitischen Spannungen zwischen den beiden deutschen Staaten spiegelt. Welches Bild machten sich Künstler*innen und Kulturfunktionär*innen in Ost-Berlin, Dresden oder Rostock von der documenta und wie schauten umgekehrt die kuratorischen Teams auf die DDR? In ihrer Studie Exhibition Politics. Die documenta und die DDR rekonstruiert Alexia Pooth dieses besondere Kapitel Kasseler Ausstellungsgeschichte. Die Autorin zeichnet eine Rezeptions- und Wahrnehmungsgeschichte nach, in der es trotz politischer Frontstellungen immer auch Austausch gab. Der inhaltliche Bogen reicht von der Gründung der documenta 1955 bis zu Catherine Davids documenta 10 im Jahr 1997.
Neben historischen Analysen bietet der Band eine vielseitige Zusammenstellung von Dokumenten, Künstler*innenportraits und Bilderstrecken. Zeitzeug*inneninterviews mit Eduard Beaucamp, Gudrun Brüne-Heisig, Gabi Dolff-Bonekämper, Hans Eichel, Achim Freyer, Klaus Honnef, Gabriela Ivan, Jürgen Schweinebraden und Volker Stelzmann machen ihn zu einem kurzweiligen Lesebuch.
Biografien:
Eduard Beaucamp, geboren 1937 in Aachen, besuchte schon als Schüler 1955 die documenta. Nach einem Studium der Literatur- und Kunstgeschichte sowie der Philosophie übernahm er 1966 die Leitung des Kunstressorts der FAZ. Die documenta hatte er dabei stets im Blick, aber nicht nur, denn bereits 1968 lernte er in Leipzig den Maler Werner Tübke kennen, für dessen Kunst und die Kunst von Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer er sich in der Bundesrepublik früh einsetzte. Die Leipziger Schule ist ihm bis heute ein Anliegen: Beaucamp, der regelmäßig die DDR besuchte, hat in den letzten Jahren zahlreiche Bücher herausgegeben, darunter, in Zusammenarbeit mit Annika Michalski, Tübkes Tagebücher.
Alexia Pooth ist assoziierte Wissenschaftlerin am documenta archiv und am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden (HAIT). Seit 2023 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Raum- und Autorschaftstheorien, Landschaftlichkeit und visueller Kultur. Nach mehrjähriger Mitarbeit an der Stiftung Bauhaus in Dessau arbeitete sie von 2019 bis 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Museum in Berlin an der Konzeption und Realisierung der Ausstellung documenta. Politik und Kunst.
Das Fridericianum zeigt ab dem 24. Februar 2024 das Werk von Ulla Wiggen.
Ulla Wiggen
OUTSIDE / INSIDE
24. Februar – 2. Juni 2024
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Das Fridericianum zeigt ab dem 24. Februar 2024 das Werk von Ulla Wiggen.
Ulla Wiggen
OUTSIDE / INSIDE
24. Februar – 2. Juni 2024
Eröffnung: 23. Februar 2024, um 19 Uhr
Kindervernissage ab 18 Uhr
Die Ausstellung umfasst mehr als fünfzig Werke der Künstlerin und bietet damit einen weitreichenden, chronologischen Überblick über ihr Gesamtwerk.Die Schau zeugt vom Interesse der Künstlerin an der visuellen Erkundung der Funktionsweise komplexer Systeme, von Computern bis hin zum Körper und Geist.
Sie haben ab sofort (für die Dauer bis zum 31. Januar 2023) die Möglichkeit, die fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zu kommentierten. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
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Sie haben ab sofort (für die Dauer bis zum 31. Januar 2023) die Möglichkeit, die fünf zentralen Empfehlungen aus dem Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zu kommentierten. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH liegt vor – mit einem Fokus auf wirkungsvolle Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bei vollständigem Schutz der Kunstfreiheit
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Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH liegt vor – mit einem Fokus auf wirkungsvolle Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bei vollständigem Schutz der Kunstfreiheit
Hier finden Sie den vollständigen Abschlussbericht der Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Download Abschlussbericht der Organisationsuntersuchung.
In der Folge der Antisemitismusvorfälle auf der documenta 15 haben die Gesellschafter, die Stadt Kassel und das Land Hessen, eine Aufarbeitung und Analyse durch die fachwissenschaftliche Begleitung unter der Federführung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff beauftragt und auf deren Abschlussbericht aufbauend eine umfassende extern begleitete Organisationsentwicklung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihrer Gremienstrukturen veranlasst, die im Mai 2023 startete. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen nun vor.
Die damit beauftrage Metrum Unternehmensberatung hat – basierend auf rund 50 Hintergrundgesprächen, Workshops und Fokusgruppen sowie diversen Unterlagen – im Abschlussbericht Empfehlungen ausgesprochen. Diese betreffen die Governance-Struktur ebenso wie die Ablauf- und Aufbauorganisation. Ziel der Organisationsentwicklung ist die Etablierung von wirkungsvollen Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit bei vollständigem Schutz der Kunstfreiheit sowie die Erhöhung der Krisenresilienz und der Zukunftsfähigkeit der gemeinnützigen documenta und Museum Fridericianum GmbH.
Nach der heutigen Aufsichtsratssitzung ist der vollständige Abschlussbericht auf deutscher und englischer Sprache öffentlich einsehbar.
Bei den zentralen Empfehlungen handelt es sich um folgende:
1. Beibehaltung der Findungskommission mit Anpassungen (Seite 22)
Es soll weiterhin für jede documenta Ausstellung eine Findungskommission geben, die auf Vorschlag der Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH durch den Aufsichtsrat benannt wird. Diese soll jedoch zukünftig nicht mehr mit der Governance der Ausstellung vermischt werden und der Prozess soll lediglich zwei Optimierungen erfahren: Er soll schriftlich fixiert werden und die Geschäftsführung soll sich selbst verpflichten, bei ihrem Auftrag maximale Vielfalt zu gewährleisten.
2. Entwicklung von zwei Codes of Conduct für die documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die Künstlerische Leitung (Seite 24)
Im Code of Conduct der gGmbH sollen Grundwerte beschrieben werden, an denen sich sämtliches Handeln der gGmbH orientiert. Ein Fokus soll dabei sein, dass sie „sich eindeutig gegen Antisemitismus, Rassismus und sonstige Formen der Diskriminierung positioniert und ihre Einwirkungsmöglichkeiten unter Wahrung der Kunstfreiheit auch nutzen wird, um dieses Ziel zu erreichen“. Der Code of Conduct der Künstlerischen Leitung soll die Grundwerte ebendieser beschreiben und Passagen enthalten, die darstellen, wie gewährleistet wird, dass die von der Künstlerischen Leitung kuratierte Ausstellung die Menschenwürde nicht verletzt. Beide Codes of Conduct sollen als Willensbekundung auf Augenhöhe behandelt werden und dazu verpflichten, sich frühzeitig über die Codes of Conduct auszutauschen und so eventuelle Differenzen zu identifizieren bzw. potenzielle Konflikte produktiv aufzunehmen. Durch diese Konstruktion soll im Sinne des Grundgesetzes der Abwägung zwischen der Kunstfreiheit einerseits und der Pflicht der staatlichen Kulturverwaltung zur Diskriminierungsvermeidung andererseits Rechnung getragen werden.
3. Optimierung der Struktur des Aufsichtsrats und Einrichtung eines wissenschaftlichen Beirats (Seite 28)
Die Hauptverantwortung in der Aufsicht wird grundsätzlich vom Aufsichtsrat wahrgenommen, die Rolle der Gesellschafterversammlung beschränkt sich in der Regel auf wenige zentrale Aufgaben. Außerdem soll der Aufsichtsrat auf fünf bis neun Mitglieder verkleinert werden, die (bis auf zwei) gleichermaßen von den beiden Gesellschaftern benannt werden. Der Bund erhält einen stimmberechtigten Sitz im Aufsichtsrat und bestimmt den Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats, der ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat werden soll.
Der einzurichtende wissenschaftliche Beirat soll aus sechs oder neun Personen aus dem künstlerisch-kuratorischen Bereich bestehen und die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat beraten.
4. Klärung der Aufgaben von Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung (Seite 29)
Die Aufgabenteilung zwischen Geschäftsführung und Künstlerischer Leitung sollte in einer Geschäftsordnung der Geschäftsführung verbindlich geregelt sein. Im Wesentlichen sollte diese Aufteilung klarstellen, dass die Geschäftsführung keine kuratorischen Aufgaben übernimmt, aber die Gesamtverantwortung bei strategischen, organisatorischen und finanziellen Themen trägt, den Schutz, der in einem Code of Conduct der gGmbH formulierten Werte verantwortet und diese im Dialog mit der Künstlerischen Leitung vertritt. Falls nötig, kann das in extremen Fällen auch dazu führen, dass die Geschäftsführung die Verantwortung hat, sich von manchen künstlerischen Inhalten zu distanzieren, ohne in diese selbst einzugreifen.
5. Einführung eines Management Boards (Seite 40)
Zur Sicherstellung effektiver Führung und einer sehr guten internen Kommunikation soll anknüpfend an das neugeordnete Organigramm die Einrichtung eines Management Boards für die gGmbH eingeführt werden. Im Management Board der gGmbH sollen die Abteilungsleitungen (Heads) und Direktor*innen (Directors) sowie darüber hinaus die Geschäftsführung und die Künstlerische Leitung vertreten sein.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Sven Schoeller konstatiert: „Die Ereignisse und Entwicklungen um das Auftreten antisemitischer Inhalte, Werke und Positionen auf der documenta 15 haben gezeigt, dass die Organisation der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst nicht über die geeigneten Instrumente, Strukturen und Verfahren verfügt hat, um der Situation adäquat zu begegnen. Für die Zukunft der documenta ist von zentraler Bedeutung, das hierdurch und nach dem Rücktritt der Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta 16 verloren gegangene Vertrauen zurückzugewinnen. Die zuständigen Gremien der documenta werden daher mit größter Umsicht dafür Sorge tragen, klare organisatorische Rahmenbedingungen für künftige Ausstellungen zu beschließen, die die Gewährleistung künstlerischer Freiheit für Kuratorium, sowie Künstlerinnen und Künstler unmissverständlich garantieren und gleichzeitig wirksame und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus implementieren. Der Abschlussbericht der Organisationsentwicklung bietet hierfür eine hervorragende Grundlage. Sobald die Gremien der documenta abschließend über die Empfehlungen der Organisationsuntersuchung beschlossen haben, wird der Findungsprozess für eine Künstlerische Leitung neu gestartet. Dies ist für das erste Quartal 2024 vorgesehen.“
Die Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn betont: „Wir haben als Gesellschafter zugesagt, echte Lehren aus den antisemitischen Grenzüberschreitungen auf der documenta 15 zu ziehen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es war, eine umfassende und selbstkritische Analyse der Verantwortlichkeiten und Strukturen vorzunehmen. Mit den jetzt vorliegenden Empfehlungen haben wir eine gute Basis geschaffen, um die documenta in ihrer Einzigartigkeit zu bewahren und gleichzeitig strukturell weiterzuentwickeln. Unser wesentliches Ziel ist es, dass sich antisemitische Vorfälle nicht mehr wiederholen. Für die Zukunft der documenta ist es elementar, dass der Schatten der documenta 15 nicht auf der documenta 16 liegt.“
Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH Andreas Hoffmann ergänzt: „Nachdem wir vom ersten Tag meiner Tätigkeit für die documenta an intensiv an der Organisationsentwicklung gearbeitet haben, freue ich mich sehr, die Ergebnisse nun mit der Öffentlichkeit teilen zu können. Wer den Bericht studiert, wird feststellen, dass er gleichermaßen wirkungsvolle Maßnahmen gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit implementieren möchte, wie er sicherstellen möchte, dass dabei die Kunstfreiheit unbedingt und uneingeschränkt geschützt bleibt.“
Mit der Publikation verbunden ist ferner die Möglichkeit zur Kommentierung der zentralen Empfehlungen für die interessierte Öffentlichkeit. Diese lagen dem Aufsichtsrat heute zur Kenntnisnahme vor und wurden noch nicht zur Beschlussfassung gestellt. Eine entsprechende, über die Website www.documenta.de zugängliche Plattform ermöglicht ab Donnerstag, den 21. Dezember 2023 für die Dauer von gut einem Monat (bis 31. Januar 2024), die insgesamt fünf zentralen Empfehlungen zu kommentieren. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und ihre Gesellschafter sind daran interessiert, konstruktive Kommentare, Ergänzungen und Hinweise zu berücksichtigen. Die finale Entscheidung, was in den Organisationsentwicklungsprozess Eingang findet, liegt bei den Gremien der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kamen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.
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Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kamen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort.
Das Livestreaming der Veranstaltung bleibt weiterhin online.
Symposium Freitag, 17. November 2023
Symposium Samstag, 18. November 2023
30.11. — 2.12.2023
Tagung des documenta archivs
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
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30.11. — 2.12.2023
Tagung des documenta archivs
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Fridericianum, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
Was meinen wir eigentlich, wenn wir vom Kanon in der modernen Kunst sprechen? Warum zählen bestimmte künstlerische Positionen wie selbstverständlich dazu, während andere Werke aus dem Blick geraten? Die documenta Ausstellungen haben am Kanonisierungsprozess aktiv mitgeschrieben, Karrieren im Ausstellungsbetrieb befördert, die Ankaufspolitiken öffentlicher Sammlungen mitbestimmt, aber auch zur Marginalisierung einzelner Biografien oder künstlerischer Gruppierungen beigetragen.
Die Tagung „IN|OUT“ widmet sich den komplexen Mechanismen der Auslese im Umfeld der ersten documenta (1955). Im Raum stehen kuratorische Entscheidungsprozesse, kunsttheoretische Setzungen, individuelle Qualitätsurteile und persönliche Netzwerke, ebenso ökonomische Interessen und Zwänge. Gleichzeitig gilt es, die methodische und gesellschaftliche Relevanz des Kanon-Begriffs zu hinterfragen.
Auftaktveranstaltung
30. November 2023, 19:00 Uhr
Begrüßung: Prof. Dr. Andreas Hoffmann (documenta gGmbH)
Keynote: Prof. Dr. Christian Fuhrmeister
(Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)
„Wer braucht wann warum welches Bild von ‚moderner Kunst‘?“
Im Anschluss Podium mit Prof. Dr. Christian Fuhrmeister, Dr. Reinhard Spieler (Sprengel Museum Hannover) und Prof. Dr. Annette Tietenberg (HBK Braunschweig); Moderation: Dr. Birgitta Coers (documenta archiv, Kassel)
Zum vollständigen Programm
Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian war nach ihrer Teilnahme an der documenta 13 u.a. Teil der Biennalen von Istanbul 2009 und Sharjah 2011. Nun wird die Künstlerin für ihr Werk geehrt und erhält den 30. Wolfgang-Hahn Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln. Mehr
Die ägyptisch-kanadische Künstlerin Anna Boghiguian war nach ihrer Teilnahme an der documenta 13 u.a. Teil der Biennalen von Istanbul 2009 und Sharjah 2011. Nun wird die Künstlerin für ihr Werk geehrt und erhält den 30. Wolfgang-Hahn Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln.
Die Gastjurorin und Künstlerische Leitung der documenta 13 Carolyn Christov-Bakargiev betont: „Die Poesie und Einzigartigkeit ihres Werkes sowie ihre Direktheit und Expressivität passen ideal zur Sammlung des Museum Ludwig mit ihren starken expressionistischen Positionen“. Das Preisgeld dient dem Ankauf von Werken der Künstlerin, welche in die Sammlung des Museum Ludwig aufgenommen werden. Zu den bisherigen Preisträger*innen zählten bereits documenta Künstler*innen wir Francis Alys, Haegue Yang, Trisha Donnelly, Kerry James Marshall und Rosemarie Trockel.
Die Performance Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading “The Origins of Totalitarianism”) der Künstlerin und Aktivistin Tania Bruguera wird Anfang Februar 2024 im Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen sein.
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Die Performance Where Your Ideas Become Civic Actions (100 Hours Reading “The Origins of Totalitarianism”) der Künstlerin und Aktivistin Tania Bruguera wird Anfang Februar 2024 im Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen sein.
In einer kollektiven Lesung aus dem Buch Origins of Totalitarianism der Theoretikerin Hannah Arendt setzen sich Lesende und Publikum vier Tage und Nächte, ausgehend von Arendts Geschichte und Theorie des Totalitarismus, mit zentralen Themen unseres Zusammenlebens auseinander. Gemeinsam wird über Themen wie Freiheit und Demokratie Autoritarismus und Populismus, politisches Denken und Machtverhältnisse nachgedacht und diskutiert.
Vom 7.–11. Februar 2024 findet Tania Brugueras Performance im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin statt. Das Museum ist während der 100-stündigen Veranstaltung durchgehen für das Publikum geöffnet.
Zur Veranstaltung im Hamburger Bahnhof
Die seit Samstag kursierenden Nachrichten und Bilder von Terror und Gewalt der Hamas in Israel, erschüttern uns bei der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zutiefst. Tausende Raketen wurden aus dem Gazastreifen von Terrorist*innen auf Israel abgefeuert. Zeitgleich sind schwer bewaffnete Kämpfer*innen in Israel eingefallen. Sie sind in die Häuser von Zivilist*innen eingedrungen, haben unschuldige Menschen ermordet und dutzende Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend, sie sind in keiner Weise zu rechtfertigen.
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Die seit Samstag kursierenden Nachrichten und Bilder von Terror und Gewalt der Hamas in Israel, erschüttern uns bei der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zutiefst. Tausende Raketen wurden aus dem Gazastreifen von Terrorist*innen auf Israel abgefeuert. Zeitgleich sind schwer bewaffnete Kämpfer*innen in Israel eingefallen. Sie sind in die Häuser von Zivilist*innen eingedrungen, haben unschuldige Menschen ermordet und dutzende Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend, sie sind in keiner Weise zu rechtfertigen.
Der Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Andreas Hoffmann, hat in einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland gegenüber dem Präsidenten Dr. Josef Schuster und dem Geschäftsführer Daniel Botmann am heutigen Montag betont, dass die documenta und Museum Fridericianum gGmbH das Vorgehen der Hamas auf das Schärfste verurteilt. Er ergänzt: Wir empfinden tiefe Trauer, große Empathie und Solidarität mit den Menschen in Israel. Auf deutschen Straßen und in den sozialen Medien spielen sich angesichts dieses Grauens unvorstellbare Szenen ab. Grausame Videos von Gewalt, Mord und Leichenschändungen nach IS-Ästhetik wurden auf Instagram tausendfach mit Herzen geliked. Medienberichten zufolge wurden in Berlin anlässlich der aktuellen kriegerischen Aktionen offene Solidaritätsbekundungen mit Palästina abgehalten. Dass zwei Mitglieder des Kurator*innenkollektivs ruangrupa ein Video geliked haben, das an ebendiesem Tag unter der Headline „Berlin up for Palestine“ „viva Palästina“ sowie „Palestine will be free" skandierende Menschen zeigt, ist unerträglich und inakzeptabel. Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH distanziert sich aufs Schärfste davon. Sie nimmt zur Kenntnis, dass die Likes inzwischen zurückgenommen wurden und die Betroffenen sie als Fehler anerkennen.
Die terroristischen Ereignisse und die Reaktionen darauf ereignen sich zu einer Zeit, in der die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit Blick auf die antisemitischen Verfehlungen des letzten Sommers aktiv bemüht ist, Vertrauen von Jüd*innen und der allgemeinen Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Nicht zuletzt auch am heutigen 9. Oktober, an dem sich das tragische Attentat von Halle jährt, mahnen die Ereignisse, aktiv und mit Nachdruck gegen jede Form von Antisemitismus einzutreten.
Die aktuellen Umstände, wie auch jüngste Äußerungen von beteiligten Künstler*innenkollektiven zum Thema Antisemitismus auf der documenta fifteen gegenüber der Zeitschrift monopol zeigen einmal mehr, dass eine Diskussion bzw. Verständigung um den Antisemitismuseklat auf der documenta fifteen bisher nicht erfolgreich war. Eine umso größere Bedeutung erhält für uns das für den 17. und 18. November 2023 gemeinsam mit dem documenta Institut veranstaltete Symposium als ein zentraler Baustein der Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle bei uns in Kassel.
Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort. Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.
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Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort. Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.
Den Hintergrund für das Symposium bildet ein Forschungsprojekt über die documenta fifteen als Publikumsereignis und Diskursort, das von Meron Mendel und Heinz Bude geleitet wird. Es geht um den Streit über eine Ausstellung von Gegenwartskunst und um die Frage, welche Rolle eine europäisch orientierte Moderne in einer Weltgesellschaft spielt, die nicht mehr allein von Europa aus zu begreifen ist. Die Publikation des Forschungsprojektes ist für Sommer 2024 geplant.
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betont: „Die documenta fifteen kam mit ihren Verfehlungen im Bereich des Antisemitismus einer gesellschaftlichen Zäsur gleich. Die Debatte um die Kunstfreiheit und ihre Grenzen ist seither von zunehmender Polarisierung geprägt. Dies mit etwas Abstand bei uns in Kassel zu diskutieren, halte ich für sehr wichtig. Ich danke Heinz Bude daher sehr herzlich für seine Arbeit auf diesem Gebiet und für die Bereitschaft, sie für die Öffentlichkeit bereits jetzt zu öffnen.“
Heinz Bude unterstreicht: „Dieses Symposion greift die Problematik der Kunstfreiheit in finsteren Zeiten mit der nötigen Ruhe, aber auch mit der erforderlichen Klarheit auf. Ich freue mich sehr auf unsere Gäste und auf ein Gespräch ohne Geländer.“
Programm
Symposium
Die documenta fifteen als Zäsur? Kunst, Politik, Öffentlichkeit
Mit Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann, Natan Sznaider
Freitag, 17. November, 19–21 Uhr und Samstag, 18. November 2023, 10–17 Uhr
Veranstaltungsort: UK 14, Untere Karlsstr. 14, 34117 Kassel, www.uk14.de
In deutscher Sprache mit englischer Simultanübersetzung
Livestreaming
Ablauf
Freitag 17. November 2023
19-21 Uhr. Einlass ab 18.30 Uhr
19 Uhr
Begrüßung
Andreas Hoffmann
Moderation
Heinz Bude
19.15-21 Uhr
Modul 1: Deutsche Deutungskonflikte?
Mit Nicole Deitelhoff und Meron Mendel
Zum Auftakt wird das Kunstereignis der documenta fifteen als Testfall für die Veränderung der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Was ist da unverhandelbar und in welcher Hinsicht sind Aushandlungen nötig?
Samstag 18. November 2023
10-16 Uhr. Einlass ab 9.30 Uhr
10-11.30 Uhr
Modul 2: Die documenta als Ausstellungs- und Medienereignis
Mit Armin Nassehi und Klaus Holz
Sodann geht es um die Interferenzen zwischen dem persönlichen Erleben auf der documenta fifteen und der Berichterstattung in den Medien über die documenta fifteen. Welchen Spannungen, Konflikte und Spaltungen haben sich daraus in der Rezeption ergeben?
12-13.30 Uhr
Modul 3: Israel und die globale Unruhe
Mit Natan Sznaider und Thomas Macho
Schließlich werden die unausgesprochenen Implikationen der Debatte aufgegriffen. In Reaktionen auf die Kritik der documenta fifteen ist die Unterscheidung zwischen einer legitimen und einer illegitimen „Israelkritik“ gemacht worden. Welche Unruhe wird von wem mit dem Namen Israel verbunden?
13.30-14.30 Uhr
Mittagspause
14.30-16 Uhr
Modul 4: Kunst und ihre Kontaminierungen
Mit Maria Neumann und Yael Kupferberg
Nicht zuletzt wird die Spur der Kontaminierungen in der Geschichte der documenta Ausstellungen aufgegriffen. Hier stößt die historische Analyse auf die persönliche Konfrontation mit der Sache. Welche Befürchtungen und welche Ängste haben die verschiedenen documenta Ausstellungen bei wem erzeugt?
Das documenta Institut
Das documenta Institut entsteht in Kooperation zwischen dem Land Hessen, der Stadt Kassel, der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität Kassel mit der Kunsthochschule unter finanzieller Beteiligung für das Bauvorhaben durch die Beauftragte für Kultur und Medien beim Bund. 2020 wurde Professor Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor ernannt. Im Rahmen des Aufbaus des documenta Instituts wurden 2021 aus Mitteln des Landes Hessen drei Tenure Track-Professuren in den Fachbereichen Geistes- und Kulturwissenschaften, Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung und Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel besetzt.
Pressekontakt
Johanna Köhler
Leitung Kommunikation und Marketing / Head of Communications and Marketing
documenta und Museum Fridericianum gGmbH
T + 49 561 70727-2520
M + 49 151 18015290
presse@documenta.de
Der Berliner Comickünstler Nino Bulling stellte bei der documenta fifteen nicht nur großformatige Zeichnungen auf Seide in der Hafenstraße aus, er initiierte auch gemeinsam mit dem im Libanon ansässigen Kollektiv Samandal Comics einen zweiwöchigen Workshop mit queeren, trans* und geschlechtsuntypischen Künstler*innen. Aus dieser Zusammenarbeit ist die nun erschienene Anthologie Cutes – Collected Queer And Trans Comics, ein bilingualer (Englisch und Arabisch) Sammelband zeitgenössischer Queer- und Trans-Comics, hervorgegangen.
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Der Berliner Comickünstler Nino Bulling stellte bei der documenta fifteen nicht nur großformatige Zeichnungen auf Seide in der Hafenstraße aus, er initiierte auch gemeinsam mit dem im Libanon ansässigen Kollektiv Samandal Comics einen zweiwöchigen Workshop mit queeren, trans* und geschlechtsuntypischen Künstler*innen. Aus dieser Zusammenarbeit ist die nun erschienene Anthologie Cutes – Collected Queer And Trans Comics, ein bilingualer (Englisch und Arabisch) Sammelband zeitgenössischer Queer- und Trans-Comics, hervorgegangen.
Die Publikation umfasst Kurzgeschichten von zwölf Künstler*innen, die facenttenreiche LGBTQIA+ Identitäten durch das Medium des grafischen Erzählens erforschen.
Künstler*innen: Aki Hassan, Bär Kittelmann, Barrack Rima, Bilge Emir, Joseph Kai, Michel Esselbrügge, Mloukhiyyé Al-Fil, Natyada Tawonsri, Nino Bulling, Nour Hifaoui, Nygel Panasco, Romy Matar
Hier verfügbar!
Metamorphosen des Buches
„Als Informationsvermittler ist das Buch ein Körpermuffel: Vertieft der Leser sich in den Inhalt, so verliert das Buch zunehmend an Körperlichkeit, an Sichtbarkeit und Evidenz. Die Fingerspitzen des Lesers vergessen, daß sie ein Buch in Händen haben; seine Augen die Form der Buchstaben, die sie lesen. Das Buch verschwindet in seiner Körperlichkeit aus dem Bewußtsein des Lesers. [...] Anders liegen die Dinge beim beim Künstlerbuch. Das seine ästhetische Eigeninformation vermittelnde Buch krallt sich mit der Gesamtheit seiner körperlichen, sinnlichen Reize im Bewußtsein des Lesenden
fest.“
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Metamorphosen des Buches
„Als Informationsvermittler ist das Buch ein Körpermuffel: Vertieft der Leser sich in den Inhalt, so verliert das Buch zunehmend an Körperlichkeit, an Sichtbarkeit und Evidenz. Die Fingerspitzen des Lesers vergessen, daß sie ein Buch in Händen haben; seine Augen die Form der Buchstaben, die sie lesen. Das Buch verschwindet in seiner Körperlichkeit aus dem Bewußtsein des Lesers. [...] Anders liegen die Dinge beim beim Künstlerbuch. Das seine ästhetische Eigeninformation vermittelnde Buch krallt sich mit der Gesamtheit seiner körperlichen, sinnlichen Reize im Bewußtsein des Lesenden
fest.“
Mit diesen emphatischen Worten bringt Rolf Dittmar im Katalog der documenta 6 die Besonderheit des künstlerischen Mediums „Buch“ auf den Punkt: Damals wurden zum ersten Mal Künstler*innenbücher, Buchobjekte und „Konzept-Bücher“ in einer eigenen Sektion innerhalb einer documenta präsentiert. Der Wiesbadener Rechtsanwalt und passionierte Büchersammler Dittmar (1924-1999) war 1977 gemeinsam mit dem New Yorker Kunsthistoriker und -kritiker Peter Frank federführend für die Konzeption der Abteilung „Metamorphosen des Buches“ im Obergeschoss der Neuen Galerie. Ausgehend von der neu aufkommenden Buchkunst- und Malerbuch-Bewegung der 1950er und 60er-Jahre versammelte die damalige Schau so unterschiedliche Positionen wie Dieter Roths gebundene und gestanzte Ausschnitte isländischer Tageszeitungen, die konkrete Poesie Gerhard Rühms, Timm Ulrichs in Stein gemeißelte Aufforderung „Denken Sie immer daran mich zu vergessen“ (als Grabstein in Form eines aufgeschlagenen Buches) oder Alice Kochs „Knüll-Book“ - ein Knüllobjekt in Plastiktüte im Plastikeinband.
Anhand ausgewählter Highlights gibt unsere aktuelle Studioausstellung Einblick in den vielseitigen Bestand der Spezialbibliothek des documenta archivs. Ein besonderes Schlaglicht wirft die Präsentation hierbei auf die historische Sektion Buchkunst der documenta 6, ergänzt um vielseitiges dokumentarisches Material zu besonderen Buchkunstwerken aus der Geschichte der documenta: von Hubertus Gojowczyks gemauerter „Tür zur Bibliothek“ (entstanden zur documenta 6, 1977, heute als permanente Installation in der Neuen Galerie) über Marta Minujíns Parthenon der Bücher (1983/2017, documenta 14) bis zur lumbung press der documenta fifteen.
Die Ausstellung wird ergänzt durch einen Handapparat mit Literatur zum Stöbern und Nachlesen.
Wir laden Sie herzlich ein!
Begeben Sie sich in die Welt der Buchkunst und lassen Sie sich sinnlich krallen.
Kuratiert von Emily Denyer und André Biribanti
Zu sehen im Lesesaal des documenta archivs
Kulturhaus Dock4
Untere Karlsstr. 4, 34117 Kassel
Dienstag bis Freitag
9 bis 16 Uhr
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH nimmt mit einem vielseitigen Programm vom Fridericianum, dem documenta archiv, dem documenta Institut sowie der documenta Halle (mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der Kasseler Museumsnacht teil. Das Programm im Einzelnen:
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Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH nimmt mit einem vielseitigen Programm vom Fridericianum, dem documenta archiv, dem documenta Institut sowie der documenta Halle (mit dem documenta Forum und 7000 Eichen e.V.) an der Kasseler Museumsnacht teil. Das Programm im Einzelnen:
Samstag 2. September 2023
Busrundfahrt „7000 Eichen"
Busfahrten zu ausgesuchten Standorten des Kunstwerks „7000 Eichen”.
16 Uhr / 17.30 Uhr / 19 Uhr | Treffpunkt: Zwischen den beiden Eichen am Friedrichsplatz / gegenüber dem Portal des Fridericianums
Die documenta gGmbH bereitet sich auf die documenta 16 vor
Gespräch mit Andreas Hoffmann Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
17 Uhr | documenta Halle
Kunst zum Mitmachen
Workshop
17 – 20 Uhr | Fridericianum
BBQ, Kaltgetränke und Musik
17 – 22 Uhr | Fridericianum
Kurzführung im Fridericianum
Führung durch die Ausstellungen Tauba Auerbach TIDE und DIAGONAL PRESS LIBRARY
17.30 Uhr / 18.30 Uhr / 19.30 Uhr / 20.30 Uhr / 21.30 Uhr / 22.30 Uhr | Fridericianum
Pläne für die Konstruktion eines documenta Instituts
Gespräch mit Heinz Bude, Direktor des documenta Instituts
18.15 Uhr | documenta Halle
Über die documenta reden – ein neuer Versuch
Gespräch mit Saskia Trebing, monopol – Magazin für Kunst und Leben
19.30 Uhr | documenta Halle
„Aktion B“ – Beuys pflanzt eine Eiche
Ein Kurzfilm zum Ende der documenta fifteen, Kassel 2022
21 Uhr | documenta Halle
Kurzfilmprogramm
Eine filmische Zeitreise in die documenta Ausstellungen
20.15 Uhr / 21.45 Uhr / 23.15 Uhr | Open Air Kino im Hof des Kulturhaus Dock 4
Sonntag 3. September 2023
documenta 4, 1968 (BE) Regie: Jef Cornelis
Ausstellungsfilm
13 Uhr | Gloria Kino
Fridericianum Gastro
Frische Waffeln und Sonntagsmusik
13 – 17 Uhr | Fridericianum
Kurzführung im Fridericianum
Führung durch die Ausstellungen Tauba Auerbach TIDE und DIAGONAL PRESS LIBRARY
13.30 Uhr / 14.30 Uhr / 15.30 Uhr / 16.30 Uhr | Fridericianum
Was will uns die kunstschaffende Person damit sagen?
Rätseltour für Groß und Klein
14 – 16 Uhr | Fridericianum
documenta live: Performance, Aktion, Ritual.
Performances auf der documenta 8, 1987 (DE), Regie: Thomas Göttemann, Michael Leidenheimer, Knut Schäfer, 45 Min. (gekürzte Fassung)
14.15 Uhr | Gloria Kino
„Aktion B“ – Beuys pflanzt eine Eiche
Ein Kurzfilm zum Ende der documenta fifteen, Kassel 2022
15 Uhr | documenta Halle
documenta 14 goes to Athens, 2017 (DE)
Regie: Jacqueline Kaess‐Farquet, 90 Min.
15.15 Uhr | Gloria Kino
Das vollständige Programm der Museumsnacht, mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot aller Partner*innen, finden Sie hier.
Der ostdeutsche Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Lothar Lang bezeichnete die documenta 1959 als „Monsterschau“ – nur eines der Urteile, in dem sich die politisch-kulturellen Spannungen beider deutscher Staaten wie in einem Brennglas verdichten. Welches Bild machten sich Kunstakteur*innen in Ost-Berlin, Dresden oder im damaligen Karl Marx-Stadt von der „wichtigsten Kunstausstellung der westlichen Welt“ in Kassel und wie schauten umgekehrt die künstlerisch-kuratorischen Teams um Arnold Bode, Harald Szeemann, Manfred Schneckenburger, Rudi Fuchs oder Jan Hoet auf die DDR, auf Kulturfunktionär*innen und die Kunstproduktion des Nachbarlandes?Mehr
Der ostdeutsche Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Lothar Lang bezeichnete die documenta 1959 als „Monsterschau“ – nur eines der Urteile, in dem sich die politisch-kulturellen Spannungen beider deutscher Staaten wie in einem Brennglas verdichten. Welches Bild machten sich Kunstakteur*innen in Ost-Berlin, Dresden oder im damaligen Karl Marx-Stadt von der „wichtigsten Kunstausstellung der westlichen Welt“ in Kassel und wie schauten umgekehrt die künstlerisch-kuratorischen Teams um Arnold Bode, Harald Szeemann, Manfred Schneckenburger, Rudi Fuchs oder Jan Hoet auf die DDR, auf Kulturfunktionär*innen und die Kunstproduktion des Nachbarlandes?
In ihrer materialreichen Studie Exhibition Politics. Die documenta und die DDR geht die Kunst- und Kulturhistorikerin Alexia Pooth diesem besonderen Kapitel Kasseler Ausstellungsgeschichte anhand zahlreicher, bislang unveröffentlichter Quellenmaterialien aus Ost und West nach. Vor der Folie des Kalten Krieges, Phasen politischer Annäherung und dem Fall der Mauer, zeichnet die Autorin die komplexe Rezeptions- und Wahrnehmungsgeschichte nach, in der es trotz politischer und ideologischer Frontstellungen immer auch zu Dialogen und Austausch kam. In Bundesrepublik und DDR diente die documenta der politischen Positionierung, und war zugleich ein Ort der Fremd- und Selbstwahrnehmung, generierte kulturelle, politische und soziale Identitäten. Der inhaltliche Bogen reicht von den frühen documenta Ausstellungen bis zu Catherine Davids documenta X im Jahr 1997, deren historischer Rückblick auch die veränderte geopolitische Lage der Welt nach 1990 reflektierte.
Neben historischen Analysen bietet der Band entlang unterschiedlicher Textformen eine vielseitige Zusammenstellung von Dokumenten, Zeitzeug*inneninterviews, Künstler*innenportraits und Bilderstrecken, die ihn zu einem kurzweiligen Lesebuch machen.
Exhibition Politics. Die documenta und die DDR erscheint im Frühjahr 2024 in der Schriftenreihe des documenta archivs.
Das Fridericianum freut sich, die Veröffentlichung eines digitalen Buches über Schaffen von Vincent Fecteau bekannt geben zu können. Anhand von Textbeiträgen von Mark Godfrey, Fanny Singer und Moritz Wesseler versucht die Publikation nicht nur eine behutsame Annäherung an das Werk des 1969 in Islip, New York geborenen Künstlers, sondern ebenfalls eine Einordnung in den kunstgeschichtlichen wie auch gesellschaftspolitischen Kontext.
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Das Fridericianum freut sich, die Veröffentlichung eines digitalen Buches über Schaffen von Vincent Fecteau bekannt geben zu können. Anhand von Textbeiträgen von Mark Godfrey, Fanny Singer und Moritz Wesseler versucht die Publikation nicht nur eine behutsame Annäherung an das Werk des 1969 in Islip, New York geborenen Künstlers, sondern ebenfalls eine Einordnung in den kunstgeschichtlichen wie auch gesellschaftspolitischen Kontext.
Verfügbar auf der Fridericianum-Website.
documenta fifteen Künstler Amol K Patil erhält als erster Künstler den Durjoy Bangladesh Foundation/Kochi-Muziris Biennale (DBF-KMB) Award. Die Auszeichnung umfasst ein mehrjähriges Ausstellungs- und Vortragsprogramm initiiert von der Hayward Gallery, der Durjoy Bangladesh Foundation und der Kochi Biennale Foundation. Der Award ermöglicht darüber hinaus einem oder einer südasiatischen Künstler*in eine erste institutionelle Einzelausstellung in Großbritannien.
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documenta fifteen Künstler Amol K Patil erhält als erster Künstler den Durjoy Bangladesh Foundation/Kochi-Muziris Biennale (DBF-KMB) Award. Die Auszeichnung umfasst ein mehrjähriges Ausstellungs- und Vortragsprogramm initiiert von der Hayward Gallery, der Durjoy Bangladesh Foundation und der Kochi Biennale Foundation. Der Award ermöglicht darüber hinaus einem oder einer südasiatischen Künstler*in eine erste institutionelle Einzelausstellung in Großbritannien.
Amol K Patil wurde aufgrund seiner Installation The Politics of Skin and Movement, die auf der fünften Ausgabe der Kochi-Muziris Biennale gezeigt wurde, ausgewählt.
Die Installation hinterfragt die Bedingungen von Arbeit, Kastensystem und Körper und stützt sich auf das Familienarchiv des Künstlers und auf das Erbe seines Großvaters, ein Dichter, sowie seines Vaters, ein Avantgarde-Dramatiker.
Für seine erste Einzelausstellung wird der Künstler eine neue Iteration seines Werks, bestehend aus einer Konstellation von Zeichnungen, Skulpturen, kinetischen Objekten und bewegten Bildern, schaffen.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 9. Oktober bis zum 19. November 2023 im Heni Project Space der Hayward Gallery in London, Großbritannien.
Im Fokus der zwölften Ausgabe von Momentum, die von Tenthaus Art Collective kuratiert ist, liegt das Experimentieren mit nicht-hierarchischen Modellen für das Kuratieren von Biennalen.
Praktiziert wird eine Methode des Sammelns mit der Absicht von den künstlerischen Herangehensweisen der Teilnehmer*innen aus zu arbeiten, um nachfolgend die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Mit dieser Praxis möchten die Kurator*innen ihr gesamtes Ökosystem auf lokaler sowie internationaler Ebene erreichen, um verschiedenste Akteur*innen einzubeziehen, die im Laufe der Biennale eine Vielzahl von Kunstprojekten realisieren werden. Durch diesen Prozess erforscht MOMENTUM 12: Together as to gather was intuitiv aus dem Zusammentreffen von Menschen, Orten und Zeiten entsteht.
Im Rahmen eines offenen, partizipativen Prozesses mit Schwerpunkt auf lokalen Kontexten luden die Mitglieder des Kollektivs Tenthouse jeweils eine*n Künstler*in oder ein Kollektiv ein.
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Im Fokus der zwölften Ausgabe von Momentum, die von Tenthaus Art Collective kuratiert ist, liegt das Experimentieren mit nicht-hierarchischen Modellen für das Kuratieren von Biennalen.
Praktiziert wird eine Methode des Sammelns mit der Absicht von den künstlerischen Herangehensweisen der Teilnehmer*innen aus zu arbeiten, um nachfolgend die Gemeinsamkeiten herauszustellen. Mit dieser Praxis möchten die Kurator*innen ihr gesamtes Ökosystem auf lokaler sowie internationaler Ebene erreichen, um verschiedenste Akteur*innen einzubeziehen, die im Laufe der Biennale eine Vielzahl von Kunstprojekten realisieren werden. Durch diesen Prozess erforscht MOMENTUM 12: Together as to gather was intuitiv aus dem Zusammentreffen von Menschen, Orten und Zeiten entsteht.
Im Rahmen eines offenen, partizipativen Prozesses mit Schwerpunkt auf lokalen Kontexten luden die Mitglieder des Kollektivs Tenthouse jeweils eine*n Künstler*in oder ein Kollektiv ein.
Mit dabei ist auch die indonesische Bildungsplattform Gudskul, bestehend aus den drei Kollektiven ruangrupa, Serrum und Grafis Huru Hara, ruangrupa hatte auch zur documenta fifteen Gudskul eingeladen als eines von vierzehn lumbung member die Ausstellung maßgeblich mitzugestalten.
Angelehnt an die Idee des Kasseler ruruHauses haben Gudskul in Norwegen das GUDHAUS initiiert, welches nicht nur als Raum zum Austausch von Wissen und gemeinschaftlichen Prozessen fungiert, sondern auch als Archiv für die Interventionen und Projekte des Kollektivs. Im Außenbereich findet man die Gudkitchen, welche bei der documenta fifteen in Kassel als Gemeinschaftsküche für alle Bewohner*innen galt und zentraler Treffpunkt für Freund*innen, Karaoke und selbst gekochtes Essen wurde und somit die Leitidee des nongkrong - „zusammen abhängen“ - darstellte.
Noch bis zum 8. Oktober 2023 kann die MOMENTUM 12 in der Galleri F 15 auf der Insel Jeløya in Moss, Norwegen besucht werden.
Zum dritten Mal sind in diesem Jahr zwei internationale Stipendiat*innen des Goethe-Instituts zu Gast in Kassel. Das Stipendium richtet sich an Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Seit Juni wird das Team des documenta archivs verstärkt von Claudia Cendales Paredes aus Bogotá und Rahul Dev Prasad aus Neu-Delhi, die wir gerne kurz vorstellen möchten:
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Zum dritten Mal sind in diesem Jahr zwei internationale Stipendiat*innen des Goethe-Instituts zu Gast in Kassel. Das Stipendium richtet sich an Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus aller Welt. Seit Juni wird das Team des documenta archivs verstärkt von Claudia Cendales Paredes aus Bogotá und Rahul Dev Prasad aus Neu-Delhi, die wir gerne kurz vorstellen möchten:
Claudia Cendales Paredes ist promovierte Kunsthistorikerin (TU Berlin). In der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ist sie als Dozentin in der Lehre tätig und engagiert sich für verschiedene Kulturprojekte. Ihr Rechercheprojekt am documenta archiv befasst sich mit der Teilnahme lateinamerikanischer Künstler*innen an den documenta Ausstellungen zwischen 1959 und 1997: Wie ist ihre geringe Repräsentanz zu erklären? Und in welchem Verhältnis standen die präsentierten Künstler*innen aus Süd- und Mittelamerika zu den kuratorischen Diskursen und Debatten der jeweiligen documenta? Ihre Studie mit dem Arbeitstitel "Europäer, Hybriden oder Exoten?" zielt auf eine differenziertere Sichtweise der documenta im globalisierten, internationalen Kunstbetrieb.
Rahul Dev Prasad unterrichtet Kunstgeschichte am National Museum Institute in Delhi (NCR), Indien. Seine Dissertation (Jawaharlal Nehru University, Delhi) beschäftigt sich mit der Rezeption des deutschen Expressionismus in der modernen indischen Kunst. Im documenta archiv forscht er zum Thema "The Shifting Boundaries of documenta and the manifestation of ‘global postcolonial art’ (1997- 2002)". Am Beispiel der zehnten und elften Ausgabe der documenta widmet er sich dekolonialen Bestrebungen im Kunstfeld und den zeitgenössischen Praktiken multikultureller Kunst. Spielt die documenta eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung postkolonialer Ideen und dekolonialen Denkens in der Kunst?
Willkommen in Kassel!
Die Manifesta 15 (8.09. - 24.11.2024) schafft einen neuen Rahmen für soziale und ökologische Forschung, Aktionen und Interventionen. Ausgewählte Teilnehmer*innen, aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Recht, Architektur, Menschenrechte, Aktivismus und Pädagogik, untersuchen die drei Knotenpunkte in der Metropolregion Barcelona: entlang des Flusses Besòs, im Llobregat-Delta und im Collserola-Gebirge. In Zusammenarbeit mit lokalen Expert*innen und den Gemeinden sollen die Untersuchungen zu neuen und alternativen Wegen führen, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und ökologische sowie soziale Veränderungen aufzeigen, die in den jeweiligen Regionen notwendig sind.
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Die Manifesta 15 (8.09. - 24.11.2024) schafft einen neuen Rahmen für soziale und ökologische Forschung, Aktionen und Interventionen. Ausgewählte Teilnehmer*innen, aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Recht, Architektur, Menschenrechte, Aktivismus und Pädagogik, untersuchen die drei Knotenpunkte in der Metropolregion Barcelona: entlang des Flusses Besòs, im Llobregat-Delta und im Collserola-Gebirge. In Zusammenarbeit mit lokalen Expert*innen und den Gemeinden sollen die Untersuchungen zu neuen und alternativen Wegen führen, auf die Klimakrise aufmerksam zu machen und ökologische sowie soziale Veränderungen aufzeigen, die in den jeweiligen Regionen notwendig sind.
Die kollaborativ arbeitende Initiative INLAND wurde, neben vier anderen Teilnehmer*innen, eingeladen sich auf ein spezielles Forschungsprojekt, welches die katalanische Bildungserneuerungsbewegungen untersucht, zu konzentrieren. Das Projekt soll Aufschluss darüber geben, wie diese historischen Bewegungen zu gesellschaftlichen Veränderungen beigetragen haben und was sie uns heute lehren können. INLAND wird sich mit der Geschichte von Schulen, wie der Escola del Bosc die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurden und als Klassenzimmer im Freien Kindern einen Lernort in der Natur bietet, befassen.
Die in dieser Forschungsphase erarbeiteten Projekte dienen als konzeptioneller Rahmen für einen Open Call lokaler Projekte im September 2023.
Bei der documenta fifteen (2022) gehörte die vertikale Farm der Offenen Schule Waldau zu den zentralen Nachhaltigkeitsprojekten, die aus dem im Ticket inkludierten „Nachhaltigkeitseuro“ finanziert wurden. Nun muss die Schule das leider nicht mehr rentable Projekt einstellen. Mehr
Bei der documenta fifteen (2022) gehörte die vertikale Farm der Offenen Schule Waldau zu den zentralen Nachhaltigkeitsprojekten, die aus dem im Ticket inkludierten „Nachhaltigkeitseuro“ finanziert wurden. Nun muss die Schule das leider nicht mehr rentable Projekt einstellen.
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH bedauert diese Entwicklung, vor allem auch mit Blick auf die Schüler*innen und Lehrkräfte, die sich mit großem persönlichem Engagement für osWertical eingesetzt haben. Das vertikale Gewächshaus strebte hohe Ernteerträge durch schnelle Erntezyklen bei geringem Energieverbrauch an. Wegen der in der Praxis um eine Woche verzögerten Ernten, konnte es jedoch nicht langfristig rentabel betrieben werden. Darüber hinaus konnte im laufenden Schulbetrieb die logistische Herausforderung nicht mehr gestemmt werden.
In dem Überseecontainer, der von Schüler*innen gemeinsam mit lumbung member Wajukuu Art Project gestaltet wurde, entstand eine vertikale Farm, die auf 30 Quadratmetern eben so viel Obst und Gemüse wie eine Ackerfläche von 6.000 Quadratmetern erzeugen sollte. Im Sinne der Praxis von lumbung sollte nicht nur die Ernte unter den Schüler*innen geteilt werden, sondern auch ein Austausch von Wissen stattfinden. „Die Möglichkeit des Scheiterns gehört bei progressiven Projekten dazu“ sagt Dr. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, „Natürlich drücken wir nun alle Daumen, dass ein engagierter Betreiber gefunden wird.“
Tauba Auerbach, geboren 1981 in San Francisco und in New York lebend, spürt den sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die unser Universum prägen. Ebenso ist der künstlerische Blick auf das Mikro- und Makrokosmische gerichtet, aus denen sich die Komplexität des Seins konstituiert. Hierzu setzt sich die künstlerische Position mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in einer unkonventionellen, eigensinnigen Weise für sich in Anspruch nimmt. Ein besonderer Fokus liegt auf jenen Bereichen, die sich nicht eindeutig messen, zuordnen oder erklären lassen. Mehrdeutigkeiten, Zwischenräume sowie Grenzerscheinungen sind daher wiederkehrende Themen. Die Werke Auerbachs, bei denen es sich unter anderem um Malereien, Zeichnungen, Webarbeiten, Filme, Künstler*innenbücher, Typografie und Skulpturen handelt, können als feinfühlige Assoziationen zu der künstlerischen Forschung angesehen werden. Sie sind einerseits von einer innovativen, zum Teil ungewohnten Ästhetik und Formensprache, andererseits von einer bemerkenswerten Vielfalt geprägt. Beides begründet Auerbachs souveräne Stellung im zeitgenössischen Kunstdiskurs. Die Ausstellung im Fridericianum versammelt neue, teilweise eigens für Kassel entwickelte Werke, die von älteren, ortsspezifisch inszenierten Arbeiten ergänzt werden.
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Tauba Auerbach, geboren 1981 in San Francisco und in New York lebend, spürt den sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen nach, die unser Universum prägen. Ebenso ist der künstlerische Blick auf das Mikro- und Makrokosmische gerichtet, aus denen sich die Komplexität des Seins konstituiert. Hierzu setzt sich die künstlerische Position mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und Philosophie auseinander, deren Regeln und Vorgehensweisen sie nicht selten in einer unkonventionellen, eigensinnigen Weise für sich in Anspruch nimmt. Ein besonderer Fokus liegt auf jenen Bereichen, die sich nicht eindeutig messen, zuordnen oder erklären lassen. Mehrdeutigkeiten, Zwischenräume sowie Grenzerscheinungen sind daher wiederkehrende Themen. Die Werke Auerbachs, bei denen es sich unter anderem um Malereien, Zeichnungen, Webarbeiten, Filme, Künstler*innenbücher, Typografie und Skulpturen handelt, können als feinfühlige Assoziationen zu der künstlerischen Forschung angesehen werden. Sie sind einerseits von einer innovativen, zum Teil ungewohnten Ästhetik und Formensprache, andererseits von einer bemerkenswerten Vielfalt geprägt. Beides begründet Auerbachs souveräne Stellung im zeitgenössischen Kunstdiskurs. Die Ausstellung im Fridericianum versammelt neue, teilweise eigens für Kassel entwickelte Werke, die von älteren, ortsspezifisch inszenierten Arbeiten ergänzt werden.
Eröffnung: Freitag, 14. Juli 2023, 19 Uhr
Der Verlag Diagonal Press wurde von Tauba Auerbach 2013 mit dem Ziel gegründet, den eigenen Experimenten in den Bereichen Typografie, Buchgestaltung und -produktion sowie Angewandte Kunst kontinuierlich größeren Raum zu geben. Das Spektrum der Veröffentlichungen reicht von Büchern, Kalendern, Plakaten und Fahnen über Spielzeuge bis hin zu Accessoires und Schmuck. Die Objekte werden zumeist in unlimitierten und unsignierten Auflagen produziert, um sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Titel DIAGONAL PRESS LIBRARY präsentiert das Fridericianum eine Auswahl des Verlagsprogramms. Besucher*innen sind eingeladen, die Drucksachen und sonstigen Gebrauchsgegenstände zu erforschen und auszuprobieren.
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Der Verlag Diagonal Press wurde von Tauba Auerbach 2013 mit dem Ziel gegründet, den eigenen Experimenten in den Bereichen Typografie, Buchgestaltung und -produktion sowie Angewandte Kunst kontinuierlich größeren Raum zu geben. Das Spektrum der Veröffentlichungen reicht von Büchern, Kalendern, Plakaten und Fahnen über Spielzeuge bis hin zu Accessoires und Schmuck. Die Objekte werden zumeist in unlimitierten und unsignierten Auflagen produziert, um sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Titel DIAGONAL PRESS LIBRARY präsentiert das Fridericianum eine Auswahl des Verlagsprogramms. Besucher*innen sind eingeladen, die Drucksachen und sonstigen Gebrauchsgegenstände zu erforschen und auszuprobieren.
Eröffnung: Freitag, 14. Juli 2023, 19 Uhr
Eine Übersichtsausstellung
Ab Februar 2024 im FridericianumMehr
Eine Übersichtsausstellung
Ab Februar 2024 im Fridericianum
Die Goethe-Medaille 2023 wurde an das Kurator*innenkollektiv der OFF-Biennale, der größten unabhängigen Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn, verliehen. Die OFF-Biennale Budapest reflektiert aktuelle soziale, politisch und ökologische Themen mit künstlerischen Mitteln, so heißt es in der Urteilsbegründung. „Dabei arbeitet sie explizit ohne staatliche Förderung. Mit der Goethe-Medaille hoffen wir, die Arbeit dieser exzellenten Persönlichkeiten und Gruppen in ihrem kulturellen Kontext zu stärken“, so die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz.
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Die Goethe-Medaille 2023 wurde an das Kurator*innenkollektiv der OFF-Biennale, der größten unabhängigen Veranstaltung für zeitgenössische Kunst in Ungarn, verliehen. Die OFF-Biennale Budapest reflektiert aktuelle soziale, politisch und ökologische Themen mit künstlerischen Mitteln, so heißt es in der Urteilsbegründung. „Dabei arbeitet sie explizit ohne staatliche Förderung. Mit der Goethe-Medaille hoffen wir, die Arbeit dieser exzellenten Persönlichkeiten und Gruppen in ihrem kulturellen Kontext zu stärken“, so die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz.
Auf der documenta fifteen gehörte das Kollektiv zu den lumbung membern und gestaltete u.a. den Ausstellungsort in und um den Bootsverleih Ahoi. Künstler*innen, Kollektive, Architekt*innen und Kinder entwickelten hier neue Gesellschaften und nutzten und veränderten den Raum.
Die Goethe-Medaille wird seit 1955 jährlich als offizielles Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland an Persönlichkeiten verliehen, „die sich in besonderer Weise für den weltweiten Kulturaustausch oder die Vermittlung der deutschen Sprachen einsetzen.“
In der Jurybegründung heißt es weiter: „Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sind inspirierende Ermöglicher und Vermittler und schaffen Orte der Begegnung und der Perspektivenvielfalt. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag für kulturelle Verständigung, für globalen Austausch und für Meinungs- und Kunstfreiheit.“ Die Preisverleihung findet am 28. August in Weimar statt.
Ab dem 30. Mai 2023 hat das Café im Fridericianum dienstags bis sonntags von 11 bis 20:30 Uhr für Sie geöffnet. Genießen Sie Kaffee- und Teespezialitäten, leckere Kaltgetränke sowie Kuchen und Stullen in Bioqualität auf der Sonnenterrasse oder in Kerstin Brätschs Installation MIMIKRY! Mehr
Ab dem 30. Mai 2023 hat das Café im Fridericianum dienstags bis sonntags von 11 bis 20:30 Uhr für Sie geöffnet. Genießen Sie Kaffee- und Teespezialitäten, leckere Kaltgetränke sowie Kuchen und Stullen in Bioqualität auf der Sonnenterrasse oder in Kerstin Brätschs Installation MIMIKRY!
Eine Kooperation zwischen dem documenta archiv und dem Staatstheater Kassel
Mit der zweiten Ausgabe der Vorschlagsliste laden das Staatstheater Kassel und das documenta archiv ein, gemeinsam in die Tiefen archivarischer Arbeit einzutauchen. Mit theatralischen Mitteln wird die im Archiv greifbare Komplexität künstlerischer und kuratorischer Prozesse visualisiert. Im Zentrum der Lecture-Performance steht die deutsch-jüdische Künstlerin Charlotte Salomon (1917–1943) mit ihrem Werk Leben? oder Theater?. Sie erzählt die Geschichten ihrer jüdischen Familie – eine Tragödie zwischen Verfolgung, Angst und Hoffnung, zwischen persönlichen Traumata, Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe, die vom Ersten Weltkrieg bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs reicht. Mit der Aufführung am 1. Juni kehrt Charlotte Salomon nach elf Jahren wieder in die Rotunde des Fridericianums zurück: Ausgewählte Gouachen der Künstlerin waren hier bereits während der documenta 13 zu sehen. Nun ergründen die Schauspieler*innen die ästhetische Radikalität und die multimedialen Facetten ihres Werks im Dialog mit Kerstin Brätschs Installation Mimikry.
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Eine Kooperation zwischen dem documenta archiv und dem Staatstheater Kassel
Mit der zweiten Ausgabe der Vorschlagsliste laden das Staatstheater Kassel und das documenta archiv ein, gemeinsam in die Tiefen archivarischer Arbeit einzutauchen. Mit theatralischen Mitteln wird die im Archiv greifbare Komplexität künstlerischer und kuratorischer Prozesse visualisiert. Im Zentrum der Lecture-Performance steht die deutsch-jüdische Künstlerin Charlotte Salomon (1917–1943) mit ihrem Werk Leben? oder Theater?. Sie erzählt die Geschichten ihrer jüdischen Familie – eine Tragödie zwischen Verfolgung, Angst und Hoffnung, zwischen persönlichen Traumata, Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe, die vom Ersten Weltkrieg bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs reicht. Mit der Aufführung am 1. Juni kehrt Charlotte Salomon nach elf Jahren wieder in die Rotunde des Fridericianums zurück: Ausgewählte Gouachen der Künstlerin waren hier bereits während der documenta 13 zu sehen. Nun ergründen die Schauspieler*innen die ästhetische Radikalität und die multimedialen Facetten ihres Werks im Dialog mit Kerstin Brätschs Installation Mimikry.
Donnerstag, 1. Juni 2023, 20 Uhr
Rotunde, Fridericianum
Weitere Informationen finden sie hier.
Tickets sind im Vorkauf oder über die Webseite des Staatstheaters Kassel erhältlich.
Am 2. Mai 2023 wurde der Arnold Bode Preis 2022 in der Brüderkirche Kassel feierlich an documenta 15 lumbung member Wajukuu Art Project verliehen. In Ann Mbutis Laudatio betonte sie insbesondere die gemeinschaftsorientierte künstlerische Praxis des Künstler*innenkollektivs aus Nairobi:
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Am 2. Mai 2023 wurde der Arnold Bode Preis 2022 in der Brüderkirche Kassel feierlich an documenta 15 lumbung member Wajukuu Art Project verliehen. In Ann Mbutis Laudatio betonte sie insbesondere die gemeinschaftsorientierte künstlerische Praxis des Künstler*innenkollektivs aus Nairobi:
„Am Anfang des kuratorischen Konzepts der vergangenen documenta (…) stand ein Umdenken. Das lumbung-Prinzip zielte darauf ab, die teilnehmenden Kollektive nicht dazu zu bringen, etwas für die weltweit renommierte Kunstschau zu leisten, sondern sie in ihrer Arbeit zu unterstützen und die Früchte davon in Kassel zu zeigen (…). Statt der Frage, was die einzelnen Akteure und Aktuerinnen, die Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und kreativen Gemeinschaften für die documenta tun können, hieß es umgekehrt: Was kann die documenta für diese Akteur*innen tun? Genau dieser Perspektivenwechsel geschieht auch im Wajukuu Art Project in Hinblick auf Kunst selbst: Kein Diskurs-, kein “l’art pour l’art”-Denken bestimmt seine Tätigkeiten, sondern der Wille in der Lebensrealität in Mukuru etwas zu verändern – mit Hilfe der Kunst. Wajukuu fragt nicht, was das Kollektiv für den Diskurs, für die Kunst tun kann, sondern fragt, was kann Kunst für ihre Gemeinschaft leisten? Wajukuu stellt das künstlerische Praktizieren an den Anfang einer neuen Vision für ihre Community.“
Begleitend zur Preisverleihung ist eine von Andrea Linnenkohl kuratierte Präsentation mit Werken von Wajukuu bis zum 4. Mai von 11 bis 18 Uhr in der Alten Brüderkirche (Steinweg/Renthof) zu sehen. Die Arbeiten können über die Lumbung Gallery erworben werden.
Während der documenta fifteen war Richard Bells, bereits seit 2013 als Wanderkunstwerk um die Welt gehende, Aboriginal Tent Embassy auf dem zentralen Friedrichsplatz zu sehen. Das Zelt bietet einen Raum, in dem Geschichten über Widerstand, Überleben, Vertreibung und Unterdrückung erzählt werden, aber auch die Möglichkeit, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Aborigines und andere indigene Völker einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft einnehmen.
Teil des Programms in London wird zudem das Werk Pay the Rent II, welches ebenfalls während der documenta fifteen zu sehen war: In Form einer digitalen Schuldenuhr an der Fassade des Fridericianum berechnete Richard Bell die seit 1901 zu kalkulierenden Reparationszahlungen der australischen Regierung an die Indigenen. „Diese Arbeit soll zeigen, dass es zu teuer ist, dieses Kolonialisierungsspiel zu spielen. Tun sie es nicht, denn sie werden nie in der Lage sein es zu bezahlen.“ kommentiert der Künstler.
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Während der documenta fifteen war Richard Bells, bereits seit 2013 als Wanderkunstwerk um die Welt gehende, Aboriginal Tent Embassy auf dem zentralen Friedrichsplatz zu sehen. Das Zelt bietet einen Raum, in dem Geschichten über Widerstand, Überleben, Vertreibung und Unterdrückung erzählt werden, aber auch die Möglichkeit, sich eine Zukunft vorzustellen, in der Aborigines und andere indigene Völker einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft einnehmen.
Teil des Programms in London wird zudem das Werk Pay the Rent II, welches ebenfalls während der documenta fifteen zu sehen war: In Form einer digitalen Schuldenuhr an der Fassade des Fridericianum berechnete Richard Bell die seit 1901 zu kalkulierenden Reparationszahlungen der australischen Regierung an die Indigenen. „Diese Arbeit soll zeigen, dass es zu teuer ist, dieses Kolonialisierungsspiel zu spielen. Tun sie es nicht, denn sie werden nie in der Lage sein es zu bezahlen.“ kommentiert der Künstler.
Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst Athen (EMΣΤ) und das Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) präsentieren die Außeninstallation Return to Sender des in Nairobi ansässigen Kollektivs Nest. Die im Rahmen der documenta fifteen 2022 realisierte Installation ist vom 26. April bis zum 30. September 2023 auf der zentralen Esplanade des SNFCC zu sehen sein.
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Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst Athen (EMΣΤ) und das Stavros Niarchos Foundation Cultural Center (SNFCC) präsentieren die Außeninstallation Return to Sender des in Nairobi ansässigen Kollektivs Nest. Die im Rahmen der documenta fifteen 2022 realisierte Installation ist vom 26. April bis zum 30. September 2023 auf der zentralen Esplanade des SNFCC zu sehen sein.
Return to Sender spielt auf eine dystopische Abfalllandschaft an: Das Werk verweist auf die Konsumgesellschaften der industrialisierten Länder gleichermaßen, wie es die negativen Auswirkungen der Altkleiderindustrie für die lokale Wirtschaft in Kenia und anderen Teilen Afrikas verdeutlicht. Bis zu 40 Prozent eines Ballens importierter Secondhand-Kleidung sind völlig unbrauchbar und landen direkt auf der Mülldeponie, ein immenses Risiko für die Menschen, die die Ballen ungesehen erwerben und damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen.
„Als Künstlerische Leitungen vergangener documenta Ausstellungen wurden wir seitens der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gebeten, einen Vorschlag zur Besetzung der Findungskommission für die documenta 16 zu unterbreiten.
Nach eingehender Diskussion haben wir uns auf herausragende Persönlichkeiten geeinigt, denen wir unser vollstes Vertrauen schenken. Dies sind Bracha L. Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg, and María Inés Rodríguez.
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„Als Künstlerische Leitungen vergangener documenta Ausstellungen wurden wir seitens der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gebeten, einen Vorschlag zur Besetzung der Findungskommission für die documenta 16 zu unterbreiten.
Nach eingehender Diskussion haben wir uns auf herausragende Persönlichkeiten geeinigt, denen wir unser vollstes Vertrauen schenken. Dies sind Bracha L. Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg, and María Inés Rodríguez.
Uns ist bewusst, dass die Institution documenta und ihr aktueller modus operandi derzeit auf dem Prüfstand stehen. Umso wichtiger erscheint es, die Findungskommission mit Persönlichkeiten zu besetzen, deren Expertise, Integrität und Umsicht dem Ernst der Situation gerecht werden.
Wir möchten nicht verhehlen, dass unsere Diskussion unter einer strikten Auflage stand. Es war der Wunsch der Gesellschafter, die Findungskommission der documenta 16 nicht zum Gegenstand einer erneuten BDS-Debatte zu machen. Diesen Wunsch haben wir akzeptiert, möchten aber deutlich unterstreichen, dass die künstlerische Freiheit unbedingt geschützt werden muss und das Recht zur Kritik am Verhalten jedes Staates Bestandteil des demokratischen Prozesses ist.“
Catherine David (documenta 10), Roger M. Buergel (documenta 12), Carolyn Christov-Bakargiev (documenta 13) und Adam Szymczyk (documenta 14)
Der für die documenta fifteen produzierte Film Aşît (2022) von Pınar Öğrenci wurde für das Internationale Film Festival Nyon Visions du Réel in der Kategorie „International Medium Length“ nominiert. Ihre Arbeiten beschreibt sie selbst als „dekoloniale und feministische Lektüren aus den Schnittpunkten von sozialer, politischer und anthropologischer Forschung, Alltagspraktiken und menschlichen Geschichten, die Migrationsursachen wie Krieg, staatliche Gewalt, kollektive Bewegungen sowie industrielle und städtische Entwicklungsprojekte verfolgen.“ Mehr zur Arbeit Aşît findet sich hier. Das Visions du Réel Festival für nicht-fiktionale Filme gilt als eines der wichtigsten weltweit. Es beginnt dieses Jahr am 20. April und endet mir der Preisverleihung am 30. April 2023.Mehr
Der für die documenta fifteen produzierte Film Aşît (2022) von Pınar Öğrenci wurde für das Internationale Film Festival Nyon Visions du Réel in der Kategorie „International Medium Length“ nominiert. Ihre Arbeiten beschreibt sie selbst als „dekoloniale und feministische Lektüren aus den Schnittpunkten von sozialer, politischer und anthropologischer Forschung, Alltagspraktiken und menschlichen Geschichten, die Migrationsursachen wie Krieg, staatliche Gewalt, kollektive Bewegungen sowie industrielle und städtische Entwicklungsprojekte verfolgen.“ Mehr zur Arbeit Aşît findet sich hier. Das Visions du Réel Festival für nicht-fiktionale Filme gilt als eines der wichtigsten weltweit. Es beginnt dieses Jahr am 20. April und endet mir der Preisverleihung am 30. April 2023.
Die Findungskommission der documenta 16 bilden sechs ausgewiesene internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst: Bracha Lichtenberg Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg und María Inés Rodríguez. Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat die Kommission für die Ausstellung, die vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 in Kassel stattfinden wird, heute eingesetzt.
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Die Findungskommission der documenta 16 bilden sechs ausgewiesene internationale Expert*innen der zeitgenössischen Kunst: Bracha Lichtenberg Ettinger, Gong Yan, Ranjit Hoskoté, Simon Njami, Kathrin Rhomberg und María Inés Rodríguez. Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat die Kommission für die Ausstellung, die vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 in Kassel stattfinden wird, heute eingesetzt.
Die Findungskommission hat die Aufgabe, wegweisende Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst einzuladen, sich für die Künstlerische Leitung der documenta 16 zu bewerben, und aus den präsentierten Konzepten das vielversprechendste Format auszuwählen. Die Berufung der Künstlerischen Leitung ist für Ende 2023 / Anfang 2024 angestrebt.
„Wir gehen heute einen wichtigen Schritt in Richtung documenta 16“, erklären der Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle sowie die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn. „Wir haben sechs herausragende Expertinnen und Experten aus aller Welt gewinnen können, die sowohl mit ihren unterschiedlichen künstlerischen, kuratorischen und kulturtheoretischen Hintergründen als auch als Persönlichkeiten gemeinsam für die Modernität, die Internationalität und die Vielfalt der documenta stehen. Die Findungskommission hat nun ausreichend Zeit, die besten und innovativsten Konzepte für Kassel zu gewinnen. Es ist unser Ziel, die Verfehlungen beim Thema Antisemitismus auf der documenta fifteen aufzuarbeiten. Die Voraussetzungen für die nächsten Arbeitsschritte, darunter die schon beschlossene Organisationsentwicklung, liegen vor. Zugleich wollen wir der weltweit wichtigsten Ausstellung für zeitgenössische Kunst die Planungszeit und -sicherheit verschaffen, die ihrem einzigartigen Rang gebührt. Mit der vorgestellten Findungskommission sind wir dafür bestens aufgestellt.“
Der Aufsichtsrat folgt mit der Besetzung der Kommission dem Vorschlag ehemaliger Künstlerischer Leitungen der documenta, die im November 2022 mit dieser Aufgabe betraut wurden: Catherine David (documenta 10, 1997), Roger M. Buergel (documenta 12, 2007), Carolyn Christov-Bakargiev (documenta 13, 2012) und Adam Szymczyk (documenta 14, 2017).
Der scheidende Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH Ferdinand von Saint André dankt den Beteiligten: „Besonders würdigen möchte ich den Einsatz der ehemaligen Künstlerischen Leitungen der documenta. Sie haben uns aus Verbundenheit zur Organisation in schwierigen Zeiten ihren Sachverstand zur Verfügung gestellt. Zudem gilt mein Dank dem Aufsichtsrat, der die Aufstellung der Findungskommission priorisiert hat und dem vorliegenden Vorschlag gefolgt ist. Schließlich bedanke ich mich herzlich bei den Mitgliedern der Findungskommission dafür, dass sie der documenta ihre Kompetenz anvertrauen, um den Grundstein für die documenta 16 zu legen.“
„Wir danken Ferdinand von Saint André herzlich dafür, dass er in einer schwierigen Phase mit großem Engagement die documenta und Museum Fridericianum gGmbH geleitet hat“, sagten Geselle und Dorn für den Aufsichtsrat. „Es gehörte Mut dazu, diese Aufgabe anzunehmen, und Klarheit im Kurs, sie in der klar definierten Interimszeit umzusetzen. Beides brachte Ferdinand von Saint André mit. Andreas Hoffmann, der am 1. Mai die Geschäftsführung übernimmt, findet eine gut auf die anstehenden Veränderungen vorbereitete documenta gGmbH vor.“
Der designierte Geschäftsführer zeigt sich erfreut über den Beschluss des Aufsichtsrats: „Mit der Vorstellung der Findungskommission setzen wir heute sechs hochkarätige Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst auf die documenta 16 an. Ich freue mich auf den Prozess und bedanke mich bei Ferdinand von Saint André, dass er diesen in seiner Amtszeit aufgesetzt hat.“
Die Mitglieder der Findungskommission
Bracha Lichtenberg Ettinger ist Malerin, bildende Künstlerin, Philosophin, Psychoanalytikerin und eine bahnbrechende Theoretikerin, deren Matrixial-Theorie seit mehr als drei Jahrzehnten die zeitgenössischen Bereiche Ethik und Ästhetik, kritische Studien, Kunsttheorie und Kunstgeschichte, Film- und Literaturwissenschaft sowie Feminismus beeinflusst hat. Die in Tel Aviv und Paris lebende Künstlerin hat ihre Werke in den wichtigsten Museen für zeitgenössische Kunst weltweit präsentiert, darunter die Kochi-Muziris Biennale (2018), die Istanbul Biennale (2015), Face à l'Histoire (1996) und ELLES (2011), beide im Centre Pompidou, Paris. Derzeit nimmt sie an Artists in a Time of War at Castello di Rivoli, Turin, teil, wo sie parallel auch eine Einzelausstellung präsentiert. Zu ihren Publikationen gehören: Matrix: Halala Lapsus (1993), The Matrixial Gaze (1995), Régard et éspace-de-bord matrixiels (1999), The Matrixial Borderspace (2006), Proto-ética matricial (2019), Matrixial Subjectivity, Aesthetics, Ethics: 1990-2000 (2020).
Gong Yan ist Absolventin der Ecole Nationale Superieur des Beaux-Art in Paris, Professorin am Shanghai Institute of Visual Art und ehemalige Chefredakteurin der Zeitschrift Art World. Seit 2013 ist sie die Direktorin der Power Station of Art. Gong Yan lebt in Shanghai.
Noch während ihrer Teilnahme als Künstlerin an der 6. Shanghai Biennale im Jahr 2006 wechselte sie in den kuratorischen Bereich und hat Ausstellungen kuratiert wie Ordinary Architecture – The Chinese Pavilion in the 11. International Architecture Biennale in Venedig (2012, zusammen mit Yong-ho Chang und A Cheng), Shinohara Kazuo (2014), Mobile Architecture: Yona Friedman (2015), Snacks (2016), PSA Collection Series Yu Youhan (2017), PSA Collection Series Li Shan (2017), Body Media (2007 und 2017), HON: Niki de Saint Phalle & Shen Yuan (2018), Hussein Chalayan: Archipelago (2021/2022).
Ranjit Hoskoté ist Schriftsteller, Kulturtheoretiker, Kunstkritiker und Kurator, er lebt in Mumbai. Hoskoté ist Autor und Herausgeber von mehr als 30 Büchern, darunter Gedichtbände, Publikationen zur Kunstkritik, Kulturgeschichte, Übersetzungen und Anthologien. Zu seinen kuratorischen Projekten gehören die 7. Gwangju Biennale (2008), die er zusammen mit Okwui Enwezor und Hyunjin Kim kuratierte, und der erste indische Pavillon auf der 54. Biennale in Venedig (2011). 2023 wird Hoskoté Teil der Architekturbiennale in Venedig sein.
Simon Njami ist ein in Paris ansässiger unabhängiger Kurator, Dozent, Kunstkritiker und Romanautor. Njami war Mitbegründer und Chefredakteur von „Revue Noire“. Er war künstlerischer Leiter der ersten Kunstmesse in Johannesburg (2008), der Fotografie-Biennale in Bamako, der Dak'Art Biennale (2016/2018) und der São Paulo Biennale. Er war Ko-Kurator des ersten afrikanischen Pavillons auf der 52. Biennale von Venedig (2007).
Njami hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert, darunter Africa Remix (2004/2007), The Divine Comedy im MMK – Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, SCAD in Savannah (beide 2014) und The Smithsonian in Washington DC (2015), Xenopolis in Berlin (2015), After Eden, The Artur Walther Collection in Paris (2015), Metropolis und I is another (beide in Rom 2018), The Studio im Rahmen der Kampala Biennale 2019, This space between us in Las Palmas (2020) und Materia Prima in San Giminiano (2021).
Kathrin Rhomberg ist Kuratorin und leitete von 1990 bis 2001 das Ausstellungsbüro der Secession in Wien und von 2002 bis 2007 den Kölnischen Kunstverein. Seit 2014 ist sie Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der Kontakt Sammlung und dessen künstlerische Leiterin. Sie kuratierte u. a. Roman Ondak für den Tschechischen und Slowakischen Pavillon auf der 53. Biennale in Venedig (2009), die 6. Berlin Biennale (2010), Petrit Halilaj für den Pavillon der Republik Kosovo auf der 55. Biennale in Venedig (2013) und ko-kuratierte u. a. die Manifesta 3, Ljubljana (2000) und Projekt Migration, Köln, (2002–2006). Kathrin Rhomberg lebt in Wien und lehrt dort an der Universität für Angewandte Kunst.
María Inés Rodríguez (lebt und arbeitet in Brüssel und São Paulo) hat eine kuratorische und institutionelle Praxis, die sich auf die Konsolidierung des Museums als Plattform für Wissen durch Ausstellungen, Kultur- und Bildungsprogramme bezieht.
Gegenwärtig ist sie Direktorin der Walter Leblanc Stiftung und leitende Kuratorin des MASP, Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand.
Parallel dazu ist Rodríguez Mitglied von Tropical Papers, einem 2005 von ihr gegründeten inklusiven Kulturforum, das sich der Entwicklung einer Reflexion über Kunst, Architektur, Design und wissenschaftliche Forschung widmet und die Arbeit und Projekte von Kulturschaffenden aus und in den Tropen sichtbar macht. Zuvor war sie Direktorin des CAPC Muséed'art Contemporain in Bordeaux in Frankreich, Chefkuratorin des MUAC in Mexiko-Stadt, Chefkuratorin am Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y Léon (MUSAC) in Spanien und Gastkuratorin am Jeu de Paume in Paris.
Seit 2017 ist sie Mitglied des Vorstands der Martell Foundation in Frankreich und Mitglied der Jury des Lise Wilhelmsen Art Award Programme2019-2024 am Henie Onstad Kunstsenter in Norwegen. Von 2017 bis 2019 war sie Präsidentin des Comité Art Citoyen France, Fondation Daniel et Nina Carasso.
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Die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans, die sie zusammen mit der Ghetto Biennale für die documenta fifteen produzierten, wurde von der deutschen Sektion des internationalen Kunstkritiker*innen-Verbandes AICA zur „Ausstellung des Jahres“ gekürt.
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Die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans, die sie zusammen mit der Ghetto Biennale für die documenta fifteen produzierten, wurde von der deutschen Sektion des internationalen Kunstkritiker*innen-Verbandes AICA zur „Ausstellung des Jahres“ gekürt.
Atis Rezistans | Ghetto Biennale präsentierten in der Kirche St. Kunigundis ein umfangreiches Ensemble von Skulpturen und Reliefs, das, so die Urteilsbegründung: „fordernd, spielerisch, geheimnisvoll und ironisch flüsternd arrangiert war“. Weiter heißt es darin: „Geschaffen wurde vor dem Hintergrund von Marienkult und Voodoo ein ungewöhnlicher Dialog der Kunst, ein Ort der Groteske, der kreativen Verwilderung und der Präsenz des Todes.“
Die lumbung Press war ein Projekt der lumbung member, lumbung-Künstler*innen und des Künstlerischen Teams der documenta fifteen. Nun findet sie ein neues Zuhause in Barcelona.
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Die lumbung Press war ein Projekt der lumbung member, lumbung-Künstler*innen und des Künstlerischen Teams der documenta fifteen. Nun findet sie ein neues Zuhause in Barcelona.
Die Idee war, einen direkten Fluss von Informationen durch die ungefilterte Weitergabe von Bildern und Erzählungen zu erzeugen. Im Kern bestand das Projekt aus einer kollektiv betriebenen Offsetdruckerei in der documenta Halle, ihren Druckerzeugnissen und den begleitenden Veranstaltungen. Drucktechniker*innen leiteten lumbung-Künstler*innen, lumbung member sowie Mitglieder des Künstlerischen Teams und weitere Beteiligte an, um sie zu befähigen, die Maschinen selbständig zu bedienen. Die entstehenden Publikationen wurden dann durch lumbung Kios, im Buchhandel sowie in den eigenen Ekosistemen zugänglich gemacht. An dieses Prinzip anknüpfend, hat die lumbung press nun einen neuen Standort in Barcelona gefunden. Die Eröffnung im Hangar in Barcelona findet am Sonntag, den 12. März 2023, um 12 Uhr statt. Vor Ort werden von Tim Rudolph, Fred Hansen und Erick Beltrán Plakate live gedruckt. Zum Eröffnungsprogramm gehören außerdem Gespräche mit ruangrupa und Madeyoulook, sowie Projektionen von Subversive Film und Sebastián Díaz Morales. Die lumbung Press soll ein Jahr im Hanger zugänglich bleiben.
Der Arnold-Bode-Preis 2022 geht an das Kollektiv Wajukuu Art Project, dessen Installationen in der documenta Halle u.a. aus rostigen Wellblechen auf der documenta fifteen zu sehen waren. Ein Ensemble aus Bildern und Skulpturen bediente sich typischer Materialien des Mukuru Slums und einer zeitgenössischen Formsprache. Mehr
Der Arnold-Bode-Preis 2022 geht an das Kollektiv Wajukuu Art Project, dessen Installationen in der documenta Halle u.a. aus rostigen Wellblechen auf der documenta fifteen zu sehen waren. Ein Ensemble aus Bildern und Skulpturen bediente sich typischer Materialien des Mukuru Slums und einer zeitgenössischen Formsprache.
Die Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker erläutert in der Jurybegründung: „Die 2004 von Künstlerinnen und Künstlern initiierte gemeinschaftliche Organisation Wajukuu Art Project bietet in Mukuru – einem der Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi – Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich in einer durch Armut und Kriminalität bestimmten Umwelt durch künstlerische Angebote einzubringen, zu entfalten und als Gemeinschaft zu entwickeln. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr den renommierten Preis an Wajukuu Art Project verleihen können. Damit folgt das Kuratorium dem Leitgedanken der documenta fifteen, Kollektive mit gemeinwohlwirksamer künstlerischer Arbeit als eine spezifische Organisations- und Produktionsform herauszustellen.“ Die Preisverleihung findet am 2. Mai 2023 in Kassel statt.
Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben am heutigen Montag, den 6. Februar 2023 den Abschlussbericht der von ihnen eingesetzten fachwissenschaftlichen Begleitung zur documenta fifteen zur Veröffentlichung vorgelegt. Der Bericht kann ausschließlich in deutscher Sprache hier abgerufen werden:
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Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben am heutigen Montag, den 6. Februar 2023 den Abschlussbericht der von ihnen eingesetzten fachwissenschaftlichen Begleitung zur documenta fifteen zur Veröffentlichung vorgelegt. Der Bericht kann ausschließlich in deutscher Sprache hier abgerufen werden:
Abschlussbericht: Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta
Die fachwissenschaftliche Begleitung setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Vorsitzende), Prof. Dr. Marion Ackermann, Prof. Dr. Julia Bernstein, Marina Chernivsky, Prof. Peter Jelavich, PhD, Prof. Dr. Christoph Möllers und Dr. Cord Schmelzle (wiss. Koordinator).
Der Kulturmanager Prof. Dr. Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg, wird neuer Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai 2023 an. Bis dahin führt Dr. Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte, der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer eingestellt worden war.
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Der Kulturmanager Prof. Dr. Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg, wird neuer Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai 2023 an. Bis dahin führt Dr. Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte, der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer eingestellt worden war.
„Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine Weichenstellung für die Zukunft der documenta in Kassel einher“, sagen Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, Hessens Kunstministerin Angela Dorn. Als Kulturinstitution von weltweiter Bedeutung müsse sich die documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. „Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dafür mit Prof. Dr. Andreas Hoffmann einen ebenso erfahrenen wie auch engagierten Kulturmanager gewonnen zu haben“, so die beiden weiter. Verbunden mit der Vorstellung der Personalie sei auch ein großes Dankeschön für die Tätigkeit des Interimsgeschäftsführers Dr. Ferdinand von Saint André: „Seine Leidenschaft und Professionalität im Umgang mit dem wertvollen kulturellen Schatz Kassels und unseres Landes gebührt allerhöchsten Respekt“, sprechen Angela Dorn und Christian Geselle dem Interimsgeschäftsführer ihre Wertschätzung aus.
Prof. Dr. Andreas Hoffmann über seine neue Aufgabe: „Die documenta ist eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Alle Ausgaben der Weltkunstschau waren wichtige Seismographen zentraler Diskurse und Herausforderungen unserer Gesellschaft im Spiegel der Kunst. Die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist eine besonders vielfältige, spannende und ehrenvolle Aufgabe, die ich mit großem Respekt, aber auch mit viel Engagement und großem Enthusiasmus angehen werde. Ich freue mich sehr auf die enge kollegiale Zusammenarbeit mit den kompetenten Teams der documenta, des Museum Fridericianum, der documenta-Halle, des documenta Archivs, des documenta Instituts und der International Friends of documenta.“
Prof. Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Trägerin des Bucerius Kunst Forums: „Die documenta ist eine Kunstausstellung von herausragender Bedeutung und Strahlkraft – für meine Heimatstadt Kassel, für Deutschland und für die internationale Kunstwelt. Ich freue mich sehr, dass Prof. Dr. Andreas Hoffmann in so herausfordernden Zeiten die Geschäftsführung der documenta übernehmen kann. Andreas Hoffmann hat das Bucerius Kunst Forum in 15 Jahren sehr erfolgreicher Arbeit geprägt – und zu einem Ort viel beachteter Ausstellungen und einem Forum über Kunst in der Gesellschaft gemacht. Ich gratuliere ihm von Herzen zur Berufung in die documenta-Spitze!“
Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden. Bis dahin werden die Verständigung auf Standards im Umgang mit der Kunstfreiheit und ihren Grenzen, im Umgang mit jeglicher gruppenspezifischen Form der Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus, aber auch die Anpassung der Organisations- und Gremienstrukturen sowie die Festlegung der Rahmenbedingungen, unter denen die künstlerische Leitung der documenta 16 ihre kuratorische Verantwortung wahrnimmt, eine zentrale Rolle spielen. Prof. Dr. Andreas Hoffmann: „Darüber hinaus werden die weitere Erhöhung der internationalen Strahlkraft der documenta und die Weiterentwicklung innovativer Formen der Kunstvermittlung sowie die Begleitung der einzelnen Institutionen der Gesellschaft bei ihren aktuellen Projekten von Bedeutung sein.“
Vita Prof. Dr. Andreas Hoffmann
Der Kulturmanager Andreas Hoffmann, geboren 1971 in Norden, ist seit Januar 2007 Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums. Bis 2019 war er zusätzlich Programmleiter Kunst und Kultur für die Musik- und Denkmalprojekte der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Er verantwortete die Erweiterung im Jahr 2008 sowie den 2019 eröffneten Neubau des Ausstellungshauses und ist u. a. für die interdisziplinären Veranstaltungsprogramme verantwortlich. Er ist überdies Kurator der Antikenausstellungen Pompeji. Götter, Mythen, Menschen (2014) und Die neuen Bilder des Augustus. Macht und Medien im antiken Rom (2022/3).
Von September 2004 bis Dezember 2006 war er Geschäftsführer der Freunde der Kunsthalle Hamburg und Geschäftsführer des Bundesverbandes der Fördervereine deutscher Museen bildender Kunst e.V. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er von 2001 bis 2004 für die Antikensammlung des Museums für Kunst und Gewerbe zuständig und Kurator von Ausstellungen wie Die Etrusker. Luxus für das Jenseits (2004) oder Die Pyramide. Haus für die Ewigkeit (2002), aber auch Gunter Sachs (2004).
Hoffmann studierte Klassische Archäologie, Lateinische Philologie und Alte Geschichte in Hamburg, Berlin und Heidelberg und absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zum PR-Referent. 2002 ist seine Dissertation Tod in Tarent. Grabritual und Gesellschaft als Teil eines deutsch-italienischen Forschungsvorhabens zur Gesamterschließung der Nekropole von Tarent (Tarent-Projekt) erschienen. Seit 2011 lehrt er am Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, seit 2016 als Honorarprofessor (gemäß §17 HmbHG). Seit 2016 ist er zudem Sprecher der Fachgruppe Wirtschaft und Marketing.
Andreas Hoffmann engagiert sich neben seinen beruflichen Tätigkeiten seit 2017 als Mitglied im Aufsichtsrat für die Kunsthalle Emden und seit 2019 als Mitglied des Kuratoriums für die Deutsche Stiftung Musikleben.
Andreas Hoffmann ist verheiratet mit der Klassischen Archäologin Annette Haug.
Portraitfoto von Prof. Dr. Andreas Hoffmann zum Download.
Bildcredits: Prof. Dr. Andreas Hoffmann, Foto: Götz Wrage.
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Neun künstlerische Positionen der documenta fifteen wurden für die städtischen und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und Graphischen Sammlung angekauft. Der Magistrat der Stadt Kassel hat auf Vorschlag der Ankaufskommission entschieden, welche Kunstwerke erworben werden. Die Vertragsverhandlungen über den Ankauf wurden nun abgeschlossen.
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Neun künstlerische Positionen der documenta fifteen wurden für die städtischen und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und Graphischen Sammlung angekauft. Der Magistrat der Stadt Kassel hat auf Vorschlag der Ankaufskommission entschieden, welche Kunstwerke erworben werden. Die Vertragsverhandlungen über den Ankauf wurden nun abgeschlossen.
Für die städtischen und staatlichen Kunstsammlungen in der Neuen Galerie und Graphischen Sammlung wurden folgende Kunstwerke erworben:
1. Amol K Patil Black Masks on Roller Skates
2. Britto Arts Project Rasad - Food Objects
3. Marwa Arsanios Who is Afraid of Ideology? Part 4 Reverse Shot (Video)
4. Sebastián Diaz Morales Smashing Monuments (Video)
5. Jatiwangi art Factory Perhutana Family Forest Terracotta
6. Wajukuu Art Project Kahiu kogi gatemaga mwene
7. Atelier Goldstein Raumpräsentation (mit 12 Arbeiten inkl. Zusatzwerk)
8. Pınar Öğrenci Aşît (Video)
9. Richard Bell Gallery Hand Outs
Der Ankauf der ersten sechs Werke wurde dabei aus dem städtischen Etat mit rund 290.000 Euro finanziert, während die anderen drei Objekte durch die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), also das Land Hessen, für rund 130.000 Euro erworben wurden. Das Land Hessen und die Stadt Kassel kaufen in bewährter Weise in enger Abstimmung gemeinsam Kunstwerke der documenta für die Sammlungen an.
Über den Erwerb der Kunstwerke hatte zunächst die Ankaufskommission unter dem Vorsitz von Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker beraten. Die Vorschläge hatte Dr. Dorothee Gerkens, Sammlungsleiterin der Neuen Galerie, gemacht. Der Kommission gehören die kulturpolitischen Vertreter der Fraktionen sowie die Vorsitzenden des Kunstvereins, der Kasseler Ortsgruppe des Bundesverbandes Bildender Künstler und des Museumsvereins an. Vertreten sind auch die Museumslandschaft Hessen Kassel und das Fridericianum.
„Die ausgewählten Werke sind von hoher inhaltlicher und künstlerischer Relevanz für die Kunst und die Arbeitsweise der documenta fifteen. So bilden sie künftig in der städtischen Sammlung das Konzept des Kollektivs ruangrupa ebenso ab, wie die Vielfalt der oft gemeinwohlorientierten künstlerischen Ansätze der d15“, betonte Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker.
„Die Arbeiten lassen sich gut in die bisherigen Sammlungen integrieren, korrespondieren mit schon vorhandenen Arbeiten und erweitern so den Bestand auf bereichernde Weise“, ergänzte Dr. Dorothee Gerkens von der MHK, die dort die städtische Kunstsammlung kuratiert.
Die Kunstwerke wurden zum größten Teil über die Lumbung Gallery erworben, einem eigens anlässlich der Weltkunstschau gegründeten Verein, der in Form einer Kooperative die Vermarktung der Kunstwerke übernommen hat. Damit soll Künstlerinnen und Künstlern eine faire Entlohnung zuteilwerden, wobei sie 70 Prozent des Verkaufspreises erhalten. Die übrigen 30 Prozent fließen in einen „Common Pot“, über den gemeinschaftlich entschieden wird und der auch die Finanzierung der Strukturen der Lumbung Gallery ermöglicht.
Hintergrund
Amol K Patil „Black Masks on Roller Skates“
Von dem indischen Konzept- und Performancekünstler wurde eine Auswahl von 13 Skulpturen, 13 Gemälden sowie ein Film erworben. Seine Arbeiten wurden im Bereich des Hübner-Areals gezeigt. Amol K Patil beschäftigt sich mit dem Kastensystem und den familiären Bindungen.
Seine Kritik gilt dem auf Unterdrückung und Diskriminierung aufbauenden Kastensystem und er verfolgt in seinen Arbeiten insbesondere die Sichtbarmachung der Arbeiterklasse. So greift er in der Installation die Situation der Arbeitsmigranten in Mumbai auf. Deren moderne Wohnanlagen, die Chawls, wurden von den Migranten in dynamische Orte des Protests, des Theaters und der Musik verwandelt. Im Video bewegt sich ein Straßenreiniger auf Rollschuhen durch die Chawls. Die Musik hörend, blendet er die Außenwelt aus, eine Welt, die ihn als Reiniger braucht, aber als Mensch ausschließt.
Britto Arts Project „Rasad - Food Objects“
Das Britto Arts Project wurde in 2002 als gemeinnütziges Zentrum für zeitgenössische Kunst in Dhaka, Bangladesch gegründet. Erworben wurden 218 Einzelobjekte sowie ein im Maßstab verkleinerter Nachbau des „Marktstandes“, der in der documenta Halle ausgestellt war.
Kritisiert werden die Kommerzialisierung und Normierung von Lebensmitteln sowie die globalen Marktmechanismen. Einige Objekte enthalten Statements über die Nahrungsmittelpolitik, die von den Agrargiganten aus den Industrienationen bestimmt wird. Beispiele sind: Fische, die sich in Pistolen verwandeln oder ein Blumenkohl, der zum Atompilz wird.
Marwa Arsanios „Who is Afraid of Ideology? Part4 Reverse Shot“
Die Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin Marwa Arsanios lebt und arbeitet v. a. in Beirut, Libanon. Der Film handelt von der Verteilung von Landrechten, insbesondere von der Vergemeinschaftung eines privaten Steinbruchs in den Bergen Libanons mithilfe einer landwirtschaftlichen Genossenschaft.
Zudem beschäftigt sich Marwa Arsanios mit den Fragen nach Erbe, Besitz, Eigentum und Wert. Der vielschichtige Film reflektiert, inwiefern sich Land als lebendiges Objekt von Natur aus dem Eigentum widersetzt und wirft posthumanistische und ökologiephilosophische Fragen zu der Verflechtung des Geologischen, Historischen und Rechtlichen auf.
Sebastián Diaz Morales „Smashing Monuments“
Der Künstler und Filmemacher Sebastián Diaz Morales, geb. in Argentinien, lebt und arbeitet in Amsterdam. In seinem Film treten 5 Kuratorinnen und Kuratoren von ruangrupa (Indra Kusumaaka Ameng, Ade Darmawan, Gesyada Siregar, Farid Rakun & Naga Mirwan Andan) in Dialog über zentrale lumbung-Werte mit Monumenten in Jakarta.
Insbesondere sind das:
• endurance (Beständigkeit)
• friendship (Freundschaft)
• generosity (Großzügigkeit)
• independence (Unabhängigkeit) und
• not goodbye (kein Abschied)
Der Film ist künstlerisch eigenständig und für die Sammlung auch als Zeugnis zentraler Haltungen der documenta fifteen wichtig.
**
Jatiwangi art Factory Perhutana Family Forest Terracotta**
Jatiwangi art Factory ist ein 2005 gegründetes Kollektiv aus Indonesien. In Jatiwangi, Indonesien, soll auf acht Hektar Wald ein Naturschutzgebiet entstehen, für das jede/jeder Landanteile in einer Mindestgröße von 4 mal 4 Meter erwerben kann. Ziel ist es, den fortschreitenden Flächenverkauf - und somit das Abholzen alter Wälder - an Fabriken von Firmen wie Adidas, Puma oder H&M zu stoppen. Stattdessen soll ein kollektiver Naturwald aufgeforstet werden. Das Projekt Kota Terakota markiert so einen Neuanfang für Jatiwangi. Die Stadt wird nach den Wünschen und gemeinschaftlichen Vereinbarungen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner umgestaltet.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstand in Jatiwangi durch den Abbau von Ton die größte Ziegelindustrie Südostasiens. Hundert Jahre später, im Jahr 2005, ermutigte Jatiwangi art Factory – denselben Ton nutzend – die Bürgerinnen und Bürger aus Jatiwangi, durch Kunst und kulturelle Aktivitäten ein kollektives Bewusstsein und eine gemeinsame Identität für ihre Region auszubilden. Wer sich am Landkauf beteiligt, bekommt ein Zertifikat: einen gebrannten Ziegelstein mit der Aufschrift „Perhutana Family Forest Certificate“. Erworben wurden 25 Lizenzen.
Wajukuu Art Project „Kahiu kogi gatemaga mwene“ (2022) von Ngugi Waweru
Wajukuu Art Project ist ein Kollektiv aus Kenia. Das Wajukuu Art Projekt wurde 2004 von einer Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern mit dem Ziel gegründet, die Slums von Mukuru zu einem Ort zu machen, an dem sich Kinder mithilfe von künstlerischen und kreativen Praktiken entfalten können. Weiter sollen durch die Produktion und den Verkauf von Kunstwerken Arbeitsplätze geschaffen werden.
In dem Art Project kann nicht nur künstlerisch gearbeitet werden, es gibt dort auch Unterricht für die Kinder und einen Gemüsegarten. Aktuell werden dort etwa 100 Kinder betreut. Das Kollektiv beschäftigt sich auch mit den Wunden des kolonialen Erbes. Sie möchten mit ihrer Kunst den Blick auf Afrika verändern und eine Anbindung an ihre Traditionen bewirken.
Die Arbeit „Kahiu kogi gatemaga mwene“ („Wenn ein Messer zu scharf ist, verletzt es den Besitzer“) ist eine Installation aus Küchenmessern. „Wer sie immer nachschleift, bewirkt, dass sie scharf sind, aber sie brechen schnell“, erklärt der Künstler Waweru. So seien sie auch ein Symbol für Menschen in der Leistungs- und Konsumgesellschaft. Wajukuu Art Project wurde mit dem Arnold-Bode-Preis 2022 ausgezeichnet.
Atelier Goldstein Raumpräsentation mit insgesamt 12 Arbeiten
Das Atelier Goldstein, eingeladen von Project Art Works, vertritt neurodiverse Künstlerinnen und Künstler und gehört zum Lebenshilfe Frankfurt am Main e. V. Erworben wurde die gesamte Raumpräsentation mit insgesamt 12 Arbeiten von vier Künstlern, so wie sie im Hübner-Areal ausgestellt war.
Die Künstler im Einzelnen sind:
Franz von Saalfeld (1961 geboren in Ingelheim am Rhein, wo er auch heute lebt und arbeitet): 2 Aquarelle - Tusche und Wasserfarbe auf Papier: 1988 und 2003
Franz von Saalfeld malt bevorzugt Kleinstadtidyllen der 1950/60er Jahre. Mit Aquarellen, Texten und Bühnenbildmodellen spürt er der ungemütlichen Ruhe der Kleinstadt und seiner eigenen, eng verwobenen Biografie nach.
Hans Jörg Georgi (1949 in Frankfurt geboren): 3 Flugzeugmodelle
Seit Jahrzehnten schafft Hans-Jörg Georgi Flugzeuge aus Pappresten. Entdeckt vom Atelier Goldstein, nahm Hans-Jörg Georgi in den vergangenen Jahren mit seinen Flugobjekten an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Sie lassen sich teils als fliegende Städte lesen, die das Überleben der Menschheit sichern. Zu den drei Flugobjekten hat der Künstler jeweils eine Zeichnung als Schenkung angefertigt.
Julius Bockelt (1986 geboren in Frankfurt am Main, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main): mehrere Tuschezeichnungen
Julius Bockelt arbeitet seit 2004 im Atelier Goldstein und verfolgt ein klares künstlerisches Konzept, in dessen Mittelpunkt die Grenzen der Wahrnehmung und metaphysische Themen stehen. Sein eigenständiges zeichnerisches und fotografisches Werk beruht auf visuellen und auditiven Phänomenen.
Juewen Zhang (1995 geboren in Berlin, lebt und arbeitet in Langen und Frankfurt am Main): Zwei Kohlezeichnungen
Juewen Zhang ist der erste Studierende einer Kunsthochschule in Deutschland, der sich offen mit der Diagnose einer kognitiven Beeinträchtigung beworben hat. Seit 2019 studiert er freie Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Sein Fokus liegt, so auch in seiner Scheitelserie, auf minutiös gezeichneten Detailaufnahmen, die einen ganz anderen Blick auf die Figur richten.
Pınar Öğrenci „Aşît“
Die Künstlerin und Filmemacherin Pınar Öğrenci, geboren in der Türkei, lebt und arbeitet in Berlin. Der Film behandelt die traumatische Geschichte Ostanatoliens und thematisiert rückblickend die Überlebensstrategien von Armenierinnen und Armeniern sowie Kurdinnen und Kurden auf dem Gebiet der heutigen Osttürkei. Er stellt zudem eine Referenz an Stefans Zweigs „Schachnovelle“ dar.
Richard Bell „Gallery Hand Outs”
Der Künstler und Aborigine-Aktivist Richard Bell lebt und arbeitet in Brisbane, Australien. Das Gemälde „Gallery Hand Outs“ thematisiert die Komplizenschaft des westlichen Kunstsystems und des kolonialen Kapitalismus bei der Vereinnahmung von Kunst in ihre Systeme. Einer Generation von Aborigine-Aktivistinnen und -Aktivisten entstammend, setzt sich Richard Bell konsequent für eine Politik der Selbstbestimmung der Aborigines ein. Richard Bell war auf der documenta zudem zentral vor dem Fridericianum mit der „Aboriginal Embassy“ vertreten.
Stadt Kassel www.kassel.de
Pressesprecher: Victor Deutsch, Simone Scharnke, Michael Schwab, Sascha Stiebing
presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Rathaus, 34112 Kassel
Die Stadt Kassel, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die Künstlerin Graziela Kunsch starten einen Spendenaufruf, der den Ankauf des documenta fifteen-Kunstwerks Eltern und Kleinkinder Krippe / Public Daycare für die Stadt Kassel ermöglichen soll. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich mit ihren Spenden am Erhalt des Kunstwerks in Kassel zu beteiligen. Mehr
Die Stadt Kassel, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie die Künstlerin Graziela Kunsch starten einen Spendenaufruf, der den Ankauf des documenta fifteen-Kunstwerks Eltern und Kleinkinder Krippe / Public Daycare für die Stadt Kassel ermöglichen soll. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich mit ihren Spenden am Erhalt des Kunstwerks in Kassel zu beteiligen.
Bereits während der Ausstellungslaufzeit der documenta fifteen formierte sich ein engagierter Unterstützerkreis, der sich für den langfristigen Verbleib des Kunstwerks Public Daycare in Kassel einsetzte und von zahlreichen Stimmen aus der Bevölkerung und Öffentlichkeit bestärkt wurde. Die Stadt Kassel nimmt sich nun dem öffentlichen Interesse um das Kunstwerk an und startet gemeinsam mit der documenta und der Künstlerin eine Spendenaktion, um die Arbeit als dauerhaftes Kunstwerk in Kassel zu etablieren – wie dies bereits für verschiedene Außenkunstwerke vergangener documenta Ausstellungen gelungen ist.
Ziel ist es, das Kunstwerk – bestehend aus der vollständigen Einrichtung und Ausstattung, der Bibliothek des Spiels (Library of Playful Objects), der Fotoausstellung und Videoarbeit – über die lumbung Gallery für den Gesamtpreis von 178.500 Euro zu erwerben. In Kooperation mit den Initiatorinnen der Public Daycare wurden Räumlichkeiten in der Innenstadt gesucht und bis auf Weiteres in der Kasseler Markthalle gefunden. Dort stehen geeignete Flächen und Infrastruktur zur Verfügung, um die Neueröffnung der Einrichtung zeitnah zu ermöglichen. Die Eltern und Kleinkinder Krippe wird dann wie während der documenta fifteen als kostenfreies Angebot für alle Kinder von 0 bis 3 Jahren und ihre Begleitpersonen nutzbar sein. Für den Betrieb selbst zeichnet sich die Elterninitiative verantwortlich, die sich zu diesem Zweck in Gründung eines Trägervereins befindet. Die Stadt wird darüber hinaus eine Anschubfinanzierung des Betriebs von 15.000 Euro jährlich zur Verfügung stellen.
Sollte das Spendenziel binnen der drei Monate laufenden Kampagne nicht erreicht werden und die Künstlerin mit der lumbung Gallery der erreichten Summe als Kaufpreis nicht zustimmen, erhalten die Spenderinnen und Spender ihr Geld zurück.
Beliebter Ausstellungsbeitrag für Kinder und Familien
Während der documenta fifteen bot die Künstlerin Graziela Kunsch mit dem Kunstwerk Eltern und Kleinkinder Krippe im Erdgeschoss des Fridericianums einen Raum zum voneinander Lernen für Babys und Kinder bis 3 Jahre und ihre Begleitpersonen. Der vom pädagogischen Ansatz Emmi Piklers getragene Ausstellungsbeitrag erfreute sich großer Beliebtheit. Begleitet von einer Fotoausstellung, Videoarbeit und der Bibliothek des Spiels erzählte Graziela Kunsch von den Erkenntnissen Emmi Piklers zur freien Bewegungsentwicklung und dem achtsamen Umgang mit Kleinkindern, die damit ein respektvolles Miteinander von Anfang an erfahren können. Durch den mit der Kasselerin Elke Avenarius besonders gestalteten Krippenbereich wurde dies für Besucherinnen und Besucher erfahrbar. Die documenta fifteen sprach damit erstmals auch jüngste Gäste und ihre Familien mit einem konkreten künstlerischen Angebot direkt an.
Stimmen der Initiatorinnen und Initiatoren
Johannes Bleck von der Elterninitiative erläutert das Engagement: „Eltern, Großeltern, Tagespflege-Personen und viele Interessierte haben die Eltern und Kleinkinder Krippe während der documenta fifteen so sehr ins Herz geschlossen, dass wir uns nicht vorstellen können, auf diesen wertvollen Raum zu verzichten. Daher haben sich ca. 30 Eltern aus Kassel zusammengefunden, die sich für den Erhalt einsetzen und für den Betrieb engagieren. Wir glauben an das Potenzial des Kunstwerks, als Kulturraum, als Kooperationsfläche und Vernetzungsort. Wir sehen es als eine Besonderheit, die als Leuchtturmprojekt vermag belebte Kunst neu zu denken, documenta Kunst ins öffentliche Leben zu integrieren, die Kasseler Innenstadt zu bereichern und internationale Brückenschläge lebendig und sichtbar zu machen.“
Die Künstlerin Graziela Kunsch begrüßt das Vorhaben auch mit Blick auf die Weiterentwicklung ihres Projekts: „Ich freue mich sehr, dass unser Beitrag in Kassel einen solchen Zuspruch erfährt und Freundinnen und Freunde gefunden hat, die sich für den Erhalt engagieren. Teile der Spendenerlöse möchte ich dafür aufwenden, nochmal nach Deutschland zu kommen, um gemeinsam mit Elke Avenarius den Entwurf auf die neuen Räumlichkeiten anzupassen, die Library of Playful Objects auszubauen und eine Public Parental Daycare auch in meinem Heimatort São Paulo im Casa do Povo aufzubauen.“
Kulturdezernentin Dr. Susanne Völker wirbt für die Spendenaktion und betont die Bedeutung des Werks für Kassel: „Es ist bereits gute Tradition, dass neben den durch die Ankaufskommission für die Sammlung der Neuen Galerie erworbenen Werken, einzelne besondere Kunstwerke der documenta Ausstellungen durch bürgerschaftliches Engagement für Kassel gewonnen werden können. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses handelt es sich bei der documenta fifteen dabei nun erstmalig nicht um ein Außenkunstwerk, sondern um einen speziell auf kleine Kinder und ihre Begleitungen ausgerichteten Raum, der einen wertvollen Begegnungs- und Lernort schafft. Diesen möchten wir mit Unterstützung der Bevölkerung für Kassel sichern, denn mit diesem Konzept verkörpert die Arbeit auch treffend die künstlerische Praxis ruangrupas und den lebendigen und teilhabeorientierten Begriff von Kunst, der die documenta fifteen prägte.“
Kassels Jugenddezernentin Nicole Maisch bedankt sich bei allen, die sich für das Projekt einsetzen: „Ich freue mich sehr, dass mit der Public Daycare ein nichtkommerzieller und jahreszeitenunabhängiger Ort geschaffen wird, an dem sich Mütter und Väter mit ihren Kleinkindern spontan treffen und Elemente der kindgerechten und entwicklungsfördernden Pikler-Pädagogik ausprobieren können. Die Markthalle mit ihrer zentralen Lage in der Innenstadt ist ein toller Standort für das Kunstwerk. Ich danke der Elterninitiative, der Künstlerin Graziela Kunsch und ihrer lokalen Kooperationspartnerin Elke Avenarius und der Kasseler Markthalle sehr für die gute Zusammenarbeit, die Kassel um ein ganz besonderes Angebot bereichern wird.“
Eingerichtetes Spendenkonto
Spenden können auf das folgende Konto überwiesen werden: Kassel documenta Stadt
IBAN: DE16 5205 0353 0000 0110 99
BIC: HELADEF1KAS
Spendenzweck: Ankauf des Kunstwerks „Eltern und Kleinkinder Krippe“
Da im Fall des Nichtankaufs eine Rücküberweisung des gespendeten Betrags erfolgt, sind folgende Angaben notwendig: Spendenzweck: Ankauf des Kunstwerks „Eltern und Kleinkinder Krippe“ sowie Name des Spenders/der Spenderin beziehungsweise der Firma und die Anschrift.
Bei Beträgen über 300 Euro kann nach Erreichen des Spendenziels eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden, darunter reicht ein vereinfachter Nachweis gegenüber dem Finanzamt, wie beispielsweise ein Kontoauszug. Über das „Spendenportal“ auf der städtischen Internetseite www.kassel.de/spende-public- daycare bietet die Stadtverwaltung auch einen entsprechenden Online-Zugang an.
Über die Stadt Kassel
Kassel ist mit etwa 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Mitte Deutschlands. Rund 111.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der Universität.
Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt.
Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke AG.
Stadt Kassel http://www.kassel.de
Pressestelle presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Rathaus, 34112 Kassel
Jedes Jahr erstellen Kunstmagazine mit Blick auf das internationale Kunstgeschehen eine Top 100 der einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunstwelt.
Das internationale Kunstmagazin Art Review platzierte das Künstler*innenkollektiv ruangrupa auf der ArtReview’s Power 100 list 2022 auf den ersten Platz.
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Jedes Jahr erstellen Kunstmagazine mit Blick auf das internationale Kunstgeschehen eine Top 100 der einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunstwelt.
Das internationale Kunstmagazin Art Review platzierte das Künstler*innenkollektiv ruangrupa auf der ArtReview’s Power 100 list 2022 auf den ersten Platz.
Auch das Kunstmagazin Monopol betont den Einfluss von ruangrupa und platzierte das Kollektiv auf den zweiten Platz der Top 100 für das Jahr 2022.
In diesem Ranking fand auch die Inszenierung des Kollektivs Atis Rezistans Anerkennung, so heißt es dort: „Wer auf der documenta in Kassel war, wird die Installation […] in einer entweihten katholischen Kirche wohl nie vergessen.“ Henrike Naumann arbeitete hier zur documenta fifteen mit der Ghetto Biennale und Atis Rezistans zusammen und wird ebenfalls von der Monopol auf den 63. Platz gekürt.
Auch die Arbeit von The Nest Collective, die auf der documenta fifteen in der zentralen Karlsaue zu sehen war und sich kritisch mit der Altkleiderindustrie auseinandersetze, findet Anerkennung im Monopol Ranking und landet auf Platz 86.
Nach der documenta ist vor der documenta: Noch während der kaufmännische Abschluss der documenta fifteen finalisiert wird, laufen die Vorbereitungen für die nächste documenta (12. Juni bis 19. September 2027): Im Sinne eines transparenten, auf wertvollem Erfahrungswissen aufbauenden Prozesses wird die Findungskommission der documenta 16 von ehemaligen Künstlerischen Leitungen von documenta Ausstellungen aufgestellt. Hierzu lädt Dr. Ferdinand von Saint André zu einem kurzfristig startenden Prozess ein. Mehr
Nach der documenta ist vor der documenta: Noch während der kaufmännische Abschluss der documenta fifteen finalisiert wird, laufen die Vorbereitungen für die nächste documenta (12. Juni bis 19. September 2027): Im Sinne eines transparenten, auf wertvollem Erfahrungswissen aufbauenden Prozesses wird die Findungskommission der documenta 16 von ehemaligen Künstlerischen Leitungen von documenta Ausstellungen aufgestellt. Hierzu lädt Dr. Ferdinand von Saint André zu einem kurzfristig startenden Prozess ein.
Noch im Dezember 2022 werden Rudi Fuchs (documenta 7, 1982), Catherine David (documenta X, 1997), Roger M. Buergel (documenta 12, 2007), Carolyn Christov-Bakargiev (documenta 13, 2012) und Adam Szymczyk (documenta 14, 2017) zu einem Auftaktreffen in Kassel erwartet.
Ziel ist es, die Findungskommission der documenta 16 bereits im Frühjahr 2023 aufzustellen, damit diese eine Künstlerische Leitung für die documenta 16 bis Frühjahr 2024 benennen kann.
Der Jane Lombard Preis für Kunst und soziale Gerechtigkeit wurde 2012 anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vera List Centers ins Leben gerufen. Der Preis zeichnet alle zwei Jahre entsprechende Künstlerische Projekte für ihre langfristige Wirkung, den Mut und die künstlerische Qualität aus.
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Der Jane Lombard Preis für Kunst und soziale Gerechtigkeit wurde 2012 anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vera List Centers ins Leben gerufen. Der Preis zeichnet alle zwei Jahre entsprechende Künstlerische Projekte für ihre langfristige Wirkung, den Mut und die künstlerische Qualität aus.
Dieses Jahr wurde der Preis proppaNOW für Occurrent Affair verliehen. Das als gemeinschaftliche aktivistische Geste konzipierte Projekt befasst sich mit aktuellen soziopolitischen, wirtschaftlichen und ökologischen Themen und feiert gleichzeitig die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Kontinuität der Kultur der Aborigines. Mitgründer der Künstler*innen Gruppe ist Richard Bell, der mit seinen Arbeiten Tent Embassy und Pay the Rent Teil der documenta fifteen war.
Der Jane Lombard Preis hat bereits vielfältige documenta Künstler*innen ausgezeichnet: Im Gründungsjahr ging er an Theaster Gates (documenta 13) für Dorchester Projects, 2014 wurde Abounaddara (documenta 14) für Emergency Cinema ausgezeichnet. Die Filme dokumentierten das zeitgenössische Leben in Syrien. Die brasilianische Künstlerin Maria Thereza Alves (documenta 13) wurde 2016 für ihr Projekt Seeds of Change geehrt.
Entsprechend ruangrupas Künstlerischer Praxis und des lumbung Gedankens, wurde das Thema Nachhaltigkeit bei der documenta fifteen ganzheitlich betrachtet. Es fand in allen Bereichen der Planung und Durchführung der Ausstellung Berücksichtigung. Nun hat nachhaltiges Handeln auch bei der Abwicklung der Ausstellung einen besonderen Stellenwert. Es sollen praktische Strategien erprobt werden, die sicherstellen, dass die Ressourcen einer temporären Ausstellung nach Möglichkeit bestehenden Kreisläufen zugeführt werden. Hierzu wurden bereits Ausstellungsmaterialen an gemeinnützige Organisationen abgebeben, so ging z.B. die Rampe der Hafenstraße 76 an die Gärtnerei Fuldaaue um dem Bau einer neuen Scheune zu dienen, Teile der ruruKinds Einrichtung sollen den Ausgangspunkt einer neuen Initiative in Witzenhausen bilden und Richard Bells Zelt ging an den FSC Dynamo Windrad e.V.Mehr
Entsprechend ruangrupas Künstlerischer Praxis und des lumbung Gedankens, wurde das Thema Nachhaltigkeit bei der documenta fifteen ganzheitlich betrachtet. Es fand in allen Bereichen der Planung und Durchführung der Ausstellung Berücksichtigung. Nun hat nachhaltiges Handeln auch bei der Abwicklung der Ausstellung einen besonderen Stellenwert. Es sollen praktische Strategien erprobt werden, die sicherstellen, dass die Ressourcen einer temporären Ausstellung nach Möglichkeit bestehenden Kreisläufen zugeführt werden. Hierzu wurden bereits Ausstellungsmaterialen an gemeinnützige Organisationen abgebeben, so ging z.B. die Rampe der Hafenstraße 76 an die Gärtnerei Fuldaaue um dem Bau einer neuen Scheune zu dienen, Teile der ruruKinds Einrichtung sollen den Ausgangspunkt einer neuen Initiative in Witzenhausen bilden und Richard Bells Zelt ging an den FSC Dynamo Windrad e.V.
Materialen, die über diesen Weg noch nicht der weiteren Nutzung zugeführt wurden, sollen nun der Kassler Bevölkerung günstig zum Verkauf angeboten werden.
Abverkauf documenta fifteen Ausstattung und Technik
documenta Halle
Samstag 29. Oktober bis Sonntag 30. Oktober 2022
Samstag 10–18 Uhr, Sonntag 13–18 Uhr
Dr. Ferdinand von Saint André hat zum 1. Oktober 2022 die Interims-geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH übernommen. Das teilte jetzt der documenta Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle mit. Im Vorfeld hatten sich die Stadt Kassel und das Land Hessen als Gesellschafter der documenta gGmbH über die Bestellung des neuen Interimsgeschäftsführers verständigt. Geselle informierte anschließend die Aufsichtsratsmitglieder über die Entscheidung.Mehr
Dr. Ferdinand von Saint André hat zum 1. Oktober 2022 die Interims-geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH übernommen. Das teilte jetzt der documenta Aufsichtsratsvorsitzende und Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle mit. Im Vorfeld hatten sich die Stadt Kassel und das Land Hessen als Gesellschafter der documenta gGmbH über die Bestellung des neuen Interimsgeschäftsführers verständigt. Geselle informierte anschließend die Aufsichtsratsmitglieder über die Entscheidung.
Nach der documenta ist vor der documenta. Herr Dr. von Saint André soll die Gesellschaft jetzt als vorläufiger Geschäftsführer managen. Mit Blick auf die documenta 16 wird natürlich nach einer langfristigen Lösung gesucht“, erklärte Oberbürgermeister Geselle.
Dr. Ferdinand von Saint André ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Der promovierte Jurist war zuletzt rund sechs Jahre als Geschäftsführer bei der Stiftung Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin tätig – einem großen, europäischen Schulprojekt. Als Justiziar und Leiter der Vertragsabteilung arbeitete er zudem von 2006 bis 2014 bei der Kulturstiftung des Bundes. Daher ist für ihn eine „moderne Kulturverwaltung“ nichts Unbekanntes: „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir die Gesellschafter und der Aufsichtsrat der documenta gGmbH entgegenbringen. Auf meine Zeit in Kassel und die anspruchsvolle Aufgabe freue ich mich sehr. Die documenta liegt mir besonders am Herzen.“
Portraitfoto von Dr. Ferdinand von Saint André zum download
Bildcredits: documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Dr. Ferdinand von Saint André, Foto: Nicolas Wefers, 2022.
Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 stattfinden. Mehr
Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 stattfinden.
Insgesamt über 738.000 Besucher*innen – Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit als zentrale Anliegen
Nach 100 Ausstellungstagen, einem dritten Meydan-Wochenende und etlichen Aktivierungen durch die Künstler*innen ist die documenta fifteen am gestrigen Sonntag erfolgreich zu Ende gegangen. Die Besucher*innenzahlen von 738.000 übertrafen die Erwartungen der Veranstalter. Den aktuellen Entwicklungen im Tourismus- und Veranstaltungswesen folgend, blieb der Bereich der Gruppenbuchungen etwas hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, dafür konnte ein leichtes Plus bei Dauerkarteninhaber*innen generiert werden.
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Insgesamt über 738.000 Besucher*innen – Nachhaltigkeit und Zugänglichkeit als zentrale Anliegen
Nach 100 Ausstellungstagen, einem dritten Meydan-Wochenende und etlichen Aktivierungen durch die Künstler*innen ist die documenta fifteen am gestrigen Sonntag erfolgreich zu Ende gegangen. Die Besucher*innenzahlen von 738.000 übertrafen die Erwartungen der Veranstalter. Den aktuellen Entwicklungen im Tourismus- und Veranstaltungswesen folgend, blieb der Bereich der Gruppenbuchungen etwas hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück, dafür konnte ein leichtes Plus bei Dauerkarteninhaber*innen generiert werden.
Auf insgesamt mehr als 25.000 qm Ausstellungsfläche luden über 1.500 Künstler*innen an 32 Ausstellungsorten ein, in die lumbung-Praxis einzutauchen. Veranstaltungen und Aktivierungen waren fester Bestandteil der documenta fifteen. So fanden während der Laufzeit über 1.700 Veranstaltungen der beteiligten Künstler*innen und ihrer eingeladenen Akteur*innen statt. Das Eröffnungswochenende sowie das besonders dichte, auf drei Wochenenden konzentrierte Meydanprogramm wurde insgesamt von rund 38.000 Menschen besucht.
Der lumbung-Praxis folgend gehörten zwei drängende aktuelle Themen zum Selbstverständnis der documenta fifteen:
Nachhaltigkeit wurde mit Blick auf sozioökonomische und ökologische Belange ernst genommen: Über den sogenannten „Nachhaltigkeitseuro“, der im Ticket inkludiert war, konnten 375.000 Euro Spenden zur Aufforstung des Reinhardswaldes im Landkreis Kassel und zur ökologischen Anreicherung auf Sumatra in Indonesien generiert werden. Recycelte Materialen dominierten die Infrastruktur und Ausstellungsgestaltung. Bei Merchandise und Printprodukten wurde auf nachhaltige und regionale Produkte gesetzt. Die Nutzung des Nahverkehrs war erstmalig im Ticket inkludiert. Im laufenden Prozess wurden Standards eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen konsequent betrachtet.
Auch Barrierefreiheit und Zugänglichkeit waren zentrale Anliegen. Angelehnt an lumbung-Werte wie Großzügigkeit und Solidarität bot die documenta fifteen das sogenannte Soli-Ticket an, das möglichst vielen Menschen Zugang zur Ausstellung ermöglichen sollte: Indem Besucher*innen es zum regulären Ticketpreis erwarben, verschafften sie einer weiteren Person kostenlosen Zugang zur Ausstellung. Dieses auf erhöhe Zugänglichkeit angelegte Ticket-Format wurde gut angenommen, das Soli-Ticket wurde insgesamt über 3.500 Mal gekauft und ebenso oft eingelöst. Barrierefreiheit hat die documenta fifteen als stetigen Optimierungsprozess ernsthaft verfolgt. Über die Website, Walks & Stories und das Ausstellungsbegleitheft in leichter Sprache wurden zusätzliche Barrieren reduziert und Standards gesetzt.
Für die Künstlerische Leitung ruangrupa ist die Ausstellung der documenta fifteen in Kassel eine Etappe auf der lumbung-Reise: „Im Sinne eines nachhaltigen Prozesses des von- und miteinander Lernens haben wir alle eingeladenen Akteur*innen der documenta fifteen aufgefordert, ihre lokale Praxis fortzusetzen und eine Übersetzung davon nach Kassel zu finden. Die Ergebnisse dieses Prozesses bildeten die documenta fifteen Ausstellung. lumbung #1 – wie wir die Ausstellung intern auch nennen – ist nun zwar abgeschlossen, aber die lumbung-Praxis wird nach den 100 Ausstellungstagen weiterleben. Mit unabhängigen selbstorganisierten Plattformen wie zum Beispiel der Website lumbung.space, der lumbung Gallery und lumbung Kios haben wir Strukturen geschaffen, die dem lumbung-Netzwerk auch weiterhin zur Verfügung stehen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Beteiligten ganz herzlich zu bedanken: bei den Künstler*innen und Kollektiven, dem Kasseler Ekosistem, dem Team der documenta fifteen und der documenta gGmbH sowie den sobat-sobat und Aufsichten und allen anderen, die sich für das Projekt documenta fifteen mit Herzblut eingesetzt haben.“
Geschäftsführer Alexander Farenholtz sieht die Besucher*innenzahlen als Erfolg: „Diese documenta hatte es angesichts der sie begleitenden Antisemitismusdebatte nicht leicht, ihre eigentlichen Künstlerischen Anliegen zu platzieren. Ich wünschte mir, dass die Ausstellung in der Retrospektive auch als das gesehen werden kann, was sie in der Wahrnehmung vieler Besucher*innen war: nämlich ein künstlerisches Unterfangen, das wichtige Fragen unserer Zeit adressiert. Besucher*innen in einer Anzahl erreicht zu haben, die nur etwa 17 Prozent unter den Zahlen der documenta 14 aus dem Jahr 2017 liegt, ist in meinen Augen angesichts der Planung und Durchführung in Pandemiezeiten und der damit einhergehenden Rückgänge im Bereich Fern- und Gruppenreisen als Erfolg zu werten.“
Auch digital war die documenta fifteen stark frequentiert. Die Website besuchten insgesamt fast 700.000 eindeutige Besucher*innen aus 115 Ländern. Der reichweitenstärkste Social-Media-Kanal, Instagram, erreichte rund 65.000 Follower und der Newsletter verzeichnete zuletzt rund 29.500 Abonnent*innen.
Wer in der Ausstellungsrückschau noch mal in Eindrücke des lumbung-Prozesses eintauchen möchte, kann gut 30 eigens produzierte Videos zu zentralen Themen der documenta fifteen und künstlerischen Beiträgen sowie die archivierten Livestream-Veranstaltungen auch weiterhin in der documenta fifteen-Mediathek verfolgen.
Weitere Zahlen im Detail und demographische Daten
Es wurden über 15.150 Dauerkarten (d 14 = 14.500) verkauft. Insgesamt wurden rund 5.250 Walks & Stories angeboten, die von rund 78.700 Teilnehmer*innen besucht wurden. 33.000 Schüler*innen im Klassenverband besuchten die documenta fifteen und rund 4.600 Pressevertreter*innen wurden akkreditiert.
Rund ein Drittel (31,7 Prozent) des Publikums stammte aus dem Ausland und kam aus 86 Ländern der Welt. Über 40 Prozent der Besucher*innen war zwischen 15 und 40 Jahre alt. Am stärksten vertreten war die Altersgruppe zwischen 20 und 40 Jahre.
Nach ersten Umfrageergebnissen bewerteten die Besucher*innen ihren documenta fifteen-Besuch überwiegend mit gut bis sehr gut. So vergaben 57,4 Prozent der Befragten für die Gesamtwertung der documenta fifteen eine 1 oder 2 (bei einer Skala von 1 – sehr gut bis 5 – sehr schlecht). Weitere 30,1 Prozent vergaben eine 3. Die im Herbst zu erwartende repräsentative Besucher*innenbefragung wird Aufschluss über weitere demographische Daten und Besucher*innenzufriedenheit geben.
Die besucherstärksten Tage waren weiterhin Samstag, gefolgt von Freitag, Dienstag und Sonntag, die beliebteste Ausstellungsorte waren Fridericianum und documenta Halle, gefolgt von Hallenbad Ost, Hübner-Areal, Grimmwelt und der Kirche St. Kunigundis.
Die gemeinsam mit Hatje Cantz entwickelten Publikationen, darunter das 320 Seiten umfassende Handbuch sowie der Familienguide Gehen, finden, teilen, werden zukünftig auch nach dem vollständigen Abverkauf als e-books erhältlich bleiben.
Am gestrigen Sonntag, den 25. September 2022 wurde traditionsgemäß die Laufzeit der documenta 16 vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Christian Geselle, verkündet. Die documenta 16 wird vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 stattfinden.
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.Mehr
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit. Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films nicht mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.
Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut und die exklusive künstlerische Verantwortung der documenta fifteen liegt bei ruangrupa. Die Kuratorinnen und Kuratoren weigern sich jedoch, die damit verbundene Verantwortung wahrzunehmen oder in eine selbstkritische Reflexion der Ereignisse zu gehen. Sie werfen im Gegenteil dem wissenschaftlich breit aufgestellten und renommierten Fachwissenschaftlichen Gremium mit seiner interdisziplinären Expertise Rassismus und Unwissenschaftlichkeit vor. Diese Vorwürfe weisen wir auf das Schärfste zurück.
Wir bedauern und kritisieren, dass die Künstlerische Leitung entgegen der Beratung durch die Fachwissenschaftliche Begleitung und dringliche Empfehlung durch die Gesellschafter auf die Fortsetzung der Vorführung der Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Films besteht, ohne dass eine kritische Einordnung der antisemitischen und gewaltverherrlichenden Inhalte erfolgt. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter betrachten es als notwendig, dass den Besucherinnen und Besuchern der documenta eine solche Einordnung zur Verfügung gestellt wird. Wir bitten deshalb die Künstlerische Leitung, die einhellige Einschätzung der Fachwissenschaftlichen Begleitung in der Ausstellung ergänzend zur eigenen Kontextualisierung sichtbar zu machen. Alternativ behalten sich die Gesellschafter vor, diese Informationen außerhalb der Ausstellungsräume im Öffentlichen Raum am Zugang zu den Vorführungsorten für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung zu stellen.
Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen drückt ihre Unterstützung für die jüngste Stellungnahme von ruangrupa, der lumbung member und der teilnehmenden Künstler*innen aus. Der von Medien und Politiker*innen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und außerordentliches Engagement verteidigen.Mehr
Die Findungskommission für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen drückt ihre Unterstützung für die jüngste Stellungnahme von ruangrupa, der lumbung member und der teilnehmenden Künstler*innen aus. Der von Medien und Politiker*innen auf das gesamte Team der documenta fifteen ausgeübte Druck ist unerträglich geworden. Mit dieser Stellungnahme wollen wir ihre harte Arbeit und außerordentliches Engagement verteidigen.
Wir lehnen Antisemitismus ebenso ab wie dessen derzeitige Instrumentalisierung, die der Abwehr von Kritik am Staat Israel und seiner derzeitigen Besetzungspolitik palästinensischer Gebiete dient. Gleichzeitig begrüßen wir den Pluralismus der documenta fifteen und die Möglichkeit, erstmals eine solche Vielfalt künstlerischer Stimmen aus der gesamten Welt zu hören. Wir verteidigen das Recht der Künstler*innen, politische Formeln und festgefahrene Denkmuster zu untersuchen, bloßzulegen und zu kritisieren. Dieses Recht sollte auch von jenen wertgeschätzt werden, die Ausstellungen wie die documenta fifteen ermöglichen.
Wie auch schon während der gesamten Phase der Entwicklung und Realisierung der Ausstellung stehen wir ungebrochen hinter unserer Entscheidung, ruangrupa für die Künstlerische Leitung der documenta fifteen ausgewählt zu haben. Wir respektieren und schätzen die hunderttausende an Besucher*innen, die die Ausstellung gesehen haben. Auch ihre Stimmen sollten gehört werden. Wir möchten den teilnehmenden Künstler*innen unsere Anerkennung dafür aussprechen, dass sie trotz Angriffen auf ihre Integrität den lumbung-Prinzipien treu geblieben sind. Wir fordern daher den Aufsichtsrat dazu auf, sicherzustellen, dass die documenta fifteen bis zum geplanten Ende der Ausstellung vollumfänglich geöffnet bleiben kann. Dies nicht zu tun und sich damit politischer Einflussnahme zu beugen, wäre ein historisches Versäumnis.
Die Findungskommission:
Amar Kanwar, Charles Esche, Elvira Dyangani Ose, Frances Morris, Gabi Ngcobo, Jochen Volz, Philippe Pirotte, Ute Meta Bauer
Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit.Mehr
Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, das Land Hessen und die Stadt Kassel, danken der Fachwissenschaftlichen Begleitung, die die Gesellschafter der documenta zur Aufarbeitung antisemitischer Vorkommnisse auf der documenta fifteen eingesetzt haben, für ihre erste Analyse und die bis hierhin geleistete Arbeit.
Die Gesellschafter schließen sich dem Votum der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, wonach die Tokyo Reels des Kollektivs Subversive Film nicht mehr gezeigt werden sollen, mindestens bis eine angemessene Kontextualisierung vorgenommen wurde. Die aktuelle Kommentierung der Filme ist dazu nicht geeignet, da sie die teils antisemitischen und terroristische Gewalt verherrlichenden Propagandafilme gerade nicht historisch einordnet.
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten besteht noch während der laufenden Ausstellung eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zum Umgang mit konkreten problematisierten Werken. Daher haben wir den Gesellschaftern bereits jetzt eine erste Einschätzung des Gremiums zu dieser Frage vorgelegt. Diese bezieht sich auf ein Werk, bezüglich dessen innerhalb des Gremiums ein Konsens herrscht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Vertiefende Analysen zu den Organisationsstrukturen der documenta, zur kuratorischen Verantwortung der künstlerischen Leitung und zu weiteren Werken erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.Mehr
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten besteht noch während der laufenden Ausstellung eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zum Umgang mit konkreten problematisierten Werken. Daher haben wir den Gesellschaftern bereits jetzt eine erste Einschätzung des Gremiums zu dieser Frage vorgelegt. Diese bezieht sich auf ein Werk, bezüglich dessen innerhalb des Gremiums ein Konsens herrscht, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht. Vertiefende Analysen zu den Organisationsstrukturen der documenta, zur kuratorischen Verantwortung der künstlerischen Leitung und zu weiteren Werken erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Auf der Ebene der ausgestellten Werke ist es aus Sicht des Gremiums die dringlichste Aufgabe, die Vorführung der unter dem Namen Tokyo Reels Film Festival gezeigten Kompilation von pro-palästinensischen Propagandafilmen aus den 1960er-1980er des Kollektivs Subversive Film zu stoppen. Hoch problematisch an diesem Werk sind nicht nur die mit antisemitischen und antizionistischen Versatzstücken versehenen Filmdokumente, sondern die zwischen den Filmen eingefügten Kommentare der Künstler:innen, in denen sie den Israelhass und die Glorifizierung von Terrorismus des Quellmaterials durch ihre unkritische Diskussion legitimieren. Das historische Propagandamaterial wird nicht – wie es ohne Zweifel geboten wäre – kritisch reflektiert, sondern als vermeintlich objektiver Tatsachenbericht affirmiert. Dadurch stellen die Filme in ihrer potentiell aufhetzenden Wirkung eine größere Gefahr dar als das bereits entfernte Werk People’s Justice. Viele der Filme präsentieren Israel und seine Streitkräfte ausschließlich als Täter*innen, die gezielt Zivilist:innen, insbesondere Frauen und Kinder, angreifen. Im Kontrast dazu wird die palästinensische Seite als unschuldig und wehrlos dargestellt. Die wiederholten Terroranschläge gegen israelische Zivilist*innen werden hier – wie in der gesamten Ausstellung – ebenso wenig erwähnt wie die Tatsache, dass Israel regelmäßig von den Armeen Syriens, Jordaniens und Ägyptens angegriffen worden ist. Darüber hinaus schlägt die einseitig negative Darstellung Israels mehrfach in offenen Antisemitismus um. Um nur ein Beispiel zu nennen: Israel wird ein „faschistischer“ Charakter vorgeworfen und unterstellt, einen „Genozid“ an den Palästinensern zu betreiben – es wird dadurch mit dem nationalsozialistischen Deutschland gleichgesetzt. Eine solche Gleichsetzung der israelischen Politik mit der der Nationalsozialisten ist etwa nach der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, die von vielen Nationen, darunter auch einigen Ländern des Globalen Südens, übernommen wurde, als antisemitisch zu bewerten. Ebenfalls problematisch ist die Entstehungsgeschichte des Werks. Laut documenta-Website spielte Masao Adachi eine Rolle dabei, Subversive Film die Filmrollen anzuvertrauen. Adachi war Mitglied der japanischen Roten Armee und kollaborierte mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas, zwei Gruppen, die Terroranschläge gegen israelische und andere Zivilist*innen verübten, darunter das Massaker am Flughafen Lod 1972, bei dem 26 Menschen ermordet wurden. Eine eventuelle Wiederaufnahme der Vorführungen der Filme wäre nur denkbar, wenn diese in einer Form kontextualisiert würden, die ihren Propagandacharakter verdeutlicht, ihre antisemitischen Elemente klar benennt und historische Fehldarstellungen korrigiert.
Dem Gremium ist bewusst, dass die documenta fifteen eine Vielzahl hervorragender und inspirierender Kunstwerke ausstellt, die es in seiner Arbeit nicht in den Blick nehmen kann. Seine Aufgabe besteht darin, eine Auswahl der Werke auf ihren antisemitischen Gehalt zu untersuchen und zu klären, warum sie auf der documenta fifteen ausgestellt werden oder wurden.
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten und der documenta fifteen als Ganzer besteht eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zu diesen Fragen. Wir haben daher den Gesellschaftern eine erste Einschätzung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums vorgelegt, die in einigen Punkten umfassender ist als die Stellungnahme des gesamten Gremiums. Mehr
Die Gesellschafter der documenta gGmbH haben uns als Gremium zur fachwissenschaftlichen Begleitung eingesetzt, um als antisemitisch identifizierte bzw. diskutierte Werke zu analysieren, den Umgang der documenta fifteen mit antisemitischen Vorfällen zu untersuchen und Vorschläge zu entwickeln, wie ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern sind. Aufgrund der anhaltenden Auseinandersetzungen zu einzelnen Exponaten und der documenta fifteen als Ganzer besteht eine besondere Dringlichkeit für die Beratung zu diesen Fragen. Wir haben daher den Gesellschaftern eine erste Einschätzung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums vorgelegt, die in einigen Punkten umfassender ist als die Stellungnahme des gesamten Gremiums.
1. Die Ebene der ausgestellten Werke, Film- und Archivmaterialien
Auf der Ebene der ausgestellten Werke ist es aus Sicht des Gremiums die dringlichste Aufgabe, die Vorführung der unter dem Namen Tokyo Reels Film Festival gezeigten Kompilation von pro-palästinensischen Propagandafilmen aus den 1960er-1980er des Kollektivs Subversive Film zu stoppen. Hoch problematisch an diesem Werk sind nicht nur die mit antisemitischen und antizionistischen Versatzstücken versehenen Filmdokumente, sondern die zwischen den Filmen eingefügten Kommentare der Künstler*innen, in denen sie den Israelhass und die Glorifizierung von Terrorismus des Quellmaterials durch ihre unkritische Diskussion legitimieren. Das historische Propagandamaterial wird nicht – wie es ohne Zweifel geboten wäre – kritisch reflektiert, sondern als vermeintlich objektiver Tatsachenbericht affirmiert. Dadurch stellen die Filme in ihrer potentiell aufhetzenden Wirkung eine größere Gefahr dar als das bereits entfernte Werk People’s Justice.
Viele der Filme präsentieren Israel und seine Streitkräfte ausschließlich als Täter*innen, die gezielt Zivilist*innen, insbesondere Frauen und Kinder, angreifen. Im Kontrast dazu wird die palästinensische Seite als unschuldig und wehrlos dargestellt. Die wiederholten Terroranschläge gegen israelische Zivilist*innen werden hier – wie in der gesamten Ausstellung – ebenso wenig erwähnt wie die Tatsache, dass Israel regelmäßig von den Armeen Syriens, Jordaniens und Ägyptens angegriffen worden ist. Darüber hinaus schlägt die einseitig negative Darstellung Israels mehrfach in offenen Antisemitismus um. Um nur ein Beispiel zu nennen: Israel wird ein „faschistischer“ Charakter vorgeworfen und unterstellt, einen „Genozid“ an den Palästinensern zu betreiben – es wird dadurch mit dem nationalsozialistischen Deutschland gleichgesetzt. Eine solche Gleichsetzung der israelischen Politik mit der der Nationalsozialisten ist etwa nach der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, die von vielen Nationen, darunter auch einigen Ländern des Globalen Südens, übernommen wurde, als antisemitisch zu bewerten. Ebenfalls problematisch ist die Entstehungsgeschichte des Werks. Laut documenta-Website spielte Masao Adachi eine Rolle dabei, Subversive Film die Filmrollen anzuvertrauen. Adachi war Mitglied der japanischen Roten Armee und kollaborierte mit der Volksfront zur Befreiung Palästinas, zwei Gruppen, die Terroranschläge gegen israelische und andere Zivilist:innen verübten, darunter das Massaker am Flughafen Lod 1972, bei dem 26 Menschen ermordet wurden. Eine eventuelle Wiederaufnahme der Vorführungen der Filme wäre nur denkbar, wenn sie in einer Form kontextualisiert würden, die den Propagandacharakter der Filme verdeutlicht, ihre antisemitischen Elemente klar benennt und historische Fehldarstellungen korrigiert.
Nach Auffassung der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums ist das Tokyo Reels Film Festival das eklatanteste Beispiel für eine Einseitigkeit der documenta fifteen in Hinblick auf den arabisch-israelischen Konflikt, mit dem sich vergleichsweise viele Werke beschäftigen. Nahezu in allen diesen Werken werden einseitig kritische bis hin zu dezidiert israelfeindliche Haltungen zum Ausdruck gebracht. Diese schlagen sich in bildlichen Darstellungen und Aussagen nieder, die nach gängigen Kriterien als antisemitisch bewertet werden können. Besonders deutlich wird es dann, wenn die Existenz Israels in den Werken infrage gestellt bzw. bestritten wird. Unter diesen Gesichtspunkten halten die unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums die Auseinandersetzung mit der Werkreihe „Guernica Gaza“ und mit Dokumenten aus den Archives des luttes des femmes en Algérie für geboten. Die Analyse dieser und weiterer Werke – u.a. von Taring Padi – dauert noch an. Detailliertere Stellungnahmen werden den Gesellschaftern zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt.
2. Die Ebene der künstlerischen Leitung
Die beschriebene Einseitigkeit der präsentierten Positionen zum arabisch-israelischen Konflikt ist aus Sicht der unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums nicht den einzelnen Künstler:innen zuzurechnen, sondern Folge eines kuratorischen Konzepts der künstlerischen Leitung, das bewusst auf Kontrolle über die Zusammenstellung und Präsentation der Ausstellung verzichtet hat. Dieser im Prinzip begrüßenswerte dialogische und kooperative Ansatz ändert jedoch nichts an der kuratorischen Gesamtverantwortung von ruangrupa. Allein die künstlerische Leitung hatte die Möglichkeit, aus einer Gesamtperspektive auf die Ausstellung zu blicken. Auch wenn sie bewusst auf einen solchen Überblick verzichtet haben sollte, bleibt sie für die gesamte Ausstellung verantwortlich. Im Ergebnis hat die künstlerischen Leitung eine documenta zu verantworten, in der antisemitische Werke ausgestellt wurden und Israel und Israelis ausschließlich als Täter*innen und Aggressor*innen in Erscheinung treten. Der Eindruck einer kuratorischen Unausgewogenheit wird dadurch verstärkt, dass in der Ausstellung weder Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus und der Shoah und ihren Folgen noch jüdischen Perspektiven auf den Nahostkonflikt Raum gegeben wird und die künstlerische Leitung mit der Kuratierung immer auch ein eigenes politisches Projekt verbunden hat. Ebenfalls problematisch erscheint uns die fehlende Auseinandersetzung der künstlerischen Leitung mit den antisemitischen Vorfällen, deren Kritik als „Zensur“ diskreditiert wird.
3. Die Ebene der Organisation der documenta
Auch auf der Ebene der Organisation der documenta sind die unterzeichnenden Mitglieder des Gremiums der Auffassung, dass die Verfahrensabläufe und Kommunikation in Reaktion auf die Diskussionen unzureichend bis kontraproduktiv gestaltet sind. Für den Umgang mit problematischen Werken scheint die documenta kein Verfahren vorzuhalten, das über die Prüfung der Strafbarkeit eines Exponats hinausgeht. Die Organisation der documenta scheint nicht darauf eingestellt zu sein, im Falle interner oder öffentlicher Kritik an dem Projekt oder der künstlerischen Leitung zu vermitteln. Als besonders bedauerlich empfinden es die Unterzeichnenden, dass die Geschäftsführung der documenta nach Beginn der Ereignisse nicht in einen nachhaltigen Dialog mit Vertreter*innen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland eingetreten ist.
Nimmt man diese drei Ebenen zusammen, wird deutlich, dass die gravierenden Probleme der documenta fifteen nicht nur in der Präsentation vereinzelter Werke mit antisemitischer Bildsprache und antisemitischen Aussagen bestehen, sondern auch in einem kuratorischen und organisationsstrukturellen Umfeld, das eine antizionistische, antisemitische und israelfeindliche Stimmung zugelassen hat.
Unterzeichnende:
Nicole Deitelhoff (Vorsitzende)
Julia Bernstein
Marina Chernivsky
Peter Jelavich
Christoph Möllers
Am Samstag, den 6. August 2022 hat die documenta fifteen die Hälfte ihrer 100 Tage Laufzeit erreicht. Bis zum 50. Tag haben über 410.000 Besucher*innen die documenta fifteen an 32 Ausstellungsorten besucht und Werke von mehr als 1.500 Künstler*innen erlebt. Damit verzeichnet die documenta fifteen in der Zwischenbilanz trotz Corona-Pandemie annähernd die Zahlen der bisher besucher*innenstärksten Ausgabe: Die documenta 14 besuchten während der ersten Hälfte der Laufzeit in Kassel 445.000 Menschen.Mehr
Am Samstag, den 6. August 2022 hat die documenta fifteen die Hälfte ihrer 100 Tage Laufzeit erreicht. Bis zum 50. Tag haben über 410.000 Besucher*innen die documenta fifteen an 32 Ausstellungsorten besucht und Werke von mehr als 1.500 Künstler*innen erlebt. Damit verzeichnet die documenta fifteen in der Zwischenbilanz trotz Corona-Pandemie annähernd die Zahlen der bisher besucher*innenstärksten Ausgabe: Die documenta 14 besuchten während der ersten Hälfte der Laufzeit in Kassel 445.000 Menschen.
Bei sogenannten School Walks und School Workshops konnten bei der documenta fifteen bereits mehr als 25.000 Schüler*innen im Klassenverband angesprochen werden (zur Halbzeit waren es bei der documenta 14 20.000 Schüler*innen).
Besonders intensiv begleiteten zudem über 14.600 Inhaber*innen der Dauerkarte die Aktivitäten der documenta fifteen.
Angelehnt an lumbung-Werte wie Großzügigkeit und Solidarität bietet die documenta fifteen erstmals in der documenta Geschichte das Soli-Ticket an, das möglichst vielen Menschen Zugang zur Ausstellung ermöglichen soll: Indem man es zum regulären Ticketpreis erwirbt, verschafft man einer weiteren Person kostenlosen Zugang zur Ausstellung. Das Soli-Ticket wurde bereits über 3.000 Mal gekauft und sehr gut angenommen.
An Angeboten aus der Sparte Walks and Stories – wie die geführten Rundgänge der Kunstvermittler*innen sobat-sobat genannt werden – nahmen bisher rund 36.000 Besucher*innen teil. Das sind fast 20.000 weniger als bei der documenta 14, bei der es zur Halbzeit bereits 54.000 waren. Aus Sicht der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist dieser Rückgang vermutlich hauptsächlich auf die coronabedingten Auswirkungen auf den Geschäfts- und Gruppenreisemarkt zurückzuführen.
Das Verhältnis der Besuche aus Deutschland zu denen aus dem Ausland scheint nach ersten Zwischenergebnissen der Besucher*innenbefragung mit circa 70 zu 30 ungefähr dem Ergebnis der documenta 14 mit 65 zu 35 zu entsprechen.
Die besucher*innenstärksten Tage der documenta fifteen waren die Samstage, gefolgt von Freitagen. Auch Dienstage waren besser besucht als andere Wochentage. Die am meisten frequentierten Ausstellungsorte waren das Fridericianum, die documenta Halle, das Hallenbad Ost und das Hübner-Areal.
Veranstaltungen und Aktivierungen sind fester Bestandteil der documenta fifteen. Im Rahmen des lumbung und ruruHaus-Programms fanden während der Laufzeit bereits über 830 Veranstaltungen der beteiligten Künstler*innen und ihrer Kooperationspartner*innen statt. Das besonders dichte, auf drei Wochenenden der Laufzeit konzentrierte Meydan-Programm fand seinen erfolgreichen Auftakt vom 8. bis 10. Juli 2022 im Kasseler Stadtzentrum. Meydan #2 findet am kommenden Wochenende vom 12. bis 14. August 2022 in Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof statt und präsentiert neben einer Reihe von Konzerten und Veranstaltungen auch das Filmprogramm GDR International im Gloria-Kino.
Die Künstlerische Leitung ruangrupa sowie das Künstlerische Team freuen sich, dass sie mit der gemeinschaftsorientierten documenta fifteen bereits so viele Menschen involvieren konnten: Sie verstehen Kassel und die documenta fifteen als eine wichtige Station aller Beteiligten auf deren gemeinsamer lumbung-Reise: „Die lumbung-Community hat bereits vor der Eröffnung begonnen, sich im ruruHaus mit Kassels Stadtgesellschaft und deren Vielzahl unterschiedlicher Gemeinschaften, aber auch mit den Ekosistemen der Künstler*innen an anderen Orten zu verbinden. Wir wünschen uns, dass die documenta fifteen bis zum 25. September ihren Lauf nehmen kann und all die Aktivitäten, die wir – ruangrupa, das Künstlerische Team, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen – mit den involvierten Ekosistemen dafür geplant haben. Wir möchten gemeinsam Impulse geben, die nachhaltige Veränderungen im Denken und Handeln für alle Gäste und Beteiligte auch über die 100 Tage hinaus schaffen können. Daran arbeiten auch die Arbeitsgruppen, wie zum Beispiel lumbung Gallery, lumbung Kios, lumbung.space und lumbung Radio intensiv. Wir möchten schon jetzt allen Besucher*innen, Künstler*innen, dem Team, den Unterstützer*innen und Partner*innen unsere größte Wertschätzung und Dankbarkeit aussprechen.“
Um die documenta fifteen als Ort des gegenseitigen Lernens und Verstehens zu stärken, fügt die Künstlerische Leitung mehreren Arbeiten in der Ausstellung derzeit Kontextualisierungen in verschiedenen Formaten bei. Dieser Prozess ist bereits initiiert und wird sukzessive fortgeführt.
Zudem wird die angestrebte Zweisprachigkeit (Englisch / Deutsch) in der Ausstellung verstärkt weiterverfolgt, indem weitere Label- und Wandtexte auf Deutsch ergänzt werden, um die Zugänglichkeit der Beiträge zu erhöhen.
Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn, am Montag.Mehr
Alexander Farenholtz wurde heute einstimmig durch den Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Interims-Geschäftsführer der documenta bestellt. Das erklärten Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn, am Montag.
Die Gesellschafter der documenta sind froh und dankbar, in einer für die documenta herausfordernden Situation einen so erfahrenen und renommierten Kulturmanager für die bedeutende Weltkunstausstellung in Kassel gewonnen zu haben. Alexander Farenholtz übernimmt diese Aufgabe bereits am Dienstag, 19. Juli. Das Engagement ist zunächst bis zum 30. September 2022 befristet. Es ist der Wunsch von Herrn Farenholtz, nach der Abstimmung mit den Gesellschaftern nun zunächst mit der künstlerischen Leitung und dann selbstverständlich auch mit dem Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen.
Kassel und die documenta sind Farenholtz seit Jahren gut vertraut: Nach dem Studium (Verwaltungswissenschaft in Konstanz) und ersten beruflichen Stationen war er 1989 unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der künstlerischen Leitung von Jan Hoet zum Geschäftsführer der documenta GmbH berufen worden.
1993 wechselte er als Leiter des Ministerbüros ins Baden-Württembergische Kunstministerium und übernahm 1996 zusammen mit Tom Stromberg die Leitung des Kulturprogramms der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover.
Mit Beginn des Jahres 2002 wurde er zum Gründungsvorstand und Verwaltungsdirektor der Kulturstiftung des Bundes bestellt. Dieses Amt übte er an der Seite von Hortensia Völckers als Künstlerischer Leiterin bis zum Erreichen der Altersgrenze im Januar 2020 aus.
Antisemitismus in der Kunst
Mittwoch, 29. Juni 2022, 18.30–20 Uhr
Vor Ort in Kassel und als LivestreamMehr
Antisemitismus in der Kunst
Mittwoch, 29. Juni 2022, 18.30–20 Uhr
Vor Ort in Kassel und als Livestream
Eine Veranstaltung der Bildungsstätte Anne Frank und der documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Inhalt
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches, in Deutschland und global verbreitetes Problem. Das zeigt sich nun in Kassel: Antisemitische Bildsprache auf der globalen documenta fifteen. Wie konnte es dazu kommen? Was braucht es jetzt, damit die polarisierte Situation nicht noch weiter eskaliert? Wie denken wir das Vermeiden von Zensur und das Vermeiden antisemitischer Kunst zusammen? Das Podium versucht eine erste Problemdiagnose zum Verhältnis von Kunst und Antisemitismus, auch in Bezug auf den Staat Israel – und auf der documenta fifteen.
Sprecher*innen
Prof. Dr. Nikita Dhawan, Professorin für politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden
Prof. Dr. Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland
Prof. Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank
Adam Szymczyk, freier Kurator und Autor, Zürich. Er war Künstlerischer Leiter der documenta 14 in Athen und Kassel (2017) und ist Curator at Large am Stedelijk Museum in Amsterdam
Hortensia Völckers, künstlerische Direktorin und Vorstandsmitglied der Kulturstiftung des Bundes
Moderation
Stefan Koldehoff, Deutschlandfunk Kultur
Grußwort
Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst
Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache mit englischer und deutscher Simultanübersetzung sowie Übersetzung in deutsche Gebärdensprache statt.
Ort
UK 14 – Untere Karlsstraße 14, 34117 Kassel sowie als Livestream
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie ist das Platzangebot vor Ort stark eingeschränkt, bitte nutzen Sie die Möglichkeit des Livestreams.
YouTube Kanal der documenta: https://bit.ly/3OmaeYu
YouTube Kanal der Bildungsstätte Anne Frank: https://www.youtube.com/c/Bildungsst%C3%A4tteAnneFrank
Die documenta hat, auch nach Rücksprache mit verschiedenen Teilnehmer*innen, entschieden, die für den 8., 15. und 22. Mai 2022 geplante Veranstaltungsreihe We need to talk! Art – Freedom – Solidarity auszusetzen.Mehr
Die documenta hat, auch nach Rücksprache mit verschiedenen Teilnehmer*innen, entschieden, die für den 8., 15. und 22. Mai 2022 geplante Veranstaltungsreihe We need to talk! Art – Freedom – Solidarity auszusetzen.
Die documenta wird zunächst die Ausstellung beginnen und für sich sprechen lassen, um die Diskussion dann auf dieser Basis sachgerecht fortzusetzen. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint das Ziel, das die documenta mit der Gesprächsreihe erreichen wollte, nämlich im Vorfeld der documenta fifteen einen multiperspektivischen Dialog jenseits institutioneller Rahmen zu eröffnen, nur schwer umsetzbar. Der documenta ist es wichtig, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen. Die bisherigen Ansätze sollen als verändertes Format vor Ort in Kassel während der documenta fifteen weiterentwickelt werden. Das gibt auch Gelegenheit, auf Bedenken eingehen zu können, die in den vergangenen Tagen öffentlich wurden.
Der Dank der documenta gilt den Podiumsteilnehmer*innen für ihre Bereitschaft, an der geplanten Veranstaltungsreihe We need to talk! Art – Freedom – Solidarity mitzuwirken.
Gemeinsam mit Hatje Cantz als Verlagspartner veröffentlicht die documenta fifteen im Juni 2022 vier Publikationen in deutscher und englischer Sprache: Ein Handbuch, einen Familienguide, ein Magazin sowie eine Anthologie literarischer Texte.Mehr
Gemeinsam mit Hatje Cantz als Verlagspartner veröffentlicht die documenta fifteen im Juni 2022 vier Publikationen in deutscher und englischer Sprache: Ein Handbuch, einen Familienguide, ein Magazin sowie eine Anthologie literarischer Texte.
Das Handbuch ist Begleitbuch durch die Ausstellung, Nachschlagewerk und innovativer Kunstführer. Es leitet in das Konzept der Ausstellung ein, beleuchtet zentrale Aspekte und stellt die Akteur*innen der documenta fifteen vor. Der Familienguide Gehen, finden, teilen lädt in fünf Wort- und Bild-Rundgängen zum Erleben der lumbung-Werte Humor, lokale Verankerung, Unabhängigkeit, Großzügigkeit und Transparenz ein. Die beiden Ausgaben Ernten und Teilen des Magazins majalah lumbung bilden in Kurzgeschichten und Reportagen indonesischer Autor*innen ein inhaltliches Fundament zur documenta fifteen. lumbung erzählen schließlich präsentiert sieben literarische Texte internationaler Romanautor*innen über kollektives Arbeiten und Formen von Gemeinschaft.
Die vier Publikationen orientieren sich nicht nur inhaltlich, sondern auch in ihrem Erstellungsprozess, dem Erscheinungsbild und der Distributionsweise an Grundsätzen der documenta fifteen wie Kollektivität, Nachhaltigkeit und geteilten Ressourcen. So wurden für das Handbuch internationale Autor*innen eingeladen, die mit der jeweiligen künstlerischen Praxis und dem kulturellen Kontext der von ihnen vorgestellten Beteiligten vertraut sind. Für lumbung erzählen haben sich sieben internationale Verlage zusammengeschlossen, um Ausgaben in weiteren Sprachen zu ermöglichen. Alle vier Titel werden nachhaltig nach den Richtlinien des Umweltzeichens „Blauer Engel“ produziert und auf 100 % Recyclingpapier mit zertifizierter Farbe gedruckt.
Die vier Publikationen sind ab 15. Juni 2022 im Buchhandel bei der documenta fifteen in Kassel erhältlich.
We need to talk!
Art – Freedom – SolidarityMehr
We need to talk!
Art – Freedom – Solidarity
Online-Gesprächsreihe
Sonntags, 8., 15. und 22. Mai 2022
Jeweils 14–17 Uhr (MESZ)
In deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung
Livestream über YouTube: https://bit.ly/WeNeedToTalk_ArtFreedomSolidarity
Unter dem Titel We need to talk! Art – Freedom – Solidarity plant die documenta mit dem documenta archiv eine Gesprächsreihe, bei der im Vorfeld der documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) in drei Gesprächsforen die Rolle von Kunst und Kunstfreiheit angesichts von wachsendem Antisemitismus, Rassismus und zunehmender Islamophobie diskutiert werden soll.
Ziel ist es, den Auseinandersetzungen zu diesem komplexen Thema in Kunst und Kultur aus nationaler und internationaler Perspektive Raum zu geben. Dabei soll es um die besondere historische Verantwortung Deutschlands gehen, der Blick aber auch auf Formen der Ausblendung – blank spots – im Kontext der deutschen Antisemitismus- und Rassismus-Debatte gelenkt werden.
Die Veranstaltungsreihe versammelt Gesprächspartner*innen und Beitragende aus Kunst, Politik, Forschung und Wissenschaft.
Teilnehmende sind Schirin Amir-Moazami, Omri Boehm, Marina Chernivsky, Manuela Consonni, Nikita Dhawan, Diedrich Diederichsen, Sultan Doughan, Sarah El Bulbeisi, Anselm Franke, Raphael Gross, Teresa Koloma Beck, Meron Mendel, Ben Miller, Nicolas Siepen, Cihan Sinanoğlu, Hito Steyerl, Natan Sznaider, Hannah Tzuberi, Mezna Qato und Eyal Weizman.
Geplant ist die Reihe als digitale Veranstaltung in deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung. Sie findet jeweils sonntags am 8., 15. und 22. Mai 2022 von 14 bis 17 Uhr statt.
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH tritt als global wirkende Kunst- und Kulturorganisation für die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit ein. Sie ist dem Grundgesetz und internationalen rechtlichen Konventionen verpflichtet. Darüber hinaus nimmt sie die Verantwortung, die aus der besonderen Geschichte Deutschlands erwächst, sehr ernst. Mehr
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH tritt als global wirkende Kunst- und Kulturorganisation für die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit ein. Sie ist dem Grundgesetz und internationalen rechtlichen Konventionen verpflichtet. Darüber hinaus nimmt sie die Verantwortung, die aus der besonderen Geschichte Deutschlands erwächst, sehr ernst.
Unter diesen Voraussetzungen ist es Aufgabe der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, der Kunst Räume zu eröffnen, in denen unabhängige und konträre Diskurse stattfinden dürfen. Verfälschende Berichte oder rassistische Diffamierungen, wie sie aktuell gegen Beteiligte der documenta fifteen vorgebracht werden, verhindern einen kritischen Dialog und eine produktive Debatte.
Für die documenta fifteen haben ruangrupa und das Künstlerische Team Positionen eingeladen, die sich im Sinne der lumbung-Praxis mit künstlerischen Mitteln für ihre jeweiligen lokalen Kontexte engagieren. Die Künstler*innen werden dabei nicht nach dem Kriterium eingeladen, ob sie sich als apolitisch oder einer bestimmten politischen Richtung zugehörig verstehen. In der Akzeptanz der Komplexität unserer Gegenwart macht sich die documenta fifteen mit keiner politischen Bewegung gemein, betont aber das Recht aller Menschen, sich für ihre Rechte und gegen Diskriminierung einzusetzen. Grundlage der documenta fifteen ist die Meinungsfreiheit einerseits und die entschiedene Ablehnung von Antisemitismus, Rassismus, Extremismus, Islamophobie und jeder Form von gewaltbereitem Fundamentalismus andererseits. Das Recht aller Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben in Frieden, Würde und Sicherheit ist für das Team der documenta fifteen elementar.
Dekontextualisierungen oder Verkürzungen verengen Diskursräume, indem sie mit vereinfachenden Dichotomien scheinbar leichte Antworten auf herausfordernde Fragen unserer Gegenwart bieten. Sie werden darüber hinaus den gesellschaftlichen Möglichkeiten des Kunst- und Kulturbetriebs nicht gerecht: Gerade dieser bietet Freiraum, um die Toleranz von Ambiguitäten – auch spekulativ, experimentell oder assoziativ – zu erproben und zu verhandeln, wie wir miteinander leben wollen.
Gegen externe Eingriffe in diesen künstlerischen Freiraum verwehrt sich die documenta fifteen ausdrücklich, genauso wie ihre Vorgängerinnen. Im Sinne einer offenen und vielstimmigen Debatte plant die documenta fifteen, zeitnah zu einem internationalen Expert*innenforum We need to talk! Art – Freedom – Limits (Arbeitstitel) einzuladen. Stimmen aus verschiedenen Bereichen, darunter Kolonialismus- und Rassismusforschung, Land Right Studies, Indigenous Studies, Holocaust- und Antisemitismusforschung, Recht, Medien sowie Kunst und Kultur, werden in eine Debatte eintreten, um das Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts von steigendem Rassismus und Antisemitismus und zunehmender Islamophobie zu diskutieren.
Weitere Informationen zur digitalen Veranstaltung werden zeitnah auf der Website der documenta fifteen veröffentlicht.
Am Donnerstag, 13. Januar 2022, von 12.15 bis 13.45 Uhr, spricht Prof. Dr. Pedro Erber (Waseda University Tokio) – via zoom – zu Descent to the Everyday: The Politics of Abstraction and the Emergence of Contemporary Art in Postwar Japan.Mehr
Am Donnerstag, 13. Januar 2022, von 12.15 bis 13.45 Uhr, spricht Prof. Dr. Pedro Erber (Waseda University Tokio) – via zoom – zu Descent to the Everyday: The Politics of Abstraction and the Emergence of Contemporary Art in Postwar Japan.
Pedro Erber ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der School of International Liberal Arts und der Graduate School of International Communication Studies der Waseda University in Tokio. Bevor er 2019 nach Tokio wechselte, war Erber Associate Professor of Romance Studies und Direktor des Ostasienprogramms an der Cornell University. Erbers Forschung und Lehre umfasst die Bereiche Translationswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kritische Theorie, Politisches und Ökonomisches Denken, Brasilianistik und Japanologie sowie zeitgenössische Kunst. Er ist Autor von Breaching the Frame: The Rise of Contemporary Art in Brazil and Japan (UC Press, 2014), Politics and Truth: Martin Heidegger's Political Philosophy (auf Portugiesisch; Loyola/PUC-Rio, 2004) und zahlreicher Artikel, Katalogaufsätze, Sammelbände und Übersetzungen. 2016 kuratierte Pedro Erber die Ausstellung The Emergence of The Contemporary: Avant-Garde Art in Japan 1950–1970 im Paço Imperial in Rio de Janeiro.
Die Veranstaltung ist Teil des Seminars „Aktuelle Forschung zu Kunst, Gesellschaft, Ökonomie und Wissen“ (Prof. Dr. Liliana Gómez, Prof. Dr. Felix Vogel, Prof. Dr. Mi You) und des documenta Instituts.
Einwahldaten
Dem Zoom-Meeting beitreten:
https://conf-uni-kassel.zoom.us/j/99222107651?pwd=WEp3NC9HdXMrdHgwVHA0Ymgyem4xdz09
Meeting-ID: 992 2210 7651
Kenncode: 362630
Kontakt
office@documenta-institut.de
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH freut sich bekanntgeben zu können, dass der Vertrag von Moritz Wesseler als Direktor für das Fridericianum von ihrem Aufsichtsrat bis 2027 verlängert wurde.Mehr
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH freut sich bekanntgeben zu können, dass der Vertrag von Moritz Wesseler als Direktor für das Fridericianum von ihrem Aufsichtsrat bis 2027 verlängert wurde.
Seit 2019 präsentiert Wesseler in Kassel vielbeachtete Einzelausstellungen von Künstler*innen, denen in Deutschland im institutionellen Kontext bislang noch keine breite Plattform geboten wurde – wie Ron Nagle, Rachel Rose oder Tarek Atoui. Mit diesem spezifischen Fokus festigt und verfeinert er den Status der nordhessischen Metropole als Ort der künstlerisch-kreativen Innovation und des Experiments.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt auf der Erarbeitung und Umsetzung von retrospektiv angelegten Ausstellungen zu historischen Positionen. So wurde mit der bis dato umfassendsten Schau zum Schaffen des „visionären Malers“ Forrest Bess eine Position präsentiert, die für zahlreiche Kunstschaffende wie auch für die drängenden gesellschaftspolitischen Diskurse der Gegenwart von großer Relevanz ist.
Begleitet werden die verschiedenen Ausstellungsprojekte von facettenreichen, auf verschiedene Alters- und Interessensgruppen abgestimmten Vermittlungs- und Veranstaltungsprogrammen. Diese finden sowohl in Form von Führungen, Vorträgen oder Workshops im Fridericianum statt, als auch über Podcasts und Interview- oder Dokumentationsfilme im digitalen Raum. Die Aktivitäten der Institution werden so auf internationaler Ebene noch deutlicher sichtbar gemacht und nachhaltig im Bewusstsein verankert. Ein eindrückliches Beispiel hierfür bot die Illumination des Fridericianum am US-Wahltag 2020 durch die Filmemacherin und Malerin Trisha Baga, die weit über Deutschland hinaus Aufmerksamkeit erfuhr.
Aktuell präsentiert die Kunsthalle Einzelausstellungen der Künstlerinnen Toba Khedoori und Martine Syms. Für die Zeit nach der documenta fifteen plant Wesseler neben vielfältigen und internationalen Ausstellungen, das Haus wie auch den angrenzenden Friedrichsplatz noch umfassender durch ortspezifische Interventionen wie die sogenannte „grüne Greta“ von Alexandra Bircken zu aktivieren.
Toba Khedoori
9. Oktober 2021 – 20. Februar 2022Mehr
Toba Khedoori
9. Oktober 2021 – 20. Februar 2022
Seit mehr als fünfundzwanzig Jahren arbeitet Toba Khedoori an einem Werk, das zu den herausragendsten, zugleich aber auch ungewöhnlichsten Beiträgen der Gegenwartskunst gezählt werden kann. Ihre Arbeiten, die das Resultat eines langen, konzentrierten Fertigungsprozesses sind, können an der Grenze zwischen Zeichnung und Malerei verortet werden, wobei sich mit ihnen auch haptische Qualitäten verbinden. Als Grundlage ihrer Hervorbringungen fungieren in der Regel mit Wachs bearbeitete Papierbahnen, die derart nebeneinander arrangiert sind, dass sie zusammenhängende Bildträger von monumentalem Format ergeben. Auf ihren Oberflächen verfertigt Khedoori unter Einsatz von Grafit und Ölfarbe Zeichnungen, die durch eine ausgesprochen präzise Ausführung und, damit einhergehend, einen großen Detailreichtum bestechen. Sie zeigen unter anderem Gebäude, Fenster, Kinosessel, Kamine, Geäste, Gräser, Wolken oder Horizontlinien. Der Mensch ist allenfalls durch die Spuren seines Wirkens präsent und nie unmittelbarer Gegenstand eines Bildes. Vielen Formulierungen ist zudem gemein, dass die dargestellten Motive von ihrem ursprünglichen Kontext losgelöst sind und einen weiten, leeren Bildraum besetzen. Ort und Zeit erfahren somit eine gewisse Negation. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass sich mit einem Teil der Werke unterschiedlich intensive Momente der Abstraktion verbinden, durch die sich in Khedooris Schaffen eine zusätzliche Dimension eröffnet.
Seit 2008 produziert die Künstlerin ebenfalls Malereien auf Leinwänden, die im Verhältnis zu den beschriebenen Papierarbeiten deutlich kleiner angelegt sind. In ihnen ist die Auseinandersetzung mit den im Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Natur anzusiedelnden Themen weiter fortgesetzt. Dabei ist das Wechselspiel zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion potenziert. Manche Arbeiten entziehen sich einer klaren Lesbarkeit, sodass die Wirkung von Linien, Strukturen und Farben in den Vordergrund rückt. Unabhängig von ihrem Abstraktionsgrad geht von den Gemälden eine ungewöhnliche, stille und bemerkenswerte Kraft aus, die repräsentativ für das gesamte Schaffen von Khedoori ist. Sie beflügelt Fragen zu den grundlegenden Parametern des Lebens und begründet dadurch die philosophische Metaebene ihres Werkes.
Das Fridericianum zeigt die erste Einzelausstellung von Toba Khedoori in Deutschland. Dabei werden die Vielfalt und die Entwicklung des zeichnerischen und malerischen Schaffens anhand ausgewählter Werke aus den Jahren 1994 bis 2021 dargestellt.
Martine Syms: Aphrodite’s Beasts
3. Juli 2021 – 9. Januar 2022Mehr
Martine Syms: Aphrodite’s Beasts
3. Juli 2021 – 9. Januar 2022
Martine Syms, die 1988 in Los Angeles geboren wurde, hat sich in den letzten Jahren zu einer der zentralen wie auch prägenden Positionen des jüngeren internationalen Kunst- und Kulturdiskurses entwickelt. In ihrer gattungsübergreifenden Praxis, die Film, Fotografie, Installation, Performance und Schriftstellerei umfasst, beschäftigt sich die Künstlerin mit vielfältigen, drängenden Fragestellungen, um neue Perspektiven für das gesellschaftliche Leben zu entwerfen. So befasst sich Syms im Zuge präziser Beobachtungen und fundierter Recherchen mit der Darstellung und Rezeption afroamerikanischer Identitäten und Kulturen, den Theorien und Realitäten des Feminismus, den Bedingungen der zwischenmenschlichen Kommunikation oder dem Einfluss digitaler Medien auf den Alltag. Dabei zeichnet sich ihre Arbeit, die sowohl von konzeptuellen als auch von poppigen Ansätzen geprägt ist, durch einen ausgeprägten Humor aus, ohne jemals an Ernsthaftigkeit und Notwendigkeit einzubüßen. In der speziell für Kassel entwickelten und Aphrodite’s Beasts betitelten Ausstellung wird das Werk der Künstlerin erstmals in Deutschland anhand großformatiger Filminstallationen, neuen Fotografien, ortsspezifischen Interventionen sowie nutzbaren Sitzobjekten einem breiteren Publikum vorgestellt.
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben während ihrer heutigen Sitzungen entschieden, dass die documenta fifteen wie geplant vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden soll. Die Gremien berieten umfassend über die Machbarkeit der Ausstellung angesichts der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie sowie über infrastrukturelle Voraussetzungen und Einflussgrößen auf die Verwirklichung des kuratorischen Konzepts.Mehr
Der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben während ihrer heutigen Sitzungen entschieden, dass die documenta fifteen wie geplant vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden soll. Die Gremien berieten umfassend über die Machbarkeit der Ausstellung angesichts der Entwicklungen der COVID-19-Pandemie sowie über infrastrukturelle Voraussetzungen und Einflussgrößen auf die Verwirklichung des kuratorischen Konzepts.
Seit dem Frühjahr 2020 begleitet die Pandemie die Planungen der documenta fifteen und hat bereits zahlreiche Anpassungen erfordert. So haben beispielsweise die weltweiten Atelierbesuche sowie Arbeitstreffen mit der Künstlerischen Leitung ruangrupa und internationalen Künstler*innen und Gruppierungen fast eineinhalb Jahre lang ausschließlich im digitalen Raum stattgefunden. Der für das Konzept von ruangrupa wichtige gegenseitige Austausch und die ortsspezifische Weiterentwicklung von Projekten wurden dadurch erschwert. Dennoch schreiten die Planungen voran, sowohl was die Auswahl einzelner Ausstellungsorte als auch die Vorbereitungen künstlerischer Positionen anbelangt. Sicherheits- und Hygienekonzepte werden dabei laufend mitbedacht – von der Wahl ausreichend großer Indoor- und Outdoor-Standorte bis zu digitalen Lösungen bei der Besucher*innenführung und zur Unterstützung des Besuchserlebnisses. Das kuratorische Konzept von ruangrupa, das auf einem umfassenden Nachhaltigkeitsverständnis basiert, kommt diesen Entwicklungen entgegen, so dass in vielfacher Hinsicht aus der Krise auch Neues entstehen kann.
Die Empfehlung des Aufsichtsrats, dass die fünfzehnte Ausgabe der documenta planmäßig 2022 stattfinden soll, wird auch von der Findungskommission der documenta fifteen (documenta Kommission) mitgetragen, die im Vorfeld zur heutigen Sitzung tagte. Die kuratorische Praxis von ruangrupa stelle eine adäquate Antwort auf die Dringlichkeiten unserer Zeit dar, sie sei im Leben verhaftet, prozessorientiert und habe daher die Kraft, sich Momenten der Ungewissheit anzunehmen, betonte die Findungskommission.
Die Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung soll noch durch eine Beschlussfassung des Magistrats der Stadt Kassel bestätigt werden.
Am Donnerstag, den 3. Juni 2021 öffnet das Fridericianum mit der neuen Ausstellung Vincent Fecteau wieder für den Publikumsverkehr.Mehr
Am Donnerstag, den 3. Juni 2021 öffnet das Fridericianum mit der neuen Ausstellung Vincent Fecteau wieder für den Publikumsverkehr.
Aus einfachen, teilweise alltäglichen Materialien wie Pappmaschee, Schaumstoff, Korken, Eisstielen oder Muscheln fertigt Vincent Fecteau seit den frühen 1990er Jahren Skulpturen und Collagen, die mannigfaltige Erscheinungsformen aufweisen. Manche seiner Arbeiten sind kleinteilig, geradlinig, monochrom oder abstrakt, andere wiederum ausladend, verschlungen, farbenfroh oder erzählerisch. Sie reflektieren die Beschäftigung sowohl mit gattungsspezifischen Fragestellungen als auch mit soziokulturellen Entwicklungen und repräsentieren in ihrer Gesamtheit eine sehr eigensinnige Position, die sich durch kompositorische Raffinesse, feine Poesie sowie eine empathische Grundhaltung auszeichnet.
Das Fridericianum präsentiert die erste institutionelle Einzelausstellung des 1969 in Islip, New York, geborenen Künstlers in Deutschland. Anhand von mehr als sechzig ausgewählten, zwischen 1993 und 2020 entstandenen Arbeiten wird die Schau einen umfassenden Überblick über das Gesamtwerk von Fecteau vermitteln.
Am 12. Mai 2021 wäre Joseph Beuys hundert Jahre alt geworden. Noch immer gilt er als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, nicht zuletzt aufgrund seines breit gefassten und transdisziplinären Kunstverständnisses. Insbesondere seine ökologischen Visionen, Diskurse über politische Beteiligung und die Relevanz von Kultur für die Gesellschaft und ihre Transformationsprozesse sind heute unvermindert aktuell.Mehr
Am 12. Mai 2021 wäre Joseph Beuys hundert Jahre alt geworden. Noch immer gilt er als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, nicht zuletzt aufgrund seines breit gefassten und transdisziplinären Kunstverständnisses. Insbesondere seine ökologischen Visionen, Diskurse über politische Beteiligung und die Relevanz von Kultur für die Gesellschaft und ihre Transformationsprozesse sind heute unvermindert aktuell.
Die Stadt Kassel und der Künstler Beuys, der sieben Mal auf der documenta ausstellte, sind bis heute eng miteinander verbunden. Erstmals nahm Joseph Beuys an der documenta 3 im Jahr 1964 teil, bei der Zeichnungen des jungen Künstlers zu sehen waren. Bis zum Ende seines Lebens war Joseph Beuys an jeder weiteren documenta Ausstellung beteiligt. Seine Arbeiten waren zudem posthum 1987 (d8) und 1992 (d9) ausgestellt. Die Free International University (d6) und das Kunstwerk 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung (d7) wirken bis heute in der Stadt Kassel nach und leben in zahlreichen Institutionen sowie im Stadtbild weiter.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys findet in Kassel das Jubiläumsprogramm BEUYSLABORKASSEL2021 statt. Es beleuchtet die besondere Beziehung zwischen der Stadt Kassel und des Künstlers Joseph Beuys sowie dessen Bedeutung für aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen mit einer eigens dafür konzipierten Reihe von Ausstellungen, Veranstaltungen, Tagungen, Publikationen, Performances und Aktionen.
Vertreter*innen zahlreicher Kasseler Institutionen und Beuys-Akteur*innen haben im gegenseitigen Austausch ein Jahr lang das Programm des BEUYSLABORKASSEL2021 vorbereitet. In diesen gemeinsamen Entstehungsprozess waren u. a. die folgenden Projektpartner*innen eingebunden: Das documenta archiv, die documenta und Museum Fridericianum gGmbH, die Museumslandschaft Hessen Kassel, das Kulturdezernat / Kulturamt der Stadt Kassel, die Stiftung 7000 Eichen, die cdw-Stiftung, das documenta forum Kassel e.V., die galeria kollektiva, KolorCubes e.V., das Staatstheater Kassel, das Studio Lev Kassel e.V., das Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel, die Werkstatt Kassel e.V., das Social Sculpture Lab unter der Leitung der langjährig in Oxford lehrenden Beuys-Schülerin Shelley Sacks sowie die Kunsthistorikerin und Archäologin Dr. Rhea Thönges-Stringaris.
Für das documenta archiv, die Museumslandschaft Hessen Kassel/Neue Galerie und die Stadt Kassel entwickelte die Künstlerin Shelley Sacks das Kassel-21 / Social Sculpture Lab. Im Anschluss an diese Ausstellung ermöglichen das documenta archiv und die Museumslandschaft Hessen Kassel in der Neuen Galerie eine weitere Perspektive auf Joseph Beuys und sein Werk durch einen weiteren Zeitzeugen: Der Kasseler Fotograf Dieter Schwerdtle spezialisierte sich darauf, die Kasseler Kunstszene und die documenta sowie ihr Umfeld umfassend zu dokumentieren. Er fotografierte die documenta Ausstellungen 5 bis 11 und begegnete auch Joseph Beuys bei seinen Ausstellungen und Aktionen in Kassel mehrfach. Die Neue Galerie zeigt im Rahmen des BEUYSLABORKASSEL2021 ausgesuchte Werke aus dem Nachlass Dieter Schwerdtles.
Durch die andauernden, pandemiebedingten Einschränkungen werden geplante Formate und Termine fortlaufend an diese Situation angepasst. Alle aktuellen Informationen finden sich unter: www.beuyslaborkassel2021.de
Über den Link www.documenta-platform6.de präsentiert das documenta archiv die virtuelle Platform6 zu Ehren von Okwui Enwezor.Mehr
Über den Link www.documenta-platform6.de präsentiert das documenta archiv die virtuelle Platform6 zu Ehren von Okwui Enwezor.
Die Platform6 ist ein stetig wachsendes Online-Projekt und Ort für lebendige Debatten über die Documenta11 und ihre Ideen. Sie versammelt historische Materialien aus dem documenta archiv und aktuelle Beiträge von Künstler*innen, Kurator*innen und Wegbegleiter*innen Enwezors, die sich mit den Themen Solidarität, Globalisierung und Kollektivität auseinandersetzen.
Mehr Informationen: Website des documenta archiv
Auf Vorschlag des Kuratoriums hat der Magistrat der Stadt Kassel als Vorstand der Arnold-Bode-Stiftung beschlossen, den Arnold-Bode-Preis 2021 an das Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) und die Künstlerin Tania Bruguera zu verleihen. Mit dieser Empfehlung werden das Kollektiv und dessen Gründerin Tania Bruguera gleichermaßen geehrt. Mehr
Auf Vorschlag des Kuratoriums hat der Magistrat der Stadt Kassel als Vorstand der Arnold-Bode-Stiftung beschlossen, den Arnold-Bode-Preis 2021 an das Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR) und die Künstlerin Tania Bruguera zu verleihen. Mit dieser Empfehlung werden das Kollektiv und dessen Gründerin Tania Bruguera gleichermaßen geehrt.
Mit der 1968 geborenen Tania Bruguera wird eine Künstlerin ausgezeichnet, die als politisch engagierte Installations- und Performancekünstlerin weltweit bekannt ist. 2002 hinterließ Tania Brugueras Performance-Installation in der Binding-Brauerei zur Documenta11 einen bleibenden Eindruck. Ihre „Arte Útil“, ihre nützliche Kunst, soll aber nicht nur gesellschaftliche Missstände und politischen Machtmissbrauch unmittelbar erfahrbar machen, sondern auch Wege zu Veränderung aufzeigen. Nach dem Tod Fidel Castros 2016 engagierte sich Bruguera in Aktionen und Projekten, die Kuba aus dem Totalitarismus herausführen sollten. Die Hoffnung auf einen Kubanischen Frühling erfüllte sich nicht. Im Gegenteil: Tania Bruguera musste wiederholt ins Gefängnis und wurde und wird immer wieder unter Hausarrest gestellt. Doch Ihr Engagement ist ungebrochen. 2015 hat sie INSTAR mit einer Gruppe von Gleichgesinnten gegründet.
INSTAR ist Teil des lumbung-Netzwerks der documenta fifteen. Die mit dem Preis verbundene Anerkennung für ihre riskante Arbeit kann laut Kuratorium der Arnold-Bode-Stiftung als motivierender Impuls für die Künstler*innen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Tania Bruguera zufolge ist er außerdem „a huge protection“ – ein riesiger Schutz.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis der Arnold-Bode-Stiftung wird seit 1980, zunächst jährlich, nach 1987 alle zwei Jahre, aber obligatorisch in einem documenta‐Jahr, an Künstler*innen in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für die Kunst der Gegenwart verliehen, zuletzt 2019 an Hans Haacke.
Mehr Informationen: Website der Stadt Kassel
Am Samstag, den 3. April 2021 startet mit der siebenteiligen Gesprächsreihe lumbung calling das Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt Meydan. Jede Ausgabe der Reihe widmet sich einem der nachstehenden lumbung-Werte: Lokale Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen Perspektiven. Mehr
Am Samstag, den 3. April 2021 startet mit der siebenteiligen Gesprächsreihe lumbung calling das Begleitprogramm der documenta fifteen, genannt Meydan. Jede Ausgabe der Reihe widmet sich einem der nachstehenden lumbung-Werte: Lokale Verankerung, Humor, Großzügigkeit, Unabhängigkeit, Transparenz, Genügsamkeit und Regeneration. Das Format blickt auf den Hintergrund des künstlerischen Ansatzes der documenta fifteen und beleuchtet das Thema lumbung aus verschiedenen Perspektiven.
In Gesprächen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Gäste geht lumbung calling den zahlreichen Bedeutungen von lumbung über verschiedenartige Disziplinen, Standpunkte und Kontexte hinweg in einem künstlerischen Rahmen nach. Eingeladen werden Akademiker*innen, Aktivist*innen, unabhängige Forscher*innen, Biobäuer*innen, Fischer*innen sowie Organisator*innen von Festivals – allesamt Akteur*innen, die sich großen Herausforderungen stellten und durch ihr Handeln bedeutsame Veränderungen anstießen.
lumbung calling findet jeden ersten Samstag im Monat statt – in sieben Ausgaben von April bis Oktober wird die Gesprächsreihe digital über die sozialen Kanäle (YouTube und Facebook) der documenta fifteen präsentiert. Sofern die Umstände in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie es zulassen, wird daraus ein hybrides Format und schließlich eine physische Veranstaltung vor Ort in Kassel.
lumbung als Wertesystem und Kosmologie
In Indonesien ist lumbung mit seinen verschiedenen Formen und Stilen ein markantes Gebäude, ähnlich einer Scheune. Das offizielle Wörterbuch der indonesischen Sprache, Kamus Besar Bahasa Indonesia, definiert lumbung als „Aufbewahrungsort für landwirtschaftliche Erzeugnisse, meist Reis, in Form eines Pfahlbaus, mit Wänden aus geflochtenem Holz oder Bambus“. Diese Definition bestimmt die Auffassung von lumbung: Zunächst kann lumbung als ein Erntespeicher verstanden werden, vor allem in landwirtschaftlich geprägten Gesellschaften. Eine derlei enge Begriffsbestimmung bindet die Bedeutung des Wortes jedoch an eine bestimmte Architektur. Als Praxis reicht lumbung dagegen über die physische Erscheinung des Gebäudes hinaus und ist auf Räume jenseits der Landwirtschaft anwendbar. In den kulturellen Diskursen Indonesiens meint lumbung geteilte gemeinschaftliche Ressourcen. So verstanden erscheint die Begrifflichkeit nicht nur als Gebäude oder Objekt, sondern als Wertesystem und als Kosmologie, die eine gelebte gesellschaftliche Praxis beschreibt. lumbung legt so Zeugnis ab von einem Gemeinschaftsleben, das den Geist der Zusammenarbeit in sich trägt – Merkmale dieser Praxis finden sich bereits in vormodernen Gesellschaften. Die Entwicklungen zu den heute vorherrschenden kapitalistischen Produktionsweisen zwingen zu einer ständigen Neudefinition von Werten. lumbung calling geht der Frage nach, wie diese Werte in eine künstlerische Praxis übersetzt werden können, die neue diskursive Räume öffnet.
Erste Ausgabe von lumbung calling: Lokale Verankerung
Die erste Ausgabe von lumbung calling findet am 3. April 2021 statt und widmet sich dem Wert der lokalen Verankerung. Der Begriff der Verankerung betont die Bedeutung des Bodens und der Erdung in unserer globalisierten und doch gespaltenen Welt – ein Boden, der es ermöglicht, Wurzeln zu schlagen, und der Bäume über viele Kilometer hinweg miteinander verbindet. Ähnlich wie Bäume, die gegenseitige Signale zurückwerfen, können auch Ernte- und Anbaumethoden miteinander resonieren, gegenseitig von überlieferten Weisheiten profitieren und so neuartige Ressourcen erschließen. Die Gäste Melani Budianta und Armin Salassa zeigen auf, wie politische, soziale und ökonomische Modelle aus verschiedenen Blickwinkeln herausgefordert werden können – durch die Perspektive eines Samens ebenso wie durch die zärtlichen Stimmen besorgter Mütter. Die erste Ausgabe von lumbung calling wird von Jumana Emil Abboud und Mirwan Andan moderiert. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt und wird in Gebärdensprache (International Sign) übersetzt.
Melani Budianta ist Professorin für Literatur- und Kulturwissenschaft an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universitas Indonesia und Mitglied der Inter-Asia Cultural Studies Society. Seit den späten 1980er Jahren forscht und schreibt Budianta zu den Themen Gender und kultureller Aktivismus. Ihre Artikel wurden in verschiedenen Medien veröffentlicht, von akademischen Fachzeitschriften bis hin zu Zeitungen und Magazinen. Während der asiatischen Finanzkrise 1997–1998 war sie in der Frauenbewegung des Landes aktiv. 2020 hielt Melani Budianta auf Einladung des Jakarta Art Council den Vortrag Lumbung Budaya Sepanjang Gang or Cultural Granaries Along the Alleys.
Armin Salassa ist ein indonesischer Bauer und Aktivist aus Bulukumba, Südsulawesi. Gemeinsam mit den Bauern des Dorfes, in dem er geboren wurde, initiierte Salassa 2011 die natürliche Landwirtschaft – eine Anbaumethode, die einen ökologischen Ansatz verfolgt und in vielen Gebieten des Archipels bereits lange praktiziert wird. In der Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit Weisheiten des Lebens sowie Geschichten und Praktiken, die von Vorfahr*innen geerbt wurden, wird auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln, Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden verzichtet. Seit 1993 ist Salassa zudem Gemeinschaftsorganisator an verschiedenen Orten in Indonesien und setzt sich für die verweigerten Rechte der Indigenen Bevölkerung in Palu, Zentralsulawesi, ein. Seit 2007 hat Armin Salassa in zahlreichen indonesischen Dörfern Hilfe bei der Gemeindeorganisation geleistet, darunter in Aceh, Sumatra, nach der Tsunami-Katastrophe in 2004.
Jumana Emil Abbouds kreatives Interesse gilt der Oral History sowie persönlichen und kollektiven Geschichten und Mythologien, insbesondere Volkserzählungen und Orte ihrer An- und Abwesenheit. In ihrer künstlerischen Praxis nutzt sie Storytelling, performative Elemente und Workshop-Methodologien, um das Verhältnis von Zeit und Ort, dem Menschlichen und Nichtmenschlichen zu untersuchen. Durch ihre Beschäftigung mit Erinnerung, Bindung und Enteignung begegnet Abboud dem Ringen um Kontinuität in politischen, ökologischen und kulturellen Kämpfen. Ihre Arbeiten waren unter anderem bei The Jerusalem Show, im BALTIC Centre for Contemporary Art, England sowie auf der Sharjah Biennale, Vereinigte Arabische Emirate, der Istanbul Biennale, Türkei und der Venedig Biennale, Italien zu sehen. Sie war Resident bei Sakiya – Art/Science/Agriculture, Palästina, der Delfina Foundation, England, der Arts Initiative Tokyo, Japan und im Guestatelier Krone in der Schweiz. Derzeit promoviert Jumana Emil Abboud an der Slade School of Fine Art des University College London.
Mirwan Andan ist Mitglied von ruangrupa, der künstlerischen Leitung der documenta fifteen.
Programmübersicht
lumbung calling: Lokale Verankerung
Samstag, 3. April 2021, 14.30 Uhr (CET), 19.30 Uhr (WIB), 20.30 Uhr (WITA)
Mit Melani Budianta and Armin Salassa, moderiert von Jumana Emil Abboud and Mirwan Andan
In englischer Sprache, übersetzt in Gebärdensprache (International Sign)
Livestream über Facebook und YouTube sowie über das Schaufenster des ruruHaus
Weitere Termine
lumbung calling: Humor, Samstag, 1. Mai 2021
lumbung calling: Großzügigkeit, Samstag, 5. Juni 2021
lumbung calling: Unabhängigkeit, Samstag, 3. Juli 2021
lumbung calling: Transparenz, Samstag, 7. August 2021
lumbung calling: Genügsamkeit, Samstag, 4. September 2021
lumbung calling: Regeneration, Samstag, 2. Oktober 2021
Im Rahmen der documenta fifteen hat das Artistic Team Kollektive, Organisationen und Institutionen aus aller Welt dazu eingeladen, gemeinsam lumbung zu praktizieren. Bisher wurden neun lumbung member vorgestellt. Nach intensivem Austausch zwischen ihnen und dem Artistic Team sowie zahlreichen Gesprächen mit den teilnehmenden Organisationen stoßen nun fünf neue lumbung member dazu: Der Britto Arts Trust (Dhaka, Bangladesch), FAFSWAG (Auckland, Aotearoa), Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR; Havanna, Kuba), Project Art Works (Hastings, UK) und Wajukuu Art Project (Nairobi, Kenia).Mehr
Im Rahmen der documenta fifteen hat das Artistic Team Kollektive, Organisationen und Institutionen aus aller Welt dazu eingeladen, gemeinsam lumbung zu praktizieren. Bisher wurden neun lumbung member vorgestellt. Nach intensivem Austausch zwischen ihnen und dem Artistic Team sowie zahlreichen Gesprächen mit den teilnehmenden Organisationen stoßen nun fünf neue lumbung member dazu: Der Britto Arts Trust (Dhaka, Bangladesch), FAFSWAG (Auckland, Aotearoa), Instituto de Artivismo Hannah Arendt (INSTAR; Havanna, Kuba), Project Art Works (Hastings, UK) und Wajukuu Art Project (Nairobi, Kenia).
Jedes der mittlerweile vierzehn lumbung member wird verschiedene Ressourcen in die kollektive Reisscheune (lumbung) einbringen. Gemeinsam werden sie einen langfristigen Austausch entwickeln, der durch das Teilen von Zeit, Raum, Geld, Wissen, Fürsorge oder Kunst die jeweiligen lokalen Praxen und Communities ebenso stärkt wie das gesamte lumbung-Netzwerk – während der documenta fifteen und darüber hinaus. Das Arbeiten mit verschiedenen künstlerischen Herangehensweisen sowie das Lernen von anderen Modellen von Bildung, Ökologie oder Ökonomie und verwandten lumbung-Praktiken in verschiedenen Teilen der Welt spielen eine zentrale Rolle für das Verständnis von lumbung.
Maria Eichhorn wird bei der 59. Biennale di Venezia 2022 im Deutschen Pavillon unter der künstlerischen Leitung von Yilmaz Dziewior ausstellen. Die 1962 in Bamberg geborene und in Berlin lebende Künstlerin ist für ihre konzeptuelle Vorgehensweise und ihren feinsinnigen Humor bekannt. Mit visuell minimalen Gesten, räumlichen Eingriffen und prozessual angelegten Werken analysiert Eichhorn nachhaltig institutionelle Machtstrukturen sowie politische und ökonomische Zusammenhänge. Mehr
Maria Eichhorn wird bei der 59. Biennale di Venezia 2022 im Deutschen Pavillon unter der künstlerischen Leitung von Yilmaz Dziewior ausstellen. Die 1962 in Bamberg geborene und in Berlin lebende Künstlerin ist für ihre konzeptuelle Vorgehensweise und ihren feinsinnigen Humor bekannt. Mit visuell minimalen Gesten, räumlichen Eingriffen und prozessual angelegten Werken analysiert Eichhorn nachhaltig institutionelle Machtstrukturen sowie politische und ökonomische Zusammenhänge.
Mit ihrer Arbeit für die documenta 11 (2002), Maria Eichhorn Aktiengesellschaft, entwarf die Künstlerin einen eindrücklichen Kommentar zum Verhältnis von Kunst und Ökonomie. Anlässlich der documenta 14 (2017) gründete Eichhorn das Rose Valland Institut, dass sich der Erforschung und Dokumentation der Enteignung der jüdischen Bevölkerung Europas widmet und in Kooperation mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen bis heute aktiv ist.
Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH: „Wir freuen uns sehr, dass die zweimalige documenta Teilnehmerin Maria Eichhorn 2022 den Deutschen Pavillon in Venedig vertritt. Mit Eichhorn wurde eine international viel beachtete Künstlerin ausgewählt, die durch ihre kritischen Fragestellungen zur Kunstproduktion und ihre tiefgreifende Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte eine wichtige Stimme im künstlerischen Diskurs darstellt. Wir blicken mit Vorfreude auf ihre Präsentation.“
Das documenta archiv ist zum Jahresende 2020 in den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aufgenommen worden. Die Entscheidung des AsKI-Vorstands und seiner Mitglieder, darunter das Archiv der Akademie der Künste in Berlin, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main, würdigt die internationale Bedeutung des documenta archivs als Gedächtnis der Weltkunstschau documenta, als Zentrum für die Bewahrung und Dokumentation von Zeugnissen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und als unabhängig und zukunftsweisend agierende Kultur- und Forschungseinrichtung an der Seite der documenta Ausstellung und des Fridericianum. Mehr
Das documenta archiv ist zum Jahresende 2020 in den Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI aufgenommen worden. Die Entscheidung des AsKI-Vorstands und seiner Mitglieder, darunter das Archiv der Akademie der Künste in Berlin, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main, würdigt die internationale Bedeutung des documenta archivs als Gedächtnis der Weltkunstschau documenta, als Zentrum für die Bewahrung und Dokumentation von Zeugnissen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und als unabhängig und zukunftsweisend agierende Kultur- und Forschungseinrichtung an der Seite der documenta Ausstellung und des Fridericianum.
Gleichzeitig wird die Profilierung des documenta archivs als eine international konkurrenzfähige Einrichtung für die Sammlung, Dokumentation und Erforschung der Zeitgenössischen Kunst und ihrer Bedeutung für gesellschaftliche, politische und soziale Entwicklungen, deren Präsentation und kunstpublizistische Verwertung anerkannt und gefördert.
Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Erschließungsoffensive. Mit dieser werden die Zeugnisse des künstlerischen und kuratorischen Schaffens rund um die documenta Ausstellungen seit 1955 fachgerecht und nach archivischen und wissenschaftlichen Standards für die nationale und internationale Forschung aufbereitet. Dafür stellen die Stadt Kassel und das Land Hessen zusammen bis 2023 insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung.
Über den AsKI: www.aski.org
Die documenta fifteen präsentiert am 15. Dezember 2020 das gemeinsam mit Studierenden entwickelte visuelle Erscheinungsbild der nächsten Weltkunstausstellung. Das aus dem Gestaltungsentwurf des Studierendenkollektivs Studio 4oo2 aus Jakarta gemeinsam weiterentwickelte Erscheinungsbild der documenta fifteen verweist mit dem Symbol der Hände auf das lumbung-Prinzip, das ruangrupa seiner documenta zugrunde gelegt hat, und dessen Kernthemen kollektive Praktiken des Teilens, Solidarität und Freundschaft sind. Mehr
Die documenta fifteen präsentiert am 15. Dezember 2020 das gemeinsam mit Studierenden entwickelte visuelle Erscheinungsbild der nächsten Weltkunstausstellung. Das aus dem Gestaltungsentwurf des Studierendenkollektivs Studio 4oo2 aus Jakarta gemeinsam weiterentwickelte Erscheinungsbild der documenta fifteen verweist mit dem Symbol der Hände auf das lumbung-Prinzip, das ruangrupa seiner documenta zugrunde gelegt hat, und dessen Kernthemen kollektive Praktiken des Teilens, Solidarität und Freundschaft sind.
Die Hände und die in ihren Umrissen visualisierten Seile als Kernelemente des Erscheinungsbilds stehen für eine unbegrenzte Gemeinschaft, die eine nachhaltige Zukunftsstrategie eröffnet. Die Farbpalette des Designs ist von natürlichen Textilfarben inspiriert, wie sie seit Generationen bei der Herstellung traditioneller textiler Produkte in Indonesien verwendet werden. Die eingesetzten Farben stammen größtenteils aus dem Osten Indonesiens, wo lumbung noch heute aktiv praktiziert wird.
ruangrupa ist Mitte der 1990er Jahre aus Netzwerken von Studierenden an den Kunsthochschulen in Jakarta und Yogyakarta hervorgegangen. Für das Künstler*innen-Kollektiv ist Vielstimmigkeit und die Integration von Perspektiven der jüngeren Generation zentral. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen hat ruangrupa Ende 2019 Studierende in Kassel und Jakarta eingeladen, sich an der Entwicklung der visuellen Identität der documenta fifteen zu beteiligen. Unter mehr als 20 Einreichungen wurden zwei Designentwürfe ausgewählt: die von Studio 4oo2 aus Jakarta und von kmmn_practice aus Kassel. Studio 4oo2 wurde im weiteren Prozess die Entwicklung des Haupterscheinungsbildes der documenta fifteen übertragen, während kmmn_practice die Chance erhielt, ihren partizipatorischen Ansatz für ein Erscheinungsbild des ruruHaus umzusetzen. Im Frühsommer 2020 haben die Studierenden von Studio 4oo2 mit der Berliner Markenagentur Stan Hema und documenta Inhouse-Designer Leon Schniewind die gemeinschaftliche Arbeit aufgenommen.
Die documenta fifteen präsentiert das Erscheinungsbild anhand eines Filmclips und im öffentlichen Raum Kassels. Dort ist es unter anderem in Form eines großflächige Murals vom Kasseler Graffiti- und Streetart-Projekt KolorCubes am ruruHaus, dem ersten Spielort der documenta fifteen, sichtbar.
documenta fifteen ist ab sofort Mitglied des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien (ANKM). Partner wie u. a. der Deutsche Bühnenverein, der Deutsche Kulturrat und die Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH gehören bereits zum Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, das durch die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung, Staatsministerin Monika Grütters, gefördert wird.Mehr
documenta fifteen ist ab sofort Mitglied des Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien (ANKM). Partner wie u. a. der Deutsche Bühnenverein, der Deutsche Kulturrat und die Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH gehören bereits zum Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, das durch die Beauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung, Staatsministerin Monika Grütters, gefördert wird.
Wie Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH im Rahmen des KulturInvest!-Kongresses in Potsdam am 27. November 2020 bestätigte, wird sich die documenta fifteen in das Netzwerk einbringen und die Ziele des Aktionsnetzwerkes unterstützen: „Nachhaltigkeit in Kultur und Medien ist ein Grundanliegen von ruangrupa. Der kuratorische Ansatz der documenta fifteen zielt auf ein gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Ressourcennutzung – ökonomisch, aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen. Grundsätze wie Kollektivität und gemeinschaftliches Arbeiten, Ressourcenaufbau und gerechte Verteilung sind der Motor. ruangrupa möchte eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der documenta fifteen hinaus wirksam bleibt.“
Über das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien
Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien bietet eine zentrale, spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie in Kultur und Medien. Beispielhafte Pilotprojekte werden begleitet und die Ergebnisse dokumentiert und kommuniziert. Die Vision: eine kreative, klimaneutrale und zukunftsfähige Kultur- und Medienlandschaft im Rahmen der Klimaschutzziele 2030 der Bundesregierung, des Übereinkommens von Paris und der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Weitere Informationen auf der Webseite des ANKM.
Die 37. Ausgabe des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet in diesem Jahr hauptsächlich online statt. Im Fenster des ruruHaus ist jedoch ein Teil des Programms vor Ort zu erleben: An der Außenfassade des ersten Spielorts der documenta fifteen stellt das Dokfest in der Rubrik „Internationale Filmfestivals und ihr Profil“ das indonesische OK.Video Festival vor, das von 2003 bis 2017 von ruangrupa veranstaltet wurde.Mehr
Die 37. Ausgabe des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest findet in diesem Jahr hauptsächlich online statt. Im Fenster des ruruHaus ist jedoch ein Teil des Programms vor Ort zu erleben: An der Außenfassade des ersten Spielorts der documenta fifteen stellt das Dokfest in der Rubrik „Internationale Filmfestivals und ihr Profil“ das indonesische OK.Video Festival vor, das von 2003 bis 2017 von ruangrupa veranstaltet wurde.
Vom 18. bis zum 27. November 2020 werden im Fenster zur Treppenstraße die Dokumentation des Workshops „Militia“ gezeigt, die 2007 im Rahmen des OK.Video Festivals stattfand, sowie eine Auswahl indonesischer Musikvideos, die auf die Geschichte dieses Genres Anfang der 2000er Jahre verweist. Zusätzlich sind alle Arbeiten bis zum 28. November 2020 auf der Festivalseite des Dokfest gratis online verfügbar: https://www.kasselerdokfest.de/dokfestchannels-1/dokfestchannels-okvideo
Weitere Informationen: https://www.kasselerdokfest.de/
Am 1. Oktober 2020 startet das documenta archiv die umfassende Erschließung und Aufbereitung seiner Bestände. Diese „Erschließungsoffensive“ ist auf zehn Jahre angelegt. Dafür wollen das Land Hessen und die Stadt Kassel bis 2030 Fördersummen von insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung stellen.
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Am 1. Oktober 2020 startet das documenta archiv die umfassende Erschließung und Aufbereitung seiner Bestände. Diese „Erschließungsoffensive“ ist auf zehn Jahre angelegt. Dafür wollen das Land Hessen und die Stadt Kassel bis 2030 Fördersummen von insgesamt 5,4 Mio. Euro zur Verfügung stellen.
Die archivalischen Zeugnisse rund um die documenta Ausstellungen der Jahre 1955 bis heute sollen fachgerecht aufbereitet und systematisiert werden. Der Fundus des Archivs wird den Kern des entstehenden documenta Instituts bilden und der internationalen Forschung und der Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich sein.
Das documenta archiv zählt neben dem Bauhaus-Archiv zu den ältesten Kunstarchiven Deutschlands. Neben der Aufbereitung der Geschichte der documenta Ausstellungen wird das documenta archiv auch als Dokumentationszentrum für zeitgenössische Kunst weiter ausgebaut.
Die Erschließungsoffensive ist von maßgeblicher Bedeutung auch für das documenta Institut, sie schafft internationale Standards: Mit der Tiefenerschließung geht die Einführung einer digitalen Infrastruktur und eines professionellen Erfassungssystems einher.
Die Erschließungsoffensive umfasst insgesamt rund 560 laufende Regalmeter mit über 50.000 Verzeichnungseinheiten – sowie umfangreiche Nach- und Vorlässe, wie der des documenta Gründers Arnold Bode im Aktenarchiv.
In der Mediensammlung warten mehr als 50 Terabyte an digitalen Bild- und audiovisuellen Medien auf eine systematische Strukturierung und die Überführung in ein digitales Archiv. Für mehr als 65.000 Papierabzüge von Fotografien, Dias und Negative sowie mehr als 5.000 unterschiedliche Datenträger werden Findmittel erstellt.
In der Bibliothek sind 40 Prozent des Gesamtbestands (ca. 42.000 Medieneinheiten), hauptsächlich Monografien zu Künstler*innen, bibliografisch zu erfassen. Begleitet wird dies von konservatorischen Maßnahmen.
„Das documenta archiv wird dadurch an Strahlkraft gewinnen, das Team wird diese große Aufgabe mit Engagement beginnen“, so Dr. Birgitta Coers, die am 1. Oktober 2020 den Posten als Direktorin des documenta archivs antreten wird.
Weiterführende Informationen zur Geschichte des documenta archivs und zur Erschließungsoffensive (auf Deutsch) finden Sie hier.
Tarek Atoui: Waters’ Witness
3. Oktober 2020 – 17. Januar 2021Mehr
Tarek Atoui: Waters’ Witness
3. Oktober 2020 – 17. Januar 2021
Tarek Atoui schöpft das Potenzial der Klangkunst, das im Zentrum seiner Praxis steht, umfassend aus. Ihn interessiert nicht allein, wie Schallereignisse oder Geräusche eine akustische Wirkung entfalten. Ebenso wichtig ist für ihn, wie diese Phänomene mit anderen Sinnesorganen als dem Ohr wahrgenommen werden können, wie sie als Katalysator für menschliche Interaktion fungieren und wie sie mit gesellschaftlichen, historischen oder räumlichen Parametern in Beziehung stehen. Ausgangspunkt seiner Werke sind zumeist umfassende anthropologische, ethnologische, musikwissenschaftliche oder technische Recherchen, die in der Realisierung von Instrumenten, Hörräumen, Performances oder Workshops münden.
Mit Waters’ Witness stellt das Fridericianum das Schaffen Tarek Atouis, der 1980 in Beirut geboren wurde und heute in Paris lebt, erstmals in Deutschland in einer Einzelausstellung vor. Dabei basiert die Präsentation auf dem fortlaufenden Projekt I/E, in dessen Rahmen Atoui seit 2015 Klänge von Hafenanlagen in Athen, Abu Dhabi, Singapur, Porto und Beirut erforscht. In Kassel werden bislang separat genutzte Bestandteile dieser künstlerischen Unternehmungen zusammengeführt, wobei sich die Tonaufnahmen mit ortsspezifischen Materialien – Marmorblöcken und Stahlträgern – sowie dem Umraum zu einer Einheit verbinden. Ergänzt wird dieses installative Arrangement durch die 2020 entstandene Werkgruppe The Tables of Content, anhand derer Atouis zentrales Thema der Partizipation unmittelbar nachvollziehbar wird. Atouis Arbeiten waren unter anderem auf der dOCUMENTA (13) in Kassel (2012) sowie der 58. Biennale Venedig (2019) zu erleben. Parallel zu Kassel eröffnet im Herbst 2020 eine Schau zum Werk des Künstlers in der Sharjah Art Foundation in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Mit der freundlichen Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, des Bureau des arts plastiques des Institut français und des französischen Kulturministeriums.
Vom 1. bis 6. September 2020 findet die KW36 – Kasseler Woche der Museen statt. 45 Kulturinstitutionen beteiligen sich an einem alternativen Format der traditionellen Museumsnacht, um die Vielfalt der Kasseler Kunst- und Kulturlandschaft auch in Zeiten der Corona-Pandemie erlebbar zu machen. Die documenta gGmbH nimmt mit dem Fridericianum, dem documenta archiv und dem ruruHaus als erstem Spielort der kommenden documenta fifteen teil.
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Vom 1. bis 6. September 2020 findet die KW36 – Kasseler Woche der Museen statt. 45 Kulturinstitutionen beteiligen sich an einem alternativen Format der traditionellen Museumsnacht, um die Vielfalt der Kasseler Kunst- und Kulturlandschaft auch in Zeiten der Corona-Pandemie erlebbar zu machen. Die documenta gGmbH nimmt mit dem Fridericianum, dem documenta archiv und dem ruruHaus als erstem Spielort der kommenden documenta fifteen teil.
Im Fridericianum finden zu den Kernöffnungszeiten der KW36 zu jeder vollen Stunde 45-minütige Führungen durch die Ausstellung Forrest Bess statt, die noch bis zum 6. September 2020 zu sehen ist (Dienstag–Samstag: 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr, 18 Uhr; Sonntag: 11 Uhr, 12 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr). Zusätzlich bietet es am Wochenende spezielle Führungen für Kinder (Samstag und Sonntag, 15 Uhr). Während der gesamten Woche wird die Kasseler Fußgängerzone zwischen 15:30 und 16:30 Uhr zum Schauplatz der Performance It’s a Tragedy der Künstlerin Laure Prouvost.
Vor dem Fridericianum sorgt Hos Søstrene Freitag, Samstag und Sonntag unter anderem mit einem Barbecue für herzhafte und süße Köstlichkeiten (auch vegan).
Das documenta archiv zeigt in seinen Räumlichkeiten im Dock 4 gemeinsam mit dem documenta forum und der Stiftung 7000 Eichen ausgewählte Dokumente und Filme sowie Fotos des Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle zu Beuys’ Aktivitäten in Kassel.
Freitag, Samstag (jeweils 15–19 Uhr) und Sonntag (11–15 Uhr) laden ruangrupa und das Team der documenta fifteen ins ruruHaus (Obere Königsstraße 43, Eingang Treppenstraße) ein, um mit lokalen und regionalen Initiativen und Organisationen sowie mit der Kasseler Bevölkerung die Praxis des nongkrong zu erfahren. Das Wort nongkrong stammt aus dem Indonesischen und kann frei übersetzt werden als „in entspannter Atmosphäre Gespräche führen“.
Das Land Hessen, die Stadt Kassel, die Universität und Kunsthochschule Kassel sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben den renommierten Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor des documenta Instituts berufen. Zu Budes ersten Aufgaben gehören die Konkretisierung der inhaltlichen Programmatik sowie der Aufbau der internen und externen Organisationstrukturen des documenta Instituts, das gegründet von den vier Partnern als unabhängige wissenschaftliche Forschungseinrichtung entsteht. Mehr
Das Land Hessen, die Stadt Kassel, die Universität und Kunsthochschule Kassel sowie die documenta und Museum Fridericianum gGmbH haben den renommierten Soziologen Prof. Dr. Heinz Bude zum Gründungsdirektor des documenta Instituts berufen. Zu Budes ersten Aufgaben gehören die Konkretisierung der inhaltlichen Programmatik sowie der Aufbau der internen und externen Organisationstrukturen des documenta Instituts, das gegründet von den vier Partnern als unabhängige wissenschaftliche Forschungseinrichtung entsteht.
Bude steht für eine zeitdiagnostisch aufgeschlossene Wissenschaft und ist mit Beiträgen zu den Problematiken sozialer Spaltung, regionaler Verödung und weltgesellschaftlicher Verwerfung hervorgetreten. Er wurde 2016 mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie ausgezeichnet. Seit 2000 lehrt er Makrosoziologie an der Universität Kassel.
Dr. Birgitta Coers übernimmt ab dem 1. Oktober 2020 die Leitung des documenta archivs.Mehr
Dr. Birgitta Coers übernimmt ab dem 1. Oktober 2020 die Leitung des documenta archivs.
Die Kunsthistorikerin Birgitta Coers (geb. 1970) leitet ab dem 1. Oktober 2020 das documenta archiv. Im Anschluss an ihre Universitätslaufbahn in Marburg und Tübingen spezialisierte sie sich in den letzten Jahren auf das physische und digitale Management von Künstler*innennachlässen. Nach einer ersten Station im Fachreferat Kunst der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden entwickelte sie im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ein Datenmodell für künstlerische Objekt- und Schriftvorlässe und koordinierte im Landratsamt Rottweil den Aufbau des Archivs Margot Fürst / HAP Grieshaber. Zuletzt erarbeitete sie als wissenschaftliche Archivarin im Landesarchiv Baden-Württemberg Rechercheinstrumente für die Provenienzforschung.
Coers’ wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, auf kulturellen und politischen Netzwerken zwischen Ost und West nach 1945, Ausstellungs- und Institutionengeschichte. Ein besonderes Interesse gilt darüber hinaus webbasierten Publikationsstrategien und digitalen Forschungsinfrastrukturen aus bibliothekarischer und archivarischer Sicht.
Birgitta Coers ersetzt Nadine Oberste-Hetbleck, die die Stelle als Direktorin des documenta archivs nicht wie geplant zum 1. August 2020 antritt. Aus familiären Gründen entschied sie sich für einen Verbleib in Köln und wird dort zukünftig das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK an der Universität zu Köln leiten, dem sie seit Jahren eng verbunden ist.
Bis zum Antritt von Birgitta Coers verbleibt die kommissarische Leitung des documenta archivs bei dem Leiter der wissenschaftlichen Abteilung, Martin Groh.
lumbung ist das indonesische Wort für eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. ruangrupa hat der documenta fifteen die Werte und Ideen von lumbung zugrunde gelegt. lumbung als Konzept ist der Ausgangspunkt für die documenta fifteen: Iumbung wird die konkrete Praxis auf dem Weg zur documenta fifteen im Jahr 2022 und danach sein.Mehr
lumbung ist das indonesische Wort für eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. ruangrupa hat der documenta fifteen die Werte und Ideen von lumbung zugrunde gelegt. lumbung als Konzept ist der Ausgangspunkt für die documenta fifteen: Iumbung wird die konkrete Praxis auf dem Weg zur documenta fifteen im Jahr 2022 und danach sein.
Auf www.documenta.de/de/documenta-fifteen gibt ruangrupa einen tieferen Einblick, was sie unter lumbung verstehen und wie es in ihrer kuratorischen Praxis umgesetzt wird. Auch die ersten lumbung member und das Artistic Team stellen sich individuell vor, indem sie Geschichten über ihre jeweiligen Arbeitsweisen und ihre Verbindung zum Gesamtprojekt teilen.
Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird zum 1. August 2020 Direktorin des documenta archivs. Sie folgt damit auf Dr. Birgit Jooss, die das erst Anfang 2016 aus der Obhut der Stadt Kassel in die Verantwortung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH übergebene Archiv seit Sommer 2016 leitete. In ihrer Funktion wird Oberste-Hetbleck nun auch den Aufbau des documenta Instituts mitgestalten, das zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der Universität Kassel entsteht.Mehr
Dr. Nadine Oberste-Hetbleck wird zum 1. August 2020 Direktorin des documenta archivs. Sie folgt damit auf Dr. Birgit Jooss, die das erst Anfang 2016 aus der Obhut der Stadt Kassel in die Verantwortung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH übergebene Archiv seit Sommer 2016 leitete. In ihrer Funktion wird Oberste-Hetbleck nun auch den Aufbau des documenta Instituts mitgestalten, das zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der Universität Kassel entsteht.
Seit 2015 bekleidet Dr. Nadine Oberste-Hetbleck (geb. 1978) die Juniorprofessur für „Kunstgeschichte und Kunstmarkt“ am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln. Darüber hinaus hatte sie von universitärer Seite die wissenschaftliche Leitung des An-Instituts Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ZADIK bis zu dessen Überführung (2020) in die Universität zu Köln inne. Im Rahmen ihrer bisherigen Forschungen und Aktivitäten befasst sich Oberste-Hetbleck insbesondere mit historischen und gegenwärtigen Kunstmarktstrukturen sowie dem zeitgenössischen Ausstellungswesen. Sie bringt damit einschlägige Erfahrungen für die Leitung des documenta archivs und die Weiterentwicklung des Archivs zum Forschungsinstitut mit. In ihrer Lehrtätigkeit am Kunsthistorischen Institut verantwortete Dr. Nadine Oberste-Hetbleck den Master-Schwerpunkt Kunstmarkt und entwickelte Formate, die die Vermittlung von Archivthemen in den Mittelpunkt stellten. Auch die documenta und ihre Geschichte standen dabei immer wieder im Fokus.
Nadine Oberste-Hetbleck wird ihren Posten zum 1. August 2020 antreten. Bis dahin verbleibt die kommissarische Leitung bei dem Leiter der wissenschaftlichen Abteilung, Martin Groh.
Im Nachgang zum Symposium „documenta. Geschichte / Kunst / Politik“ (veranstaltet vom Deutschen Historischen Museum am 15. Oktober 2019) entfaltet sich derzeit eine mediale Debatte um die NS-Vergangenheit Werner Haftmanns (1912–1999). Der Kunstwissenschaftler war im Team um Arnold Bode eine prägende Persönlichkeit der ersten drei Ausgaben der Weltkunstausstellung. Die documenta trat 1955 an, um die Wurzeln und Vorbilder zeitgenössischer Kunst vor allem für ein junges Publikum zu dokumentieren (= documenta) und somit auch im Nationalsozialismus als entartet verfemte moderne Kunst einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Bekanntwerden von Haftmanns NSDAP-Mitgliedschaft wird nun hinterfragt, inwiefern der häufig als Gegenentwurf zur NS-Kunstpolitik interpretierte Gründungsanspruch der documenta neu bewertet werden muss. Mehr
Im Nachgang zum Symposium „documenta. Geschichte / Kunst / Politik“ (veranstaltet vom Deutschen Historischen Museum am 15. Oktober 2019) entfaltet sich derzeit eine mediale Debatte um die NS-Vergangenheit Werner Haftmanns (1912–1999). Der Kunstwissenschaftler war im Team um Arnold Bode eine prägende Persönlichkeit der ersten drei Ausgaben der Weltkunstausstellung. Die documenta trat 1955 an, um die Wurzeln und Vorbilder zeitgenössischer Kunst vor allem für ein junges Publikum zu dokumentieren (= documenta) und somit auch im Nationalsozialismus als entartet verfemte moderne Kunst einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Mit Bekanntwerden von Haftmanns NSDAP-Mitgliedschaft wird nun hinterfragt, inwiefern der häufig als Gegenentwurf zur NS-Kunstpolitik interpretierte Gründungsanspruch der documenta neu bewertet werden muss.
Eine Betrachtung der Haftmann-Biografie ist auf wissenschaftlicher Ebene bereits in der Vergangenheit erfolgt. Zum 50. Jubiläum der documenta im Jahr 2005 hat auch das documenta archiv mit externen Partnern mit „archive in motion“ kritisch auf die Rezeption der frühen documenta Ausstellungen geschaut. Außerdem haben sich immer wieder Künstlerische Leitungen und Künstler*innen mit den Anfängen der documenta auseinandergesetzt, etwa zuletzt bei der documenta 14.
Dazu die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Dr. Sabine Schormann: „Wir begrüßen und unterstützen eine unabhängige, wissenschaftliche und kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Dazu gehört auch, dass eine jüngere Forscher*innengeneration die Gründungszeit unverstellter in den Blick nimmt. Dies gehört zum Selbstverständnis der documenta. In diesem Zusammenhang kommt dem documenta archiv, das jederzeit für unabhängige Forschung offen ist, und auch dem geplanten documenta Institut eine wichtige Rolle zu“, so Dr. Sabine Schormann weiter: „Eine kontinuierliche Erforschung der Wirkungsgeschichte der documenta ist zentrale Aufgabe des mit Land, Stadt und Universität gemeinsam geplanten documenta Instituts“. Für die 2021 geplante Ausstellung des Deutschen Historischen Museums – die u.a. den Anfängen der documenta nachgeht – sichert das documenta archiv die Zugänglichkeit der Archivalien zu und unterstützt die zuständigen Wissenschaftler*innen bei ihren Recherchen. Die im November 2019 in der Neuen Galerie eröffnete Überblicksausstellung „about: documenta“ hingegen möchte einen breiten Überblick über alle documenta Ausstellungen geben und verfolgt keinen Vertiefungsanspruch.
Das Fridericianum zeigt die erste Ausstellung zum Schaffen des US-amerikanischen Malers Forrest Bess in Deutschland seit über 30 Jahren.Mehr
Das Fridericianum zeigt die erste Ausstellung zum Schaffen des US-amerikanischen Malers Forrest Bess in Deutschland seit über 30 Jahren.
Forrest Bess, 1911 in Bay City, Texas, geboren und 1977 ebendort verstorben, führte ab der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre ein recht isoliertes Leben am Golf von Mexiko, wo er sich parallel zum Fang und Handel von Fischködern mit Malerei befasste. In dieser Zeit begann er systematisch, seine ‚Visionen‘, die er an der Schwelle zwischen Wachzustand und Schlaf hatte, in Gemälden festzuhalten. Für Bess manifestierten sich in diesen abstrakten und symbolreichen Bildern unterbewusste Erfahrungen der Menschheit, die er zu entschlüsseln suchte. Die Auseinandersetzung mit ihnen betrieb er wie eine obsessive Forschungsarbeit, die sich in unzähligen Niederschriften und intensiven Korrespondenzen artikulierte, ohne die Rätselhaftigkeit seines Schaffens jemals aufzulösen.
Die Schau erlaubt eine Neuentdeckung dieser herausragenden, für den zeitgenössischen Diskurs ausgesprochen relevanten, zugleich aber schwer fassbaren Position der US-amerikanischen Nachkriegskunst.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Das documenta archiv erhält als Schenkung den bedeutenden Vorlass des renommierten Denkers, Kunstvermittlers, Kunstkritikers, Künstlers und Professors Bazon Brock. Bazon Brock hat u.a. die „Besucherschulen“ der documenta begründet und damit die Vermittlung zeitgenössischer Kunst als kritische eigenständige Praxis mit übergeordneten kulturellen Zielen etabliert.Mehr
Das documenta archiv erhält als Schenkung den bedeutenden Vorlass des renommierten Denkers, Kunstvermittlers, Kunstkritikers, Künstlers und Professors Bazon Brock. Bazon Brock hat u.a. die „Besucherschulen“ der documenta begründet und damit die Vermittlung zeitgenössischer Kunst als kritische eigenständige Praxis mit übergeordneten kulturellen Zielen etabliert.
Der nun übergebene umfangreiche Vorlass ist das Zeugnis jahrzehntelanger Arbeit Bazon Brocks in der „Denkerei“ in Berlin und dem Studio in Wuppertal. Er umfasst u.a. Siebdrucke, Korrespondenzen, Dias, Fotos, Lehrmaterialien, Bild- und Tonmaterial, Publikationen, Presseausschnitte, Kunstobjekte, digitale Daten sowie 2.000 Titel seiner Bibliothek mit Anmerkungen und Verweisen, die Einblick in seine Arbeitsweise ermöglichen.
Für das zur documenta und Museum Fridericianum gGmbH gehörende documenta archiv bedeutet die Übernahme des umfassenden Konvoluts einen wertvollen Zugewinn in seinem Kernbestand und in Hinblick auf das entstehende documenta Institut. Zusammen mit dem Nachlass von Arnold Bode bildet der Vorlass auch das Fundament des weiter auszubauenden Kurator*innen Zentrums.
Flankiert wird die Schenkung durch eine großzügige Spende von Dr. Hubert Burda. Sein Engagement ermöglicht die Erschließung des Konvoluts, die die Grundlage für eine öffentliche Nutzung und wissenschaftliche Auseinandersetzung bildet. Hubert Burda – der dieser Tage seinen 80. Geburtstag feiert – und Bazon Brock verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft, die u.a. auf dem gemeinsamen kritischen Denken und einer produktiven Streitkultur fußt. Hubert Burda vor diesem Hintergrund: „Eine meiner größten Leistungen ist es vielleicht, dass ich es über 50 Jahre mit ihm ausgehalten habe.“ Dass sein Archiv und Teile seiner Sammlung an das documenta archiv übergeben und dort entsprechend als „geordneter Vorlass“ aufbereitet werden können, ist für Bazon Brock von großer Wichtigkeit: „Es bedeutet mir viel, einen so passenden Ort für mein Lebenswerk gefunden zu haben, an dem es der Öffentlichkeit zugänglich sein kann.“
Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, freut sich über die Schenkung: „Dies ist ein großer Gewinn für die documenta Stadt Kassel. Dass ein so zentraler Vorlass für Kassel gewonnen werden konnte, zeigt, welch riesiges Potenzial das erst vor gut drei Jahren aus der Obhut der Stadt an die documenta und Museum Fridericianum gGmbH übergebene documenta archiv für die Geschichtsschreibung der documenta und auch der Entwicklung der zeitgenössischen Kunst und Kunstvermittlung hat.“ Auch das Land Hessen begrüßt den Zugewinn. Die hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn: „Die documenta rückt Hessen regelmäßig in den internationalen Fokus und begeistert alle, die sich für Kunst interessieren. Neben der großen kulturellen Strahlkraft geht es aber auch darum, die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen und ihnen die documenta erlebbar zu machen. Für die Kulturvermittlung hat Bazon Brock entscheidende Arbeit geleistet. Ich freue mich sehr, dass er dem documenta archiv als Gedächtnis der Weltkunstausstellung sein bedeutendes Lebenswerk überlässt. Es in Hessen zu wissen, wird das Land weiter als ein Zentrum dieser Kunstvermittlung stärken.“
Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, betont die Bedeutung der Schenkung: „So breit das Wirken Bazon Brocks als Universalpoet, Lehrer der Ästhetik, Autor, Redner und Schöpfer der Besucher- und Bürgerschulen war und ist, so vielfältig, universalistisch und kontrastreich ist der Vorlass, den wir jetzt als Schenkung für das documenta archiv erhalten haben. Dass Hubert Burda sich zudem entschlossen hat, uns eine so großzügige Spende für die Arbeit mit dem Vorlass zukommen zu lassen, ermöglicht erst die adäquate Erschließung. Wir sind Bazon Brock und ihm zu großem Dank verpflichtet. Auch die scheidende Direktorin des documenta archivs, Dr. Birgit Jooss und ihr Team haben mit jahrelangem Einsatz und professioneller Arbeit dafür gesorgt, dass der Vorlass für Kassel gesichert werden konnte.“
Die Übernahme des vollständigen Vorlasses wird nach baulicher Fertigstellung des derzeit in Gründung befindlichen documenta Instituts erfolgen. Die Erschließungsarbeit beginnt zuvor.
Bazon Brock
Prof. Dr. Bazon Brock (1936 als Jürgen Johannes Hermann Brock geboren) studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften. Er war Schüler Adornos, Lyriker, Dramaturg, Künstler und Professor für Ästhetik und wird als Vertreter der Fluxus-Bewegung betrachtet. Er ist der Begründer der „Besucherschule“, die zu den documenta Ausstellungen 4, 5, 6 und 7 durchgeführt und auch zur documenta 8 und 9 prägend blieb. Das Konzept trat 1968 für eine neuartige Kunstvermittlung an, die das Publikum visuell alphabetisieren wollte: Ziel sollte es sein, ein in der Breite qualifiziertes, mündiges Kunstpublikum auszubilden. Bekannt wurde das Konzept insbesondere auch mit dem „audiovisuellen Vorwort“ der documenta 5.
documenta archiv
Das documenta archiv ist Teil der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Es verwahrt die schriftlichen, bildlichen und elektronischen Dokumente, die im Zusammenhang mit den documenta Ausstellungen entstehen. Mit seinen einzigartigen Beständen des Aktenarchivs, der Mediensammlung und der Bibliothek bildet das documenta archiv auch den Nukleus des zunächst unter dem Dach der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in Kooperation mit dem Bund, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und der Universität Kassel entstehenden documenta Instituts. Das Institut wird die auf die documenta bezogene Forschung anregen, betreiben und fortentwickeln sowie öffentlich sichtbar machen.
Mit großem Bedauern erfahren wir von dem Tod des Kunsthistorikers und Kurators Manfred Schneckenburger. Der gebürtige Stuttgarter war in den Jahren 1977 und 1987 künstlerischer Leiter der sechsten und achten Ausgabe der documenta in Kassel.
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Mit großem Bedauern erfahren wir von dem Tod des Kunsthistorikers und Kurators Manfred Schneckenburger. Der gebürtige Stuttgarter war in den Jahren 1977 und 1987 künstlerischer Leiter der sechsten und achten Ausgabe der documenta in Kassel.
Er hob mit seiner Arbeit im Speziellen die Verpflichtung der zeitgenössischen Kunst für sozio-politische Entwicklungen in den Vordergrund. Mit dem Begründer der Weltkunstausstellung Arnold Bode ist er der einzige künstlerische Leiter gewesen, der mehr als einmal die bedeutende internationale Ausstellung betreut hat. Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, zum Tod von Manfred Schneckenburger: „Das Team der documenta und Museum Fridericianum gGmbH trauert um den Künstlerischen Leiter der documenta 6 und documenta 8. Manfred Schneckenburger war ein prägender Ausstellungsmacher, für den die gesellschaftspolitische Verantwortung der Kunst Verpflichtung war.“
Eine Kooperation der Museumslandschaft Hessen Kassel mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und dem documenta archiv.Mehr
Eine Kooperation der Museumslandschaft Hessen Kassel mit der documenta und Museum Fridericianum gGmbH und dem documenta archiv.
Eröffnung: Donnerstag, 21. November 2019, 19:00 Uhr
Ort: Neue Galerie, Kassel
Die Neue Galerie ist seit jeher eng mit der documenta verbunden: Die Präsentation „about: documenta“ bietet ab November 2019 die Möglichkeit, in die Geschichte der international bedeutenden Ausstellungsreihe einzutauchen.
Die Besonderheit von „about: documenta“ liegt in der Verknüpfung von unmittelbarer Anschauung originaler Kunstwerke mit dokumentarischem und filmischem Material und der Anlehnung an Inszenierungsstrategien der jeweiligen documenta: Das Entree überrascht durch eine Medien-Collage, in den zentralen Räumen findet die Sammlung der Neuen Galerie ihren Platz, die Kabinetträume bieten Hintergründe zur jeweiligen documenta und im „documenta lab“ ist die Partizipation der Besucher_innen gefragt. Zudem hat ruangrupa, die künstlerische Leitung der kommenden documenta 15, einen eigenen Raum gestaltet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.documenta-archiv.de
Kurator_innen: Dorothee Gerkens, Martin Groh, Harald Kimpel
Die erste institutionelle Einzelausstellung von Rachel Rose in Deutschland.Mehr
Die erste institutionelle Einzelausstellung von Rachel Rose in Deutschland.
In den letzten Jahren wurde Rachel Rose rasch für ihre fesselnden Videoinstallationen und Filme bekannt. In ihrem Werk lotet die Künstlerin zumeist aus, wie unsere Beziehung zur Landschaft, das Geschichtenerzählen und die Glaubenssysteme zu Fragen von Sterblichkeit unentwirrbar miteinander verbunden sind. Indem sie ganz unterschiedliche Themen behandelt – die Versuche mittels Tieftemperaturtechniken das Leben über den Tod hinaus zu verlängern, die Narrative des Verlassens in der Kinderliteratur oder die sensorische Erfahrung von Schwerelosigkeit im Weltall – hinterfragt sie, was uns zu Menschen macht und wie wir danach streben, diese Bestimmung zu verändern oder ihr gar zu entkommen.
Im Rahmen ihrer ersten groß angelegten Einzelausstellung in Deutschland präsentiert die 1986 in New York geborene Künstlerin im Fridericianum eine Auswahl von Videoinstallationen und eine Serie neuer Skulpturen.
Das Goethe-Institut und das documenta archiv in Kassel haben ein neues Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. In sechsmonatigen Rechercheaufenthalten in Kassel erhalten insgesamt sechs Fellows ab Frühjahr 2020 die Möglichkeit, ihre lokal verankerten Recherche-Interessen in Verbindung mit einzelnen Aspekten der documenta Geschichte zu erforschen. Ihre Ergebnisse werden anschließend in Deutschland und in ihren Herkunftsländern präsentiert.Mehr
Das Goethe-Institut und das documenta archiv in Kassel haben ein neues Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Leben gerufen. In sechsmonatigen Rechercheaufenthalten in Kassel erhalten insgesamt sechs Fellows ab Frühjahr 2020 die Möglichkeit, ihre lokal verankerten Recherche-Interessen in Verbindung mit einzelnen Aspekten der documenta Geschichte zu erforschen. Ihre Ergebnisse werden anschließend in Deutschland und in ihren Herkunftsländern präsentiert.
In vielen internationalen Kunstkontexten besteht der Wunsch nach der Aufarbeitung der eigenen Kunstgeschichte(n) und der Erforschung ihrer Bezüge zum globalen Kunstgeschehen. In Deutschland dagegen werden Bestrebungen unternommen, den bildungsbürgerlich geprägten Kunst- und Kulturkanon westeuropäischer Provenienz zu revidieren und ihn für andere Perspektiven zu öffnen.
Um diese Forschungsbestreben zu unterstützen, bietet das Goethe-Institut in Kooperation mit dem documenta archiv in Kassel ab Frühjahr 2020 ein neues Stipendienprogramm für internationale Kuratorinnen und Kuratoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Erfahrungen in und Interesse an Archivarbeit. Insgesamt vergeben werden sechs Stipendien mit einem sechsmonatigen Recherche-Aufenthalt in Kassel.
Ziel des Goethe-Institut Fellowship am documenta archiv in Kassel ist es, vielfältige internationale Bezüge zur documenta zu untersuchen und neue Erkenntnisse im Hinblick auf entstandene Netzwerke und Verschränkungen in der künstlerischen Produktion und in der kuratorischen Praxis zu gewinnen. Während der Recherchen erhalten die Fellows umfassenden Zugang zum documenta archiv in Kassel und Betreuung durch erfahrene Archivarinnen und Archivare. Eine Kooperation mit der documenta-Professur (Prof. Dr. Nora Sternfeld) an der Universität Kassel ermöglicht zusätzlich eine Anbindung der Fellows an die akademische Praxis in Deutschland.
Die Rechercheergebnisse werden bis zum Beginn der documenta 2022, in Deutschland und über das Netzwerk des Goethe-Instituts in den Herkunftsländern der Fellows präsentiert. Dies kann in Form einer Publikation, einer Reihe akademischer bzw. öffentlicher Veranstaltungen oder einer Ausstellung erfolgen.
Weitere Informationen unter: www.goethe.de/kunst
Die erste Virtuelle Ausstellung des documenta archivs geht der Frage nach, auf welche Weise sich Bauhaus-Konzepte in die documenta Idee eingeschrieben haben. Sie ist ab 15.8.2019 unter www.documenta-bauhaus.de erreichbar.Mehr
Die erste Virtuelle Ausstellung des documenta archivs geht der Frage nach, auf welche Weise sich Bauhaus-Konzepte in die documenta Idee eingeschrieben haben. Sie ist ab 15.8.2019 unter www.documenta-bauhaus.de erreichbar.
Die Spurensuche verfolgt in einer kunsthistorischen Herangehensweise Hinweise, inwieweit die ersten vier documenta Ausstellungen auf das Bauhaus Bezug genommen haben oder von ihm beeinflusst wurden. Betrachtet werden die wichtigsten Akteure, die involvierten Institutionen, die ausgestellten Werke, das Kunstverständnis sowie das visuelle Erscheinungsbild der documenta. Neben einer anschaulichen Bebilderung werden zahlreiche effektvolle Features, Querverweise und Hintergrundsinformationen die Narrative bereichern.
Neun Stories und vierzehn Close-ups von Verena Bornmann, Laura Diermann, Martin Groh, Birgit Jooss, Harald Kimpel, Andrea Linnenkohl und Anna Rühl beleuchten das Spektrum.
Die Virtuelle Ausstellung ist Teil des Projektes "Bauhaus | documenta"
Kuratorin: Birgit Jooss
Die Narrative der Virtuellen Ausstellung
Die Virtuelle Ausstellung präsentiert insgesamt neun längere Stories und vierzehn kürzere Close-ups
Stories
Arnold Bodes erster Plan zur documenta: Kunst über Länder- und Gattungsgrenzen hinweg
Bauhaus-Künstler auf der ersten documenta, 1955
b + d – Ein Vergleich des Erscheinungsbildes
Bauhaus-Künstler auf der zweiten documenta, 1959
Erfahrungen und Grundsätze des Bauhauses für die neue Kasseler Werkakademie der Nachkriegszeit
Kassel in den 1920er-Jahren – Kontakte zum Bauhaus
Angewandte Kunst und Design – Die ersten drei documenta Ausstellungen und ihr Bezug zu Bauhaus-Ideen
Arnold Bodes Kontakte im Berlin der frühen 1930er-Jahre
Bauhaus-Künstler auf der dritten documenta, 1964
Close-ups
Werner Haftmann, die graue Eminenz der documenta
„Ein Pantheon von überlegenen Männern“: Bauhaus-Künstler in Fotoportraits
„Quintessenz“ des Neuen Bauens: Bauhaus-Architekturen in Fotoportraits
Ludwig Grote und seine Bauhaus-Ausstellung in München 1950 – ein Vorbild?
Fritz Winter – vom Bauhaus zur documenta
Hans Soeder und die Reformierung der Kasseler Kunstakademie der 1920er-Jahre
Die göppinger galerie in Frankfurt
Arnold Bode als Gestalter
Die Tapetenfabrik Rasch – eine Zusammenarbeit mit dem Bauhaus und Arnold Bode
Das städtische Werklehrer-Seminar in Berlin
Die Krolloper in Berlin – Verbindungen nach Kassel und Dessau (1927–1933)
„Müssen deutsche Formgeber grimmig sein?“ – Der Fall Wagenfeld
Primärfarben und -formen beim Bauhaus
Brian Jungens „Dog Run“ auf der documenta 13
Das zweitägige Symposium ist Teil des Projektes "bauhaus | documenta" und wird gemeinsam mit der Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel realisiert. Es beschäftigt sich mit den impliziten Modernitätsnarrativen des Bauhauses und der documenta Ausstellungen. Mehr
Das zweitägige Symposium ist Teil des Projektes "bauhaus | documenta" und wird gemeinsam mit der Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel realisiert. Es beschäftigt sich mit den impliziten Modernitätsnarrativen des Bauhauses und der documenta Ausstellungen.
Zunächst soll die Ursprungskonstellation in Weimar und Kassel erfasst und dann die Metamorphosen im Durchgang durch Neu-Delhi, St. Lucia, Lagos (alle documenta 11), Kabul (documenta 13) oder Athen (documenta 14) erkundet werden. Woher kommen die beiden miteinander verwobenen Narrative, welche Heimsuchungen haben sie erlitten, mit welchen anderen haben sie sich verbunden und welche Fäden sind daraus entstanden?
Es geht also zuerst darum, zwei ästhetische Modernitätsentwürfe, zwischen denen die totalitäre Modernität des Nationalsozialismus steht, ins Verhältnis zu setzen. Das Bauhaus wird als das Projekt einer vorauslaufenden und die documenta als das Projekt einer nachholenden Moderne aufgefasst. Der Begriff der Moderne meint hier eine Weltverbesserungsmoderne, die immer schon auf ein geschichtsphilosophisches Projekt bezogen ist. Beim Bauhaus die Schaffung einer egalitären und zugleich kollektiv verbindlichen Welt und bei den documenta Ausstellungen die Wiederanknüpfung an eine durch funktionale Differenzierung und gleichzeitig durch Wertgeneralisierung gekennzeichnete moderne Gesellschaftsauffassung.
Dann ist die Erweiterung der West-Ost-Konstellation durch die Nord-Süd-Konstellation zu begreifen. Welche Themen, welche Denkweisen, welche Akteur_innen haben sie erzwungen? Das Soziale ist durch das Spirituelle, das Ökonomische durch das Genealogische, das Politische durch das Geologische und das Menschliche durch das Tierische, das Materielle durch das Pflanzliche und das Globale durch das Terrestrische in Frage gestellt worden.
Die erweiterte Konstellation stellt die Konstellation des Anfangs in eine neues und anderes Licht. Was war damals das Ungedachte, Unvernommene, und Ungezeigte? Und die das ganze Symposion durchziehende Frage ist natürlich, ob der jetzt uns vor Augen tretende Vorgang als Verflüchtigung, Versetzung oder Vollendung des modernen Stils zu begreifen ist.
Die Referent_innen sind Beatrice von Bismarck, Alexander Garcia Düttmann, Thomas Flierl, Eckhart Gillen, Walter Grasskamp, Astrid Mania, Sophia Prinz, Cord Riechelmann, Winfried Speitkamp und Nina Tessa Zahner.
Weiterführende Informationen gibt es auf der Website des documenta archiv.
Veranstaltungsort: Kunsthochschule Kassel Konzeption: Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie, Universität Kassel Organisation: Michael Flörchinger
Lucas Arruda Deserto-Modelo Ron Nagle Euphoric Recall 6. Juni bis 8. September 2019Mehr
Lucas Arruda Deserto-Modelo Ron Nagle Euphoric Recall 6. Juni bis 8. September 2019
Die Ausstellungen Deserto-Modelo von Lucas Arruda und Euphoric Recall von Ron Nagle markieren den Programmbeginn des neuen Fridericianum-Direktors Moritz Wesseler.
Mit Lucas Arruda und Ron Nagle werden zwei Künstler vorgestellt, die für sehr unterschiedliche Aspekte der gegenwärtigen Kunstproduktion stehen und sich zugleich in verschiedenen Phasen innerhalb der Entwicklung ihrer künstlerisch-gedanklichen Sprache befinden. Während Arruda als Maler arbeitet, aus Südamerika stammt und mit Mitte dreißig bereits ein bemerkenswert klares Werk formuliert hat, das aktuell am Beginn der internationalen Wahrnehmung steht, betätigt sich Nagle als Plastiker, hat seine Wurzeln in Nordamerika und kann mit einem sechs Jahrzehnte umspannenden und konsistenten Werk als Meister seines Metiers angesehen werden. Dabei ist beiden Künstlern die leidenschaftlich-obsessive Konzentration auf ihre Themenfelder und Werkbereiche gemein, die die Basis für die Singularität ihres Schaffens bildet.
Auf die Präsentationen von Arruda und Nagle folgen im Oktober 2019 eine umfangreiche Werkschau der 1986 geborenen, mit zeitbasierten Medien und Skulptur arbeitenden Künstlerin Rachel Rose sowie im Februar 2020 die seit über dreißig Jahren größte europäische Ausstellung über das Schaffen des 1977 verstorbenen Malers Forrest Bess. Somit rückt Moritz Wesseler im Rahmen seiner Programmatik für das Fridericianum zum einen Künstlerinnen und Künstler in den Fokus, denen in Deutschland institutionell bislang noch keine Plattform geboten wurde, und bietet zum anderen die Möglichkeit, historische Positionen wiederzuentdecken, die lange Zeit keine Sichtbarkeit hatten, obwohl sie für die aktuellen Diskurse eine große Relevanz aufweisen.
Lucas Arruda Deserto-Modelo Unter dem Titel Deserto-Modelo präsentiert das Fridericianum die erste größere institutionelle Einzelausstellung des 1983 in São Paulo geborenen Künstlers Lucas Arruda. Sein Schaffen umfasst Gemälde, Grafiken, Lichtinstallationen, Diaprojektionen und Filme. Es reflektiert die hingebungsvolle und intensive Auseinandersetzung mit einem breiten Themenspektrum, das vom konzeptuellen Rahmenwerk der Gattung Malerei bis hin zu den existenzialistischen Bedingungen des Lebens reicht. Besonderes Augenmerk legt Arruda auf die Darstellung von Landschaften und Seestücken, wobei er in seinen Werken nie auf konkrete Orte Bezug nimmt. Es geht ihm vielmehr um das Festhalten der imaginären Bilder, die durch Gedanken und Erinnerungen an sie hervorgerufen werden, sowie um die Erforschung der damit verbundenen Lichtverhältnisse, Atmosphären und Emotionen. Dabei sind viele seiner Arbeiten von einer derartigen Abstraktion geprägt, dass der Landschaftsbezug lediglich durch die unterschiedlich präsenten Horizontlinien suggeriert wird.
Unabhängig vom Grad ihrer Lesbarkeit bewirken seine visuellen Formulierungen einen Moment der Entschleunigung und Konzentration, der in den immer schneller werdenden Zeiten überrascht und mit eindringlicher, aber stiller Kraft auch die Frage aufwirft, welchen Rhythmen das Leben in einer globalisierten Welt folgt.
Ron Nagle Euphoric Recall Seit mehr als sechs Jahrzehnten fertigt Ron Nagle Werke, die sich dadurch charakterisieren lassen, dass sie eine maximale Höhe von 20 cm aufweisen. Trotz ihrer geringen Größe haben die u. a. aus Keramik, Kunststoff, Glasurmitteln und Autolack gefertigten Arbeiten eine Präsenz und Wirkung, die beeindruckender kaum sein könnte. Sie begründet die einmalige Stellung von Nagles Schaffen innerhalb der Gattung Skulptur und ist das Resultat eines Zusammenspiels von ungewöhnlichen Formen, mannigfaltigen Farben und taktilen Oberflächen. So treffen organisch anmutende Volumina auf architektonische Elemente, stehen sich hell-leuchtende und dezent zurückgenommene Farben gegenüber und kontrastieren porös-raue und hochglänzende Oberflächen. Die Werke sind nicht nur ungemein frisch, gefühlvoll und raffiniert, sondern ebenso mysteriös und bisweilen surreal. Zudem verleiht Nagle seinen Arbeiten weitere Bedeutungsebenen, indem er ihnen ausgeklügelte Titel zuschreibt, die zumeist von Wortwitz und Humor durchdrungen sind.
Die Ausstellung von Nagle im Fridericianum ist die erste Einzelpräsentation des 1939 in San Francisco geborenen Künstlers in Deutschland. Anlässlich der Schau, die in Kooperation mit der Wiener Secession realisiert wird, erscheint ein Künstlerbuch.
Die Ausstellung „Bauhaus | documenta. Vision und Marke“ reflektiert erstmals die beiden Institutionen Bauhaus und documenta im Vergleich. Das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum 2019 bietet den Anlass, die Entwicklung beider zu Kulturmarken gewordenen Institutionen zu betrachten und damit zugleich kritisch zu hinterfragen: Wo bleiben sich die Marken treu als Verpflichtung zu Innovation und Fortschritt, wo sind sie Teil einer interessensgeleiteten Vereinnahmung? So bietet die Ausstellung zugleich den Blick auf die Rolle und Funktion, die Kunst und Kultur in einer Gesellschaft heute einnehmen können.Mehr
Die Ausstellung „Bauhaus | documenta. Vision und Marke“ reflektiert erstmals die beiden Institutionen Bauhaus und documenta im Vergleich. Das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum 2019 bietet den Anlass, die Entwicklung beider zu Kulturmarken gewordenen Institutionen zu betrachten und damit zugleich kritisch zu hinterfragen: Wo bleiben sich die Marken treu als Verpflichtung zu Innovation und Fortschritt, wo sind sie Teil einer interessensgeleiteten Vereinnahmung? So bietet die Ausstellung zugleich den Blick auf die Rolle und Funktion, die Kunst und Kultur in einer Gesellschaft heute einnehmen können.
Anhand von Installationen, dokumentarischen Objekten, statistischem Material und einigen hochkarätigen Originalkunstwerken kreiert die Ausstellung einen Parcours über sieben Themenräume, der von der Entstehung und den ersten Visionen beider Kulturinstitutionen bis hin zur heutigen Rezeption reicht. Ausgestellte Künstler/innen sind u.a.: Marianne Brandt, Marcel Breuer, Bazon Brock, Hans Haacke, Wassily Kandinsky, Barbara Klemm, Aleksandr Ptuschko und Gilles Raynaldy.
Flankiert wird die Ausstellung von einer Virtuellen Ausstellung zum Thema „Wie viel Bauhaus steckt in der documenta? Eine Spurensuche“ sowie einer Publikation, die alle Projektbestandteile umfasst und zur Eröffnung der Ausstellung bei Spector Books erscheint. Zudem wird es ein hochkarätig besetztes Symposium in der Kunsthochschule Kassel (14.–15. Juni 2019) geben, das der Frage nachgeht: „Sind wir wirklich nie modern gewesen? Bauhaus und documenta in Wahlverwandtschaft“.
Zum theoretischen Diskurs Zwei Kultur-Marken und ihre Entwicklung. Die konzeptionellen Überlegungen zur Ausstellung und ihren InhaltenBauhaus und documenta sind zwei global erfolgreiche kulturelle Marken, die für ein weltoffenes, innovatives und modernes Deutschland stehen. Entstanden sind beide vor dem Hintergrund von Zivilisationsbrüchen – beide stehen exemplarisch für die Idee der emanzipativen Kraft von Kunst und Kultur, die das Leben des Einzelnen bereichern, das soziale Zusammenleben reflektieren und den gesellschaftlichen Fortschritt befördern. Während das Bauhaus der Krise der Industrialisierung und den Versehrungen des Ersten Weltkrieges durch angewandte Gestaltung von Dingen, Räumen und Gebäuden begegnen wollte, knüpfte die documenta an die romantische Idee der Auseinandersetzung mit der freien Kunst an, durch die die Menschen wieder zu verantwortlichen Bürgern werden sollten.
Während das Bauhaus neben wie auch als Ergebnis der künstlerischen Auseinandersetzung mit Produkten in die Zukunft unserer öffentlichen wie privaten Lebenswelten „eingreifen“ wollte und schnell sich selbst als Marke mit vielen Untermarken ausbildete, musste sich die documenta immer wieder aufs Neue und bis heute an ihrer Bedeutung als Marke – an der Schnittstelle zur Vermarktung und den Ansprüchen einer erfolgreichen eigenen „Wirtschaftlichkeit“ „abarbeiten“ und ihre eigene Autonomie schützen. Obschon beide in ihren unterschiedlichen Entwicklungen vielfältigem Wandel unterworfen waren und sind, haben sich ihre Ansprüche erhalten und prägen bis heute die Wahrnehmung und das Selbstverständnis beider Marken – in ihren Motiven, ihren Strategien und ihren Erfolgen.
Ein Projekt des documenta archivs und der Universität Kassel in Kooperation mit der Museumslandschaft Hessen Kassel
Projektleitung
Birgit Jooss, Philipp Oswalt
Kuratoren der Ausstellung
Philipp Oswalt, Daniel Tyradellis
Kuratorin der Virtuellen Ausstellung
Birgit Jooss
Heinz Bude
Dr. Sabine Schormann: „Ich bedauere sehr, dass ich heute nicht vor Ort in Kassel sein kann. Mir bedeutet es viel, dass dieses wichtige documenta 14 Kunstwerk nun dauerhaft zurück in Kassels Mitte ist. Dass der Wiederaufbau am Standort Treppenstraße möglich wurde, ist nicht zuletzt den Kasseler Bürgern zu verdanken, die sich für den Erhalt eingesetzt haben. Ihnen gilt mein großes Dankeschön genauso wie allen Verantwortlichen und dem Künstler, Olu Oguibe. Die Stadtgesellschaft ist nun eingeladen, den Obelisken bei einem Bürgerfest an seinem neuen Standort zu begrüßen. Dazu lädt die Treppe 4 am Samstag den 11. Mai 2019.“Mehr
Dr. Sabine Schormann: „Ich bedauere sehr, dass ich heute nicht vor Ort in Kassel sein kann. Mir bedeutet es viel, dass dieses wichtige documenta 14 Kunstwerk nun dauerhaft zurück in Kassels Mitte ist. Dass der Wiederaufbau am Standort Treppenstraße möglich wurde, ist nicht zuletzt den Kasseler Bürgern zu verdanken, die sich für den Erhalt eingesetzt haben. Ihnen gilt mein großes Dankeschön genauso wie allen Verantwortlichen und dem Künstler, Olu Oguibe. Die Stadtgesellschaft ist nun eingeladen, den Obelisken bei einem Bürgerfest an seinem neuen Standort zu begrüßen. Dazu lädt die Treppe 4 am Samstag den 11. Mai 2019.“
Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Tod von Okwui Enwezor: „Das documenta Team trauert um den Künstlerischen Leiter der documenta 11 und eine starke Stimme der zeitgenössischen Kunst. Okwui Enwezor hat die Perspektiven der Kunstwelt nachhaltig global erweitert und hinterlässt mit seinem frühen Tod eine große Lücke.“Mehr
Dr. Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH zum Tod von Okwui Enwezor: „Das documenta Team trauert um den Künstlerischen Leiter der documenta 11 und eine starke Stimme der zeitgenössischen Kunst. Okwui Enwezor hat die Perspektiven der Kunstwelt nachhaltig global erweitert und hinterlässt mit seinem frühen Tod eine große Lücke.“
Erstmals kuratiert ein Künstlerinnenkollektiv die Weltkunstausstellung. ruangrupa, ein im Kern zehnköpfiges Kollektiv aus Künstlerinnen und Kreativen aus dem indonesischen Jakarta wurde von der internationalen Findungskommission einstimmig zur Künstlerischen Leitung der documenta 15 ausgewählt und vom Aufsichtsrat ernannt.Mehr
Erstmals kuratiert ein Künstlerinnenkollektiv die Weltkunstausstellung. ruangrupa, ein im Kern zehnköpfiges Kollektiv aus Künstlerinnen und Kreativen aus dem indonesischen Jakarta wurde von der internationalen Findungskommission einstimmig zur Künstlerischen Leitung der documenta 15 ausgewählt und vom Aufsichtsrat ernannt.
Für die achtköpfige Findungskommission begründeten Elvira Dyangani Ose (Direktorin von The Showroom, London) und Philippe Pirotte (Rektor der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule, und Direktor Portikus, Frankfurt am Main) die einstimmige Wahl heute wie folgt: „Wir ernennen ruangrupa, weil sie nachweislich in der Lage sind, vielfältige Zielgruppen – auch solche, die über ein reines Kunstpublikum hinausgehen – anzusprechen und lokales Engagement und Beteiligung herauszufordern. Ihr kuratorischer Ansatz fußt auf ein internationales Netzwerk von lokalen Community-basierten Kunstorganisationen. Wir sind gespannt, wie ruangrupa ein konkretes Projekt für und aus Kassel heraus entwickeln wird. In einer Zeit, in der innovative Kraft insbesondere von unabhängigen, gemeinschaftlich agierenden Organisationen ausgeht, erscheint es folgerichtig, diesem kollektiven Ansatz mit der documenta eine Plattform zu bieten.“
ruangrupa kann aus dem Indonesischen mit „Raum der Kunst“, oder auch „Raum-Form“ übersetzt werden. Ein Spannungsfeld, indem sich der Ansatz des Kollektivs bereits andeutet. Farid Rakun und Ade Darmawan von ruangrupa formulieren ihren partizipativen kuratorischen Anspruch für die Weltkunstausstellung 2022: „Wir wollen eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der documenta 15 hinaus wirksam bleibt. Unser kuratorischer Ansatz zielt auf ein anders geartetes, gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Ressourcennutzung – ökonomisch, aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen. Wenn die documenta 1955 antrat, um Wunden des Krieges zu heilen, warum sollten wir nicht versuchen, mit der documenta 15 das Augenmerk auf heutige Verletzungen zu richten. Insbesondere solche, die ihren Ausgang im Kolonialismus, im Kapitalismus oder in patriarchalen Strukturen haben. Diesen möchten wir partnerschaftliche Modelle gegenüberstellen, die eine andere Sicht auf die Welt ermöglichen.“ Generaldirektorin Sabine Schormann freut sich auf die Zusammenarbeit und ist gespannt darauf, wie sich die partizipativen Ansätze realisieren werden.
Das ruangrupa Kollektiv gründete sich im Jahr 2000 in Jakarta, Indonesien. ruangrupa betreibt einen Kunstraum in South Jakarta und realisiert Ausstellungen, Festivals, Publikationen und Rundfunkformate. ruangrupa war u.a. beteiligt an Ausstellungen wie der Gwangju Biennale (2002 und 2018), der Istanbul Biennale (2005), der Asia Pacific Triennial of Contemporary Art (Brisbane, 2012), der Singapore Biennale (2011), der São Paulo Biennale (2014), der Aichi Triennale (Nagoya, 2016) und Cosmopolis im Centre Pompidou (Paris, 2017). Im Jahr 2016 kuratierte ruangrupa TRANSaction: Sonsbeek 2016 in Arnheim, Niederlande. Im Jahr 2018 gründeten die Akteure GUDSKUL, ein Bildungs- und Vernetzungsprojekt für Kreative, das auf kooperativer Arbeit basiert. Bei der documenta 14 war ruangrupa mit ihrem Internetradio als Partner des dezentralen Radioprojekts Every Time a Ear di Soun beteiligt, das vom 8. April bis zum 17. September 2017 acht Radiosender weltweit vernetzte.
Die Findungskommission der documenta 15 bilden: Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des NTU Centre for Contemporary Art Singapore, Charles Esche, Direktor Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande; Amar Kanwar, Künstler, Filmemacher, Neu-Delhi, Indien; Frances Morris, Direktorin Tate Modern London, Großbritannien; Gabi Ngcobo, Kuratorin 10. Berlin Biennale 2018, Deutschland (Südafrika); Elvira Dyangani Ose, Direktorin The Showroom London, England; Philippe Pirotte, Rektor Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt/M., Deutschland (Belgien); Jochen Volz Direktor Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien
Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat Moritz Wesseler ab 1. November 2018 als neuen Direktor des Fridericianum in Kassel berufen. Dem Auswahlgremium gehörten an: Krist Gruijthuijsen, Direktor KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Bettina Steinbrügge, Direktorin Hamburger Kunstverein, René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack- Museum Ludwigshafen, und Dr. Sabine Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.Mehr
Der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH hat Moritz Wesseler ab 1. November 2018 als neuen Direktor des Fridericianum in Kassel berufen. Dem Auswahlgremium gehörten an: Krist Gruijthuijsen, Direktor KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Bettina Steinbrügge, Direktorin Hamburger Kunstverein, René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack- Museum Ludwigshafen, und Dr. Sabine Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
Der 37-jährige Kunsthistoriker und Kurator Moritz Wesseler arbeitete zuvor als Direktor des Kölnischen Kunstvereins, an dem er Ausstellungen mit internationalen Künstlern wie Pietro Roccasalva, Nathalie Djurberg & Hans Berg, Andra Ursuta, Annette Kelm, Darren Bader, Petrit Halilaj, João Maria Gusmão + Pedro Paiva, Ketuta Alexi-Meskhishvili, Stephen G. Rhodes, Uri Aran, Andro Wekua, Christiana Soulou, Avery Singer, Danny McDonald, Talia Chetrit, Adriano Costa, Cameron Jamie, Alex Da Corte und Walter Price realisierte. Parallel zur Ausrichtung dieser Präsentationen lag ein besonderer Schwerpunkt seiner Programmatik auf der Vermittlungsarbeit sowie auf der Öffnung des Kölnischen Kunstvereins in Richtung eines breiteren Publikums. So wurden in der Institution in regelmäßigem Turnus Vorträge, Gespräche, Konzerte und Performances ausgerichtet, während sie durch die Einführung der sog. Vereinsgabe, einer kostenlosen Editionsserie, die von den prominenten Künstlerinnen und Künstlern Rosemarie Trockel, Lawrence Weiner, Kai Althoff, Isa Genzken sowie Luc Tuymans gestaltet wurde, eine große Beitrittswelle erlebte. Moritz Wesseler ist Nachfolger von Susanne Pfeffer, die Anfang 2018 nach Frankfurt zum Museum für Moderne Kunst wechselte.
Christian Geselle, Oberbürgermeister der Stadt Kassel und Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, begrüßt die Entscheidung: „Mit Moritz Wesseler haben wir einen vielversprechenden jungen Direktor gewinnen können, dessen Anliegen es ist, die große Tradition des Fridericianum als Ort der Begegnung und des Austausches mit zeitgenössischer Kunst in die Zukunft zu führen und das Haus auch mit regionalen wie überregionalen Akteuren zu vernetzen.“
Boris Rhein, Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, sieht mit dem neuen Direktor des Fridericianum eine große Chance, das Haus auch weiterhin als zentralen Ort für Gegenwartskunst zu positionieren und damit Anklang bei Besucherinnen und Besuchern zu erhalten: „Moritz Wesseler hat in Köln gezeigt, dass seine anspruchsvollen Ausstellungen auch Akzeptanz bei einem breiten Publikum finden. Wir sind überzeugt davon, dass er diesen Brückenschlag auch in Kassel fortsetzt.“
„Das Fridericianum ist ein herausragendes Ausstellungshaus und hat einen wichtigen Anteil daran, dass Kassel in der ganzen Welt bekannt ist. Ich freue mich darauf, in die documenta-Stadt zu ziehen und an die gute Tradition meiner Vorgängerinnen und Vorgänger anzuschließen,“ sagt Moritz Wesseler. „Dabei ist es mein Ziel, zentralen Akteuren der Gegenwartskunst eine Plattform zu bieten, die in Deutschland noch weitestgehend unbekannt sind. Zudem soll ein Augenmerk meiner Arbeit auf die weitere Einbindung der Institution in die Stadt bzw. in die Region gelegt werden.“
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Moritz Wesseler“, so Dr. Sabine Schormann, designierte Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. „Unser gemeinsames Ziel ist es, das Fridericianum als lebendigen Ort der zeitgenössischen Kunst weiterzuführen“.
Über Moritz Wesseler
Moritz Wesseler, geboren 1980 in Bremerhaven, studierte Betriebswirtschaftslehre und Kunstgeschichte in Mainz und Paris. Bereits parallel zu seinem Studium begann er, mit Künstlern wie Cathy Wilkes, Martin Boyce, Ceal Floyer und Manfred Pernice Ausstellungen zu organisieren. Zudem gab er zeitgleich Künstlerbücher sowie Kataloge von Gregor Schneider, Luc Tuymans und Anri Sala heraus und begann mit dem Aufbau des Archivs des Kabinetts für aktuelle Kunst in Bremerhaven. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, begleitete die Ausstellungsreihe Double am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main und konzipierte die Initiative Fürstenberg Zeitgenössisch in Donaueschingen und Heiligenberg, die u.a. ein Stipendiaten- und Wechselausstellungsprogramm umfasst. Neben seiner Tätigkeit als Kurator publiziert er regelmäßig Bücher und Texte zur Kunst des 20. Jahrhunderts sowie zur Gegenwart und beteiligt sich an nationalen sowie internationalen Fachjurys. Seit September 2017 ist er Kurator von Neue Kunst in Hamburg.
Über das Fridericianum
1779 eröffnete mit dem Museum Fridericianum der weltweit erste als öffentliches Museum konzipierte Bau. Im Sinne der Aufklärung erdacht und vom hugenottischen Architekten Simon Louis du Ry erbaut, durchlief das Fridericianum in der Folgezeit eine von Brüchen gezeichnete Geschichte und blieb Austragungsort von Historie.
Seit 1988 ist das Fridericianum ein zentraler Ort der Gegenwartskunst. Signifikante Positionen und Strömungen der Kunst wie gesellschaftlich relevante Fragestellungen werden hier aufgegriffen, präsentiert und verhandelt. Gezeigt werden Einzelausstellungen junger internationaler Künstler, die oft raumgreifende Aspekte betonen. Auch Retrospektiven gehören zum Programm. Inhaltlich stehen zeit- und gesellschaftskritische Stellungnahmen von Künstlern im Vordergrund. Screenings und Performances, Konferenzen und Symposien runden das Programm ab und zeigen das Spektrum aktueller Kunst und Diskurse auf.
Die Vorbereitungen für die documenta 15, die vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden wird, gehen weiter voran: Die Findungskommission für die d 15 steht. Per Umlaufbeschluss, der aktuell den Mitgliedern des Aufsichtsrates der documenta und Museum Fridericianum gGmbH vorliegt, werden zur Auswahl der künstlerischen Leitung für die documenta 15 berufen:Mehr
Die Vorbereitungen für die documenta 15, die vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel stattfinden wird, gehen weiter voran: Die Findungskommission für die d 15 steht. Per Umlaufbeschluss, der aktuell den Mitgliedern des Aufsichtsrates der documenta und Museum Fridericianum gGmbH vorliegt, werden zur Auswahl der künstlerischen Leitung für die documenta 15 berufen:
– Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin Centre for Contemporary Art, Singapur,
– Charles Esche, Direktor Van Abbemuseum Eindhoven, Niederlande
– Amar Kanwar, Künstler, Neu Delhi, Indien
– Frances Morris, Direktorin Tate Modern London, Großbritannien
– Gabi Ngcobo, Kuratorin 10. Berlin Biennale 2018, Südafrika
– Elvira Dyangani Ose, Kuratorin Creative Time, New York, USA
(ab September 2018 Direktorin The Showroom, London, Großbritannien)
– Philippe Pirotte, Rektor Staatl. Hochschule für Bildende Künste
– Städelschule Frankfurt/M., Deutschland (Belgien)
– Jochen Volz, Direktor Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien
Aufgabe der auf Vorschlag der designierten Generaldirektorin Dr. Sabine Schormann besetzten Findungskommission wird es nun sein, bis Anfang 2019 eine künstlerische Leitung für die 15. Ausgabe der documenta zu benennen, die als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, zeigte sich erfreut, dass die documenta 15 nun Fahrt aufnehmen wird: „Die documenta ist als globales Forum der Gegenwartskunst unverzichtbar und als Vermächtnis Arnold Bodes gleichzeitig ein imageprägender Schatz für Kassel. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, für die Suche nach der künstlerischen Leitung der documenta 15 eine hochkarätig besetzte, internationale Findungskommission zu gewinnen. Noch dazu liegen wir voll im Zeitplan. Mein besonderer Dank gilt Dr. Sabine Schormann, die ganz maßgeblich die Berufung der Findungskommission vorbereitet hat, obwohl sie ihre Tätigkeit als Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH erst zum 1. November 2018 in Kassel aufnimmt.“
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hessens Kunst- und Kulturminister Boris Rhein schließt sich dem Dank an Frau Dr. Sabine Schormann an, schon vor Beginn ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin maßgeblich die Berufung der Findungskommission vorzubereiten. „Dass sich die documenta in Kassel als eine der bedeutendsten und international bekanntesten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst weltweit Anerkennung erworben hat, können wir mit Stolz feststellen. Für die Stadt Kassel und das Land Hessen ist dieser hohe Anspruch zugleich Verpflichtung, auch in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass eine solche ambitionierte Ausstellung gelingen kann, dass Voraussetzungen geschaffen werden, dass der von der Findungskommission ausgewählte künstlerische Leiter dieses auch realisieren kann. Dieser Anspruch ist aber auch Verpflichtung und Ansporn insbesondere für die zukünftige künstlerische Leitung. Die documenta ist ideal geeignet, um aus der Kenntnis der Geschichte mutig in die Zukunft zu blicken.“
„Die große Expertise, breite Vernetzung in den Kosmos der zeitgenössischen Kunst und die unterschiedlichen künstlerischen und kuratorischen Haltungen der Mitglieder stimmen mich zuversichtlich, dass es gelingen wird, bis Anfang nächsten Jahres eine überzeugende Kuratorenpersönlichkeit berufen zu können“, sagte Dr. Sabine Schormann. „Ich persönlich bin sehr gespannt, wohin die Reise gehen wird, und ob im Zentrum der d 15 eher Fragen der Teilhabe und Partizipation, der interkulturellen Vernetzung, der Performanz und des Diskurses, der digitalen Medien oder des Umgangs mit dem öffentlichen Raum stehen werden, um nur einige denkbare Ausrichtungen zu nennen.“
Kurzbiografien der Mitglieder der Findungskommission:
Ute Meta Bauer
1958 in Stuttgart geboren. Seit 2013 ist Ute Meta Bauer als internationale Kuratorin, Professorin für zeitgenössische Kunst und Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art (CCA) in Singapore tätig.
Bauer studierte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Zwischen 1990 und 1994 war sie Künstlerische Direktorin des Künstlerhauses Stuttgart. Seit 1985 arbeitet sie als selbstständige Kuratorin und hatte verschiedene Lehraufträge: Von 2005 bis 2012 als Associate Professor for Visual Arts am Massachusetts Institute of Technology (MIT), 2012 und 2013 als Dekanin der Fine Arts des Royal College of Art, London. Dazu war sie Professorin für Theorie und Praxis zeitgenössischer Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien.
Sie war 2002 bis 2005 Gründungsdirektorin des Office for Contemporary Art, Norwegen, 2004 Künstlerische Direktorin der 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, 2005-2009 Direktorin des MIT Visual Arts Programme sowie 2009-2012 Gründungsdirektorin des Programms für Kunst, Kultur und Technologie (ACT).
Als Co-Kuratorin war sie u.a. beim World Biennial Forum No. 1, Gwangju, Süd Korea, in 2012 oder für die documenta 11 tätig. Ute Meta Bauer ist Vorsitzende des Beirats für Bildende Kunst der Goethe–Institute und ist im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung Bauhaus Dessau, Deutschland.
Charles Esche
1963 in England geboren. Er ist Museumsdirektor und Kunstkurator und lebt in Edinburgh und Eindhoven.
Seit 2004 ist Esche Direktor des Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande. Zwischen 2000 und 2004 war er Direktor des Rooseum Center for Contemporary Art in Malmö, Schweden. Zuvor war er bei Tramway, Glasgow (1993 bis 1997) und gründete 1997 die proto-academy am Edinburgh College of Art.
Im Jahr 2012 gründete Esche gemeinsam mit sechs anderen europäischen Museen die L'Internationale confederation als Europäische Institution der Moderne und der Zeitgenössischen Kunst. Er kuratierte zahlreiche internationale Biennalen. Esche ist Professor of Curating and Contemporary Art at the University of the Arts London und ist co-editorial director des Afterall Journals und Afterall Books mit Mark Lewis.
Amar Kanwar
1964 in Neu-Delhi geboren, indischer Dokumentarfilmer und Künstler. Kanwar lebt und arbeitet in Neu-Delhi.
Thematisch beschäftigt sich Kanwar mit der Gegenwart und Geschichte des indischen Subkontinents, insbesondere der Indisch-Pakistanischen Kriege. Er realisierte bisher mehr als 40 Videoinstallationen und Filme, die auf diversen Ausstellungen und in internationalen Museen gezeigt wurden, u.a. auf der Biennale of Sydney 2006, auf den documenta Ausstellungen 11, 12, 13 und 14, bei kw-Berlin, im Contemporary Museum, Baltimore, sowie im Stedelijik Museum, Amsterdam oder im Haus der Kunst in München
Auszeichnungen erhielt Kanwar u.a. auf den Filmfestivals San Francisco, Mumbai und Turin und wurde 2005 von einer Stiftung des norwegischen Kulturministeriums mit dem Award for Contemporary Art geehrt.
Frances Morris
1959 in London geboren, spielt Frances Morris eine Hauptrolle in der Entwicklung der Tate Galerien: Ab 1987 war sie Kuratorin, ab 2000 Head of Displays in der Tate Modern, von 2006-2016 Director of Collection, International Art, und seit 2016 Direktorin der Tate Modern in London.
Morris kuratierte bahnbrechende Ausstellungen, insbesondere große Retrospektiven von Künstlerinnen, einige davon als breit angelegte internationale Kooperationen.
Morris hat einen BA in Kunstgeschichte von der Cambridge Universität und einen MA in Kunstgeschichte vom Courtauld Institute of Art, London. Sie ist Mitglied des Gremiums der Fruitmarket Gallery, Edinburgh, Mitglied von CIMAM sowie Mitglied des Advisory Committee des Serralves Museum of Contemporary Art, Porto.
Gabi Ngcobo
1974 in Südafrika geboren. Gabi Ngcobo ist eine in Johannesburg ansässige Künstlerin, unabhängige Kuratorin und Vermittlerin.
Sie studierte am Center for Curatorial Studies, Bard College, New York, und ist seit 2011 Fakultätsmitglied an der Wits University School of Arts in Johannesburg. 2010 gründete Ngcobo das Center for Historical Reenactments in Johannesburg, dessen Direktorin sie derzeit auch ist. 2018 kuratierte sie die 10. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst.
Elvira Dyangani Ose
1974 in Spanien geboren, seit 2017 Kuratorin bei Creative Time in New York. Ab September 2018 übernimmt sie die Leitung des Showroom in London.
Dyangani Ose studierte Kunstgeschichte an der Universität Autònoma de Barcelona sowie Geschichte und Theorie der Architektur an der Universität Politècnica de Catalunya. Sie promovierte an der Cornell University in New York in Kunstgeschichte und Visual Studies.
Von 2004 bis 2006 war Dyangasi Ose Kuratorin beim Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM) auf Gran Canaria, von 2006 bis 2008 im andalusischen Zentrum für zeitgenössische Kunst, dem CENTRO ANDALUZ DE ARTE CONTEMPORANEO, von 2009 bis 2010 arbeitete sie als Kuratorin für das Arte Invisible Programm, im Rahmen der ARCOmadrid. Zwischen 2011 und 2014 war sie als Kuratorin für internationale Kunst bei der Tate Modern in London tätig und dort u.a. auch für die Entwicklung der Bestände von Kunst aus Afrika und dessen Diaspora verantwortlich.
Dyangasi Ose ist seit 2014 Dozentin an der Goldsmiths University of London für Visual Studies. 2015 kuratierte sie die achte Ausgabe der International Biennal for Contemporary Art (GIBCA) in Göteborg.
Philippe Pirotte
1972 in Antwerpen, Belgien, geboren, lebt Philippe Pirotte in Frankfurt und arbeitet dort als Rektor an der staatlichen Hochschule für bildende Künste - Städelschule sowie als Direktor der Kunsthalle Portikus.
Parallel ist er Außerordentlicher Hauptkurator an der University of California Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive. Zudem berät er die Kadist Art Foundation (Paris/San Francisco). 1999 war Pirotte einer der Mitbegründer des Contemporary Art Center Objectif Exhibitions in Antwerpen, Belgien, wo er bis 2005 auch als Künstlerischer Leiter tätig war. 2004-2013 war Pirotte Senior Advisor an der Rijksakademie for Visual Arts in Amsterdam, 2005-2011 Direktor der Kunsthalle Bern in der Schweiz.
Als freischaffender Kurator war Pirotte u.a. für folgende Ausstellungsort als Co-Kurator und Organisator tätig: Museum für Moderne Kunst in Frankfurt (2014), Belgischer Pavillon auf der Venedig Biennale (2001), Weltkulturenmuseum Frankfurt (2015), TOP contemporary Art Space Shanghai, Shanghai Biennale, Contemporary Image Collective in Kairo und die Fundación Celarg in Caracas, Venezuela. Zudem war er beratender Programmdirektor beim Sifang Art Museum in Nanjing, kuratierte 2016 La Biennale de Montréal und war 2017 Mitglied des kuratorischen Teams der Jakarta Biennale. Philippe Pirotte hat zahlreiche Essays über zeitgenössische Kunst und Künstler verfasst.
Jochen Volz
1971 in Braunschweig geboren. Er ist Kunsthistoriker und Ausstellungskurator.
Mai 2017 wurde Volz zum Direktor der Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien, ernannt. Volz studierte von 1993 bis 1999 Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaften und Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Humboldt-Universität Berlin.
Zwischen 2001 und 2004 war Volz Kurator an der Ausstellungshalle Portikus in Frankfurt am Main, von 2012 bis 2015 Head of Programmes an den Serpentine Galleries in London und 2016 Kurator der 32. Biennale von São Paulo. 2017 kuratierte Volz den brasilianischen Pavillon auf der 57. Biennale von Venedig.
Nach spannungsreichen Monaten bricht die documenta und Museum Fridericianum gGmbH in eine vielversprechende Zukunft auf: Dr. Sabine Schormann, derzeit zuständig für zwei große Kulturstiftungen in Norddeutschland, wird als Generaldirektorin die Schlüsselposition der Geschäftsführung besetzen. Die Verträge wurden am gestrigen Dienstagabend unterzeichnet.Mehr
Nach spannungsreichen Monaten bricht die documenta und Museum Fridericianum gGmbH in eine vielversprechende Zukunft auf: Dr. Sabine Schormann, derzeit zuständig für zwei große Kulturstiftungen in Norddeutschland, wird als Generaldirektorin die Schlüsselposition der Geschäftsführung besetzen. Die Verträge wurden am gestrigen Dienstagabend unterzeichnet.
Wie Kassels Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der documenta, Christian Geselle, betont, habe man mit Dr. Schormann eine kompetente Persönlichkeit gefunden, um der documenta eine solide Basis und neue Perspektive zu geben. „Es ist an der Zeit, nach vorne zu blicken. Am 18. Juni 2022 werden wir die documenta 15 in Kassel eröffnen. Zu jeder Zeit war es mein Anliegen, dass Kassel und die Welt positiv, bestärkt und mit großer Vorfreude auf unsere künftigen Weltkunstausstellungen blicken können“, so Geselle.
Mit einer Interimsbesetzung der Geschäftsführung durch Wolfgang Orthmayr wurden die laufenden Geschäfte abgesichert. Er wird in enger Abstimmung mit Dr. Sabine Schormann bis zu ihrem Wechsel nach Kassel im Herbst dieses Jahres die Gesellschaft managen. Unterstützen ließ man sich bei der Suche von einer weltweit führenden Personalberatungsagentur.
„Ich bin hoch erfreut, mit Frau Dr. Schormann eine Führungsperson mit internationaler Expertise im Kunst- und Kulturmanagement zu gewinnen", sagt Oberbürgermeister Geselle und weist auf ihre berufliche Qualifikation hin. Sie tritt die Leitung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH nach zuletzt 18 Jahren Erfahrung in der Doppelfunktion als Stiftungsdirektorin der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH-Stiftung in Hannover an. Frau Dr. Schormann entwickelte und profilierte beide Stiftungen zu ihrer heutigen Bedeutung. Mit einer Fördersumme von jährlich ca. fünf Millionen Euro stärken die beiden Stiftungen das Kulturangebot des Landes Niedersachsen, insbesondere in den Bereichen Bildende Kunst, Museen, Musik, Literatur, Denkmalpflege und historische Wissenschaften.
Zuvor etablierte Sabine Schormann den bundesweiten Tag des offenen Denkmals für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Von 1996 bis 2000 hatte sie die Ausstellungsleitung für "Planet of Visions" und "Das 21. Jahrhundert" im Themenpark der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover inne.
Die Weiterentwicklung der weltweit bedeutendsten Kunstausstellung documenta wird von Schormanns fachlicher Kompetenz, insbesondere im Kunst- und Museumsbereich, ihren innovativen Ansätzen, der Expertise im Management anspruchsvoller Institutionen und Großveranstaltungen sowie ihrer langen Erfahrung im Umgang mit künstlerischer Qualität profitieren.
„Ich verstehe meine Rolle als 'Ermöglicherin', das heißt, ich möchte der Kunst mit der documenta weiterhin größtmögliche Entfaltung und öffentliche Wahrnehmung zusichern, ohne dabei selbst künstlerisch einzugreifen“, formuliert Schormann. Hierbei hat sie vollen Rückhalt und das Vertrauen der Gesellschafter Stadt Kassel und Land Hessen. Oberbürgermeister Geselle: „Jetzt haben wir die Chance, die documenta zeitgemäß aufzustellen und sie nachhaltig zu stärken.“ „Ich freue mich, dass wir mit Dr. Sabine Schormann eine ausgewiesene Kulturexpertin für diese zentrale Position gewinnen konnten. Diese Entscheidung ist ein weiterer wichtiger Baustein, mit dem wir dafür sorgen, dass die documenta 15 wie geplant 2022 stattfinden kann, weiterhin zur ersten Adresse und Anlaufstelle für Kunstfreunde aus aller Welt zählt und auch in Zukunft auf einem soliden Fundament steht“, sagt Hessens Minister für Wissenschaft und Kunst sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Boris Rhein. „Die documenta ist ein großer Glücksfall und Schatz für das Kulturland Hessen, den wir bewahren müssen.“
Eine der ersten Aufgaben Sabine Schormanns wird es sein, die Suche einer künstlerischen Leitung für die documenta 15 und für die Kunsthalle Fridericianum zu initiieren und zu begleiten. Als Stiftungsdirektorin, u.a. verantwortlich für die Niedersächsischen Musiktage und das Literaturfest Niedersachsen, ist sie von einer kooperativen, auf engen Austausch bedachten Zusammenarbeit der Gesamtleitung mit der kuratorischen Leitung überzeugt: „Ich bin mir der Erwartungen und der großen Verantwortung bewusst – und freue mich auf diese anspruchsvolle Aufgabe.“
Außerdem wird Frau Dr. Schormann den Prozess der Entwicklung des documenta-Instituts aktiv begleiten. Neben diesen Verantwortlichkeiten möchte Frau Dr. Schormann weitere Akzente in Kassel setzen - auch und gerade zwischen den Ausstellungsjahren, um die documenta, die als Plattform für globalen künstlerischen Austausch steht, auch in ihrer lokalen Verantwortung und Verankerung herauszustellen.
Wolfgang Orthmayr hat zum 1. April 2018 die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH interimsweise übernommen. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Wolfgang Orthmayr einen Interims-Geschäftsführer gewinnen konnten“, erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Orthmayr (58) stammt aus Hamburg und war bis Dezember 2017 als Commercial Director bei der Stage Entertainment GmbH tätig. Zuvor arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter der M.A.D. Kommunikationsgesellschaft mbH sowie in der Musikbranche unter anderem bei Sony Music Entertainment und WOM World of Music. Ohne die jetzige Interimslösung wäre es zeitweise zu einer Vakanz in der Geschäftsführung gekommen. Stadt Kassel und Land Hessen haben vor, die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH nach der Übergangsphase langfristig mit einer Person zu besetzen, die einschlägige Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich des Kulturmanagements vorweisen kann.Mehr
Wolfgang Orthmayr hat zum 1. April 2018 die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH interimsweise übernommen. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Wolfgang Orthmayr einen Interims-Geschäftsführer gewinnen konnten“, erläutert Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Orthmayr (58) stammt aus Hamburg und war bis Dezember 2017 als Commercial Director bei der Stage Entertainment GmbH tätig. Zuvor arbeitete er als geschäftsführender Gesellschafter der M.A.D. Kommunikationsgesellschaft mbH sowie in der Musikbranche unter anderem bei Sony Music Entertainment und WOM World of Music. Ohne die jetzige Interimslösung wäre es zeitweise zu einer Vakanz in der Geschäftsführung gekommen. Stadt Kassel und Land Hessen haben vor, die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH nach der Übergangsphase langfristig mit einer Person zu besetzen, die einschlägige Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich des Kulturmanagements vorweisen kann.
„Ein Ausstellungsführer, Katalog, Begleitbuch, Reader zur documenta 14? Alles falsch. Das Daybook versteht sich als ein Hybrid, der freilich die vergangene Documenta dokumentiert, der aber mehr noch auf die zeitlose Gültigkeit der Kunst pocht. […]Mehr
„Ein Ausstellungsführer, Katalog, Begleitbuch, Reader zur documenta 14? Alles falsch. Das Daybook versteht sich als ein Hybrid, der freilich die vergangene Documenta dokumentiert, der aber mehr noch auf die zeitlose Gültigkeit der Kunst pocht. […]
Man könnte sagen, dass Idee, Leitmotiv und Gestaltung im Falle dieses Buches Synonyme sind. So sehr verdichtet sich hier die herkömmliche Reihenfolge der Buchentstehung, dass sich über die Gestaltung allein kaum sprechen lässt.“schreibt Rolf Wöhrle auf der Website der Stiftung Buchkunst über das im Rahmen der documenta 14 entstandenen Daybooks, welches zu den diesjährigen Preisträgen der „Schönsten Bücher aus aller Welt“ für die Schweiz gewählt wurde und von Julia Born und Laurenz Brunner gestaltet wurde.
Der seit 1963 in jährlich in Leipzig stattfindende internationale Buchgestaltungswettbewerb zählt als weltweit einzigartig. Eine internationale Jury von Gestaltern bewertete über 600 Einsendungen aus 33 Ländern in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt.
Das documenta 14 Daybook betont mit seiner tagebuchartigen Struktur sowohl die 163 Kalendertage der Ausstellung – eine erstmalige Verlängerung der traditionell 100 Tage dauernden documenta – als auch den persönlichen und subjektiven Zugang der Besucherinnen zum Geschehen. Allen documenta Künstlerinnen wurde im Daybook ein Tag überlassen, der im Buch sowohl einen in Auftrag gegebenen Text beinhaltet, als auch von den Künstlerinnen speziell für die Publikation ausgewählte Bilder. Die Texte wurden von unterschiedlichsten Autorinnen und Autoren verfasst – Kritikerinnen, Kuratorinnen, Dichterinnen, Schriftstellerinnen, Historikerinnen – und geben in verschiedenen literarischen Formen – als Kritik, in Briefen, Gedichten und Parabeln – tiefgehende Einblicke in die künstlerische Praxis der Künstlerinnen und Künstler. Ergänzt wird das Daybook durch zwei Broschüren, jeweils eines für Athen und Kassel, die in der Ausstellung erhältlich sind. Die Broschüren können in den Schutzumschlag des Daybook eingelegt werden und vervollständigen damit das Buch.
documenta 14: Daybook
Herausgegeben von Quinn Latimer und Adam Szymczyk
Separate englische, deutsche und griechische Ausgaben
Julia Born und Laurenz Brunner, Zürich
Prestel Verlag
ISBN 978-3-7913-5654-9
www.stiftung-buchkunst.de/de/schoenste-buecher-aus-aller-welt.html
„Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“, ein Zitat aus dem Matthäus-Evangelium, steht als humanistische Botschaft in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch und Arabisch in goldenen Lettern auf dem 16,20 Meter hohen Obelisken auf dem Königsplatz. Es ist eine Arbeit von Olu Oguibe, der sich in seiner Kunst immer wieder in unterschiedlicher Weise mit Flucht und Migration beschäftigt und den Obelisken für die documenta 14 in Kassel geschaffen hat.Mehr
„Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt“, ein Zitat aus dem Matthäus-Evangelium, steht als humanistische Botschaft in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch und Arabisch in goldenen Lettern auf dem 16,20 Meter hohen Obelisken auf dem Königsplatz. Es ist eine Arbeit von Olu Oguibe, der sich in seiner Kunst immer wieder in unterschiedlicher Weise mit Flucht und Migration beschäftigt und den Obelisken für die documenta 14 in Kassel geschaffen hat.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Wunsch geäußert, der Obelisk möge in Kassel verbleiben. Die Stadt Kassel hat dies zum Anlass genommen mit dem Künstler Olu Oguibe eine gemeinsame Spendenaktion vorzubereiten, um die Arbeit als dauerhaftes Außenkunstwerk für Kassel zu erwerben und zu erhalten. Die Arbeit würde damit in einer Reihe von inzwischen sechzehn Installationen stehen, die seit 1977 in Kassel im städtischen Raum repräsentativ von vergangenen documenta-Ausstellungen zeugen.
Neu ist in diesem Fall der gemeinsame Spendenaufruf der Stadt Kassel mit dem Künstler, um die Ankaufsumme von insgesamt 600 000 Euro aufzubringen. Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich mit ihren Spenden am Erhalt des Obelisken in Kassel zu beteiligen und damit den Verbleib des Obelisken in Kassel zu ermöglichen.
Eine Bereicherung für das kulturelle Erbe der documenta-Stadt
Zu dem im Obelisk-Kunstwerk realisierten Anliegen erklärte Olu Oguibe: „Der Obelisk wurde ausdrücklich für Kassel und für den öffentlichen Platz angefertigt, auf dem er steht. Hintergrund ist nicht die Politik, sondern die Geschichte der Stadt als einladender Ort sowie die einfachen, von allen anzustrebenden menschlichen Werte. Gastfreundschaft und Dankbarkeit sind keine politischen Themen. Der Obelisk ist gleichzeitig ein einzigartiges Kunstwerk und eine zusätzliche Bereicherung für das kulturelle Erbe der documenta-Stadt und die täglichen sozialen Interaktionen ihrer Bürger. Dieses Werk ähnelt keinem anderen, das in der jüngsten Vergangenheit nach Kassel gekommen ist.“
Und hinsichtlich der Reaktionen aus seine Arbeit führte es aus: „Ich fühle mich geehrt, dass es viele auf einer tiefen, menschlichen Ebene berührt hat. Ich bin auch darüber sehr glücklich, dass sich die Mehrheit mit Nachdruck für sein Bleiben in der Stadt ausgesprochen hat, und ich teile selbstverständlich diesen Wunsch. Seit dem Ende der documenta haben andere Städte, auch Nachbarstädte in der Region, den Wunsch geäußert, den Obelisken zu erwerben, aber ich habe immer darauf bestanden, dass der Obelisk für die Kasseler und den Königsplatz gemacht wurde. Jetzt müssen wir die Ressourcen zusammenlegen. Ich ermutige alle, ihr Bestes zu geben und uns dabei zu helfen, das Nötige zu tun, um den Obelisken in Kassel zu halten.“
Ein für die documenta 14 repräsentatives Kunstwerk
Kassels Kulturdezernentin Susanne Völker würdigt das Kunstwerk und seine Wirkungsweise in Kassel: „Jede documenta hinterlässt ihre Spuren im Bewusstsein der Menschen ebenso wie im Stadtbild Kassels. Die documenta 14 war geprägt von einem politischen kuratorischen Konzept, das bewusst globale Fragen des Zeitgeschehens in den Fokus genommen hat. Vor diesem Hintergrund wurde auch der Obelisk des New Yorker Künstlers Olu Oguibe als Arbeit der d14 mit dem Arnold Bode Preis ausgezeichnet. Die Arbeit bezieht sich auf die Thematiken von Flucht und Exil und setzt sie mit ihrer humanistischen Botschaft ‚Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt‘ spannungsreich in Beziehung zur Kasseler Stadtbevölkerung, Gästen und Angekommenen in unserer Stadt. Dabei ist er bewusst kein zentral platziertes Herrschaftssymbol, sondern ein Symbol und Ort inmitten der Geschäftigkeit.“
Engagement und die Unterstützung aus der Bevölkerung ist für Ankauf notwendig
Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass eine von der Stadt Kassel eingesetzte Ankaufskommission nach jeder documenta zwar repräsentative Kunstwerke für die Städtische Sammlung zum Ankauf vorschlägt, nicht jedoch Außenkunstwerke. Auch in der Vergangenheit konnten diese Werke erst durch das Engagement und die Unterstützung aus der Bevölkerung und durch Kasseler Unternehmen ermöglicht werden. „Viele Menschen haben sich für den Obelisken stark gemacht. Der Obelisk von Olu Oguibe ist ein für die documenta14 repräsentatives und preisgekröntes Kunstwerk, das sowohl viel persönlichen Zuspruch und Aufmerksamkeit als auch politische Auseinandersetzung erfahren hat. Das rechtfertigt in mehrfacher Hinsicht die Bemühungen um einen Verbleib des Obelisken in Kassel.“
Wenn das Spendenziel nicht erreicht wird
Wie Kulturdezernentin Völker erläuterte, sieht die Vereinbarung mit Olu Oguibe auch die Möglichkeit vor, dass das Spendenziel nicht erreicht wird. Für diese Variante wird es nach einer Laufzeit von drei Monaten dem Künstler überlassen, ob er die dann erreichte Summe als Kaufpreis akzeptieren möchte. „Sollte dies nicht der Fall sein und der Obelisk somit nicht angekauft werden, erhalten alle Spenderinnen und Spender ihr Geld zurück. Olu Oguibe stellt sich damit ganz bewusst einer transparenten und bürgerschaftlichen Entscheidung zum Ankauf seines Kunstwerks“, so Kulturdezernentin Völker.
Spendenkonto ist eingerichtet
Die Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kassel documenta Stadt
IBAN: DE16 5205 0353 0000 0110 99
BIC: HELADEF1KAS
Da in dieser Spendenaktion die Absicht besteht, dass im Fall des Nichtankaufs eine
Rücküberweisung des gespendeten Betrags erfolgt, bitten wir um folgende Angaben: Spendenzweck: Obelisk sowie der Name des Spenders beziehungsweise der Firma und die genaue Anschrift.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse@kassel.de
Telefon 0561 787 1231
Telefax 0561 787 87
Rathaus, 34112 Kassel
www.stadt-kassel.de
Pressesprecher: Claas Michaelis
Pressesprecherin für Kultur: Petra Bohnenkamp
Die documenta gilt als die weltweit größte und bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie ist zu einem Seismograph der internationalen Kunstszene avanciert.Mehr
Die documenta gilt als die weltweit größte und bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie ist zu einem Seismograph der internationalen Kunstszene avanciert.
Vom 10. Juni bis 17. September 2017 fand in Kassel die 14. Ausgabe der documenta statt. In Athen war die Ausstellung vom 08. April bis zum 16. Juli 2017 zu sehen. Mehr als eine Million Besucherinnen sahen die Ausstellung in beiden Städten während der Laufzeit von 163 Tagen. Das macht die documenta 14 zur meistbesuchten Ausstellung zeitgenössischer Kunst aller Zeiten. Während der 100 Tage der documenta 14 in Kassel wurden 891.500 Besucherinnen begrüßt. In Athen wurden die Ausstellungsorte der documenta 14 über 339.000 Mal besucht, sodass die documenta 14 die bestbesuchte Ausstellung zeitgenössischer Kunst mit mehreren Ausstellungsorten in der Geschichte Griechenlands ist.
Mit der documenta besitzt die Stadt Kassel und das Land Hessen, aber auch Deutschland eine prägnante, außerordentlich erfolgreiche Marke, die jeweils weltweit einen reflektierten und strittigen Diskurs über Aufgaben und Funktion zeitgenössischer Kunst, notwendiger Neuorientierungen und potentieller Perspektivwechsel anregt. Sie kommuniziert für Stadt und Land ein positives Image der Kreativität, Aufgeschlossenheit und Innovation, vermittelt Prestige und mediale Orientierung.
Die documenta hat eine weltweit einzigartige Stellung. Die internationale Resonanz auf die documenta 14 hat dies bestätigt und löste wichtige kultur- und städtetouristische Impulse aus. Der Anteil internationaler Besucher_Innen ist weiter gestiegen. 95 % der in dieser Evaluation Befragten kommen nur wegen der documenta nach Kassel und tragen zur Profilierung von Stadt und Land bei.
Die Universität Kassel / Hochschule Fulda hat auch zur documenta 14 unter der Leitung von Prof. Dr. Gerd-Michael Hellstern und Prof. Dr. Joanna Ożga diese repräsentativen Ergebnisse in einer Evaluation zur documenta 14 zusammengestellt.
In seiner Sitzung am 15. November 2017 hat der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH beschlossen, dass die Ausstellung in Kassel vom 18. Juni bis 25. September 2022 stattfinden wird. Mehr
In seiner Sitzung am 15. November 2017 hat der Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum gGmbH beschlossen, dass die Ausstellung in Kassel vom 18. Juni bis 25. September 2022 stattfinden wird.
Heute, am 10. Juni 2017, eröffnet die Ausstellung der documenta 14 in Kassel. An mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos und Universitätsstandorten werden mehr als 160 internationale Künstler_innen ihre für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen. Die Ausstellungsorte sind täglich von 10-20 Uhr geöffnet. Tickets für die Ausstellung können im Webshop der documenta sowie in den Shops vor Ort am Friedrichsplatz, an der documenta Halle, der Neuen Galerie und der Neuen Neuen Galerie (Neue Hauptpost) gekauft werden. Bitte beachten Sie die Ticketinformationen auf diese Seite.Mehr
Heute, am 10. Juni 2017, eröffnet die Ausstellung der documenta 14 in Kassel. An mehr als 30 verschiedenen Orten, öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos und Universitätsstandorten werden mehr als 160 internationale Künstler_innen ihre für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen. Die Ausstellungsorte sind täglich von 10-20 Uhr geöffnet. Tickets für die Ausstellung können im Webshop der documenta sowie in den Shops vor Ort am Friedrichsplatz, an der documenta Halle, der Neuen Galerie und der Neuen Neuen Galerie (Neue Hauptpost) gekauft werden. Bitte beachten Sie die Ticketinformationen auf diese Seite.
Orientierung auf der documenta 14
Der Künstlerische Leiter Adam Szymczyk schlägt einen Parcours für den Besuch der documenta 14 in Kassel vor. Dieser beginnt am ehemaligen unterirdischen Bahnhof (KulturBahnhof) und erstreckt sich über die Nordstadt über den Friedrichsplatz in Richtung Süden bis zu der Torwache, dem unvollendeten Tor zur Stadt. Den Parcours sowie Informationen zu den Ausstellungsorten finden Sie hier. Die Info-Karte mit allen Ausstellungsorten der documenta 14 in Kassel können sie hier herunterladen.
Die beiden Hauptpublikationen der documenta 14 sind das documenta 14: Daybook und Der documenta 14 Reader. Der documenta 14 Reader, eine kritische Anthologie, behandelt Fragen der Ökonomie, der Sprache und der Kolonialität von Macht, während das documenta 14: Daybook den an der documenta 14 beteiligten Künstlerinnen gewidmet ist. Ergänzt wird das Daybook durch zwei Broschüren (Map Booklets), jeweils eines für Athen und Kassel, die überall dort erworben werden können, wo die Publikationen erhältlich sind. Die Broschüren können in den Schutzumschlag des Daybook eingelegt werden und vervollständigen damit das Buch. Sie liefern generelle Informationen zu den Ausstellungsorten und eine Liste der ausgestellten Werke.
Weiteres Informationsmaterial über die documenta 14 sowie das tägliche Veranstaltungsprogramm erhalten Sie im Presse- und Informationszentrum am Friedrichsplatz 4 in 34117 Kassel und in der Mourouzi Straße 16 in 10674 Athen sowie im Public Paper, der zweiwöchentlichen Zeitung der documenta 14, die in allen Ausstellungsorten kostenfrei ausliegt. Das vollständige Veranstaltungsprogramm der documenta 14 finden Sie im Kalendar.
Bücherspenden für The Parthenon of Books
The Parthenon of Books ist ein Kunstwerk im Prozess, das auf der Beteiligung der Öffentlichkeit basiert. Tausende Bücher wurden bereits für die Installation nach Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis gespendet, die derzeit auf dem Kasseler Friedrichsplatz erbaut wird. Auch während der Ausstellung können vor Ort noch Bücher abgegeben werden, um den Parthenon mit einst oder gegenwärtig verbotenen Büchern aus der ganzen Welt zu gestalten.
Wir laden Sie herzlich ein, zu Ihrem Besuch der Ausstellung ein Buch mitzubringen und so selbst ein Teil des Werks zu werden.
Besucherinnenumfrage
Während die documenta 14 in Kassel heute eröffnet wird, ist die Ausstellung seit dem 8. April in Athen zu sehen. In Athen zählt die documenta 14 bereits 244.000 Besuche an den verschiedenen Ausstellungsorten, den Werken im öffentlichen Raum und bei den zahlreichen Veranstaltungen und Performances rund um die Stadt. Die Besuche werden am Eingang von jedem Veranstaltungsort der documenta 14, Werken im öffentlichen Raum sowie Veranstaltungen gezählt.
Die documenta 14 hat während der ersten neun Wochen Besucherinnenbefragungen durchgeführt: 43 Prozent der Ausstellungsbesucherinnen sind griechische Besucherinnen und kommen aus Athen, Thessaloniki, Patras, Volos und anderen Teilen Griechenlands; ein Viertel der Besucherinnen kommen aus Deutschland, die weiteren Besucherinnen kommen aus der ganzen Welt (mehr als 56 verschiedene Länder), um die Ausstellung an den verschiedenen Orten zu besichtigen, an Veranstaltungen teilzunehmen, Konzerte zu hören und die vielen Ebenen des Programms der documenta 14 in Athen zu erleben. Laut Umfrage ist es für viele der griechischen und internationalen Besucherinnen der erste Besuch einer documenta. Die Besucherumfrage wurde von der Universität Kassel in Zusammenarbeit mit der Universität Athen durchgeführt.
Die Öffentlichen Programme der documenta 14 – das Parlament der Körper – sind entstanden aus den Erfahrungen des sogenannten „langen Sommers der Migration“ in Europa, der nicht nur ein Versagen der modernen repräsentativen demokratischen Institutionen sondern auch ein Versagen der Ethik der Gastfreundschaft offenbarte. Das Parlament lag in Trümmern. Das wahre Parlament jedoch kam auf der Straße zusammen – als Versammlung unrepräsentierter und undokumentierter Körper, die sich Sparmaßnahmen und der fremdenfeindlichen Politik widersetzten.Mehr
Die Öffentlichen Programme der documenta 14 – das Parlament der Körper – sind entstanden aus den Erfahrungen des sogenannten „langen Sommers der Migration“ in Europa, der nicht nur ein Versagen der modernen repräsentativen demokratischen Institutionen sondern auch ein Versagen der Ethik der Gastfreundschaft offenbarte. Das Parlament lag in Trümmern. Das wahre Parlament jedoch kam auf der Straße zusammen – als Versammlung unrepräsentierter und undokumentierter Körper, die sich Sparmaßnahmen und der fremdenfeindlichen Politik widersetzten.
Die Welt durchläuft einen Prozess der „Gegenreform“. Diese hat zum Ziel, die weiße männliche Vorherrschaft wiederherzustellen und demokratische Errungenschaften rückgängig zu machen, für die die Bewegungen von Arbeiter_innen, die antikolonialen, indigenen, ökologischen, feministischen, sexuellen und anti-psychiatrischen Bewegungen in den vergangenen zwei Jahrhunderten gekämpft haben. In diesem Kontext wird das Parlament der Körper zu einer Plattform des Aktivismus, der Allianzen und der Kooperation.
Nach acht Monaten mit Aktivitäten in Athen tagt das Parlament der Körper erstmals in Kassel und ruft zur Bildung einer antifaschistischen, transfeministischen und antirassistischen Koalition auf. Das Parlament der Körper richtet W. E. B. Du Bois’ Frage: „Wie fühlt man sich als Problem?“ als mögliche Interpellation an die „99 Prozent“ der Weltbevölkerung – unter Berücksichtigung des Prozesses, den der afrikanische Philosoph Achille Mbembé als das „Schwarzwerden der Welt“ beschrieben hat. Während das moderne koloniale und patriarchale Regime die „Arbeiterin“, die „Hausfrau“, den „Schwarzen“, das „Indigene“ und den „Homosexuellen“ erfand, bringen heutige Regierungsmethoden neue Formen der Unterwerfung hervor: von kriminalisierten Musliminnen bis zu Migrantinnen ohne Papiere, von prekär beschäftigten Arbeiterinnen bis zu Obdachlosen, von Menschen mit Behinderung und den Kranken als Konsumentinnen der Industrie der Normalisierung zu sexualisierten Arbeiterinnen, zu Transsexuellen ohne Papiere.
Dieses performative Zusammenkommen etabliert keine Hierarchien zwischen sich radikal unterscheidendem Wissen, Sprachen und Praktiken, zwischen Aktivismus und Performance, zwischen Theorie und Poesie, zwischen Kunst und Politik: Kollektiv versuchen wir uns an der Herstellung eines öffentlichen Raums der Sichtbarkeit und der Artikulation. Hier versammeln sich Menschen, die für den heutigen hegemonialen Diskurs zum „Problem“ geworden sind. Wir haben keine gemeinsamen Identitäten, sondern wir sind mehr durch die verschiedenen Formen der Unterdrückung, Vertreibung und Enteignung miteinander verbunden, als durch unsere Hautfarben, Geschlechter, Gender oder Sexualitäten. Das Parlament der Körper besteht nicht aus Identitäten, sondern aus kritischen Prozessen der Ent-Identifikation.
(Paul B. Preciado)
PROGRAMM
Donnerstag, 27. April 2017
FRIDERICIANUM
15 Uhr Einführung von Adam Szymczyk und Paul B. Preciado
15:15 Uhr Boris Buden, Fascism: A Crime in Search of Perpetrators
16 Uhr iQhiya, Fresh off the Boat
16:45 Uhr Ulrich Schneider, Facing History and Ourselves: Preserving Memory – Acting Today – Change for the Future
17:30 Uhr Chto Delat, Here Me Burning
18 Uhr Evelyn Taocheng Wang, Idle Chatter 2nd – Holzwege
19 Uhr PAUSE
20 Uhr Dimitris Kousouris, Old and New Fascisms and Antifascisms
20:45 Uhr Lerato Shadi, Dinonyane tse Pedi
21:15 Uhr Die Apatride-Gesellschaft des politischen Anderen (Max Jorge Hinderer Cruz, Nelli Kambouri, Margarita
Tsomou), Integrated World Capitalism and the Ithagenia Condition: On Indigenous Knowledge in the European Crisis, Migration and Borders, the Coloniality of Contemporary Capitalism, and Self-Determined Otherness
22 Uhr Zoe Mavroudi, The Witch Hunts of Athens: An Experiment for a New Europe
22:45 Uhr Raúl de Nieves, La Mosca/The Fly
23:15 Uhr PAUSE
00:30 Uhr Adespotes Skiles, The Waltz of the Dirty Streets
1:30 Uhr LOTIC
(Ungeplante Interventionen von Mattin)
Freitag, 28. April 2017
FRIDERICIANUM
10–15 Uhr Georgia Sagri, Attempt. Come
15 Uhr Franco “Bifo” Berardi, Questions About the Double-Headed Monster That Is Destroying Life on the Planet, and How to Deal with It
15:45 Uhr Grada Kilomba, Illusions
16:15 Uhr Tatiana Roque, Back to the Closet! A Backlash Against Emerging Political Subjectivities
17 Uhr Zülfukar Çetin, Bodily Autonomy of Refuged Sex Workers and the Moralization of the Sex of the Other
17:45 Uhr María Galindo, Manifesto and How to Deal with the Feminist Insurrection
19 Uhr PAUSE
20–22:30 Uhr ALLIANCES BETWEEN MINOR INSTITUTIONS
Stavros Stavrides, Emergent Common Spaces: Reinventing the Politics of Sharing
Anna Dević/WHW, From Partisan Exhibitions to Exhibitions of Partisanship
Gigi Argyropoulou, (Im)potential Resistances
Emanuele Braga, Beyond Work and Private Property, the Macao Experience as an Institution of the Commons
Maria Mitsopoulou und Mariza Avgeri, Clercking
Vasyl Cherepanyn, Thinking Under Attack: On the International Principles of Contemporary Antifascism
Olga Lafazani, Subverting the Borders Between Host and Hosted. The Everyday Life in City Plaza Project
Chto Delat (Dmitry Vilensky), To be a Dissident: Screening and Questioning
22:30 Uhr PAUSE
23:30 Uhr Vaginal Davis, No One Leaves Delila
00:15 Uhr Boris Baltschun and Serge Baghdassarians, Backing Track
00:45 Uhr The Boy
(Ungeplante Interventionen von Mattin)
Samstag, 29. April 2017
FRIDERICIANUM
12 Uhr Filmvorführung, Aris Chatzistefanou, Fascism Inc, 2015, Griechenland, 73 min.
Griechisch mit englischen und deutschen Untertiteln
16–18:30 Uhr ALLIANCES BETWEEN ANTIFASCIST MOVEMENTS FROM ATHENS AND KASSEL
Aris Chatzistefanou
Ayşe Güleç
Dimitris Kousouris
Thanassis Kampagiannis
Kassel postcolonial (Joshua Kwesi Aikins und Evelyn Wangui)
Forensic Architecture (Stefanos Lividis)
Magda Fyssa
Yannis Nifakos
Die Gesellschaft der Freunde von Halit und Initiative 6. April (Lilimor Kuht, Serdar Kazak, und Fritz Laszlo Weber)
Eleftheria Tompatzoglou
Natascha Sadr Haghighian
Niovi Zarampouka-Chatzimanou
19 Uhr PAUSE
20 Uhr Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, An Alignment of Contested Bodies and Spaces: On Alterity, Asynchrony, and Heterogeneity
20:45 Uhr Alfredo Jaar, It is Difficult
21:45 Uhr Cecilia Vicuña, Breaking the Heart of Creation
22:30 Uhr Schwabinggrad Ballett & Arrivati, Beyond Welcome
(Ungeplante Interventionen von Mattin)
Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden. Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten documenta-Instituts einbringen.Mehr
Prof. Dr. Nora Sternfeld wird neue documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel, die Teil der Universität Kassel ist. Die Österreicherin hat derzeit eine Professur an der Aalto-Universität in Helsinki/Finnland inne. Damit hat die Universität Kassel rechtzeitig vor Beginn der documenta 14 in Kassel eine Personalie mit Ausstrahlung in die internationale Kunstwelt entschieden. Sternfeld wird sich unter anderem in den Aufbau eines geplanten documenta-Instituts einbringen.
Prof. Dr. Nora Sternfeld. Foto: Daniel Shaked. Sternfeld (41) wurde 2012 in Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien promoviert. Noch im selben Jahr trat sie eine Professur für Curating and Mediating Art an der Aalto-Universität an. Zuvor hatte sie verschiedene Lehraufträge inne, darunter im Jahr 2009 auch an der Kunsthochschule Kassel. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis des Ausstellens, Kritische Museumsforschung, Kunstvermittlung und Bildungstheorie sowie kuratorische und künstlerische Forschung.
„Eines der wesentlichen Ziele meiner Forschungsarbeit sehe ich darin, Kassel als international relevanten Standort für Ausstellungstheorie und -praxis zu positionieren, auch in der Zeit zwischen den alle fünf Jahre stattfindenden Ausstellungen“, kündigte Sternfeld an. Sie ist neben Forschung und Lehre eingebunden in die Konzeption eines documenta-Instituts, das auch das bestehende documenta-Archiv umfassen soll. Die Universität und die Kunsthochschule Kassel arbeiten hier eng mit der Stadt Kassel und der documenta GmbH zusammen. Die Kunsthochschule ist ein teilautonomer Bereich der Universität Kassel.
Formal tritt Sternfeld die Professur an der Kunsthochschule Kassel am 1.1.2018 an, da sie zunächst noch Projekte in Finnland zu Ende bringt. Sie übernimmt jedoch schon in diesem Sommersemester einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule und ist damit bereits während der documenta 14 und darüber hinaus in Kassel präsent. In einem öffentlichen Vortrag stellt sich Frau Prof. Sternfeld am Donnerstag, 18. Mai, vor: um 17 Uhr im Hörsaal der Kunsthochschule Kassel, Menzelstraße 13. Titel: „PARA-MUSEUM DER 100 TAGE. Die documenta zwischen Ereignis und Institution“.
„Ich freue mich, dass wir Frau Sternfeld für diese Professur gewinnen konnten, die für die nationale und internationale Wahrnehmbarkeit der Universität Kassel eine große Bedeutung hat“, sagte der Präsident der Universität Kassel, Prof. Dr. Reiner Finkeldey. „Das wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass es ein insgesamt sehr starkes Bewerberfeld gab. Ich bin sicher, dass Frau Sternfeld zur regionalen ebenso wie zur internationalen Vernetzung der Universität Kassel und der Kunsthochschule beitragen wird. Das stärkt die Wahrnehmbarkeit von Stadt, Universität und documenta gleichermaßen.“
Prof. Joel Baumann, Rektor der Kunsthochschule Kassel, über die neue Professur: „Die Kunsthochschule Kassel freut sich über die Einrichtung eines dauerhaften documenta-Instituts in Kassel. Die documenta hat ihren Ursprung in der Kunsthochschule und ist auf vielfältige Weise mit ihr verbunden. Viele unserer Lehrenden waren teilnehmende Künstlerinnen und Künstler der documenta. Seit ihren Anfängen beteiligen sich auch unsere Studierenden aktiv an Organisation, Kommunikation und Vermittlung der documenta. So sind wir als Bildungsinstitution mit der Ausstellung unweigerlich und fortwährend verzahnt. Diese Verbindung weiter auszubauen, die Kunst-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften einzubeziehen und zugleich künstlerische Forschung und Recherche zu thematisieren, bestärkt diese profilbildende und einzigartige Kooperation und hebt Kassel als Kultur- und Bildungsstandort besonders hervor. Deshalb ist es unser Anliegen, die Verstetigung der documenta-Professur an der Kunsthochschule sicherzustellen.“
Die genaue Denomination der Professur lautet „Kunstwissenschaften/documenta“. Sie wird für fünf Jahre finanziert aus Mitteln des Innovations- und Strukturentwicklungsbudgets des Landes Hessen und kann in der Aufbauphase zudem auf Mittel der Stiftung Hübner und Kennedy GmbH zurückgreifen. Danach streben die Kunsthochschule und die Universität eine Entfristung an.
The documenta 14 Press and Information Center opens its doors in Kassel tomorrow, Thursday, 27 April. We warmly invite you to come by and visit us at Friedrichsplatz 4 in the former building of Leder Meid between 12 and 4 pm.Mehr
The documenta 14 Press and Information Center opens its doors in Kassel tomorrow, Thursday, 27 April. We warmly invite you to come by and visit us at Friedrichsplatz 4 in the former building of Leder Meid between 12 and 4 pm.
The documenta 14 Press and Information Center in Kassel is an information site and first point of contact for all visitors and members of the press. In the Press and Information Center we provide information materials on documenta 14, answer your questions and inform you about the program of events. Journalists can accredit themselves at the center and use the workplaces on-site during the exhibition.
On the occasion of the Press and Information Center’s opening we offer the possibility to purchase tickets for documenta 14. Select documenta 14 articles as well as the publications documenta 14: Daybook and The documenta 14 Reader are available as of tomorrow. Visitors who would like to donate books for The Parthenon of Books are very welcome to submit these at the Press and Information Center.
Address
Friedrichsplatz 4
34117 Kassel
Opening days and hours
April 27–June 4, 2017
Tuesday–Saturday, 10 am–2 pm
June 5–September 17, 2017
10 am–8 pm daily
Einladung zum bebilderten Vortrag von Klaus Honnef am 27. April 2017
Vor einem halben Jahrhundert galt die Berufung in das Leitungsteam einer documenta als besondere Auszeichnung, sozusagen als letzter Schritt vor der Aufnahme in den Olymp der Kunstgeschichte.
Damals stellte man sich den Weg noch als eine Art dialektischen Fortschreitens vor. Mit der documenta 5, der ersten von zweien, an denen Klaus Honnef maßgeblich beteiligt war, sollte sich das ändern: Statt Karriereschub fortan Karriereaufschub oder gar Karriereknick, statt ästhetischer Gewissheiten, Fragen, Probleme, Widersprüche. Die Gründe sind vielfältig.Mehr
Einladung zum bebilderten Vortrag von Klaus Honnef am 27. April 2017
Vor einem halben Jahrhundert galt die Berufung in das Leitungsteam einer documenta als besondere Auszeichnung, sozusagen als letzter Schritt vor der Aufnahme in den Olymp der Kunstgeschichte.
Damals stellte man sich den Weg noch als eine Art dialektischen Fortschreitens vor. Mit der documenta 5, der ersten von zweien, an denen Klaus Honnef maßgeblich beteiligt war, sollte sich das ändern: Statt Karriereschub fortan Karriereaufschub oder gar Karriereknick, statt ästhetischer Gewissheiten, Fragen, Probleme, Widersprüche. Die Gründe sind vielfältig.
Vor der Folie eines sich dramatisch verändernden Kunstbegriffs, von der documenta 5 beschleunigt und der documenta 6, der „Medien-documenta“ neu definiert, wird der Vortrag aufgrund persönlicher Erinnerungen Gründe beleuchten und ein Licht auf die internen Diskussionen werfen.
Seit der documenta 6 werden Fotografie und Film in der Kunstwelt neben Malerei, Zeichnung und Skulptur als gleichrangige künstlerische Ausdrucksmittel angesehen. Sie trug maßgeblich dazu bei, dass sich die traditionelle Hierarchie der Kunstmedien auflöste.
Illustriert wird der Vortrag durch Bildmaterial aus dem documenta archiv.
Donnerstag, 27. April 2017, 19 Uhr
Hörsaal der Kunsthochschule Kassel
Menzelstraße 13–15
34121 Kassel
Eintritt frei
Die New Gallery of Art in Shanghai zeigt in der Ausstellung „The Myth of documenta –
Arnold Bode and his Heirs“ den Erfinder der documenta als eine der großen Protagonisten
der modernen und zeitgenössischen Kunst nach 1945 in Europa.
Mehr
Die New Gallery of Art in Shanghai zeigt in der Ausstellung „The Myth of documenta –
Arnold Bode and his Heirs“ den Erfinder der documenta als eine der großen Protagonisten
der modernen und zeitgenössischen Kunst nach 1945 in Europa.
In einer Kooperation zwischen dem CAFA Art Museum in Peking und dem Institut für Kulturund
Medienmanagement der Freien Universität Berlin wird auf 400 Quadratmetern anhand von
Originalkunstwerken und umfangreichen Materialien des documenta Archivs der documenta-
Erfinder Arnold Bode in seinen zahlreichen Facetten als Künstler und Designer,
Ausstellungsmacher, Stadtplaner und Visionär sowie als Erfinder und Organisator der
documenta präsentiert.
Der Künstler Bode erfährt dabei eine besondere Würdigung, sein facettenreiches künstlerisches
Oeuvre wird über Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen und Designentwürfe vorgestellt.
Photographien, Handschriften und Filmaufzeichnungen veranschaulichen das kuratorische
Konzept der ersten drei von Bode verantworteten documentas, die aus den Ruinen und dem
Provisorium der Nachkriegszeit in Kassel entstanden war und als internationale Großausstellung
die künstlerische Moderne nach Deutschland zurückgeholt hat. Das Ausstellungsdesign dieser
„Reconstruction“ ist mit den Grundelementen der Bodeschen Inszenierung nachgestaltet.
Die über 60-jährige Erfolgsgeschichte der Weltausstellung zeitgenössischer Kunst wird in eigens für die Ausstellung komponierten Filmen die wesentlichen Entwicklungsetappen der documenta nachgezeichnet. Ein besonderer documenta-Parcours widmet sich den kunstvermittelnden Innovationen der Kasseler Weltausstellung, zeigt fotografisch Besuchertypologien und gibt mit den Originalkatalogen und Ausstellungspublikationen einen Überblick über das Grafikdesign der letzten 13 documentas.
Für die Realisierung eines neuen, modernen Corporate Designs für das documenta archiv wurde in einem Wettbewerbsverfahren Ende vergangenen Jahres die Stuttgarter Designagentur L2M3 ausgewählt. Die neue, von Professor Sascha Lobe und seinem Team entwickelte visuelle Identität umfasst nicht nur das Logo und die Geschäftsausstattung des documenta archivs, sondern ebenso die grundlegende Neukonzeption und -gestaltung der Website www.documenta-archiv.de. Darüber hinaus erhielt das Archiv eine eigene Hausschrift.Mehr
Für die Realisierung eines neuen, modernen Corporate Designs für das documenta archiv wurde in einem Wettbewerbsverfahren Ende vergangenen Jahres die Stuttgarter Designagentur L2M3 ausgewählt. Die neue, von Professor Sascha Lobe und seinem Team entwickelte visuelle Identität umfasst nicht nur das Logo und die Geschäftsausstattung des documenta archivs, sondern ebenso die grundlegende Neukonzeption und -gestaltung der Website www.documenta-archiv.de. Darüber hinaus erhielt das Archiv eine eigene Hausschrift.
Für das Logo des documenta archivs entwickelte L2M3 im Alphabet der Hausschrift eine neue, zusätzliche Glyphe, die gleichzeitig als Kleinbuchstaben ›d‹ und ›a‹ gelesen werden kann. Die Verschmelzung der beiden Buchstaben zu einem eigenständigen Zeichen greift die visuelle Sprache der frühen documenta Ausstellungen auf, die sich u.a. durch geometrisch konstruierte Typografie auszeichnet. Dabei geht sie von der Reduktion auf geometrische Grundformen in Kombination mit der Anmutung von Schriften aus den 1950er und 1960er Jahren aus.
Das Wesen eines Archivs ist es, große Mengen von Bild- und Textquellen zu verwahren. Diese sind meist in Schachteln, Mappen oder Schubladen übereinander gelagert. Das Übereinanderschichten ist Hauptthema der Gestaltung, indem Flächen und Bilder als Stapel geschichtet werden. Daraus leitet sich eine Designlogik für die Printmedien und die Website ab.
Das documenta archiv freut sich, die Website www.documenta-archiv.de ab sofort freizuschalten und damit die Ideen des Archivs auf dem Weg zu einem Forschungsinstitut besser präsentieren zu können.
Am 1. März 2017 eröffnet in Peking die Ausstellung „Mythos documenta – Arnold Bode und seine Erben“ mit über 600 Exponaten auf 1.500 qm im CAFA Art Museum und wird dort bis 31.03.2017 zu sehen sein. Danach zeigt die New Gallery of Art in Shanghai bis Ende Juni eine Auswahl der Exponate in der Ausstellung „Arnold Bode und die documenta“. Hauptleihgeber ist das documenta Archiv und beide Ausstellungen wurden in Kooperation mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin und dem Institute for Art Administration and Education der Central Academy of Fine Arts (CAFA) realisiert. Mehr Informationen unter: museum.cafa.com.cnMehr
Am 1. März 2017 eröffnet in Peking die Ausstellung „Mythos documenta – Arnold Bode und seine Erben“ mit über 600 Exponaten auf 1.500 qm im CAFA Art Museum und wird dort bis 31.03.2017 zu sehen sein. Danach zeigt die New Gallery of Art in Shanghai bis Ende Juni eine Auswahl der Exponate in der Ausstellung „Arnold Bode und die documenta“. Hauptleihgeber ist das documenta Archiv und beide Ausstellungen wurden in Kooperation mit dem Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin und dem Institute for Art Administration and Education der Central Academy of Fine Arts (CAFA) realisiert. Mehr Informationen unter: museum.cafa.com.cn
Anlässlich des 20. Todestags von Harry Kramer (1925-1997) zeigt das Museum für Sepulkralkultur (Kassel) in einer Kabinettausstellung die Arbeiten des Schauspielers, Tänzers, Künstlers und Professors für Bildhauerei der Kunsthochschule Kassel. Die Ausstellung erstand in Kooperation mit dem documenta Archiv, das seit 2006 den Nachlass verwaltet, und ist noch bis zum 17. April 2017 zu sehen. Nicht nur eine Auswahl seiner Werke, sondern auch vier seiner mit dem Kameramann Wolfgang Ramsbott (1934-1991) produzierten, vielfach ausgezeichneten Experimentalfilme werden gezeigt. Mehr Informationen unter: www.sepulkralmuseum.deMehr
Anlässlich des 20. Todestags von Harry Kramer (1925-1997) zeigt das Museum für Sepulkralkultur (Kassel) in einer Kabinettausstellung die Arbeiten des Schauspielers, Tänzers, Künstlers und Professors für Bildhauerei der Kunsthochschule Kassel. Die Ausstellung erstand in Kooperation mit dem documenta Archiv, das seit 2006 den Nachlass verwaltet, und ist noch bis zum 17. April 2017 zu sehen. Nicht nur eine Auswahl seiner Werke, sondern auch vier seiner mit dem Kameramann Wolfgang Ramsbott (1934-1991) produzierten, vielfach ausgezeichneten Experimentalfilme werden gezeigt. Mehr Informationen unter: www.sepulkralmuseum.de
South as a State Mind wurde 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründet. Zwei Jahre lang, bis zur Eröffnung der documenta 14 im Jahr 2017, wird das Magazin in vier Sonderausgaben von der Chefredakteurin der Publikationen, Quinn Latimer, und dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, herausgegeben. Schreiben und Publizieren sind integrale Bestandteile der documenta 14 und South ist ein Bote dieser literarischen Produktion. Das Magazin begleitet mit kritischem Diskurs, Kunst und Literatur die Arbeit an der Ausstellung der documenta 14 und trägt dazu bei, ihren Anliegen und Interessen einen Rahmen zu geben. Die veröffentlichten Essays, Allegorien, Gespräche, Gedichte und visuellen Projekte stammen von einigen der eindrücklichsten zeitgenössischen Schriftsteller/innen und Künstler/innen. Zusätzlich zu der von Mevis & van Deursen (Amsterdam) für die documenta 14 neugestalteten Druckausgabe von South as a State of Mind ist das Magazin auch als Online-Ausgabe in drei Sprachen erhältlich – Deutsch, Griechisch und Englisch. Diese Ausgaben finden Sie hier: documenta14.de/south. Mehr
South as a State Mind wurde 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründet. Zwei Jahre lang, bis zur Eröffnung der documenta 14 im Jahr 2017, wird das Magazin in vier Sonderausgaben von der Chefredakteurin der Publikationen, Quinn Latimer, und dem Künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, herausgegeben. Schreiben und Publizieren sind integrale Bestandteile der documenta 14 und South ist ein Bote dieser literarischen Produktion. Das Magazin begleitet mit kritischem Diskurs, Kunst und Literatur die Arbeit an der Ausstellung der documenta 14 und trägt dazu bei, ihren Anliegen und Interessen einen Rahmen zu geben. Die veröffentlichten Essays, Allegorien, Gespräche, Gedichte und visuellen Projekte stammen von einigen der eindrücklichsten zeitgenössischen Schriftsteller/innen und Künstler/innen. Zusätzlich zu der von Mevis & van Deursen (Amsterdam) für die documenta 14 neugestalteten Druckausgabe von South as a State of Mind ist das Magazin auch als Online-Ausgabe in drei Sprachen erhältlich – Deutsch, Griechisch und Englisch. Diese Ausgaben finden Sie hier: documenta14.de/south.
Grundsteinlegung am 22. Oktober 2016, 15:00 Uhr: Die Grundsteinlegung für die erste künstlerische Arbeit der documenta 14 The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) findet am 22. Oktober 2016 um 15:00 Uhr auf dem Friedrichsplatz in Kassel statt. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit der Künstlerin Marta Minujín und dem Kurator Pierre Bal-Blanc diese symbolische Geste zu vollziehen und vor Ort Bücher für die Errichtung des Parthenons zu spenden. Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der Webseite der documenta 14.Mehr
Grundsteinlegung am 22. Oktober 2016, 15:00 Uhr: Die Grundsteinlegung für die erste künstlerische Arbeit der documenta 14 The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) findet am 22. Oktober 2016 um 15:00 Uhr auf dem Friedrichsplatz in Kassel statt. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit der Künstlerin Marta Minujín und dem Kurator Pierre Bal-Blanc diese symbolische Geste zu vollziehen und vor Ort Bücher für die Errichtung des Parthenons zu spenden. Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der Webseite der documenta 14.
Marta Minujín, die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse laden die Öffentlichkeit, Verlage und Autor/innen herzlich ein, Bücher für die künstlerische Arbeit The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) zu spenden und so selbst Teil des Kunstwerkes zu werden. Bis zu 100.000 einst oder gegenwärtig verbotene Bücher aus der ganzen Welt werden benötigt, um das Kunstwerk auf dem Kasseler Friedrichsplatz zu errichten, dort, wo 1933 zahlreiche Bücher von den Nazis verbrannt wurden. Aus den gesammelten Büchern soll nach Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis – ästhetisches und politisches Ideal der ersten Demokratie – im Juni 2017 in Kassel The Parthenon of Books maßstabsgetreu installiert und so zu einem deutlichen Zeichen gegen Zensur, das Verbot von Texten und die Verfolgung ihrer Verfasser/innen werden. Mehr über das Projekt und wie Sie Bücher spenden können, erfahren Sie auf der Webseite der documenta 14.Mehr
Marta Minujín, die documenta 14 und die Frankfurter Buchmesse laden die Öffentlichkeit, Verlage und Autor/innen herzlich ein, Bücher für die künstlerische Arbeit The Parthenon of Books (Der Parthenon der Bücher) zu spenden und so selbst Teil des Kunstwerkes zu werden. Bis zu 100.000 einst oder gegenwärtig verbotene Bücher aus der ganzen Welt werden benötigt, um das Kunstwerk auf dem Kasseler Friedrichsplatz zu errichten, dort, wo 1933 zahlreiche Bücher von den Nazis verbrannt wurden. Aus den gesammelten Büchern soll nach Vorbild des Tempels auf der Athener Akropolis – ästhetisches und politisches Ideal der ersten Demokratie – im Juni 2017 in Kassel The Parthenon of Books maßstabsgetreu installiert und so zu einem deutlichen Zeichen gegen Zensur, das Verbot von Texten und die Verfolgung ihrer Verfasser/innen werden. Mehr über das Projekt und wie Sie Bücher spenden können, erfahren Sie auf der Webseite der documenta 14.
„Aus dem documenta Archiv 1“ zeigt Ihnen einen Einblick in die documenta 1, den Sie so nie zuvor wahrnehmen konnten. Bisher existierten keine Filmaufnahmen von dieser wegweisenden Ausstellung im Jahre 1955. Umso spektakulärer ist die nachträgliche Schaffung einer Filmdokumentation auf Basis von Originalfotografien aus dem documenta Archiv und dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die Realisierung gelang Visus-Vision UG mit einem innovativen, selbstentwickelten Softwarewerkzeug. Die eingesprochenen Texte erarbeitete der documenta Kenner Harald Kimpel. Im Anschluss an die Präsentation des Filmes findet eine Diskussion statt, zu der wir erfreulicherweise Heiner Georgsdorf, Dr. Harald Kimpel, E.R Nele sowie die Filmemacher Peter Schima und Bernd Scott begrüßen dürfen. Durch die Diskussion führt Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta forums.Mehr
„Aus dem documenta Archiv 1“ zeigt Ihnen einen Einblick in die documenta 1, den Sie so nie zuvor wahrnehmen konnten. Bisher existierten keine Filmaufnahmen von dieser wegweisenden Ausstellung im Jahre 1955. Umso spektakulärer ist die nachträgliche Schaffung einer Filmdokumentation auf Basis von Originalfotografien aus dem documenta Archiv und dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg. Die Realisierung gelang Visus-Vision UG mit einem innovativen, selbstentwickelten Softwarewerkzeug. Die eingesprochenen Texte erarbeitete der documenta Kenner Harald Kimpel. Im Anschluss an die Präsentation des Filmes findet eine Diskussion statt, zu der wir erfreulicherweise Heiner Georgsdorf, Dr. Harald Kimpel, E.R Nele sowie die Filmemacher Peter Schima und Bernd Scott begrüßen dürfen. Durch die Diskussion führt Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta forums.
Begrüßung: Dr. Birgit Jooss, Direktorin des documenta Archivs
Moderation der Diskussion: Dirk Schwarze, Vorsitzender des documenta forums
Diskussion: Heiner Georgsdorf, Herausgeber der Schriften von Arnold Bode,
Dr. Harald Kimpel, Kunsthistoriker, E. R. Nele, Tochter von Arnold Bode, Peter Schima und Bernd Scott, Visus-Film UG
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem documenta forum und Visus-Vision UG.
Sonntag, den 16.10.2016
11:00 Uhr
Gloria Kino
Friedrich-Ebert-Str. 3
34117 Kassel
Eintritt frei
documenta Archiv
Untere Karlsstraße 4
Tel: +49 561 70727-3100
Fax: +49 561 70727-3110
D - 34117 Kassel
archiv@documenta.de
www.documentaarchiv.de
Träger des documenta Archivs ist die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit den Gesellschaftern Stadt Kassel und Land Hessen.
Auf der Website www.documenta-historie.de oder über die APP „IZI Travel“ können Besucher mit ihrem Smartphone oder Tablet aus drei verschiedenen Parcours zu den Kunstwerken ihre Lieblingsroute auswählen. Zur Wahl stehen die Rundgänge „Friedrichsplatz“, „Staatspark Karlsaue“ und „Stadtraum“. Der digitale documenta Guide leitet die Besucher in deutscher oder englischer Sprache zu den Kunstwerken. An den jeweiligen Haltepunkten werden die einzelnen Arbeiten beschrieben und mit Hintergrundinformationen zu den Künstlern ergänzt. Interessierte können sowohl einem Rundgang von Anfang bis Ende folgen, als auch flexibel an einem beliebigen Kunstwerk über einen QR-Code die jeweilige Tour beginnen.Mehr
Auf der Website www.documenta-historie.de oder über die APP „IZI Travel“ können Besucher mit ihrem Smartphone oder Tablet aus drei verschiedenen Parcours zu den Kunstwerken ihre Lieblingsroute auswählen. Zur Wahl stehen die Rundgänge „Friedrichsplatz“, „Staatspark Karlsaue“ und „Stadtraum“. Der digitale documenta Guide leitet die Besucher in deutscher oder englischer Sprache zu den Kunstwerken. An den jeweiligen Haltepunkten werden die einzelnen Arbeiten beschrieben und mit Hintergrundinformationen zu den Künstlern ergänzt. Interessierte können sowohl einem Rundgang von Anfang bis Ende folgen, als auch flexibel an einem beliebigen Kunstwerk über einen QR-Code die jeweilige Tour beginnen.
Der Katalog zur Ausstellung „Parrot Problems“ von Helen Marten im Fridericianum ist erschienen. Mit Parrot Problems liegt der Katalog zur ersten institutionellen Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Deutschland vor. Mit Texten von Diedrich Diederichsen und Johanna Burton sowie einem Gespräch zwischen Helen Marten und Susanne Pfeffer.Mehr
Der Katalog zur Ausstellung „Parrot Problems“ von Helen Marten im Fridericianum ist erschienen. Mit Parrot Problems liegt der Katalog zur ersten institutionellen Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Deutschland vor. Mit Texten von Diedrich Diederichsen und Johanna Burton sowie einem Gespräch zwischen Helen Marten und Susanne Pfeffer.
Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Künstler Hiwa K verliehen. Hiwa K hat nach dem Schulabschluss im Irak seine Ausbildung gemeinsam mit anderen bildenden Künstlern, Intellektuellen, Musikern und Theaterkünstlern selbstorganisierten Studiengruppen in seinem Heimatland fortgesetzt. Seine Projekte präsentieren sich als fortgesetzte Kritik künstlerischer Ausbildung, der Professionalisierung der Kunst, der Inszenierung und der Sichtbarkeit sowie des Mythos vom individuellen Künstler. Hiwa K beteiligt sich 2017 an der documenta 14. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und die Preis-Verleihung findet 3. November 2016 im Kasseler Kunstverein statt.Mehr
Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Künstler Hiwa K verliehen. Hiwa K hat nach dem Schulabschluss im Irak seine Ausbildung gemeinsam mit anderen bildenden Künstlern, Intellektuellen, Musikern und Theaterkünstlern selbstorganisierten Studiengruppen in seinem Heimatland fortgesetzt. Seine Projekte präsentieren sich als fortgesetzte Kritik künstlerischer Ausbildung, der Professionalisierung der Kunst, der Inszenierung und der Sichtbarkeit sowie des Mythos vom individuellen Künstler. Hiwa K beteiligt sich 2017 an der documenta 14. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und die Preis-Verleihung findet 3. November 2016 im Kasseler Kunstverein statt.
Birgit Jooss ist die neue Direktorin des documenta archivs für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Kassel. Aufgaben der Archivdirektion sind neben der Weiterentwicklung des Sammlungsprofils die nationale und internationale Vernetzung des Archivs, die uneingeschränkte Zugänglichmachung und die Entwicklung einer Strategie für die Digitalisierung der Archivmaterialien sowie der weitere Ausbau des Archivs und der Bibliothek, die Beschaffung von Fördermitteln und die Begleitung des geplanten Neubaus/Umbaus des documenta Archivs/Instituts. „Mit Birgit Jooss haben wir eine international vernetzte und anerkannte Expertin gewinnen können, die das Archiv auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene weiterentwickeln wird. Das ist ein wichtiger Schritt für das Archiv als Grundlage des geplanten documenta Instituts und seine existenzielle Bedeutung für das kulturelle Erbe documenta und seine Zukunft“, sagte Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.Mehr
Birgit Jooss ist die neue Direktorin des documenta archivs für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts in Kassel. Aufgaben der Archivdirektion sind neben der Weiterentwicklung des Sammlungsprofils die nationale und internationale Vernetzung des Archivs, die uneingeschränkte Zugänglichmachung und die Entwicklung einer Strategie für die Digitalisierung der Archivmaterialien sowie der weitere Ausbau des Archivs und der Bibliothek, die Beschaffung von Fördermitteln und die Begleitung des geplanten Neubaus/Umbaus des documenta Archivs/Instituts. „Mit Birgit Jooss haben wir eine international vernetzte und anerkannte Expertin gewinnen können, die das Archiv auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene weiterentwickeln wird. Das ist ein wichtiger Schritt für das Archiv als Grundlage des geplanten documenta Instituts und seine existenzielle Bedeutung für das kulturelle Erbe documenta und seine Zukunft“, sagte Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH.
In den zwei Jahren bis zur Eröffnung der Ausstellung der documenta 14 im Jahr 2017 publiziert das 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründete Magazin South as a State of Mind vier Sonderausgaben, die von Quinn Latimer, Chefredakteurin der Publikationen der documenta 14, und Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter, herausgegeben werden. Schreiben und Publizieren sind integraler Bestandteil der documenta 14, und das Magazin steht für diesen Prozess. Als Ort der Recherche, der Kritik, der Kunst und der Literatur begleitet South as a State of Mind die Vorbereitung der Ausstellung und trägt mit Essays, Gesprächen, Gedichten, Literatur und visuellen Projekten einiger der bemerkenswertesten Autoren, Theoretiker und Künstler unserer Zeit dazu bei, ihre Anliegen und Ziele zu formulieren.Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe von South as a State of Mind, sind die Texte der d14-South in drei Sprachen – Deutsch, Griechisch und Englisch – in der Onlineversion des Magazins verfügbar: www.documenta14.de/south.Mehr
In den zwei Jahren bis zur Eröffnung der Ausstellung der documenta 14 im Jahr 2017 publiziert das 2012 von Marina Fokidis in Athen gegründete Magazin South as a State of Mind vier Sonderausgaben, die von Quinn Latimer, Chefredakteurin der Publikationen der documenta 14, und Adam Szymczyk, dem Künstlerischen Leiter, herausgegeben werden. Schreiben und Publizieren sind integraler Bestandteil der documenta 14, und das Magazin steht für diesen Prozess. Als Ort der Recherche, der Kritik, der Kunst und der Literatur begleitet South as a State of Mind die Vorbereitung der Ausstellung und trägt mit Essays, Gesprächen, Gedichten, Literatur und visuellen Projekten einiger der bemerkenswertesten Autoren, Theoretiker und Künstler unserer Zeit dazu bei, ihre Anliegen und Ziele zu formulieren.Zusätzlich zur gedruckten Ausgabe von South as a State of Mind, sind die Texte der d14-South in drei Sprachen – Deutsch, Griechisch und Englisch – in der Onlineversion des Magazins verfügbar: www.documenta14.de/south.
Ein Banner an der Brücke am Weinberg informiert die Besucher, dass die documenta in Kassel in weniger als einem Jahr beginnt. Eröffnet wird die documenta 14 am 10. Juni 2016 in Kassel und endet am 17. September 2017. In Athen startet die Ausstellung bereits am 8. April 2017 und läuft bis zum 16. Juli 2017.Mehr
Ein Banner an der Brücke am Weinberg informiert die Besucher, dass die documenta in Kassel in weniger als einem Jahr beginnt. Eröffnet wird die documenta 14 am 10. Juni 2016 in Kassel und endet am 17. September 2017. In Athen startet die Ausstellung bereits am 8. April 2017 und läuft bis zum 16. Juli 2017.
Am 28.05.2016 um 17 Uhr eröffnet das Fridericianum die Ausstellung Jungle Stripe — die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlern Anicka Yi (geb. 1971). Mit ihren für die Ausstellung produzierten skulpturalen und filmischen Arbeiten schafft Yi ein komplexes Gefüge aus hybriden Formen. Die Ausstellung ist vom 29. Mai bis zum 04. September 2016 im Erdgeschoss des Fridericianum zu sehen.Mehr
Am 28.05.2016 um 17 Uhr eröffnet das Fridericianum die Ausstellung Jungle Stripe — die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlern Anicka Yi (geb. 1971). Mit ihren für die Ausstellung produzierten skulpturalen und filmischen Arbeiten schafft Yi ein komplexes Gefüge aus hybriden Formen. Die Ausstellung ist vom 29. Mai bis zum 04. September 2016 im Erdgeschoss des Fridericianum zu sehen.
Am 14.04.2016 wurde Susanne Pfeffer für ihre Ausstellung „Inhuman“ vom Art Magazin mit dem Kuratorenpreis für die beste Ausstellung des Jahres 2015 ausgezeichnet. „Inhuman“ wurde aus 12 Ausstellungen, die 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfanden, ausgewählt.Mehr
Am 14.04.2016 wurde Susanne Pfeffer für ihre Ausstellung „Inhuman“ vom Art Magazin mit dem Kuratorenpreis für die beste Ausstellung des Jahres 2015 ausgezeichnet. „Inhuman“ wurde aus 12 Ausstellungen, die 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz stattfanden, ausgewählt.
Ab April 2017 werden von Aegean Airlines zweimal wöchentlich Linienflüge zwischen Kassel und Athen angeboten, um den Besuchern der documenta 14 die direkte Reise zwischen den Ausstellungsorten zu ermöglichen. Aegean Airlines ist damit offizieller Airline-Partner der documenta.Mehr
Ab April 2017 werden von Aegean Airlines zweimal wöchentlich Linienflüge zwischen Kassel und Athen angeboten, um den Besuchern der documenta 14 die direkte Reise zwischen den Ausstellungsorten zu ermöglichen. Aegean Airlines ist damit offizieller Airline-Partner der documenta.
Das Fridericianum eröffnet am 30.01.2016 um 17:00 Uhr seine nächste Ausstellung mit Cory Arcangel Trisha Donnelly, Wade Guyton, Pierre Huyghe, Mark Leckey, Michel Majerus, Philippe Parreno, Seth Price und Sturtevant. Die Gruppenausstellung mit dem Titel Images ist vom 31.01.16 – 01.05.16 zu sehen.Mehr
Das Fridericianum eröffnet am 30.01.2016 um 17:00 Uhr seine nächste Ausstellung mit Cory Arcangel Trisha Donnelly, Wade Guyton, Pierre Huyghe, Mark Leckey, Michel Majerus, Philippe Parreno, Seth Price und Sturtevant. Die Gruppenausstellung mit dem Titel Images ist vom 31.01.16 – 01.05.16 zu sehen.
Am 21.12.2015 hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, dazu berufen den Deutschen Pavillion der 57. Biennale di Venezia zu kuratieren.Mehr
Am 21.12.2015 hat Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, dazu berufen den Deutschen Pavillion der 57. Biennale di Venezia zu kuratieren.
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und die Circus FlicFlac GmbH haben sich auf eine Versetzung des Flic-Flac-Zeltes geeinigt, so dass Der Vertikale Erdkilometer von Walter de Maria auch während des FlicFlac Festivals frei zugänglich bleibt. Zur Eröffnung am 18.12.2015 wurde das Zirkuszelt um 6 Meter verschoben.Mehr
Die documenta und Museum Fridericianum gGmbH und die Circus FlicFlac GmbH haben sich auf eine Versetzung des Flic-Flac-Zeltes geeinigt, so dass Der Vertikale Erdkilometer von Walter de Maria auch während des FlicFlac Festivals frei zugänglich bleibt. Zur Eröffnung am 18.12.2015 wurde das Zirkuszelt um 6 Meter verschoben.
5.12.2015, 19:30 Uhr
mit Andreas Angelidakis, Marina Fokidis, Ayse Güleç, Quinn Latimer, Adam Szymczyk und Margarita Tsomou im
Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstraße 10, 34127 Kassel.
6.12.2015, 19:00 Uhr
mit Akinbode Akinbiyi, Marina Fokidis, Peter Friedl, Bouchra Khalili, Quinn Latimer, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Adam Szymczyk und Françoise Vergès im SAVVY Contemporary in Silent Green, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin-Wedding.
Musikalische Interventionen von: Ahmet Ögüt / Ali Demirel, Ange Da Costa, VSS Trio (Charles Sammons, Kelvin Sholar, Eric Vaughn) und DJ Judex.Mehr
5.12.2015, 19:30 Uhr
mit Andreas Angelidakis, Marina Fokidis, Ayse Güleç, Quinn Latimer, Adam Szymczyk und Margarita Tsomou im
Kulturzentrum Schlachthof, Mombachstraße 10, 34127 Kassel.
6.12.2015, 19:00 Uhr
mit Akinbode Akinbiyi, Marina Fokidis, Peter Friedl, Bouchra Khalili, Quinn Latimer, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Adam Szymczyk und Françoise Vergès im SAVVY Contemporary in Silent Green, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin-Wedding.
Musikalische Interventionen von: Ahmet Ögüt / Ali Demirel, Ange Da Costa, VSS Trio (Charles Sammons, Kelvin Sholar, Eric Vaughn) und DJ Judex.
Athen: 8. April–16. Juli 2017 / Kassel: 10. Juni–17. September 2017Mehr
Athen: 8. April–16. Juli 2017 / Kassel: 10. Juni–17. September 2017
Auftakt des Publikationsprogramms der documenta 14 mit South as a State of Mind #6 [documenta 14 #1]. Die erste Ausgabe ist jetzt als Printausgabe und online erhältlich. Das Magazin kann im deutschen und internationalen Buchhandel erworben werden, ebenso in den Bahnhofs- und Flughafenbuchandlungen von Presse und Buch. Sollten Sie genauere Informationen dazu benötigen, wo Sie das Magazin in Ihrer Nähe finden können, so wenden Sie sich bitte an unseren Vertrieb, Buchhandlung Walther König. Mehr Informationen: documenta 14.deMehr
Auftakt des Publikationsprogramms der documenta 14 mit South as a State of Mind #6 [documenta 14 #1]. Die erste Ausgabe ist jetzt als Printausgabe und online erhältlich. Das Magazin kann im deutschen und internationalen Buchhandel erworben werden, ebenso in den Bahnhofs- und Flughafenbuchandlungen von Presse und Buch. Sollten Sie genauere Informationen dazu benötigen, wo Sie das Magazin in Ihrer Nähe finden können, so wenden Sie sich bitte an unseren Vertrieb, Buchhandlung Walther König. Mehr Informationen: documenta 14.de
Mit über 600 Besuchern ging das zweitägige Symposium, zu dem die documenta Gastprofessorin Dorothea von Hantelmann aus Anlass des 60. documenta Jubiläums geladen hatte, erfolgreich zu Ende. Erstmals sprachen die Künstlerischen LeiterInnen der documenta Ausstellungen 10-13 gemeinsam mit Gästen über ihre documenta Ausstellung. Der Künstlerische Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, schloss das Symposium mit einem Auftritt des irakischen Künstlers Hiwa K ab.Mehr
Mit über 600 Besuchern ging das zweitägige Symposium, zu dem die documenta Gastprofessorin Dorothea von Hantelmann aus Anlass des 60. documenta Jubiläums geladen hatte, erfolgreich zu Ende. Erstmals sprachen die Künstlerischen LeiterInnen der documenta Ausstellungen 10-13 gemeinsam mit Gästen über ihre documenta Ausstellung. Der Künstlerische Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, schloss das Symposium mit einem Auftritt des irakischen Künstlers Hiwa K ab.
Am 17.07.2015 wurde den ehemaligen documenta LeiterInnen der Hessische Kulturpreis 2015 von Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht. Geehrt wurden:Mehr
Am 17.07.2015 wurde den ehemaligen documenta LeiterInnen der Hessische Kulturpreis 2015 von Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht. Geehrt wurden:
Arnold Bode (posthum) (d1-d4) Harald Szeemann (posthum) (d5) Manfred Schneckenburger (d6 und d8) Rudi Fuchs (d7) Jan Hoet (posthum) (d9) Catherine David (d10) Okwui Enwezor (d11) Roger M. Buergel (d12) Carolyn Christov-Bakargiev (d13)
Aus Anlass des 60. documenta Jubiläums zeigt das Fridericianum vom 17.07.-11.10.2015 eine Überblicksschau zu Marcel Broodthaers (1924-1976). Der belgische Künstler war viermal auf der documenta vertreten und wird mit Werken aus allen Schaffensphasen vorgestellt. Mehr
Aus Anlass des 60. documenta Jubiläums zeigt das Fridericianum vom 17.07.-11.10.2015 eine Überblicksschau zu Marcel Broodthaers (1924-1976). Der belgische Künstler war viermal auf der documenta vertreten und wird mit Werken aus allen Schaffensphasen vorgestellt.
Am 15.07.2015 wurde das documenta archiv, das 1961 von Arnold Bode gegründet und seither von der Stadt Kassel verwaltet wurde, in einem feierlichen Akt symbolisch an die documenta GmbH übergeben. Der offizielle Übergang erfolgt zum 01.01.2016. Ab diesem Zeitpunkt wird das documenta Archiv gemeinsam von der Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen und der Jahresetat verdoppelt sich auf 1 Mio. Euro jährlich.Mehr
Am 15.07.2015 wurde das documenta archiv, das 1961 von Arnold Bode gegründet und seither von der Stadt Kassel verwaltet wurde, in einem feierlichen Akt symbolisch an die documenta GmbH übergeben. Der offizielle Übergang erfolgt zum 01.01.2016. Ab diesem Zeitpunkt wird das documenta Archiv gemeinsam von der Stadt Kassel und dem Land Hessen getragen und der Jahresetat verdoppelt sich auf 1 Mio. Euro jährlich.
Sehen Sie hier ein Video der Pressekonferenz sowie einige Stimmen zur Übergabe des documenta archivs.
Die documenta feierte ihren 60. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Jubiläums wurde unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Bertram Hilgen in Kassel ein großes documenta Geburtstagsfest gefeiert. 29 Kasseler Kunst- und Kulturinstitutionen haben erstmals gemeinsam ein Programm gestaltet, das Aspekte der mannigfaltigen Geschichte der documenta seit 1955 aufgreift und wieder erfahrbar machte. Zu den über 50 Programmpunkten zählten zahlreiche Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances, Gespräche, Lesungen und Führungen.Mehr
Die documenta feierte ihren 60. Geburtstag. Anlässlich dieses runden Jubiläums wurde unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Bertram Hilgen in Kassel ein großes documenta Geburtstagsfest gefeiert. 29 Kasseler Kunst- und Kulturinstitutionen haben erstmals gemeinsam ein Programm gestaltet, das Aspekte der mannigfaltigen Geschichte der documenta seit 1955 aufgreift und wieder erfahrbar machte. Zu den über 50 Programmpunkten zählten zahlreiche Ausstellungen, Filmvorführungen, Performances, Gespräche, Lesungen und Führungen.
Die documenta hat in den vergangenen 60 Jahren auf vielfältigste Arten und Weisen ihre Spuren im Kasseler Stadtraum hinterlassen – geführte Rundgänge zu den in Kassel verbliebenen Außenkunstwerken vergangener documenta Ausstellungen machen diese komplexen historischen Bedeutungen erlebbar und liefern sowohl Kontexte als auch Zugänge. Vielerorts haben Zeitzeugen ihre Erinnerungen an vergangene documenta Ausstellungen mit den Besuchern geteilt:
Das documenta Forum lud E.R. Nele, die Tochter des documenta Gründers Arnold Bode, den Kunsthistoriker Prof. Adrian von Buttlar und Pitt Moog, der seinerzeit bei Bode Meisterschüler war, zu einem Gespräch über die erste documenta 1955 ein. Während in der Neuen Galerie, dem Naturkundemuseum und dem Kulturbahnhof die von der Stadt Kassel gekauften Arbeiten vergangener documenta Ausstellungen im Fokus standen, präsentierte das documenta Archiv sein Zeitzeugenprojekt „Meine documenta“ und bot Führungen an. In vielen Kasseler Projekträumen und Kulturinstitutionen beteiligten sich ehemalige Teilnehmer der documenta am Programm, darunter Ugo Dossi, Horst Hoheisel, Jürgen Klauke und Timm Ulrichs. Und schließlich lud das Orchester des Staatstheaters Kassel zu einem großen Swing-Konzert unter freiem Sommerhimmel ein – und ließ mit Stücken der 50er- und 60er-Jahre die Gründerjahre der documenta aufleben – 12.000 Besucher kamen hierzu auf den Friedrichsplatz. Im Anschluss an das Konzert zeigte das Open-Air-Kino mit „Let’s Get Lost“ einen der Lieblingsfilme des Künstlerischen Leiters der documenta 14, Adam Szymczyk. Der Film von Bruce Weber aus dem Jahr 1988 handelt von Vergänglichkeit und Erinnerung – und war „eine Einladung, sich gemeinsam zu verlieren, allein“ (Adam Szymczyk).
Mit freundlicher Unterstützung von: Boxan, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, HNA, Kasseler Sparkasse, Kassel Marketing GmbH, Staatstheater Kassel, Stadt Kassel, Städtische Werke AG; Medienpartnerschaft: HNA
Am 15. Juli 1955 wurde die von Arnold Bode gegründete documenta zum ersten Mal in Kassel eröffnet. Insgesamt 13 Ausgaben der documenta haben seitdem stattgefunden. Die documenta 14 befindet sich in Vorbereitung und wird 2017 in Athen und Kassel eröffnet. Der sechzigste Geburtstag der documenta, die heute als die weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt, wird mit einem umfangreichen Programm in Kassel gefeiert.Mehr
Am 15. Juli 1955 wurde die von Arnold Bode gegründete documenta zum ersten Mal in Kassel eröffnet. Insgesamt 13 Ausgaben der documenta haben seitdem stattgefunden. Die documenta 14 befindet sich in Vorbereitung und wird 2017 in Athen und Kassel eröffnet. Der sechzigste Geburtstag der documenta, die heute als die weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gilt, wird mit einem umfangreichen Programm in Kassel gefeiert.
mit: Carmen Amor, Karen Barad, Beatrice von Bismarck, Kristina Buch, Roger M. Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev, Catherine David, Okwui Enwezor, Peter Galison, David Joselit, Hiwa K, Lu Jie, Michael Lüthy, Sarat Maharaj, Oliver Marchart, Laura Zheng Ning, Ruth Noack, Nikos Papastergiadis, Griselda Pollock, Tino Sehgal, Raqs Media Collective / Shuddhabrata Sengupta, Adam Szymczyk, Wang Jianwei. Weitere Informationen: www.documenta60.deMehr
mit: Carmen Amor, Karen Barad, Beatrice von Bismarck, Kristina Buch, Roger M. Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev, Catherine David, Okwui Enwezor, Peter Galison, David Joselit, Hiwa K, Lu Jie, Michael Lüthy, Sarat Maharaj, Oliver Marchart, Laura Zheng Ning, Ruth Noack, Nikos Papastergiadis, Griselda Pollock, Tino Sehgal, Raqs Media Collective / Shuddhabrata Sengupta, Adam Szymczyk, Wang Jianwei. Weitere Informationen: www.documenta60.de
Vor dem Referendum in Griechenland spricht Adam Szymczyk, Künstlerischer Leiter der documenta 14, mit Margarita Tsomou in Athen. Das Gespräch wurde am 3. Juli 2015 auf ZEIT ONLINE veröffentlicht.
Photo: Tadeusz RolkeMehr
Vor dem Referendum in Griechenland spricht Adam Szymczyk, Künstlerischer Leiter der documenta 14, mit Margarita Tsomou in Athen. Das Gespräch wurde am 3. Juli 2015 auf ZEIT ONLINE veröffentlicht.
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Die neue Website der documenta 14 ist seit dem 4. Juli 2015 online. Die Seite wurde von Laurenz Brunner und Julia Born gestaltet, Programmierung von Julia Novitch: www.documenta14.deMehr
Die neue Website der documenta 14 ist seit dem 4. Juli 2015 online. Die Seite wurde von Laurenz Brunner und Julia Born gestaltet, Programmierung von Julia Novitch: www.documenta14.de
Wir freuen uns, Sie heute Abend, 18.00 Uhr, zu einer Diskussion des KulturNetz Kassel im Fridericianum einzuladen. Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Horst Seidenfaden, Chefredakteur der HNA, sprechen über den 60. Geburtstag der documenta, der im Juli diesen Jahres stattfindet. Mehr
Wir freuen uns, Sie heute Abend, 18.00 Uhr, zu einer Diskussion des KulturNetz Kassel im Fridericianum einzuladen. Annette Kulenkampff, Geschäftsführerin der documenta und Horst Seidenfaden, Chefredakteur der HNA, sprechen über den 60. Geburtstag der documenta, der im Juli diesen Jahres stattfindet.